Wollt ihr das totale Glück? Zwischen Bruttonationalglück, Heimat Gesundheit und Homo Deus

Wollt ihr das totale Glück? Zwischen Bruttonationalglück, Heimat Gesundheit und Homo Deus

Die Bundesregierung hatte vor einigen Jahren untersuchen lassen, was die Deutschen unter „Gut Leben“ verstehen. Ausgewählte Bürger haben für diesen „Bericht zur Lebensqualität“ Einblicke in ihren Gemütszustand gegeben. Zum „Guten Leben“ gehört für die Befragten vor allem die Abwesenheit von Krieg und eine anständige Bezahlung. Wer hätte das nur gedacht? So postmateriell, wie oft behauptet, schienen die Vorstellungen vom „Guten Leben“ also gar nicht zu sein. Das Ganze erinnerte an eine Debatte, die nunmehr seit Jahrzehnten geführt wird: Ist das Bruttosozialprodukt die richtige Größe für das Wohlergehen eines Landes und seiner Bevölkerung? (zur Definition von Bruttosozialprodukt und Bruttoinlandsprodukt siehe hier).

So auch damals im Bayrischen Fernsehen, wo jeden Sonntag der Lansinger Stammtisch unter der Moderation des früheren FOCUS-Chefredakteurs Helmut Markwort tagte. Geladen war eine illustre Runde, unter anderem die Schauspielerin Cordula Trantow, eine bekennende Grüne. Die Runde kam auf Fluchtursachen und Wirtschaft zu sprechen, worauf Frau Trantow plötzlich bemerkte, man solle sich das neue Wirtschaftssystem Bhutans zum Vorbild nehmen. Das habe als Verfassungsziel das Bruttonationalglück der Bevölkerung. Betretene Gesichter, keiner wußte so recht, wovon die Dame sprach.
 
Bhutan hat sich vom bisherigen Bruttosozialproduktbegriff der Volkswirtschaft verabschiedet und diesen durch den wesentlichen breiteren Begriff des Bruttonationalglücks ersetzt. Die Kritik am Bruttosozialprodukt als wesentlichem Wirtschaftsindikator ist schon so alt wie es Wirtschaftswissenschaften gibt. Vor allem wird kritisiert, dass das BSP keine qualitativen Aspekte berücksichtigt, also mehr eine Tonnenideologie ist, die Zerstörung wie auch Aufbau gleichermaßen unter Wirtschaftswachstum subsumiert. Verteidiger des Bruttosozialproduktes weisen darauf hin, dass dies zwar stimme, aber das BSP dennoch ein wichtiger Indikator für Wirtschaftstätigkeit sei – und auch holistisch mit anderen Wirtschaftsindikatoren in eine Gesamtbetrachtung einbezogen werde.

Anhängern des Bruttonationalglücks reicht das nicht. Das Bruttonationalglück beinhalte ein ausgeglichenes Wachstum unter Berücksichtigung der Ökologie, der psychischen und physischen Gesundheit der Bevölkerung sowie dem Erhalt von Tradition, Religion und Brauchtum, der Volkskultur. Dazu gehört unter anderem auch das in Bhutan verhängte Rauchverbot, das für alle Untertanen gilt, außer für den König, der als Kettenraucher weiter gut leben darf.

Aber es stellen sich auch andere grundsätzliche Fragen:

  • Wie misst man denn die psychische Gesundheit der Bevölkerung und deren Glück?
  • Handelt es sich hierbei nur um psychiatrisch klar definierte Krankheiten?
  • Oder wird hier Glücklichsein und Happiness einem sich als glücklich empfindend sollendem Volk zwangsverordnet?
  • Soll man das Bruttonationalglück etwa durch dem Volk verordnetes positives Denken, ewiges asiatisches Lächeln, Vermeidung von konfliktträchtigen Diskursen, staatlich zertifizierten Zwangsoptimismus, allgemeine Heiterkeit und vermeintliche Harmonie steigern?
  • Welche staatliche Behörde soll die psychische Gesundheit des Volkes mittels welcher Kriterien messen? Ein Glücksministerium?
  • Was ist mit jenen Leuten, die sich nicht glücklich fühlen – sind sie dann Störfaktoren und Saboteure des verordneten Bruttonationalglücks?
  • Müssen Sie mittels staatlicher Maßnahmen beglückt werden?

Solch ein Volksbeglückungstotalitarismus besteht ja beispielsweise in Nordkorea, wo jeder so tut als wäre er oder sie der glücklichste Einwohner im glücklichsten Staat der Welt. Es liegt die Gefahr einer staatlichen Zwangsbeglückung und Zwangspsychatrisierung auf der Hand. Die Grünen müssten eigentlich die ersten sein, die dagegen protestieren (wobei sie oft staatliche Bevormundung befürworten und teilweise auch politisch durchsetzen). Würde man die von der Volkskrankheit Depression Betroffenen aus der Statistik tilgen? Damit das Bruttonationalglück wieder stimmt und wächst?

