Sanders, Corbyn, Podemos, Syriza–warum neoliberale Rechte Mahnmale gegen den Kommunismus aufstellen wollen

Sanders, Corbyn, Podemos, Syriza–warum neoliberale Rechte Mahnmale gegen den Kommunismus aufstellen wollen

Seit Podemos, seit Syriza und der 5-Sternebewegung in Europa, hat jetzt der linke Virus auch auf anglosächsische Länder des Urkapitalismus übergegriffen, da es in Großbritannien nun einen starken linken Labourflügel unter Corbyn gibt, in den USA massenhafte millenials, also die neue Generation, die sich vor allem für den demokratischen Sozialismus eines Bernie Sanders interessiert, der sowohl Teufelszeug für Clintonanhänger bei den Demokraten wie auch bei den Republikanern ist.

Trotz Rückschlägen in Lateinamerika mit dem Sozialismus des 21, Jahrhunderts ala Chavez fordern nun immer mehr Menschen im Heartland des Kapitalismus einen Sozialismus, „change“, zumindestens nicht mehr den bestehenden Status Quo.Als Antwort darauf gibt es die rechtsradikale Variante Trumps, die zumindestens die Arbeiterklasse im Rustbelt abholt, da Clinton eben für ihre Verelendung verantwortlich zeichnet, als Interessensvertreterin des Kapitals gesehen wird und Sanders nicht zur Wahl stand. Die „weißen Männer ohne Collegeabschluss“–ein umschreibender Terminus für grosse  Teile der US-amerikanischen Arbeiterklasse hätten Trump gewählt, wie jetzt viele Umfrageinstitute als neue Bedrohung ausmachen. Interessant wäre, ob diese Leute auch Trump gewählt hätten, wenn ein linker Kandidat zur Wahl gestanden hätte, der ihre Klasseninteressen vertreten hätte.

Gegen diese linke Bewegung wollen nun rechte neoliberale Kapitalknechte einen „Memorial Fund for the Victims of Communism“ aufstellen, Gedenkenstätten gegen Sozialismus und Kommunismus, die auch schon jeden Ansatz einer sozialdemokratischen Solidarität und eines Gemeinschaftsgedanken von Gesellschaft direkt mit dem Totalitarismus von Stalin, Pol Pot und Mao in Verbindung bringen. Magareth Thatchers „There is no such thing like society“ oder eine radikalkapitalistisch-libertäre Ayn Rand , die als russische Emigrantin dem kommunistischen Totalitarismus ihre Idee des totalitären, selbstsüchtigen Ego- Individuums, das sich aller Verpflichtung für Schwächere entledigt, entgegenstellte , werden da als ideologische Avantgarde gegen den Gedanken gesellschaftlicher Zusammengehörigkeit mobilisiert.

Oder der gängige Neoliberalismus mit seinem krassen „Geiz ist geil“-Egoismus , der schon Ursache für die Verelendung breiter Schichten ist, soll gepriesen werden und so will dieses neoliberale Establishment jetzt jeglichen Gedanken an gesellschaftlicher Solidarität schon als zum Massenmord führend und genozidgefährdet darstellen. So wird die Forderung erhoben  diese unbotmässige, zum Teil deklassierten millenials-Generation,, der es wohl zu gut ginge und die falsch erzogen sei mittels Mahnmalen gegen den Totalitarismus einer Gegenerziehung und Reeductaion zu unterziehen . Die Botschaft: Wer Bernie Sanders gutheißt, wird bei Pol Pot enden–ganz wie der Slogan der CDU in den 40er Jahren: „Alle Wege des Marxismus führen nach Moskau!“. Wer für soziale Gerechtigkeit eintritt, wird nur Gulag , Killing Fields und Massenmord bringen.

