Kurznotiz: Weltwirtschaft-globale Rezession oder technische Rezession?

Kurznotiz: Weltwirtschaft-globale Rezession oder technische Rezession?

Wenn man die Wirtschaftsnachrichten der letzten Tage so anhört, empfängt man unterschiedliche Signale. Angeblich wächst die Wirtschaft der Eurozone weiter, obwohl Deutschland schwächelt.Der europäische Handelsüberschuss mit den USA ist von 65 Mrd. Euro auf 75 Mrd. Euro gestiegen. Jetzt reden viele von einer globalen Rezession, die auch die USA und China umfassen könnte, andere von einer technischen Rezession, andere sehen darin die normale zyklische kapitalstische Wirtschaftskrise nach 10 Jahren Boom seit der Finanzkrise 2008, andere sehen immer noch eine Dynamik der Weltwirtschaft, die diese weiter wachsen lassen würde, wären nicht die Handelskonflikte, die nur eine Delle produzieren würde, die gar nicht existieren würde ohne diese. Wiederum andere sehen da die Difgitalisierung und den Strukturwandel für ursächlich oder zuminedstens als weiteren Faktor.

Wegen sich eintrübender Wirtschaftsaussichten (dies obwohl gerade ein Wachstum der Eurozone behauptet wurde) , will nun die EZB Strafzinsen einführen oder ihre Staatsschuldenaufkäufe wieder aufnehmen oder Aktien kaufen wie die japanische Zentralbank. Oder eine Kombination aus allem. Prof. Sinn, Ex-Chef des Ifo-Instituts behauptet gar, die EZB plane die Staatsschulden zu verpacken wie einst die subprime-Kredite als toxische Papiere in den USA und diese auf die Finanzmärkte bringen zu wollen, was mittelfristig dann ebenso eine Finanzkrise hervorbringen würde.

Die Frage ist auch, ob die Bundesbank oder eine Zentralbank eine Politik des billigen Geldes nach der Finanzkrise betrieben hätte, um Invesititions- und Konsumkredite und damit Wirtschaftswachstum zum Leidwesen von Sparern zu fördern, wenn es die DM oder eine Gemeinschaftswährung nur währungsoptimaler Staaten und Volkswirtschaften gegeben hätte?

Viele hofften ja, dass sich mit der Wahl des ehemaligen Bundesbankpräsidenten Weidmann als EZB-Präsidenten statt Ex-IWF-Chefin Christine Lagarde ein Ende der Politik des billigen Geldes eingestellt hätte. Aber hätte Weidmann in dieser Position überhaupt alles grundsätzlich ändern können oder nur die gröbsten Exzesse verhindert?Wieviele Wirtschaftsunternehmen wären eigentlich bei einem anderen Wechselkurs und ohne Politik des billigen Geldes noch wettbewerbsfähig oder nicht pleite? Wieviele solcher sogenannter Zombieunternehmen gibt es inzwischen? Würde eine Aufgabe der Politik des billigen Geldes und der Nullzinsen, die seitens der Club Medstaaten auch wegen ihrer Schulden gefördert wird darüber hinaus nicht vielleicht eine Rezession, vielleicht auch Depression mit Deflation auslösen? Ist dies vielleicht neben niedriger Schuldzinsen auch der dahintersteckende Leitgedanke?

Ebenso interessant ist nun, dass von Linkspartei über SPD bis Söder, von DIW, BDI bis Ifo-Institut alle dafür plädieren die schwarze Null aufzugeben, um als Wachstumsimpuls wie auch nachhaltige Zukunftsinvestition zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit die Nullzinsen zu nutzen, um mittels Neuverschuldung nachhaltige Investitionen in Bildung. Digitalisierung und Infrastruktur vorzunehmen. Merkel hingegen hält eisern an der schwarzen Null fest, betont, dass nicht die Zeit für Konjunkturprogramme sei, während Altmeier bisher die völlige Abschaffung des Solidaritätszuschlags in 3 Stufen bis 2026 auch für Unternehmer und Selbständige fordert,um als Steuersenkung zu wirken. Kramp-Karrenbauer betont, dass sie an Merkels Kurs festhalten wolle, aber auch, dass der Maastrichtvertrag bei Wirtschaftskrisen auch vorsehen, dass man bei der Neuverschuldung etwas abweichen könne. Während die meisten für Präventivmassnahmen gegen eine vermutete Rezession handeln wollen, warten Merkel und AKK vorerst erst einmal ab, ob sich eine solche überhaupt einstellen wird.

Die Frage wird auch sein, falls Deutschland die schwarze Null aufgeben würde, wie die anderen europäischen Länder dann noch zu der Austeritärspolitik stehen würden. Schon jetzt droht Salvini-Italien mit Neuverschuldung und einer Eurokrise. Welche Auswrikung hätte dies dann auf den Euro?

Ebenso fragt man sich, wie Trump auf die Nachricht europäischer Rekordhandelsüberschüsse gegenüber der USA reagieren wird. Bricht er zum laufenden Handelskrieg mit China dann auch noch einen mit der EU vom Zaun oder belässt er es bei symbolischen Gesten oder begrenzten Strafzöllen?Oder werden die Außemhandelsüberschüsse wieder zurückgehen, da es sich nur um vorgezogene Hamsterkäufe angesichts möglicher Strafzölle seitens Trumps handelt?


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