„Friedensforscher“Daniele Ganser: das Oktoberfestattentat, Gladio und wie man rechten Terror weißwäscht

„Friedensforscher“Daniele Ganser: das Oktoberfestattentat, Gladio und wie man rechten Terror weißwäscht

Danile Ganser ist in der Verschwörungsszene ein inflationär genannter Berufungstitel. Psiram fasst seinen Werdegang und seine Verbindungen zur Verschwörungstheoretikerszene, deren fester Bestandteil er inzwischen ist derfolgt zusammen:

„Daniele Ganser (geb. 29. August 1972 in Lugano) ist ein Schweizer Historiker, Autor und Verschwörungsideologe[5], der sich selbst als Energie- und Friedensforscher bezeichnet.[6] Er wurde mit seiner 2005 publizierten Dissertation über „NATO-Geheimarmeen“ bekannt und veröffentlichte unter anderem eine Untersuchung zum globalen Fördermaximum von Erdöl. Ganser greift in der Truther-Szene populäre Verschwörungstheorien um den 11. September 2001 auf und stellt sie in Aufsätzen und Vorträgen als diskutable wissenschaftliche Erklärungen dar.
Am 19. Dezember 2017, genau ein Jahr nach dem Anschlag von Anis Amri auf den Weihnachtsmarkt am Breidscheidplatz in Berlin am 19. Dezember 2016, bewarb Ganser auf seinen Facebook-Seiten ein Buch von Elias Davidsson, in dem dieser die bekannten Fakten dieses Anschlags leugnet und bestreitet, dass dabei zwölf Menschen getötet wurden.[7]

Seine Bücher veröffentlicht Ganser vor allem bei Orell Füssli (Schweiz), aber auch im Kai Homilius Verlag. Er ist mit Rainer Mausfeld, Mathias Bröckers, Maren Müller, Daniela Dahn und weiteren Personen im Beirat von Rubikon News (Magazin für die kritische MasseWir berichten über das, was in den Massenmedien nicht zu finden ist) und publiziert dort auch selbst. Herausgegeben wird Rubikon von der im Handelsregister eingetragenen „Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH“, deren Geschäftsführer Jens Wernicke ist, ein Mitarbeiter von Ganser aus dem Jahre 2015. Laut Propagandaschau sei Rubikon.news ursprünglich von Maren Müller (Propagandaschau) „angeschoben“ worden.[9]
Ganser ist auch Autor im Blog Free21 von Tommy Hansen und wurde im September 2014 vom neurechten Magazin Blaue Narzisse interviewt. Bereits zuvor, 2014, sprach er mit Blaue Narzisse zum Thema Ukraine. Mehrfach wurde Ganser von Blog Cashkurs von Dirk Müller interviewt und er war bei Eingeschenkt TV von Thomas Schenk aus Chemnitz zu sehen. Bei dieser[11], aber auch anderer Gelegenheit verbreitete Ganser Behauptungen, wie sie in der deutschen Reichsbürgerbewegung kursieren. Ganser taucht auch in einem Interview bei der Basler ExpressZeitung (Artikel «Die Nato ist eine Gefahr für den Weltfrieden») von Ruben Buchwalder und André Barmettler (InfoXpress GmbH) auf. Tilman Knechtel ist im Impressum der ExpressZeitung verzeichnet, die sich auf die Verbreitung von Verschwörungstheorien und der Klimalüge spezialisiert hat.“

