Macron und Alice Weidel-wie erklären sich Verschwörungstheoretiker En Marche und die AfD ?

Macron und Alice Weidel-wie erklären sich Verschwörungstheoretiker En Marche und die AfD ?

Ein Blick ins Internet genügt,um zu sehen, dass Verschwörungstheoretiker zu Macron und seiner En marche schon eine Erklärung haben: Macron war Investmentbanker bei Rothschild und da die Rothschilds das Geld und die Finanzwelt und damit die Welt kontrollieren würden, wäre er logischerwesie auch für den Euro, um die Völker Europas wie ein Vampir als raffendes jüdisches Kapital auszusaugen. Soweit alles klar. Nun paart sich da aber die Tatsache, dass die neugewählte Alice Weidel von der AfD neben Allianz Global auch für Goldmann Sachs arbeitete, wie schon EZB-Chef Draghi und andere politische Vertreter, aber eben Alice Weidel und die AfD den Euro abschaffen oder durch die DM oder einen Nordeuro ersetzen wollen, also die heftigsten Eurokritiker sind.Logischerwesie wird dieser offensichtliche Widerspruch in diesen Verschwörungstheorien generös übergangen. Schon früher bezichtigte die Verschwörungsrechte die Rothschilds USrael zu kontrollieren wie auch die Welt und alle Völker in Kriege und Krisen zu stürzen, um daraus Gewinn zu schlagen.Nun passt aber auch hier wiederum die Tatsache nicht, dass Putinfreund Gerhard Schröder ebenso für Rothschild arbeitet, aber eben einen ganz anderen Kurs als etwa eine russlandfeindliche Politik fährt wie man nach dieser Logik annehmen könnte. Nun könnte man noch konstruieren, dass Rothschild und Goldman Sachs da vielleicht einen anderen geopolitischen Kurs hätten, der sich unterscheide oder dass man eine Mitarbeit bei einem Finanzinstitut nicht gleich als Beweis dafür sehen sollte, dass die jeweiligen Personen sklavisch deren Interessen vertreten würde oder aber, dass den Rothschild und Goldmann Sachs gar nicht so an großen geopolitischen und strategischen  Masterplänen, sondern mehr an ihrer Vierteljahresbilanz gelegen sei. und man Kontakte nach allen Richtungen pflegt, um aus der Gesamtheit der synkretischen Kontakte die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass man daraus sich alle Gewinnoptionen offen hält.

Bestenfalls könnte sich Alice Weidel noch als Überläuferin und Insiderin von einem System stilisieren, aus dem sie aussteigen wolle, um den Völkern dieser Erde die Wahrheit zu sagen und „auszupacken“–aber auch das tut sie nicht. Aber nicht einmal dahingehend versuchen Verschwörungstheoretiker ihre Gedankenkonstrukte noch nachträglich irgendeinen Erklärungswert zu geben. Man geht einfach darüber hinweg, denn alles hängt irgendwie mit allem zusammen, die Spinne im Netz sind die Rothschilds und die Goldmann Sachsen und die wollen nur das Übelste für die Menschheit. Da bedarf es keiner näheren Analyse mehr. Cui boni? Die Banker gewinnen immer und da sie angeblich immer gewinnen, müssen sie auch den gesamten Weltenlauf so steuern und die Welt im Geheimen als düstere Weltregierung lenken und kontrollieren., da alle anderen angeblich nur verlieren würden.

Naja, das Sahnehäubchen könnte ja noch werden, wenn Gauland und Höcke die wirtschaftsneoliberale Alice Weidel nicht mehr brauchen sollten und sie  absetzen wollten, ihr ihre Goldmann Sachs-Kontakte als Representantin einer Systemfinanzkapitaler Globalistin, zumal lesbisch auch noch zum Vorwurf gereichen könnten. Momenatan dient Weidels Neoliberalismus und Sozialdarwinismus sowie ihre Existenz als Frau und Lesbe eher dazu auch Wirtschaftsliberale anzusprechen.Aber dies muss nicht ewig halten. Schon jetzt sind auf rechten Seiten flgende Verschwörungstheorien und Spitzen gegen Alice Weidel zu lesen:

„AfD/„CIA“-Spitze Alice Weidel Ex-Goldman Sachs Managerin laufen die Wähler weg

5 Mai

Der Deutsche hat es endlich begriffen! Was schon wieder eine amerikanische Kanzlerin? Und dann auch noch eine Ex-Goldman Sachs Managerin? Nein, denn dann können wir auch gleich bei der nächsten Bundestagswahl die CIA wählen oder die Merkel behalten. Warum liest man davon nichts in der Lückenpresse?

