Die Anti-Tea-Party-Bewegung: Global Revolution will Wall Street besetzen / 15. Oktober Aktionen in Frankfurt und Berlin

Die Anti-Tea-Party-Bewegung: Global Revolution will Wall Street besetzen / 15. Oktober Aktionen in Frankfurt und Berlin

Es brauchte geschlagene 18 Tage, bevor die deutschen Medien davon berichteten:In den USA gibt es jetzt erstmals neben der Tea-Party-Bewegung eine Antikapitalismusbewegung, die in New York Brücken besetzt, in vielen anderen Städten auch präsent ist und die Wallstreet besetzen will. Es ist nicht klar, wer nun genau dahintersteht und es gibt im wesentlichen 3 Webseiten, die sich rühmen für die Bewegung zu sprechen. Die eine ist „Occupy Wallstreet“ mit einer mehr amerikanischen Agenda und Gewerkschaftsnähe, die anderen beiden „Take the Square“ und „Global Revolution“ mehr mit einer internationalen Stossrichtung.Auf der Website „Occupy Wallstreet“ ist zum Selbstverständnis zu lesen:

Occupy Wall Street is leaderless resistance movement with people of many colors, genders and political persuasions. The one thing we all have in common is that We Are The 99% that will no longer tolerate the greed and corruption of the 1%. We are using the revolutionary Arab Spring tactic to achieve our ends and encourage the use of nonviolence to maximize the safety of all participants.

OccupyWallStreet

The resistance continues at Liberty Square and Nationwide!

 

OccupyWallStreet Union March From Foley Square on Wall Street

Posted Oct. 4, 2011, 8:36 p.m. EST by OccupyWallSt

On October 05, 2011, at 3:00 in the afternoon the residents of Liberty Square will gather to join their union brothers and sisters in solidarity and march. At 4:30 in the afternoon the 99% will march in solidarity with #occupywallstreet from Foley Square to the Financial District, where their pensions have disappeared to, where their health has disappeared to. Together we will protest this great injustice. We stand in solidarity with the honest workers of:

  • AFL-CIO (AFSCME)
  • United NY
  • Strong Economy for All Coalition
  • Working Families Party
  • TWU Local 100
  • SEIU 1199
  • CWA 1109
  • RWDSU
  • Communications Workers of America
  • CWA Local 1180
  • United Auto Workers
  • United Federation of Teachers
  • Professional Staff Congress – CUNY
  • National Nurses United
  • Writers Guild East

And:

  • VOCAL-NY
  • Community Voices Heard
  • Alliance for Quality Education
  • New York Communities for Change
  • Coalition for the Homeless
  • Neighborhood Economic Development Advocacy Project (NEDAP)
  • The Job Party
  • NYC Coalition for Educational Justice
  • The Mirabal Sisters Cultural and Community Center
  • The New Deal for New York Campaign
  • National People’s Action
  • ALIGN
  • Human Services Council
  • Labor-Religion Coalition of New York State
  • Citizen Action of NY
  • MoveOn.org
  • Common Cause NY
  • New Bottom Line
  • 350.org
  • Tenants & Neighbors
  • Democracy for NYC
  • Resource Generation
  • Tenants PAC
  • Teachers Unite

Together we will voice our belief that the American dream will live again, that the American way is to help one another succeed. Our voice, our values, will be heard.

Please note: The location of the march has been changed from City Hall to Foley Square.

http://occupywallst.org/

Während „Occupy Wallstreet“ dazu auffordert, den amerikanischen Traum wiederzubeleben und mehr lokal und national zugeschnitten scheint, fordert Global Revolution und „Take the Square“ diese Aktion eher zum Auftakt für eine internationale Bewegung. Wichtig: Sie definieren sich nicht als amerikanische Bewegung, sondern rufen weltweit dazu auf, dasselbe in Europa, Asien, etc. zu tun, deswegen der Name „Global Revolution“. In einem Aufruf auf der Webseite „Take the Square“ wird für den 15. Oktober gefordert, dass die Menschen weltweit auf die Strasse gehen sollen.

People of the world, rise up on October 15th!

Posted by cronopioelectronico on 09/12/2011 in Call out, News · 0 Comments

OCTOBER 15TH – UNITED FOR #GLOBALCHANGE

On October 15th people from all over the world will take to the streets and squares. From America to Asia, from Africa to Europe, people are rising up to claim their rights and demand a true democracy. Now it is time for all of us to join in a global non violent protest.

The ruling powers work for the benefit of just a few, ignoring the will of the vast majority and the human and environmental price we all have to pay. This intolerable situation must end.

United in one voice, we will let politicians, and the financial elites they serve, know it is up to us, the people, to decide our future.

We are not goods in the hands of politicians and bankers who do not represent us.

On October 15th, we will meet on the streets to initiate the global change we want. We will peacefully demonstrate, talk and organize until we make it happen.

