Die philosemitische SZ-Säuberung: Hanitzsch ist kein Antisemit!

Die philosemitische SZ-Säuberung: Hanitzsch ist kein Antisemit!

Die Süddeutsche Zeitung hat ihren Karikaturisten Dieter Hanitzsch gefeuert, weil dieser eine antisemitische Karikatur gezeichnet haben soll. Keine Abmahnung, keine Verwarnung mit Aussicht auf Besserung und Rehablitation, sondern Kündigung. Da der gesamte Redaktionsstab eingebunden war in die Veröffentlichung, geht die SZ nun in einer Art hysterischer philosemitischer Säuberungsaktion und Selbstkasteiung daran, nun auch frühere SZ-Karikaturen auch auf den Tatbestand des Antisemitismus zu erforschen. Da die Karikaturen gar nicht mehr veröffentlicht werden und wir keine Urheberrechte haben, hier der Link zu einem t-online-Artikel, der die Karikaturen zeigt und eine Gegendarstellung von Dieter Hanitzsch als Interview veröffentlicht:

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_83796870/antisemitische-karikatur-ich-habe-die-zeichnung-nicht-in-den-druck-geschmuggelt-.html

Was soll also bei der Hanitzschkarikatur den Tatbestand des Antisemitismus belegen? Zum einen, dass Netanjahu mit abstehenden Ohren und angeblicher Hakennase gezeichnet wurde, was alle antisemitischen Klischees konstruiere. Wer sich aber nun einmal die Physiognomie von Netanjahu ansieht, dem ist klar, dass er eben wie Sebastian Kurz abstehende Ohren hat und auch eine wie karikierte Nase. Dann wird kritisiert, dass der Davidstern abgebildet sei und dies daher ein Angriff auf die Religion des Judentum und das Judentum schlechthin sei. Faktisch ist dies aber nicht so zu trennen, denn der Davidstern ziert nun einmal die Staatsflagge Israels und wie säkulare Zionisten und religiöse Zionisten zueinander stehen, sollten diese selbst einmal klären, zumal es auch nicht die Institution der Zivilehe in Israel gibt, sondern immer ein Rabbi präsent sein muss, wie es auch ungeklärte Fragen gibt, was denn nun das Judentum ausmache: Charlotte Knobloch ist der Ansicht: Die Beschneidung gehöre zwingend dazu, Wolfsohn ist der Ansicht, die Beschneidung gehöre nicht dazu und die mütterliche Linie definiere das Judentum.  Insofern sich Juden und Israelis nicht einmal darüber einigen können, was nun ihre Identität ausmaht, sollte man dies Nichtjuden auch zugestehen, zumal Hanitzsch mit dem Davidstern vor allem die Netanjahuregierung meinte und nicht das Judentum an sich, weswegen er auch Netanjahu selbst dazu in den Kontext stellte. Und: Warum sollte Hanitzsch nicht den Davidstern benutzen, was soll daran antisemitisch sein? Gibt es ein Bilderverbot für den Davidstern?

Im Falle von Kollegah und Roger Waters, die diesen in endzeitlichen Apokalypsen oder auf einem Schwein darstellen, kann man da sicher oder aber eben eher Antisemitismus vermuten, aber soll man jetzt den Davidstern nicht mehr in Karikaturen benutzen dürfen? Das wäre schon sehr weitgehend und kommt doch immer auf den Kontext an, insofern man sich der Bilderstürmerei nicht verdächtig machen will. Und welcher Kontext ist dies im Falle Hanitzschs? Dass er an dem Eurovision Contest, den Israel gewonnen hat nun an der umstrittenenen Frage von Trumps und Netanjahus Verlegung der Hauptstadt von Tel Aviv nach Jerusalem seine Kritik aufmacht, die wohl leicht erkennbar böses Blut in der Region schafft , zumal man eben immer sagte, dass in Israel in Jerusalem gebetet würde, in Tel Aviv regiert und gelebt und in Haifa gearbeitet werde. Die Verlegung der Hauptstadt vom säkularen Tel Aviv ins religiöse Jerusalem ist eine faktische Befeuerung des religiösen Neozionismus und eine Untergrabung der bisher säkularen Definition Israels, wie auch ein Konjunkturprogarmm für alle Islamisten der Region und der Welt, weswegen Erdogan samt Muslimbrüder die Jerusalemfrage nun auch auf der OIC-Konferenz in Istanbul ins Zentrum stellen wollen, um die muslimische Welt samt allen ihren Fanatikern gegen Israel und auch das Judentum zu mobilisieren.

Es bedeutet, dass nun eine Zweistaatenlösung in weite Ferne rückt und ein Konflikt mit der muslimischen Welt wahrscheinlicher wird, weswegen Hanitzsch Netanjahu auch eine Rakete in die Hand zaubert und den Spruch „Nächstes Jahr in Jerusalem“ in den Mund legt, da der nächste Eurovision dann auch nicht in Tel Aviv ausgetragen wird, sondern die Europäer der Verlegung der Hauptstadt symbolisch zustimmen sollen, wobei man sich auch fragt, warum Israel eigentlich Teilnehmer eines europäischen Musikwettbewerbs ist. Ist Israel oder die Türkei oder Georgien Europa? An all dem ist nichts antisemitisch, wie auch die Vita Hanitzschs und seine Karikaturen nie eine antisemitische oder israelfeindliche Note hatten.

Er hat sich politisch auch nicht mit irgendwelcher Palästinasolidariät eingelassen wie etwa ein Bushido, der die Flagge der Hamas auf seine Facebookseite nahm und die Existenz Israels infrage stellte, noch ist er ein Fan des islamofaschistischen Irans, noch hat er jemals antisemitische Äußerungen von sich gegeben. Einen solchen Mann und eine solche Karikatur als antisemitisch zu denunzieren, grenzt an Hysterie und Hexenjagd. Hier wird Kritik an der Regierung Netanjahu und ihrer Verlegung der Hauptstadt Israels als Antisemitismus denunziert.

Doch die SZ geht weiter: Nun sind alle Karikaturen, in denen eine Krake verwendet wird, potentiell antisemitisch. Sei es im Falle von Hanitzschs TTIP-USA-Kraken oder der Karikatur eines anderen Zeichners, der Marc Zuckerberg als Kraken darstellte. Man kann darüber streiten, ob man eine Krake als gelungenes Stilmittel ansieht, aber diese Art der Darstellung soll meistens eine enorme Macht von multinationalen Konzernen, Banken, IT-Firmen, Staaten symbolsísieren, die eben ihre Tentakel und Eingriffsmöglichkeiten weltweit in der Globalisierung faktisch haben. Dass dann auch ein Mark Zuckerberg als Krake dargestellt wird, ist angesichts seines Einflusses und der weltweiten Macht von Facebook auch nicht verwunderlich. Genauso könnte man nun die Untersuchungsausschüsse des EU-Parlaments oder des US-Senats , bei dem nun Zuckerberg vorgeladen wird als antisemitisches Tribunal gegen den Juden Zuckerberg gerichtet sehen, wobei es doch nur darum geht den verantwortlichen CEO eines Megaunternehmens zu einer Befragung vorzuladen, egal welcher Religion, Ethnie, Hautfarbe, Geschlechts. Was die SZ und ihre Unterstützer hier betreiben, ist die systematische Stärkung von Resentiments gegen Israel und das Judentum, wenngleich dies auch in bester Absicht, zugleich aber eben in vorauseilendem deutschen Gehorsam geschieht.

 

 

Kommentare sind geschlossen.