Was meint Ihr wohl was in der Lügenpresse los wäre, wenn bekannt werden würde, daß Dr. Alice Weidel von der AfD jahrelang für Evgeni Födorov, russischer Politiker und Abgeordneter der Staatsduma der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation oder für Wladimir Schirinowski, Parteivorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei Russlands, gearbeitet hätte?

Schon mal überlegt, warum die AfD-Spitze als „NAZI-Schlampe“ bezeichnet wurde, obwohl sie in Wirklichkeit für eine US-Globalisten-„Klitsche“ gearbeitet hat? Schon mal überlegt, warum die AfD das gegenwärtige Bankenkartell aus Schuldgeldsystem und Zinses-Zins-System die NATO nicht kritisiert?“

Aber in diesem Stadium der Schauprozesse sind wir noch nicht und daher wird Alice Weidels Goldman Sachs-Background wegen Mitgliedschaft in einer rechtsradikalen AfD so hintenangestellt und gegenüber Wirtschaftsneoliberalen so rausgestellt wie SA- Röhms Homosexualität von Hiter und dann erst gegen sie in Anschlag gebracht, sollte sie nicht so rechtsradikal funktionieren. So aber schweigt sich die Rechte gegenüber Alice Weidels Goldmann Sachstätigkeit so leise aus, wie sie die Tätigkeit Macrons bei Rothschild plakativ und schreierisch herausstellt.

Wie gesagt, vermischen diese Leute verschieden Banken und deren Funktionen. Zentralbanken, Geschäftsbanken, IWF, Weltbank,usw. Auch eine krude Logik: Die Fed und die EZB gehört nicht dem Staat, also muss sie privat sein und wird dann letztendlich von der jüdischen Hochfinanz kontrolliert. Die EU-Kommission ist auch nicht staatlich, da es keinen europäischen Staat gibt, aber ist die EU-Kommission deshalb privat? Die EZB gehört zwar keinem europäischen Staat, aber eben den nationalen Zentralbanken, die eben keine Privatbanken sind und die suprantionale EU-Kommission ernennt den EZB-Präsidenten—weswegen sollte die EZB deswegen privat sein? Die Fedschef werden von dem US-Präsidenten eingesetzt und nicht von den Privatbanken.Um die Logik zu retten, muss dann eben der US-Präsident von den Privatbanken eingesetzt werden, um einen in ihrem Sinne gemässen Fedpräsidenten einzusetzen.  Was ich nicht abstreiten will, ist, dass es eine starke Lobby der Hochfinanz gibt.Aber sie ist nicht allesbeherrschend und dominant jüdisch.Bestenfalls wird noch argumentiert, dass die letzten Fed-Präsidenten Greenspan, Bernanke und Yellen Juden sind, die Fed wiederum eine Privatbank, die von den jüdischen Banken Rothschild, Goldmann Sachs, Morgan und Warburg kontrolliert würden, zumal auch der neue EZB-Präsident Draghi bei Goldmann Sachs gearbeitet hätte und daher Fed und EZB unter der Kontrolle von jüdischen Verschwörern stehen würden.Mal umgekehrt gefragt: Hätte man reinrassige Arier oder Inder oder Schweizer in denselben Funktionen, würde sich dann etwas an dem System oder den Funktionen ändern? Die Biologisierung und Ethnisierung der Kritik ist eben keine Kapitalismuskritik, sondern nur der Aufruf eines rassistischen Holocaust und einer ethnischen Säuberung ohne das Syszem zu kritisieren oder abschaffen zu wolllen.

