Kurznotiz: Putin, der Mittelstand und die russische Ökonomie

Kurznotiz: Putin, der Mittelstand und die russische Ökonomie

Ganz interessanter Artikel heute in der FAZ:

Die Chefin der russischen Zentralbank macht vor allem die russische Wirtschaftspolitik und nicht die Sanktionen des Westens und die Erdölpreise für die Stagnation verantwortlich. Interesant, da der russissche Ökonom Dr. Klepach in einem Global Review überlassenenen Artikel ähnlich argumentierte:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/russlands-wirtschaftskrise-die-sanktionen-muessen-bleiben-16299152.html

Der Russlandexperte und Gazpromberater für die EU Alexander Rahr kommentierte dazu:

„Die Chefin der ZB hat recht. Die Staatswirtschaft in RUS unterstützt Wachstum und Modernisierung nicht. Markt ist nicht frei, wird von Staatsinteressen gesteuert. Staat geht es darum, dass es in Land nicht schlechter geht und dass die Herrschaftseliten keine Einbussen haben. Die Bankierin sieht das und kritisiert es. Aber Mittelstand hat in RUS niemals existiert, keine Mentalität dafür ausgeprägt. Also verharrt RUS im Staatskapitalismus, bis die soziale Ungerechtigkeit so gravierend wird, dass es knallt.  “

Das hört sich ja eher an, als ob Putins ökonmische Basis eher schwach ist und systembedingt erodiert, ein Mittelstand fast gar nicht existiert oder gar gefördert wird, ein gesellschaftlicher Knall unter dem Putinismus zu erwarten ist, wie dies die Jamestown Foundation in ihrer Serie Russia in Decline beschreibt und andere Demokratiestrategen des Westens kommen sehen. Interessant auch, dass Dr. Vladimir Kulikow die prekäre Lage des Mittelstands auch so wichtig ist, dies aber nicht nur auf den Westen bezieht, sondern scheinbar auch auf Russland.Was neoautoritäre Nobelpreisträger und Vordenker der US-Rechten wie James Buchnanan und andere marktradikale Anhänger eines autoritären Oligarchensystems propagieren, scheint faktisch auch in Russland schon zu Teilen verwirklicht.

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