Der in anglosäschischen Internetkreisen beliebte britische Ex-Comedian und Politaktivist Russel Brand hat dazu ein geniales Gegenvideo prodziert, das diese Instrumentalisierung des totalitären Kommunismus seitens rechter, neoliberaler Kreise gegen soziale Forderungen und andere Gesellschasftsmodelle konterkariert:Russell Brand und seine Videoplattform: „Why socialism is cool again?“scheinen interessanter Ansprechpartner.Theoretisch nicht sonderlich tiefgehend, aber ganz gute Ansätze, die man vertiefen kann:

https://www.youtube.com/watch?v=3b3OD0jLY-o

Die Aufgabe der Linken besteht sich international  zu vernetzen und eine gemeinsame theoretische neue Grundlage zu schaffen, wie auch die entsprechenden Aktionsformen zu entwickeln.Zum anderen gilt es sich mit dem Heartland der Demokratie zu vernetzen–den USA und GB. Momentan demonstrieren Hunderttausende und sind Millionen politisiert worden. Diese Demos werden sich bald erschöpfen, aber ein organisatorischer Kern wird bleiben, der neuen und vor allem linken Ideen gegenüber offen ist–die „Not my president“-Bewegung und die Sandersunterstützer bei den Demokraten, die Corbynunterstützer und Brexitgegner in GB.  Ein Teil wird privatisieren, ein Teil aus Trotz erst recht aktiv. Mit diesen Leuten muss man Kontakt aufnehmen.  Kein Mensch in den USA und GB will noch den Status Quo des Systems, sondern change. Da mit Clinton das alte System zur Wahl stand und nicht Sanders, hätten viele eben Trump gewählt. Nun gilt es die Gegenbewegung in den Kernländern des anglosäsischen Kapitalismus mit den anderen Zentren des Widerstands in der Welt zu vernetzen.Abzuwarten bleibt, bis die Gegenseite der Neoliberalen nur noch Mahnmäler gegen den Kommunismus aufstellen will und nicht mehr gegen den Faschismus, da sie ihn vielleicht sogar wieder als Verbündeten gegen linke Bewegungen sehen.

So sieht meine Alternative aus und eben nicht in einer atomarbewaffneten EU-Armee, die den USA und Russland “auf Augenhöhe”begegnen könnte und sich von den USA abkoppelt oder in den Wahnsinn swe AfD einer „Union der souveränen Vaterländer“, die de Gaulle zitiert, aber nur dem kleinstaatlichen Nationalismus jedes Nationalstaats gegen alle das Wort redet.

Dazu noch als Alternative das “Manifest des Globalismus”, das für eine neue postkapitalistische Gesellschaft mittels internationaler Kooperation oder eines Weltstaats plädiert:

http://www.global-review.info/2015/09/18/identitat-globaliserung-und-ich-bin-malala/

http://www.global-review.info/2015/12/22/manifest-des-globalismus-gegen-kapitaklismus-kommunismus-und-nationalstaatenkonkurrenz-teil-2/

Trump kann der neue Faschismus werden und de Internationale der Autoritären begründen, die sich dann aber wegen ihres USA first, Russia first, China first, whatever first zerlegen werden. Trump kann man auch als Chance sehen–nie wurde das Kernland des Weltkapitalismus so politisiert und gebiert jetzt eine starke Linke. Wichtig wäre für uns Globalisten, dass sie sich nicht als amerikanische Linke begreifen, sondern als Teil einer weltweiten Bewegung von links, die nach der Sozialistischen Internationale eine neue Internationale in ihrer globalen Vernetzung, wenngleich nicht mit denselben Inhalten wieder unter verbessertem Programm auferstehen lassen kann–als Globalismus.

Man muss aber noch eine Möglichkeit in Betracht ziehen: Die Vernetzung läuft über soziale Medien und Internet in der Kommunikation. Was aber wenn Trump die sozialen Medien samt NSA so kontrolliert, wie dies China, Russland oder Erdogan heute schon tut. Da braucht man Experten, die diese Internetsperren und deren Überwachung umgehen können. Man braucht also um eine Globalistenbewegung aufstellen zu können, Experten, die über Dark Net oder dechiffrierte Zugänge einen Teil der Kommunikation global aufrecht erhalten können, insofern das Internet dann nicht durch die ganzen autoritären Regime kein Internet mehr ist, sondern eine überwachungsstaatliche „Internetsouveränität“ wie es China vorsieht und Xi Jinping propagiert.Solange also diese Freiräume noch existieren, sollte man sich Gedanken machen wie man sie reduziert erhalten kann oder auf verschlüsselte Nachrichten übergeht, die unterhalb der Wahrnehungsschwelle eines Überwachungssystems bleiben.

 

 

Kommentare sind geschlossen.