Rick Santorum

Rick Santorum

Romney hat also seine erste Vorwahl mit acht Stimmen Vorsprung gewonnen. Weiterhin sagt der politische Menschenverstand, dass außer ihm niemand Kandidat werden kann.

Und in der Tat sieht es für die meisten andren Kandidaten schlecht aus. Michelle Bachmann hat ihre Kandidatur bereits geschmissen. Rick Perry bleibt vorerst im Rennen – gegen den Willen seiner Berater – weil er noch nie einen Kampf verloren habe und vielleicht, weil er die einzige Alternative ist, wenn Romney sich nicht gegen die Tea-Party-Kandidaten durchsetzen kann: politisch unterscheidet er sich von ihnen kaum, als texanischer Gouverneur hat er immerhin bewiesen, dass er nach den Regeln spielen kann.

Anders als bei der ersten eigentlichen Vorwahl am 10. Januar in New Hampshire wurden bei den Wahlversammlungen in Iowa noch keine Delegierten für den republikanischen Nominierungsparteitag (am 27. August) gewählt, sondern nur — nicht an einen Kandidaten gebundene — Wahlmänner und -frauen, die kurz vor der Nominierung (nach einigen Zwischenschritten) Delegierte wählen werden.

Rick Santorum, der bloß acht Stimmen hinter Romney zurück blieb und im letzten Artikel nur kurz erwähnt wurde, war noch vor kurzem weit abgeschlagen und profitiert nun von seinem starken Abschneiden. Andrerseits ist es nicht gerade üblich, von anderen Republikanern blinde Dummheit vorgeworfen zu werden. Santorum war immerhin zweimaliger Senator von Pennsylvania, bevor er 2006 eine Niederlage mit 18 Prozentpunkten hinnehmen musste. Wegen seines zunehmenden Konservativismus?

Vorerst scheint sie Santorums Stärke zu ein. Er erhält begeisterte Zustimmung von anti-homosexuellen Organisationen. Er will nicht nur Abtreibungen, sondern auch Verhütungsmittel illegalisieren. Zugute halten kann man ihm, dass er einer der wenigen ist, die sich konsequent gegen Antisemitismus zu engagieren scheinen. Das macht ihn nicht besser, aber weniger gefährlich. Wie Gingrich ist Santorum katholisch; seine Wertschätzung des Opus Dei verbirgt er nicht. Anders als Gingrich nimmt man Santorum seinen zur Schau gestellten Radikalismus ab; anders als Bachmann oder Paul hat er zumindest einige politische Resepktabilität. Vielleicht kann er Romney den Vorwahlkampf schwer machen; Chancen gegen den angeschlagenen Obama hat er kaum.

 

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