Kein Kopftuch-kein Burkini–für eine positive Multikulti-Integrationspolitik

Kein Kopftuch-kein Burkini–für eine positive Multikulti-Integrationspolitik

Deutschland ist ein multikulturelles Einwanderungsland. Das schließt nicht aus, dass man sich Gedanken darüber macht, inwieweit man die Migration begrenzt, steuert und nach welchen Kritierien und Qualifiaktionen man das macht, insofern man nicht Vertreter utopischer No-border-for all- Forderungen ist. Das bedeutet aber auch nicht, dass man Gegengesellschaften toleriert, den Islam verniedlicht und eine Auseinandersetzung mit integrationsunwilligen Menschen scheut wegen des vermeintlichen sozialen Friedens. Ich habe dazu schon vieles im Manifest des linken Counterjihad geschrieben. Die Rassismusvorwürfe gegen Özilkritiker, wie auch GroKo-Familienministerin Giffeys Tolerieren des Burkini ist da eben diese Sorte Multikulti, die alles noch schlimmer macht. Die nachgewachsene Generation von Genderfeministinnen, die Alice Schwarzer und die traditionellen Feministinnen als reaktionär, islamfeindlich und AfD-nahe verunglimpfen, fallen nur dadurch auf, dass sie die islamistischen Unterdrückungssymbole für Frauen, das Kopftuch und den Burkini unter dem Slogan „Mein Kopf gehört mir!“ (will heißen: Mein Kopftuch gehört mir“ — d.h. Kopf/Hirn und Kopftuch werden gleichgesetzt –in Abwandlung des feministischen Slogans „Mein Bauch gehört mir!“ ) und „Burkini und Bikini – Unite!“ unter der fehlgeleiteten Devise des Selbstbestimmungsrecht der Frau verteidigen und propagieren. Vorbildlich hingegen ist die Initiative von Terres de femmes, Kopftücher bei minderjährigen Mädchen in Schulen zu verbieten. Warum eigentlich nur in Schulen? Ein gelungenes Beispiel, wie man Integration auch von muslimischen Mädchen und Frauen praktiziert, ist die Berliner Initiative „Lieber Lesen“, über die in der neuesten EMMA  berichtet wird und die Vorbildcharakter haben sollte:

„Lieber ohne Burkini!

Die Soziologin Barbara Schaeffer-Hegel war als Professorin und Frauenforscherin das Kämpfen gewohnt, zuletzt an der TU Berlin. Die Emeritierung gibt der Mutter von vier Kindern und sieben Enkeln noch mehr Freiheiten. Zum Beispiel die Freiheit, in dem von ihr mitbetriebenen Verein „LieberLesen“, der geflüchteten Mädchen das Lesen beibringt, konsequent zu sein. Vor zwei Jahren hatte der Berliner Verein begonnen, für eine Gruppe von Musliminnen Schwimmunterricht zu organisieren. Im Badeanzug! Dazu redeten sie zunächst mit den Eltern und ließen eine Syrerin darüber aufklären, dass der Burkini nichts mit dem Koran zu tun hatte und alles mit über 3.000 Jahren Patriarchat. Alle Eltern unterschrieben, dass ihre Töchter im Einteiler schwimmen durften. Sodann beruhigten sie die Mädchen, wenn auch Jungen im Schwimmbad waren. Inzwischen haben alle Mädchen das Seepferdchen. Und das ist erst der Anfang. Hier erklärt sie, wieso.

Wie weit wollen wir es noch treiben mit der „Unterwerfung“?! Im Tagesspiegel ist nicht nur zu lesen, dass Burkinis in Berliner Bäderbetrieben und Berliner Schulen erlaubt sind, sondern dass ein Gymnasium in Nordrhein-Westfalen diese Ganzkörperschwimmbekleidung sogar finanziert und dass unsere Familienministerin, unsere Bildungssenatorin wie auch das Bundesverwaltungsgericht nichts dagegen haben, wenn Mädchen, egal welchen Alters, mit einer Masse von Stoff auf ihrem Körper ins Schwimmbad steigen. „Hauptsache, sie lernen Schwimmen!“

Alle Mädchen haben Schwimmunterricht erhalten. Alle Mädchen haben das Seepferdchen gemacht.

Es geht offenbar nicht mehr darum, ob wir es Menschen, die aus einer fremden Kultur Hilfe und Unterkunft bei uns suchen, erlauben, ihre frauenfeindlichen Gewohnheiten öffentlich im Alltag zu praktizieren – es geht inzwischen offenbar nur noch darum, wer diese Absurdität finanziert. Die Schule oder das Sozialamt?

