Covid 19- welche Linie vertritt die AfD?

Covid 19- welche Linie vertritt die AfD?

Zum ersten ist festzuhalten, dass die AfD wie alle Politiker, Parteien und die Bevölkerung von der Covid 19-Krise völlig überrascht wurde. Zudem eben momentan der Großteil der Bevölkerung die ergriffenenen Maßnahmen der Regierung befürwortet und man sich auch nicht als Nestbeschmutzer und Querulant angesichts eines inter-/ nationalen Notstands darstellen wird, bekämpft man die Regierung momentan nicht offen. Das Vaterland ruft und es wäre geradezu unpatriotisch da als Miesmacher querzuschiessen.

Dies hat im wesentlichen 2 Gründe: Zum einen innerparteilich, da ein Teil der AfD aus sozialdarwinistischen Volksgesundheitsapologeten und Impfgegnern besteht , die für das survival of the fittest, die Ausmerzung Schwächerer, eine Euthanasie light und biologische Selektion eintreten, eine Entlastung des Sozial, Gesundheits- und Rentensystems mittels pandemischen Exitus kranker Glieder der Volksgemeinschaft befürworten würden, dies aber nicht offen aussprechen. Und eben neoliberaler Ideologen, den das Geschäftemachen wichtiger ist als irgendwelche Totenzahlen und diese wie Trump und wie in einem Krieg billigend in Kauf nehmen. Dies so offen auszusprechen, verbietet sich aber im moment, da eben der andere Teil der AfDmitglieder- und auch wähler verglichen zu anderen Parteien überdurchschnittlich aus älteren Menschen besteht, die eben Risiokogruppe sind. In dieser Frage ist das Meinungsbild innerhalb der AfD so gespalten, wie die Grünen bezüglich des Homöopathiegesetzes.

Von daher tritt die AfD momentan für Enthaltung im Bundestag ein, um sich alle Optionen offen zu halten.Neben diesen parteiinternen Gründen will sie aber auch abwarten, wie sich die Krise entwickelt. Sollte angesichts massiver Wohlstandsverluste, Pleitewellen, Massenarbeitslosigkeit, Verschuldung eine neue Wirtschafts- oder Finanzkrise auftreten und/oder die Unzufriedenheit unter der Bevölkerung , auch über den fortdauernden Freiheitsentzug und aufgrund des weit verbreiteten Hedonismus steigen, dann dürfte die AfD posthum versuchen dies zu nutzen, um der Regierung moralische Stimmungsmache, manipulative Fehlinformation, Inkompetenz, falsches Krisenmanagment sowie die Ruinierung Deutschlands wie bei der Verkehrs-, Energioewende und der Flüchtlingspolitik vorzuwerfen. Sie kann sich dann auch als Opfer manipulativer und undemokratischer Stimmungsmache derRegierung, Experten und Lügenpresse darstellen, die wie das deutsche Volk moralischer Erpressung zum Opfer gefallen sei.

Desweiteren forderte Gauland eine Strategie über die nächsten 2-3 Monate hinaus. Das ist nicht falsch, doch zum einen arbeitet die Regierung schon daran, fordert auch Söder ein Konjunkturprogramm nach der Covidkrise,u.a.und bleibt festzustellen, dass die AfD selbst eine ausformulierte Strategie vermissen lässt und nicht vorlegt, sondern es bei dieser abstrakten Forderung belässt, da sie Angst hat selbst konkret zu werden und sich in innerparteiliche Streitigkeiten zu begeben, die zu dem Spaltungsstreit, den Meuthen mit Höckes Flügel angezettelt hat hinzukommen, ja diesen selbst katalysieren könnte. Da bleibt man lieber im Vagen, zumal man weiß, dass die Regierung von der AfD keine Strategie von der AfD fordern wird, da sie momentan selbst keine hat und diese erst in Arbeit ist. Zudem verhält es sich bei einer Strategie zum jetzigen Zeitpunkt wie mit den von der FDP erklärten Etappenzielen. Um Etappen oder gar einen Zeitrahmen festzulegen, ist es noch viel zu früh, da man einigermassen die Entwicklung absehen können müsste, um solche festzlegen. Bestenfalls sind verschiedene Szenarien mit den verschiedenen Handlungsoptionen denkbar.

Die AfD hofft als Krisengewinner hervorzugehen, nach Finanz- und Flüchtlingskrise nun die entscheidende Krise zu haben, die sie zur Volkspartei machen soll. Doch es íst auch möglich, dass sie je nach Krisenmanagment und Krisenverlauf als Krisenverlierer statt Krisengewinnler hervorgeht, weswegen eben auch Gauland nicht frenetisch die Covidkrise als „Gottesgeschenk“ wie im Falle der Flüchtlingskrise bejubelte, zumal die Spaltungsdiskussion innerhalb der AfD gerade begonnen hat.

Kommentare sind geschlossen.