TV-Tip von Global Review: Das Institut-Oase des Scheiterns

TV-Tip von Global Review: Das Institut-Oase des Scheiterns

Es gibt doch noch ganz interessante und unterhaltsame Serien. So die schon im Januar ausgestrahlte TV-Serie „Das Institut-Oase des Scheiterns“-eine Parodie über ein Goethe-Institut im doch gar nicht so fiktiven  Kisbeskistan. Klasse gemacht:

https://www.ndr.de/mediathek/mediatheksuche105_broadcast-3031.html

Zitat der Institutsleiterin des Sprachen- und Kulturinstituts zur Motivation von Diplomaten und Kulturmissionionaren:

„Diplomaten machen es wegen dem Geld, wir machen es wegen des Geldes“.

„Das Institut – Oase des Scheiterns“ erzählt von sechs tapferen Mitarbeitern eines deutschen Sprach- und Kulturinstituts in Kallalabad, Kisbekistan – und von ihren Versuchen, in einer bürgerkriegsgeschüttelten Islamischen Republik deutsche Sprache und deutsche Kultur an den Mann zu bringen. Ein mehr als schwieriges Unterfangen – denn die Kisbeken interessieren sich mehr für Nahrung, Trinkwasser und Landminen als für unregelmäßige Verben, Hüpfburgen beim Tag der Deutschen Einheit und die große Werner-Herzog-Retrospektive.

„Erst in der Ferne erkennt man, wie deutsch man ist.“ Und wie sich Deutschland im Ausland präsentiert, sagt viel aus über das deutsche Selbstverständnis. Unser dramatisches Setting Kisbekistan sorgt für ein Höchstmaß an schmerzhaftem Humor und eine Fundgrube von extremen Plots, die so in Deutschland nicht möglich wären.

Dass bei diesem Culture Clash alles schiefgehen sollte, was schiefgehen kann, versteht sich von selbst: Kein deutschnationaler Fauxpas wird ausgelassen, kein diplomatisches Porzellan bleibt unzerschlagen, keine Tradition unbeleidigt. Und die schlimmsten interkulturellen Katastrophen richten ausgerechnet die tolerantesten und aufgeschlossensten Mitarbeiter an.

Die neue achtteilige Culture-Clash-Serie von BR und NDR „Das Institut – Oase des Scheiterns“ schildert den Alltag eines deutschen Sprach- und Kulturinstituts in der Achselhöhle Zentralasiens. Ausgehend vom Standort Kallalabad (Hauptstadt der fiktiven Islamischen Volksrepublik Kisbekistan) versuchen sechs tapfere Mitarbeiter, den Einheimischen deutsche Sprache, Kultur und Lebensart zu vermitteln. Ihr größter Gegner ist das allgemeine Desinteresse: Die Kisbeken sind schärfer auf sauberes Trinkwasser, Antibiotika und Kalaschnikows als auf unregelmäßige Verben und das Werk von Werner Herzog.

Geleitet wird das Institut von Dr. Eckart, einer Karrieristin mit phänomenal hoher Bildung und phänomenal niedriger Menschenkenntnis, die vor nichts zurückschreckt, um sich und ihr Institut im besten Licht darzustellen. Ihr Stellvertreter Gmeiner ist ein liebenswerter Zyniker, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, möglichst vielen Menschen zu missfallen, seien es nun Mitarbeiter oder Muslime. Die junge Christin Jördis leitet die Abteilung Sprache und verzweifelt an den Zuständen in der Bürgerkriegsrepublik. Der junge Hipster Titus leitet die Abteilung Veranstaltungen und verzweifelt daran, dass sein iPhone nur zwei Balken Empfang hat. In den Tiefen der Bibliothek hält sich Margarete verborgen, eine standhafte Stalinistin mit steinharter Ostalgie. Der sympathische Kisbeke Haschim schließlich fungiert im Institut als „Lokaler Regionalkoordinator“ (vulgo: Übersetzer, Hausmeister, Bombenentschärfer). Bei Licht betrachtet ist der Kisbeke der einzig Normale des Sextetts.

An Kisbekistan sind bereits die Briten gescheitert, die Sowjets und die Amerikaner. Zwangsläufig werden also auch unsere Helden daran scheitern: Staub, Bomben und Ignoranz haben noch jeden in die Knie gezwungen. Lehnen wir uns also zurück und sehen ihnen beim Scheitern zu. Beim Kampf der Kulturen, beim Tanz in den Fettnäpfchen, bei den Beinahe-Katastrophen. Bei der Kollision von Schiller und Scharia, von Konjunktiv und Korruption, von Deutschland und Kisbekistan.

Das Institut – Alle Folgen der neuen Comedy-Serie in der BR-Mediathek

Inhalt
Die Serie spielt im fiktiven Land Kisbekistan: zerbombt von Briten, Sowjets und Mudschaheddin, heimgesucht von Konflikten, Korruption und Cholera.

Und mittendrin das Institut für deutsche Sprache und Kultur: Tafeln mit unregelmäßigen Verben, Neuschwanstein-Poster und Goethe-Büsten – eine deutsche Oase im trockenen Zentralasien. Sechs Kulturkrieger schlagen sich hier durch den lebensgefährlichen Alltag und treten mal in interkulturelle Fettnäpfchen, mal in sowjetische Landminen. Und an schlechten Tagen in beides.

 

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