https://www.psiram.com/de/index.php/Daniele_Ganser

Ganser wurde vor allem bekannt durch seine Arbeiten an der geheimen NATO-Truppe Gladio, die es ja auch gab und seiner Interpretation von 9 11 als Insiderjob (Eine ausführliche Analyse, was Ganser bei 9 11 falsch darstellt, wo er lügt und Fakten weglässt oder ignoriert-siehe Psiram). Er wird als kritischer Geist, Entlarver und Querdenker gefeiert. Um sich ein Bild zu verschaffen, wie Ganser arbeitet, sei hier ein interessantes Zeitdokument veröffentlicht: Das Interview Gansers mit dem Chef der Wehrsportgruppe Hoffmann, Karlheinz Hoffmann, in der er diesen über seine Sicht des Oktoberfestattentates befragt. Im September 1980., zur Hochzeit des Bundestagswahlkampfs Helmut Schmidt versus Franz Josef Strauß  detonierte beim Münchner Oktoberfest eine Bombe. Während Strauß dahinter gleich die Linke und die Stasi vermutete, stellte sich aber bald heraus, dass der Täter der Rechtsradikale Gundolf Köhler war, der in Verbindung mit der Wehrsportgruppe Hoffmann stand. Polizei und Staatsanwaltschaft behaupteten daraufhin Köhler sei ein Einzeltäter gewesen, Hoffmann distanzierte sich. Die weiteren Ermittlungen verliefen im Sande. Zeugenaussagen, die behauptetetn Köhler sei nicht allein gewesen wurden nicht ernst genommen, sowie eine abgetrennte Hand, von der vermutet wird, dass sie einem Mittäter gehören könnte, verschwand spurlos aus der Asservatenkammer. Ein ähnliches Muster konnte man beim NSU-Prozess sehen, wo das Terrortrio und die überlebende Tschäppe als Trio ohne Mittäter und Unterstützer dargestellt wurde, die Unterstützung durch Sicherheitsbehörden inklusive des V- Manns Temme, der bei einem der NSU- Morde anwesend war, ausgeblenedt wurden, sowie auch Beweismaterial und Verfassungsschutzakten einfach beseitigt und geschreddert wurden. Der Münchner Journalist Ulrich Chaussy, der die Einzeltäterthese beim Oktoberfestattentat anzweifelte, wurde Repressalien ausgesetzt und die Vermittlungen verliefen sich im Sande. Günther Walraff vermutete schon in den 80er Jahren in seinem Buch „Unser Faschismus nebenan“, dass die NATO-Truppe Gladio hinter dem Oktoberfestanschlag stand, wie auch hinter weiteren Anschlägen wie etwa in Bologna, um mittels einer Destabiliiserungsstrategie der gezielten Spannung rechte Regierung an die Macht zu bringen .Zuerst kam diese These also von links und wurde ihr auch nie weiter nach gegangen, obwohl festzustellen bleibt, dass das Oktoberfestattentat de facto Stimmung gegen rechts bewirkte und Strauß zum Teil den Wahlsieg kostete. In diesem Zusammenhang fiel auch die Langemannaffäre, als ein hochrangiger Mitarbeiter des bayerischen Innenministeriums Insiderwissen über das Attentat, sowie Geheimdienstverbindungen ausplaudern wollte.Der Konkretverlag gab daraufhin das Buch „Operation EVA“ heraus.wobei die Redaktion daraufhin einer Razzia ihrer Verlagsräume ausgesetzt war.

Folgendes Zeitdokument wurde in Kooperation Gansers mit dem COMPACT-Herausgeber , bekannten AfD-Unterstützer und Höckebewunderer Jürgen Elsässer erstellt. Die These ist, dass es Gladio war und keine Rechtsradikalen und die Wehrsportgruppe Hoffmann nichts damit zu tun hatte. Dieses Whitewashing rechtsradikalen Terrors, die Umkanalsierung der Kritik auf die Sicherheitsbehörden demokratischer Staaten als die eigentlichen Masterminds hat Methode.

Nun aber zu dem Interview Gansers mit Hoffmann:

https://www.youtube.com/watch?v=kATs0N2-LXw&feature=emb_logo

Ganser hätte ja die Möglichkeit gehabt, Hoffmann privat zu interviewen, aber er hat sich auf eine Podiumsveranstaltung mit Hoffmann und Elsässer eingelassen, die ihn hierbei agitatorisch und propagandistisch für ihre Zwecke missbrauchen.Er erscheint somit als das wissenschaftliche Mäntelchen des „Friedensforschers“, das man sich umhängt. Zudem steht für Elsässer und Hoffmann das Ergebnis von vorneherein fest: Gladio war´s und das wird nicht kritisch hinterfragt, sondern eben als die unhinterfragbare Wahrheit immer wieder wiederholt.Genauso behauptet ja Elsässer, dass Osama Binladen zu Zeiten von 9 11 immer noch ein CIA-Agent war.Widerspruch nicht geduldet!

