Die Endschlacht um Idlib: Putin-Bashing um Kriegsverbrechen

Die Endschlacht um Idlib: Putin-Bashing um Kriegsverbrechen

Mainstreammedien und auch der Chefredaktueur des MÜnchner Merkurs Georg Anastasiadis wollen nun Putin und Assad für alle Flüchtlingswellen und Kriegsverbrechen in Syrien verantwortlich machen. So sehr man vom humanistischen Standpunkt dieses Gemetzel ablehnen und auch Putin und Assad kristisieren sollte, so fällt doch die extreme Einseitigkeit der Berichterstattung auf, die die eigene Verantwortlichkeit und eigene imperialistische Interessen im Greater Middle East unterschlägt und verschweigen will. Dass Russland und Assad Idlib erobern wollen, ist so folgerichtig, wie die USA Fallujah von sunnitschen Islamistenmilitzen oder Mossul vom Islamischen Staat befreit haben. Counterjihad at its best! Und die Russen und Assad gehen da nicht anders vor als die USA und ihre Verbündeten und da wird auch keine Rücksicht genommen auf Zivilisten oder menschliche Schutzschilde von Krankenhäusern bis Kindergärten. Kriegsverbrechen ja, aber ebenso klar erkennbare Doppelmoral und man braucht gar nicht zu fragen : Warum?

Oder schon die shock and awe-Kampagne des US-amerikanischen Aggressionskriegs 2003 vergessen, der die ganze Büchse der Pandorra der Bürgerkriege und Flüchtlingsströme neben der NATO-Intervention zum Sturz Ghaddafis in Libyen öffneten oder des US-Verbündeten Saudiarabiens im genozidialen Jemenkrieg, der auch keine Rücksicht auf Zivilisten nimmt.Verschwiegen wird, dass Assad und Russland den von der Türkei und Saudiarabien unterstützten  Islamistenmordbrennermilizen freien Abzug aus Idlib angeboten hat und sie sich einfach in die türkische besetzte Zone absetzen und einmal Ruhe geben könnten. Doch das wollen sie und Erdogan nicht, die immer noch von einem neoosmanischen Reich im gesamten MENA und nicht nur Syrien träumen.  Und der Westen ignoriert die Tatsache, dass Putins Intervention auf Assads Seite verhindert hat, dass der Islamische Staat die Macht in Syrien eroberte und sein Kalifat ausbaute.

Da die türkische Wirtschaft geschwächt ist und zusammenbrechen könnte, drängt Erdogan auf ausländische Abenteuer für die Errichtung seines neo-osmanischen Reiches. Er reist nach Tunesien, um die Muslimbruderschaft in Tunesien vorzubereiten, die Ennaddah seines muslimischen Brudera Ghanouchi, mit dem er 1979 gemeinsam Hekmatyar in Afghanistan besuchte, er stärkt die muslimische Bruderschaft in Algerien, Libyen, Ägypten und Syrien. Flugzonen, Waffenstillstände, Unterstützung der UNO oder Entsendung eigener Truppen und Kriegsschiffe wie angekündigt. Das Beste, was der Westen tun kann, ist, weltliche Despoten wie Assad, General Al Sissi und General Haftar oder antiislamistische Kräfte zu unterstützen, da sie ein weltliches Gegengewicht gegen den Islamismus darstellen. Sie werden nicht antiwestlich oder pro-putinisch sein, wenn die USA und die EU sie unterstützen würden, aber da der Westen auf Menschenrechte, wertebasierte Politik und multikulturelle Unterstützung für Islamisten wie die libysche Tripolis-Regierung oder NATO-Partner Erdogan orinetiert ist, es ist zum Scheitern verurteilt.

Anastadsiadis ist da wie die meisten Mainstreammedien so einseitig, dass er auch die Verantwortung des Westens und Deutschlands bei dem Syrienkrieg weglässt. Die Stiftung für Wissenschaft und Politik veranstaltete siegesgewiss 2012 in Berlin eine Konferenz der syrischen Exioloppsoition,die seitens des deutschen und US-amerikanischen Aussenministriums finanziert wurde,  um eine Nachrkriegsordnung für Syrien zu errichten. Bezeichnenderweise waren da gar nicht so viele säkular-demokratische Kräfte vertreten, sondern zur anderen Hälfte Muslimbrüder und andere islamistische Mordbrennermilizen, die von der Türkei und Saudiarabien ausgerüstet wurden, um Syrien in Schutt und Asche zu zerlegen.

Der dabei beschlossene Plan „The Day After“ wurde inzwischen von der Webseite des SWPs genommen, um die vökermörderische Interventionspolitik der USA und Deutschlands in Syrien an Seiten der Islamisten zu verschleiern.  Und wo bleibt da die Krtikik am NATO-Partner Türkei, der so alle islamistischen Mordbrennermilizen gegen Assad ausgerüstet hat,wesentlich für die Flüchtlingsströme verantwortlich ist bevor Putin eingriff. ein neoosmanisches Reich errichten will und nun auch Truppen und Kriegsschiffe nach Libyen schicken will. Diese Einseitigkeit der Berichterstattung ist gerade das was die Leute inzwischen an dem angeblich seriösen Qualitätsjournalismus ,Mainstreammedien und Putin-Bashern hassen.

Die Frage ist jedoch, was Putin von Erdogan gewinnen will. Auf der einen Seite wäre ein NATO-Austritt die beste Option für Putin nach Macrons Hirntod-Proklamationen, um einen neuen Raum für eine multipolare Welt zu bekommen. Könnten sich Erdogan und Putin auf verlässliche Einflusssphären im Großen Nahen Osten einigen, die Türkei Mitglied der SCO und der Neuen Seidenstraße werden lassen und seine neo-osmanischen Ambitionen einfrieren, zu Eurasien werden?
Oder würde Erdogan ein Störenfried in der SCO werden, wie er es bereits in der NATO ist und neo-osmanischen Ambitionen der Muslime in Zentralasien und Xinjiang / Ostturkestan schüren? Würde er zufrieden sein? Oder könnte der Westen ein Bündnis mit Russland, General Haftar, Assad, General Al Sissi und antiislamistischen Kräften im Großen Nahen Osten und einer neuen Ostpolitik eingehen, vielleicht zusammen mit Indien?

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