Nordkorea will Anerkennung als Atommacht

Nordkorea will Anerkennung als Atommacht

Oft wird in den westlichen Medien über „den Irren aus Nordkorea“, „den Bubidiktator“,etc. gesprochen.Wodurch wurden die neuerlichen Spannungen ausgelöst: Durch den Raketentest mit einem Satelliten, von dem Nordkorea behauptet, dass es sein legitimes Recht als souveräne Nation sei. Während die USA hierin nur einen verkappten Militärtest sehen wollen, wird der eigentliche Anspruch Nordkoreas wie jede andere Nation der Welt auch Satelliten in den Weltraum zu schicken übergangen und mit Sanktionen geantwortet, die wiederum von Nordkorea mit militärischen Drohgebärden goutiert wurden. Es wäre nützlicher, sich einmal in die Logik des nordkoreanischen Systems hineinzuversetzen und zu überlegen, was eigentlich seine außenpolitischen Ziele sind.Recht aufschlußreich hierzu ist ein Artikel der nordkoreanischen Nachrichtenagentur, der fragt, was Ghaddafi denn für seine Westannäherung bekommen hat. Ghaddafi öffnete sich wirtschaftlich dem Westen, näherte sich außenpolitisch an, wurde Bestandteil des War on terror, verzichtete auf sein Massenvernichtungswaffenprogramm. Was erhielt er dafür? Eine NATO-Invasion und seinen Tod. Ähnlich will Nordkorea nicht enden. Da es wirtschaftlich eine runtergewirtschaftete Planwirtschaft ist, die in scharfem Kontrast zur Exportlokomotive und Hightechland Südkorea steht, welches unter anderem auch in der internationalen Politik den UNO-Generalsekretär stellt, verbleibt ihm mangels ökonomischer Kapazitäten vorerst nur einmal die militärische Karte, die es immer wieder ausspielt. Dies ist auch so festgelegt durch die Songsun-Politik (Militär zuerst)seiner Vorgänger. Nordkorea hat als mittelfristiges Ziel, als Atommacht mit Interkontinentalraketen und dem Recht Satelliten ins Weltall zu schießen, anerkannt zu werden. Dies bekräftigt es auch dadurch, dass es seinen Status als Atommacht in die neue Verfassung reingeschrieben hat und so diesem Verfassungsrang gibt. Adressat seiner Bemühungen sind vor allem die USA. Aus Nordkoreas Sicht sind die USA die Weltmacht Nr.1, Südkorea nur ein Marionettenstaat der USA, China und Japan weniger gewichtig. Wenn es zu einem Kompromiss mit Washington käme, würden alle anderen Staaten folgen und nachziehen. Langfristig dürfte ein Friedensvertrag zwischen den USA und Nordkorea das Ziel sein. Solange die USA Nordkorea nicht als Atommacht mit ICBMs und Satelliten anerkennen, wird das nordkoreanische Regime immer wieder auf sein so wahrgenommenes Recht pochen und militärische Spannungen erzeugen, die jedoch immer unter der Schwelle eines Kriegsausbruchs bleiben werden. Diese Situation wird sich solange nicht ändern, bis seitens der USA und dann infolge der UNO Nordkorea der Status einer Atommacht mit ICBMs und Satelliten zugesprochen wird. Erst von der Anerkennung dieses Status ab dürfte es erst bereit sein, sich auch auf Friedensverhandlungen mit den USA einzulassen. Ansonsten dürften höchstens einige wirtschaftliche Reformen zu erwarten sein, die jedoch keineswegs bedeuten, dass deswegen eine Tauwetterperiode über die koreanische Halbinsel ausbricht.

Kommentare sind geschlossen.