Ein ebenso beliebtes Klischee ist die “jüdische Lobby”, die “Israel-Lobby” in den USA oder das Klischee von USrael, womit gemeint ist, dass Israel und die US-Juden oder Israel über die US-Juden die USA bestimmen würden. Natürlich gibt es AIPAC, aber es gibt auch J-Street ( in Europa J-Call) und  zu glauben die entscheidende Kraft in den USA seien die amerikanischen Juden, die Politik, Finanzen und Medien kontrollieren würden, und die Interessen Israels vertreten würden oder von Israel gelenkt seien, geht an der Realität vorbei. Zwar gibt es viele Juden in diesen Bereichen, aber sie sind nicht vorherrschend.Meistens werden Greenspan, Rockefeller, Kissinger, Goldmann Sachs, die Rothschilds genannt als Chiffren einer jüdischen Weltherrschaft und Herrschaft der Juden über die USA, sei es in Politik, Finanzsystem oder eben über die Fed. Dabei wird auch der Fed eine Macht zugestanden, die vor allem über Juden wie Greenspan und Bernanke kontrolliert sei, die die Rolle einer Zentralbank gnadenlos überschätzt und zugleich da dies eben nicht so haltbar ist,  auch wieder schnell von der Fed als einer Privatbank spricht, die dann auch wieder von Juden kontroliiert sei, vor allem Rothschild und Goldmann Sachs. Um eine Analyse der Fed im weltkapitalistischen System oder von Zentralbanken allgemein im Weltkapitalismus  geht es diesen “Analytikern” schon gar nicht, sondern nur darum, dass diese als Zentrale des Weltgeldes von Juden unterwandert und beherrscht sei im abwechselnden Modus: Als Zentralbank oder eben der Fed als geheimer Privatbank, bei der die Juden wieder alle Zügel der Herrschaft hätten. Die Frage ist dann: Wenn man die Juden entfernt, wird dann die Fed anders oder würde sich etwas am Funktionieren des Kapitalismus oder der Finanzwirtschaft ändern? Zumal: Eine einfache Liste der höchsten Ämter der USA, in denen lauter Nichtjuden sitzen würde schon zeigen, wie antisemitisch diese Sichtweise ist. Und auch von der Logik her: Genauso könnte man von einer Vorherrschaft der Afrikaner und der Afrikalobby sprechen, weil Obama als Schwarzer und Afroamerikaner US-Präsident wurde. Oder von einer Herrschaft der Islamlobby, weil Barack “Hussein”Obama angeblich ein Muslimvertreter sei, wie dies die Tea Party und die Birtherbewegung paranoisiert.Die US-amerikanischen Juden machen gerade mal 5% der US-Bevölkerung aus, sind auch politisch kein homogener Block und über die Position Israels zur Besiedlung wie auch zur Zweistaatenlösung sehr unterschiedlicher Ansicht. Die meisten US-Juden sehen sich auch ganz patriotisch als US-Amerikaner und nicht in erster Linie als Juden oder gar Israelis.

Weitere Fragen: Nun nehmen wir mal an, man würde alle Juden aus den Privatbanken und der Fed beseitigen—glauben diese Leute dann, dass sich deswegen ihr Zweck ändern würde? Dem Kapital ist es doch egal, ob in seinen Leitfunktionen ein Jude, Buddhist,. Atheist, Agnostiker, Hinduist Mensch irgendeiner anderen Nation oder ein Schweizer sitzt, solange es die Kapitalakkumulation bedient.Zum einen: Geht es um den Kapitalismus als System oder nur einen Aspekt davon, dem Finanzkapital oder nur um Juden? Soll der Kapitalismus weiterbestehen ohne Hochfinanz oder soll die Hochfinanz und der Kapitalismus ohne Juden weiter bestehen? Stört diese Leute jetzt die Hochfinanz am Kapitalismus, bestenfalls ein Plädoyer für Mittel- und Kleinfinanz oder das Judentum in der Hochfinanz, das scheinbar als identisch wahrgenommen wird wie Hitlers raffendes und schaffendes Kapital.Das soll dann nicht antisemitisch sein, aber man fragt sich eben, was bei dieser Sorte verkürzter Kapitalismuskritik daraus anderes entstehen soll als ein Judenpogrom.

Desweiteren:  Diese Sorte Leute vernachlässigst ganze neue Finanzzentren der Welt wie Indien, China, die BRICSstaaten, die Asian Infrastructure Investitionsbank, den neuen asiatischen Währungsfonds, den New Silkroadfonds—sind die auch alle von der jüdischen Hochfinanz kontrolliert? Das würde die Chinesen und Asiaten aber sehr wundern und da wissen unsere Verschwörungstheoretiker scheinbar mehr als wir, enthalten uns aber ihr esoterisches Geheimwissen offensichtlich vor..

Auch der Syrienkrieg wird versucht, damit zu erklären, dass Rothschild oder andere Kapitalisten Erdöl oder Rohstoffe in Syrien entdeckt hätten, die sie nun ausbeuten wollten nachdem sie sie mittels Krieg unter ihre Kontrolle gebracht hätten.Syrienkrieg: Da wechseln diese Leute aber plötzlich die Argumentationsweise. Zuvor faseln sie sehr abstrakt, dass das Interesse an diesem Syrienkrieg mal „Rohstoffe“, dann mal wieder der Wiederaufbau eines kriegszerstörten Landes und dann der Waffenverkauf sei. In einer neueren Version kommt dann konkret wiederum ein neues, viertes Motiv: Syrien als Transitroute für Pipelines. Da kommt man schon eher auf die Interessen hin. Wie gesagt: Syrien verfügt kaum über Rohstoffe. Zweitens könnte man da viel lohnendere Länder zerstören, wenn es nur um den Wiederaufbau und die Profite der Bauindustrie ginge. Drittens hat der Syrienkrieg jetzt keinen wesentlichen Waffenboom ausgelöst, der die Weltwritschaft wesentlich beeinflussen würde. Das viertes Argument ist auch weniger ein streng ökonomisches, also, dass man sich aus dem Krieg kleinkriminell direkt bereichert, sondern mehr ein geopolitisches, geostrategisches Motiv: Dass man Regionen und Grossräume so herrichtet, dass sie als Transitländer, grössere Märkte,etc. sich entwickleln können. Das ist aber ein mittelfristg-bis langfristiges Entwicklungsziel, bei dem vor allem auch Staaten ein Interesse haben und weniger irgendwelche Konzerne und Banken, die aus dem Krieg direkte Profite ziehen können.