It’s time for us to unite. It’s time for them to listen.
People of the world, rise up on October 15th!

http://15october.net/ (more info coming soon…) Join the #globalrevolution!

http://takethesquare.net/2011/09/12/people-of-the-world-rise-up-on-october-15th/

Seit langem mal ein Hoffnungsschimmer über dem Atlantik, wenngleich er einem recht unorganisiert und chaotisch vorkommt. Leider hat diese Bewegung noch keine eigenen Forderungen oder ein Programm. Man kann sie zwar unter „Global Revolution“ mit einer 24-stündigen Liveschaltung aus New York finden inklusive einem ewigen Twitterblog oder „Take the Square“, aber die Bewegung hat noch keinen griffigen Namen, noch einen Führer, noch eine eigene Webseite auf der einmal Forderungen präzisiert werden.Mal sehen, wie sich das entwickelt, aber sie sind jung und unerfahren und können sich noch entwickeln. Neu an diesen neovirtuellen Bewegungen ist, dass sie zu Aktionen aufrufen und dann den Aktionsort zum öffentlichen Raum der Diskussion machen,bei denen Forderungen gebrainstormt werden.Wichtig ist, dass es einmal im Zentrum des Weltkapitalismus was dagegen gibt. Michael Moore, George Clooney und George Soros sind bisher prominente Unterstützer.Dennoch ist diese Bewegung erst in Ansätzen vorhanden und ist die Ausdehnung bisher recht schleichend. Zudem ist in der Bewegung umstritten, inwieweit man sich mit den Gewerkschaften zusammentun soll. Auch sind die Forderungen recht uneinheitlich und scheint die Bewegung noch sehr heterogen:

Doch das Häuflein der Protestierer wächst nur langsam. Eine parallele Demonstration in der Bundeshauptstadt, die durch allerlei Websites und anderweitige elektronische Mitteilungen bekanntgemacht worden war, fiel am Mittwoch mangels Beteiligung ganz aus: Kaum zwei Dutzend Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Kapitols zu Washington. Auch in anderen Städten wie Boston, San Francisco oder Seattle kamen jeweils kaum mehr als hundert Menschen zusammen. Der Protest vom Mittwoch in Manhattan mit gut 5000 Demonstranten bleibt vorerst der mit Abstand größte.Mehrere Gewerkschaften hatten sich den Initiatoren der Demonstrationen angeschlossen. Dieser Umstand erhöhte den Altersdurchschnitt der Protestteilnehmer erkennbar, und auch die Kleiderwahl der beiden Strömungen unter den Unzufriedenen war sichtlich verschieden. Ob die amerikanische Gewerkschaftsbewegung, die seit Jahrzehnten schwächelt und nur dank wachsender Mitgliederzahlen im öffentlichen Dienst überleben kann, die Protestbewegung für ihre eigenen Zwecke nur bereichern oder sie vereinnahmen will, wird in Internetforen schon heftig debattiert. Schließlich, so argumentieren viele, sind die Gewerkschafter des öffentlichen Dienstes ja selbst Angestellte jenes Staates, der sich vor den Karren der Wall-Street-Banker habe spannen lassen und die Steuergelder dorthin gelenkt hat anstatt zu Kleinunternehmern auf der „Main Street“.Die Protestbewegung hat noch keine Führungsfiguren hervorgebracht und verzichtet bisher weitgehend auf programmatische Forderungen jenseits der Platitüden. Am Mittwoch und am Donnerstag wurde in Sprechchören nur eine höhere Besteuerung der Banken gefordert. Einige forderten mit Rufen und auf Plakaten gleich die Abschaffung des kapitalistischen Systems.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/occupy-wall-street-die-unermuedlichen-wollen-amerika-wecken-11484842.html

(Hier noch  der Link zur 24-stündigen Internet-TV-Liveübertragung der Besetzung des Liberty Square:

http://www.livestream.com/globalrevolution )

Proteste in Deutschland geplant

Auch in Deutschland haben Kritiker der Finanzmärkte Demonstrationen angekündigt. Ähnliche Protestaktionen wie in den USA sind für Samstag, 15. Oktober, in Berlin und Frankfurt geplant. Ein prominenter Teilnehmer könnte dann Ex-CDU-Generalsekretär und attac-Mitglied Heiner Geißler sein, der sich nach eigener Aussage im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung Demonstrationen in Deutschland anschließen würde.

Geißler zeigte sich zudem überzeugt davon, dass die Proteste in den USA Einfluss auf die dortige Politik nehmen könnten. Die Demonstranten „können den Widerstand der Republikaner, einer Mischung aus Marktgläubigen und Piusbrüdern, gegen die von den G-20-Staaten beschlossene Reform der Finanzindustrie brechen“, sagte Geißler. Immer mehr junge Leute würden im besten Sinne der Aufklärung anfangen, selbstständig zu denken. Sie wollten sich nicht mehr von den Finanzmärkten am Nasenring durch die Manege ziehen lassen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-den-usa-obama-zeigt-verstaendnis-fuer-wut-auf-die-wall-street-1.1156874

Occupy Frankfurt am Main?
Lafontaine ruft indirekt zu Demonstrationen gegen die „Diktatur der Finanzmärkte“ auf. „Die US-amerikanische Protestbewegung ‚Occupy Wall Street‘ kann als Vorbild dienen“, schreibt der Politiker.

Die Anti-Wall-Street-Bewegung ( ‚Occupy Wall Street‘) breitet sich derzeit in den USA aus. Nach Protesten in New York versammelten sich auch in Washington und in zahlreichen weiteren US-Städten Demonstranten, um die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und eine ungleiche Verteilung von Wohlstand anzuprangern. In Deutschland riefen Bündnisse für Samstag kommender Woche zu Protesten unter anderem vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main und in Berlin auf.

http://www.euractiv.de/zukunft-und-reformen/artikel/lafontaine-deutschlands-chinesische-politik-im-euroraum-005471

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