Dennoch muss man klar sehen, dass Hoffmann etwa 1 1/2 Stunden völlig kritiklos reden darf, also nur seine unhinterfragte Sichtweise darstellt.Die ist logischerweise: Er und die WSG haben mit all dem nichts zu tun und waren ein völlig unpolitischer Verein. Die Wehrsportgruppe Hoffmann war demnach ein völlig unpolitischer Pfadfinderverein ohne scharfen Waffen, ein gemischter Haufen ohne Gesinnungsprüfung–selbst KPD MLer, Bundeswehrler und Franzosen seien dabei gewesen–nur zum Zwecke harmloser Wehrübungen und kindischer Geländespiele. Selbst die Lager im Libanon, die mit PLO und syrischem Geheimdients eingerichtet wurden stellt er als unpolitische Veranstaltungen dar und waren nicht etwa Frontkämpferorganisaionen im Kampf gegen die USA und Israel samt weltweitem Judentum. Da hätte man schon mal ansetzen können, was Ganser und Elsässer nie tat und auch tunlichst vermeideten. Man lässt Hoffmann reden und reden–ohne jegliche kritisches Nachfragen.. Hoffmann hat dies nicht als Selbstzweck betrieben, sondern wollte eine bewaffnete Truppe aufstellen–nicht umsonst hat er sein politisches Manifest 1974 geschrieben, das man auch als Kampfschrift „Der ideale Staat“auf seiner Webseite nachlesen konnte und auch kann:

http://karl-heinz-hoffmann.com/der-ideale-staat.html

Unpolitisch war daran überhaupt nichts.Dann muss man sehen, dass Hoffmann einen sehr guten Sinn fürs deutsche Strafgesetzbuch hat und ganz bewusst alles vermieden hat, was ihm nachhaltig ausgelegt werden könnte. Kontakte zum Neonazi Manfred Röder, der wie Lembke Mitglied der Deutschen Aktionsgruppe war und zu Kühnen gesteht er zwar so weit sie sich nachweisen lassen ein, aber stellt sie als unbedeutende und einmalige Treffen dar, eher als Zufallsbekanntschaften. Ebenso stellt er die Kontakte zu Köhler und dem V-Mann Behle, der die Aussage machte „Wir sind es gewesen“ (WSG hat das Oktoberfestattentat initiert) als zeitweise Begegnungen dar, die keinerlei Relevanz hätten. Ganser stellt hier keinerlei kritische Gegenfragen, sondern lässt erst mal alles unkritisch im Raum stehen.Er zieht dann als Conclusio: Man müsse über die Deutsche Aktionsgruppe (DAG) recherchieren, den Verfassungsschutzagenten Behle befragen–soweit ja noch okay. Aber diese völlige unkritische Übereinstimmung, wonach die Wehrsportgruppe Hoffmann kein rechtsradikaler Verein gewesen sei, sondern eben nur eine harmlose Wehrertüchtigungsgruppe, ist schon hanebüchend. Während dies ein wichtiges Zeitdokument ist, zeigt es doch auch wie unkritisch Ganser und Elsässer sind, den rechten Terror nur als Aktes des demokrtaischen Staates weißwaschen wollen und wie wenig ihnen an einer echten Wahrheitssuche ihnen gelegen ist (Elsässers Credo: „Mut zur Wahrheit“—ein inzwischen auch von der AfD übernommener Slogan und beide lügen auf laufenden Band , verbreiten Fake News und nehmen es mit der Wahrheit nie sonderlich genau). „Friedensforscher“ ist ja auch so ein harmlos klingender, dem Guten für die Menschheit vermeintlich zuarbeitender Euphemismus, der nur positiv klingt und seinen Inhaber nur edelste Motive im Dienste des Weltfriedens unterstellt. Dagegen nimmt sich Konfliktforscher ja schon geradezu unfriedlich und bellizistisch aus. So sieht heutige „Friedensforschung“ im Rahmen der sogenannten lügenpressenden „Alternativmedien“ aus-völlig unkritisch, progandistisch und ideologisch. Wissenschaftliche Ansprüche und Methoden sind dabei gar nicht gefragt und letztendlich auch nur störend.

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