Ich weiß, wovon ich rede. Seit zweieinhalb Jahren arbeite ich im Rahmen des Vereins LieberLesen e. V. mit muslimischen Mädchen, die seit 2015 in einer Flüchtlingsunterkunft in einer hochgradig repressiven Parallelgesellschaft leben. Vor zwei Jahren hatten wir die Mittel eingeworben, um einer Gruppe von Mädchen Schwimmunterricht erteilen zu können. Unsere Position war eindeutig: Schwimmunterricht nur im normalen einteiligen Badeanzug. Den würde der Verein den Mädchen spendieren. Vor Beginn des Schwimmunterrichts wurden die Eltern zusammengerufen, das Foto einer 13-jährigen Altersgenossin im schwarzen Badeanzug hing im Großformat an der Wand; eine Kollegin aus Syrien half beim Übersetzen und Argumentieren: darüber, wie wichtig Schwimmen gerade für Mädchen ist; darüber, dass die Art der Badebekleidung weder von Mohammed noch im Koran vorgeschrieben ist; darüber, dass Verhüllungsvorschriften für Frauen nicht religiös fundiert sind und auch nicht vom Islam eingeführt wurden, sondern 2000 Jahre vor dem Erscheinen von Mohammed zur Zementierung einer patriarchalen Männerherrschaft im Orient erfunden wurden, um Frauen unsichtbar, unbeweglich und schwach zu machen.

Wir haben den Eltern klargemacht, dass ihre Töchter nur dann am Schwimmunterricht teilnehmen dürfen, wenn sie, die Eltern, unterschreiben, dass sie mit dem Tragen eines normalen einteiligen Badeanzugs einverstanden sind. Alle Eltern haben unterschrieben; alle Mädchen haben Schwimmunterricht erhalten, alle Mädchen haben sich nach anfänglichen Schwierigkeiten daran gewöhnt, dass in der Schwimmhalle auch Jungen zugegen sind, alle Mädchen haben das Seepferdchen und das Bronzeabzeichen gemacht, alle Mädchen sind wilde Wasserratten geworden und scheren sich nicht darum, was sie anhaben und wer in der weiteren Umgebung des Schwimmbades anwesend ist. Warum können unsere verantwortlichen Instanzen – Politik, Verwaltungen, Schulen – nicht den Mumm aufbringen, bei uns herrschende Regeln und Selbstverständlichkeiten von den Menschen zu verlangen, die bei uns Schutz suchen, und die wir ernähren.

Politische Entschlossenheit, mehr und intensivere pädagogische Anstrengung und vor allem Kommunikation mit den Eltern wären allerdings notwendig. Denn sobald unseren ausländischen Zuwanderern eindeutig klargemacht wird, welche Regeln bei uns gelten und eingehalten werden müssen, auch im Verkehr, in Fragen der Pünktlichkeit und im Umgang von Männern mit weiblichen Autoritäten, sobald ihnen unmissverständlich unter Androhung von spürbaren Nachteilen (Kürzungen der Sozialunterstützung, zeitweiliger Schulverweis, Entzug des Aufenthaltsrechtes) klargemacht wird, was die Bedingungen dafür sind, dass sie in unserer Gesellschaft mit ihren vielen Vergünstigungen leben dürfen, werden sie sich ohne Probleme daran halten. Dies jedenfalls ist eine Erfahrung, die wir vom Verein LieberLesen immer wieder gemacht haben.

Politische Entschlossenheit und noch mehr Kommunikation mit den Eltern wäre notwendig.

Eine windelweiche Laissez-faire-Politik wird keinesfalls zur Integration der Zuwanderer führen, sondern, vor allem in folgenden Generationen, zur Entwicklung einer gigantischen Parallelgesellschaft, die uns nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ Schlimmes bringen wird. Solange die deutsche Politik nicht in der Lage ist, unsere gesellschaftlichen Normen auch bei den Zuwanderern durchzusetzen – nicht einmal bereit ist, das Kopftuchverbot für Kinder, eine Forderung der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes, in ihre politischen Programme aufzunehmen –, so lange werden wir den Rechtspopulismus, die AfD, nicht los.

Angesichts der bisherigen Wischiwaschi-Integrationspolitik der Parteien und der Regierungen werden uns die rechten Ränder in nicht allzu ferner Zukunft politisch an die Wand drücken. Im weitreichenden Netzwerk unseres Vereins, meinem beruflichen Umfeld und großen Bekanntenkreis gibt es unzählige Menschen, die sich mit viel persönlichem Einsatz um Flüchtlinge kümmern, die aber entsetzt sind über eine Politik, die nur über Zahlen streitet und keinerlei Mut, Entschlossenheit und Sensibilität aufbringt, um durch entsprechende Konzepte, Richtlinien und Verhaltensanforderungen für Zuwanderer Ansätze für eine wirksame soziale Integration in die Wege zu leiten.

Prof. Dr. Barbara Schaeffer-Hegel

https://www.emma.de/artikel/lieber-ohne-burkini-335971

 

 

 

 

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