Peter Singer, der evolutionäre Humanismus, der Tierschutz und die Eugenik

Peter Singer, der evolutionäre Humanismus, der Tierschutz und die Eugenik

Während in Deutschland ausgiebig über Sterbehilfe/Euthanasie an älteren und leidenden, bzw. von einer tödlichen Krankheit erkrankten Menschen diskutiert wird, wurde die Diskussion seit neuestem um einen neuen Aspekt ergänzt:Peter Singer, Philosoph, Bioethiker und Tierschützer soll in Berlin ausgezeichnet werden. Es gibt Proteste, nachdem er erklärte, dass man schwerstbehinderte Babys bis zur 28. Woche nach der Geburt töten sollte, da sie keine „Personen“seien.Die Laudation hält Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung, die sich für Beiträge um den evolutionären Humanismus einsetzt. Singer befürwortet im übrigen auch Menschenrechte für Menschenaffen und vertritt im Sinne des evolutionären Humanismus auch die Position, dass die Sicht, dass der Mensch die „Krone der Schöpfung“sei christlich ist und daher abzulehnen sei. Von daher ergibt sich ein gewisser Werterelativismus bezüglich des menschlichen Lebens. Wobei sich eben auch die Frage stellt, ob der evolutionäre Humanismus hier nicht vor allem in die Richtung von Evolution als „survival of the fittest“ und Eugenik, ja Euthanasie geht.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article141027719/Peter-Singer-spricht-behinderten-Babys-Lebensrecht-ab.html

Hier noch drei ausgesuchte Kommentare zur Verleihung des Preises an Peter Singer, die die wesentlichen Positionen dazu selbstsprechend darstellen sollen:

————————————————————————————————

Zuerst ein Christ, der die Gelegenheit nicht verpassen will Atheisten, Grüne, die Linkspartei und Abtreibung im allgemeinen (jedoch SPD , FDP und CDU/CSU nicht) gleich in Bausch und Bogen mitzuverdammen:

————————————————————————————————-

sttn • vor 4 Stunden

Singer gehört wie Michael Schmidt-Salomon und die Giordano-Bruno-Stiftung zu den radikalen Atheisten, denen auch Richard Dawkins nahe steht.
Wer eine eine biologische Sicht hat, für den ist es egal ob man einen Zellhaufen vor der Geburt, kurz nach der Geburt oder ab einem gewissen Alter oder Grad der Erkrankungen entsorgt.
Menschenrechte gibt es nur für gesunde und vollwertige Menschen.

Ist konsequent … und Menschenverachtend. Wir sollten im Jahre 2015 weiter sein. Baby zu töten mag bei den Römern und Germanen noch OK gewesen sein, aber spätestens seit Jesus wissen wir das JEDER Mensch wertvoll ist. Und weniger sollten wir nicht zulassen.

PS: Das die Grünen und die SED/Linke hier protestieren ist scheinheilig. Einerseits stehen die den radikalen Atheisten sehr nah und andererseits sind sie für Abtreibung und finden es OK das man Babys im Mutterleib auf eine übrigens sehr qualvolle Art und Weise tötet.

————————————————————————————————

Dann ein Eugeniker, dem Singers Thesen gerade recht kommen in Sachen Behindertentötung und der der Ansicht ist, dass Herren- und Übermenschdeutsche wie er wegen der Negativauslese keine geeigneten Lebenspartner zwecks eugenischer Fortpflanzung mehr finden können (Schreibfehler unseres selbsterklärten Übermenschen im Original belassen):

————————————————————————————————

Avatar
Gur • vor 4 Stunden

Eugenik ist in höchstem Maße erwünscht, da wir die Natur überlisten, müssen wir zum Ausgleich dafür sorgen, dass sich tendenziell nur die stärksten, die gesündesten, die intelligentesten und die menschlich besten Menschen am häufigsten fortpflanzen. Wir haben hingegen eine Welt erschaffen, in der eine Negativauslese stattfindet, und zwar in jeder Gesellschaftsschicht. Gute Menschen gelten als Idioten, charakterstarke Menschen gelten als Idioten, intelligente und anständige Menschen werden als Langweiler betrachtet usw. Außerdem wurde die Gesellschaft so aufgebaut, dass zumindest Deutsche nichts mehr miteinander zu tun haben. Es ist schwer dadurch wirklich einen Partner zu finden, der was taugt.

Aber wenn man Eugenik betreibt heißt es nicht, dass ich irgendwen töten muss, wobei ein Superbehinderter, der nur mit teuren Geräten am Leben gehalten wird, der sich gar nicht mehr bewegen kann usw. Es ist wirklich ein echter Luxus, wenn man so jemanden am Leben hält. Man sollte also nicht ausschließen, dass man in Extremfällen auch Individuen auf eine sanfte Art und Weise töten kann. Verbrecher sowieso, aber extrem kranke Menschen können auch eventuell getötet werden. Auch wenn man das natürlich nicht anstreben und das hat auch nichts mit Eugenik. Eugenik heißt normalerweise einfach, dass man dafür sorgt, dass sich die Besten fortpflanzen

———————————————————————————————–

Dann ein Singerbefürworter, der aber Singer als links und keineswegs rechts verortet und auf seine sonstigen behindertenfreundlichen Positionen verweist:

————————————————————————————————

Jörg Binder • vor 3 Stunden

Michael Schmidt-Salomon über den Protestaufruf „Stoppt Peter Singer!“
In Deutschland wird immer wieder behauptet, Peter Singers Position sei „behindertenfeindlich“, obwohl er selbst für eine „behindertenfreundlichere Politik“ eintritt. In dem heftig umstrittenen Buch „Muss dieses Kind am Leben bleiben?“, das Peter Singer zusammen mit Helga Kuhse schrieb, heißt es dazu: „Wir meinen, dass die reichen Nationen sehr viel mehr tun sollten, um behinderten Menschen ein erfülltes, lebenswertes Leben zu ermöglichen und sie in die Lage zu versetzen, das ihnen innewohnende Potential wirklich auszuschöpfen. Wir sollten alles tun, um die oft beklagenswert schlechte institutionelle Betreuung zu verbessern und die Dienstleistungen bereitzustellen, die behinderten Menschen ein Leben außerhalb von Institutionen und innerhalb der Gemeinschaft ermöglichen“. Man muss dazu auch wissen: Weltweit wird Singer angegriffen, weil er „linke Positionen“ vertritt, nur im deutschsprachigen Raum wird ihm merkwürdigerweise das komplette Gegenteil vorgeworfen. Ich habe auf diese sowie verschiedene andere Punkte bereits vor vier Jahren hingewiesen. Leider hat dies an den Vorurteilen gegenüber Peter Singer nur wenig geändert.

Kommentare sind geschlossen.