Trumps nächste Schritte: Gleichschaltung des US-Systems

Trumps nächste Schritte: Gleichschaltung des US-Systems

Meiner Ansicht nach stehen nun zwei wesentliche Schritte der US-amerikanischen Gleichschaltung für Trump an: Zum einen die Schwächung und den Ausschluss der US-Medien, was ja schon im vollen Gange ist. Trumps Chefberater Stephen Bannon, Betreiber des Blogs „Breitbart News“ erklärte nun, dass die Medien „die Opposition“ seien und daher bekämpft werden müssten, wie auch „das Maul halten“sollen. Zum zweiten die Säuberung der Republikaner von sogenannten Establishment – Republikanern. Den Vorgang kann man mit der Endzeit der Weimarer Republik vergleichen, als die Nationalkonservativen versuchten Hitler in dem neuen Kabinett durch Umzingelung mit Nationalkonservativen“einzuhegen“und staatsmännisch werden zu lassen. Das Resultat ist bekannt: Hitler ernannte sich zum Reichskanzler und schaltete die Nationalkonservativen sukkzessive aus. Auf Breitbart News kann man analog unter dem Beitrag „What Trump means“dazu folgendes lesen:

„Establishment Republicans

The GOP establishment fought against Trump almost until the end of the race… before trying to take his side in a maneuver so slippery and Machiavellian I am tempted to coin the word Cruzian.(…)

Establishment Republicans have a clear future: tough primary elections against Trump-like opponents intent on draining the swamp. Paul Nehlen was the prototype for this movement. His battle with Paul Ryan was just a little ahead of its time.

In the future, incumbent establishment Republicans expecting to be unchallenged in primaries will find a battle for their political lives, especially if Donald Trump maintains enthusiasm with the base. Which of course he will.“

http://www.breitbart.com/milo/2016/11/16/what-trump-means/

Einmal die Medien und die oppositionellen Republikaner augeschaltet, kann sich Trump dann den Demokraten und anderen Oppositionellen zuwenden und eine autoritäre Dikatur errichten.

Für die kommende faschistische Anti-Establishment-Bewegung, meint Bannon, dass sie sich aus Wutbürgern rekrutieren werde, die keine “Sonnenscheinpatrioten”sind, sondern Kämpfer:

“By the way, I think anger is a good thing. If you`re fighting — this country is in a crisis. If you`re fighting to save this country, if you`re fighting to take this country back, it`s not going to be sunshine patriots. It`s going to be people who want to fight.”

http://www.juancole.com/2016/11/neofascist-appointee-fighting.html

Oder wie die FAZ ein Interview des “Hollywood Reporters”mit Steven Bannon zitiert:

“Wenn es um die künftige Politik der Vereinigten Staaten geht, hält sich der künftige Chefstratege im Weißen Haus, Stephen Bannon, gern an die Strategie der Bösen im Kult-Epos „Krieg der Sterne“: „Finsternis ist gut“, sagte der Wahlkampfmanager von Donald Trump am Freitag der Zeitschrift „Hollywood Reporter“. „Dick Cheney. Darth Vader. Satan. Das ist Macht. Es hilft uns nur, wenn sie“ – damit bezieht sich Bannon nach Ansicht des Interviewers auf Liberale und die Medien – „falsch liegen. Wenn sie blind dafür sind, wer wir sind und was wir tun.“

Der wegen seiner Nähe zum Ku-Klux-Klan, weißen Nationalisten und Antisemiten umstrittene frühere Leiter der erzkonservativen Website „Breitbart News“ bestritt in dem Interview, rassistisch zu sein. Sein Ziel sei es vielmehr, die Arbeiterklasse der Vereinigten Staaten in einer sich rasch wandelnden Welt wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken, sagte der 62-Jährige: „Ich bin kein weißer Nationalist, ich bin ein Nationalist. Ich bin ein Wirtschaftsnationalist.”

„Dann regieren wir 50 Jahre lang“

Bannon warf den Anhängern der Globalisierung vor, die amerikanische Arbeiterklasse zugunsten einer neuen Mittelklasse in Asien zerstört zu haben. „Jetzt geht es um Amerikaner, die nicht beschissen werden wollen. Wenn wir erfolgreich sind, bekommen wir 60 Prozent der weißen Wähler und 40 Prozent der Schwarzen und Latinos, und dann regieren wir 50 Jahre lang.“ Den Demokraten warf Bannon vor, den Kontakt zur Realität verloren zu haben. „Sie sprachen zu den Unternehmern mit einer Marktkapitalisierung von 9 Milliarden Dollar, die neun Angestellte haben. Das ist nicht die Realität.“

Ziel seiner Anti-Establishment-Bewegung sei es deshalb in erster Linie, Jobs zu schaffen. „Das alles hat mit Arbeitsplätzen zu tun. Ich bin der Typ, der auf einen billionenschweren Infrastrukturplan dringt“, sagte Bannon in dem Interview in Manhattans Trump Tower. Er wolle Schiffswerften und Stahlwerke wiederaufbauen. „Das wird so aufregend wie in den 1930er Jahren, größer als Ronald Reagans Revolution – Konservative und Populisten (vereint) in einer nationalistischen Wirtschaftsbewegung.“”

http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/donald-trumps-chefstratege-stephen-bannon-findet-finsternis-gut-14535119.html

Interessantes Detail auch bei der Einführungsrede Trumps. Scheinbar wollte er die Inaugaration zur Militärparade umbauen. Zum einen fällt das außergewöhnliche Erscheinen von US-Militärs bei seiner Amtseinführungsrede auf, zum anderen kann man folgendes lesen:

„It is quite clear, however, that this did not represent a mere gaffe by the military or the White House. It was a calculated maneuver by Trump to impress upon both the nation and the world his militaristic and nationalistic message. He had already unsuccessfully attempted to requisition missile launchers and tanks from the military for his inaugural parade. His inaugural speech was filled with lamentations about the “sad depletion” of the US military and vows to bolster it with increased spending and personnel.“

https://www.wsws.org/en/articles/2017/01/28/mili-j27.html

Wie schon von mir prophezeit: Er wird den IS besiegen und sich dann mittels einer pompösen Militärparade als Größten Feldherren aller Zeiten feiern lassen.Auf dieser nationalistischen und militaristischen Welle könnte Trump dann höchste nationale Zustimmung erheischen, um sich weiteren innen- und außenpolitischen Abenteuern zuzuwenden. „America first “ würde dann zu „Amerika, Amerika über alles, über alles in der Welt“.

 

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