Ägypten-Israel-Palästina: Zunehmende Spannungen
Nachdem 300 000 Israelis in Tel Aviv gegen soziale Missstände auf die Strasse gegangen waren und erste Forderungen aufkamen die soziale Frage mit dem Siedlungsbau zu verknüpfen, verkündete die Netanjahu-Liebermann-Regierung Zustimmung für den Bau neuer 1500 Siedlungsgebäude in Jerusalem. Palästinensische Terroristen beschossen daraufhin israelische Busse und Israels Bevölkerung scharte sich wieder um die israelische Regierung, da nun die Sicherheitsfrage die soziale Frage zu überdecken schien. Die israelische Regierung beschloss daraufhin gegen palästinensische Terroristen Luftangriffe in Gaza zu fliegen. Nachdem daraufhin die „Volksbefreiungskomittees“ und der vom Iran unterstützte „Islamische Dschihhad“ mit Raketen von Gaza aus Südisrael beschossen, intensivierte Israel seine Luftschläge, woraufhin auch die Hamas den Frieden aufkündigte und Vergeltung übte. Bei den israelischen Luftschlägen wurden 5-8 ägyptische Grenzpolizisten an der Grenze zwischen Sinai und dem Gazastreifen getötet, woraufhin es zu Demonstrationen in Kairo vor der israelischen Botschaft kam, bei denen die israelische Flagge heruntergerissen und durch eine ägyptische Flagge ersetzt wurde.Die säkularen demokratischen Vertreter und die neu gegrüdnete Freedom and Justice Party der Muslimbruderschaft trafen sich darauf mit Vertretern des ägyptischen Militärrats,um den Grenzkonflikt mit Israel zu diskutieren. Betont wurde, dass Ägyptens Armee trotz der innenpolitischen Situation imstande sein müsse, israelischen Aggressionen zu begegnen:
Die Muslimbruderschaft forderte dazu auf, die Israelpolitik angesichts der israelischen Angriffe zu überdenken, den israelischen Botschafter aus Ägypten auszuweisen und den Boden Ägyptens und seine Söhne zu verteidigen. Der Aufruf der USA, dass Ägypten seine Grenze vom Sinai zum Gazastreifen besser überwachen solle, wurde als Einmischung in innere Angelegenheiten abgetan.
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Gleichzeitig empfing die Muslimbruderschaft am 19. August eine Delegation der Hamas, um über das Versöhnungsabkommen mit der Fatah zu diskutieren:
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http://www.ikhwanweb.com/article.php?id=28950 |
Währscheinlich wird es bei diesen Gesprächen aber auch über die Unterstützung der Hamas durch die Muslimbruderschaft, sowie über die Eröffnung eines Hamasbüros in Kairo gegangen sein—zumal unklar ist, ob die Hamas ihr Büro in Damaskus angesichts der innenpolitischen Entwicklung in Syrien weiter betreiben kann. Kairo wird seitens der Hamas als günstige Alternative gesehen, zumal der Sinai Äygptens direkt an den Hamas-kontrollierten Gazastreifen grenzt, was sich für die Logistik für Terroranschläge günstig auswirken könnte.Dennoch bleibt unklar, ob die Hamas Syrien wirklich verlassen muss. Als breaking news platze ein Bericht des Hudson-Institutes namens „ Die USA betrügen die syrische Opposition“ hinein, indem behauptet wird, dass die USA beim Sturz Assads in Syrien auf eine Kooperation der islamischen Erdogan-Türkei mit der syrischen Muslimbruderschaft setzen und die säkularen Gruppen nicht unterstützen würden. Bezeichnend sei, dass die US-Regierung mit den syrischen Muslimbrüdern in Kontakt stehe,während sie den Umgang mit dem Syrian Democracy Council, einer Organisation ethnischer und religiöser Minoritäten, meide.
(http://www.worldtribune.com/worldtribune/WTARC/2011/me_syria1033_08_17.asp).
Inwieweit diese Meldung wahr ist, ist schwer zu überprüfen.Die ägyptische Muslimbruderschaft zitiert den Hudsonreport über die angebliche Achse syrische Muslimbruderschaft-Türkei-USA jedoch gerne, um nun auch offizielle Kontakte zwischen der ägyptischen Muslimbruderschaft und den USA zu fordern, wie auch jüngste Warnungen des republikanischen US-Kongressabgerodneten Eric Cantors vor einem Sieg der ägyptischen Muslimbruderschaft Wind aus den Segeln zu nehmen. (http://www.ikhwanweb.com/article.php?id=28947)
Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob Israel wie 2008 eine Militäroffensive gegen Gaza abhält und inwieweit das Territorium des Sinai, der zunehmend zum Nachschub- und Operationsgebiet für palästinenische Terrorgruppen zu mutieren droht, davon betroffen ist.Ebenso von Bedeutung ist die weitere innenpolitische Situation in Syrien. Sollte Assad gestürzt werden und die syrische Muslimbruderschaft an die Macht kommen, wäre es durchaus denkbar, dass sich Israel langfristig wieder in einem Mehrfrontenkrieg mit Ägyptens und Syriens Muslimbruderschaft und der Hamas wiederfinden könnte.