Also man sollte mal sehen, dass es bei Kriegen oft nicht um die direkte, kleinkriminelle Bereicherung geht, sondern um geostrategische Interessen, die seitens Staaten, Konzernen und Banken als mittel- bis langfristiges Entwicklungsprojekt gedacht sind, um einen Grossraum herzubekommen, der wirklich interessante Kapitalakkumualtion zulässt , ja eben auch die Schaffung eines stabilen Umfeldes benötigt und nicht weltwirtschaftliche Pfennigbeträge, um direkt was aus dem Krieg „zu kriegen“.

Ein weiteres oft genanntes Argument:      Die Rüstungsindutsrie sei schuld an allen Kriegen, modernere Apologeten dieser Theorie sprechen vom Militärisch-Industriellen Komplex (MIK).Kriege werden geführt, damit die Rüstungsindustrie Profite macht. Wo liegt der Gedankenfehler: Die Rüstungsindustrie macht in jedem Land eta 20% der Wirtschaftskraft aus, meistens weniger. 80% der Wirtschaft besteht aus ziviler Produktion . Wenn der Staat unter den Fittichen der Rüstungsindustrie stünde, fragt man sich, warum es nicht wesentlich häufiger und viel grössere Kriege gibt oder eben soclhe langen Friedensperioden wie in Europa? Zweitens fragt man sich, warum die 80% zivile Industrie denn ein Interesse haben sollte am Krieg und nicht etwa noch stärker den Staat beeinflussen und kontrollieren sollte. Viel grundsätzlciher aber ist, dass die Politik und der Staat, wie es Marx sagte, der ideele Gesamtkapitalist ist, also im Sinne des Ganzen und nicht nur einiger Kapitalteile denkt und handelt, er Kriege nicht um die direkte kleinkriminelle Bereicherung führt, sondern oft auch aus nichtökonomischen, geostrategischen Interessen, die zwar auch dem Funktionieren der Weltwirtschaft und der Kapitaklakkumulation dienen soll, aber eben aus dem Krieg nicht unbedingt ein Gewinngeschäft machen.Von daher gibt es aufgrund der Dominanz des zivilen Kapitals niemals einen ewigen Frieden, wie umgekehrt aufgrund einer vermeintlichen Usurpation durch die Rüstungsindustrie einen ewigen Krieg.Kriegsentscheidungen fallen vor allem geostrategisch als politische Entscheidung des Staates und weniger ökonomisch oder als direkte, kleinkriminelle Bereicherung einer Kapitalfraktion oder eines Staates aus.

Für Leute, die sich mit ernsthafter Kapitalismuskritik beschäftigen wollen, sei im übrigen das Buch „Kritik der  Politökonomie“von Michael Heinrichs empfohlen, das die Funktionsweise des Kapitalismus in der Marxschen Tradition sehr klar analysiert und kompakt und verständlich darstellt. Es ist auch für alle Leute geeignet, die nicht die Zeit haben, sich die 3 dicken Kapitalbände von Marx reinzuziehen oder für alle, die dies auf sich nehmen, ist das Buch eine gute Orientierungshilfe und Leseanleitung:

Heinrichs neue Marxlektüre ist jedoch wie seine Schule der Wertkritiker nicht unumstritten. Eine Kritik an Heinrichs aus ebenso marxistischer Sicht, kann man beim Gegenstandpunkt nachlesen:

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2008/2/gs20082093h1.html

Dennoch bietet das Buch einen guten Überblick über Marx „Das Kapital“und ist empfehlenswert.

Desweiteren sei die Polemik des Gegenstandpunkts auf Lenins Klassiker „Der Imperialismus als höchste Stufe des Kapitalismus“empfohlen, die kritisiert, dass Lenin Ökonomie und Politik, Kapital und Staat gleichsetzte–die Widersprüche bei Lenins Theorie, die auch bei den meisten linken und rechten Verschwörungstheoretikern anzutreffen sind, werden hier gut erläutert:

http://www.gegenstandpunkt.com/msz/html/81/81_3/lenin.htm

http://www.gegenstandpunkt.com/msz/html/81/81_3/lenin.htm

 

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