In Indien beispielsweise werden ja von der hindu-nationalistischen Modi-Regierung schon Welt-Yogatage und Welt-Lach-Yogatage staatlicherseits gefördert, um das Menschheitsglück perfekt zu machen. Das Bruttonationalglück in Bhutan schreibt auch den Erhalt der Volkskultur vor. Bemerkenswert, dass sich Grüne dafür ins Zeug legen, denn was für den kleinen buddhistischen Staat im Himalaya positiv gesehen wird, ist nichts anderes als die verfassungsrechtliche Verpflichtung auf eine verbindliche Leitkultur, welche die Grünen in Deutschland als CSU-Gottseibeiuns ablehnen.

Interessant auch, dass sich der Dalai Lama gegen eine Vermischung westlicher Kulturen mit anderen Kulturen ausspricht. Die grünen Multikulti-Leute sehen das nicht als völkisch an, da es ja auf dem Stamm des allseits vergötterten Buddhismus gewachsen ist. Der Dalai Lama und das Bruttonationalglück Bhutans stehen in Sachen Leitkultur der CSU jedenfalls ziemlich nahe.

Mal sehen, wie sich die Diskussion um das Bruttonationalglück weiterentwickelt. Unlängst wurde eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zu diesem Thema eingesetzt. Vielleicht kommt die Bundeskanzlerin ja auf die Idee, ein Bruttonationalglück mittels eines Glücksministeriums zu befördern. Im Rahmen des Projekts „Gut Leben“ wollte die Bundesregierung jedenfalls schon mal ein „Indikatoren-System“ entwickeln, an dem man erkennen kann, wie hoch die Lebensqualität in Deutschland ist. „Das lässt nichts Gutes ahnen“, warnte die FAZ in einem Kommentar.

Inzwischen ist diese Debatte Vergangenheit. Die Merkelregierung hat dererlei “ Gut leben“-Alibiveranstaltungen abgeblasen, die wohl eher zeigen sollten, dass die Herrschaft um ein glückliches Leben der Untertanen besorgt ist,sie nicht mehr weiter kümmert und man interessiert sich wieder vor allem um Meinungsumfragen des Wählerverhaltens als solchen Begehrlichkeiten und Fragen innerhalb der Bevölkerung vielleicht noch Vorschub zu leisten. Die Ethikkommission blieb auch ohne Wirkung, vom Bruttonationalglück spricht auch keine Oppositionspartei, ein Glücksministerium wurde glücklicherweise auch nicht geschaffen, dafür aber ein Heimatsminsiterium unter dem die Untertanen ihr Glück im Heimatsbegriff finden sollen und wie sie sich Heimat auch immer imaginär ausmalen angesichts der vorgeblichen Entwurzelung. Individualisierung und vermeintlichen Homogenisierung der Globalisierung .

Nachdem die Leitkulturdebatte ein ziemlicher Rohrkrepierer wurde, da man sich nicht darauf einigen konnte,was das eigentlich sei, die Diskussionen um Schweinsbraten, Bier , christlichem Menschenbild und Grundgesetz samt eines Verfassungspatriotismus des unvermeidlichen Heribert Prantl schwankten und es keiner staatlich vorgeben und zwangsverordnen  wollte, griff man dann eher zum abstrakten Heimatsbegriff, in dem der Untertan das Allgemeinverbindende und ein das Zusammengehörigkeitsgefühl fördernde Projektionsobjekt seiner eigenen induividuellen Vorstellungs- und Ausschmückungskraft zum Untertanenglüclk finden sollte. Zumal die Leitkultur wurde da doch auch von Rammstein und Bands und ihren Beiträgen wie „Deutschland“ und „This is deutsch“bei jugendlichen Hörern angereichert, die aus Sicht des Bilderbürgertums und der staatlichen Herrschaft profanisiert, vulgarisiert und obszönisiert, was dem Volk der Dichter und Denker, wenn schon nicht mehr Richter und Henker nicht zum weltweiten Ansehen gereiche, obgleich Rammstein in den USA bekannter und populärer ist als Goethe und alle Goethe-Institute der Welt.

Die Leitkulturdebatte wurde durch die Heimatdebatte ersetzt, Heimattümelei, Betonung vorgeblicher regionaler Eigenheiten und Mentalitäten geniessen seitdem inflationäre Beliebtheit, von Regionalkrimis bis hin zur Linken,ob Linkspartei, Grüne oder SPD. Thomas Ebermann zeigt in seinem Buch „Linke Heimatsliebe“ ganz gut, wie Untertanen ihr vermeintliches individuelles Glück in der Heimattümelei finden sollen und aif eine breite Resonanz seitens staatlicher Stellen und der Mainstreamparteien seit Aufkommen der faschistischen „Heimatparteien“ FPÖ und AfD inflationär ergahren , weswegen die CDU/CSU gedrungen auch gleich ein Heimatsministerium schaffte, das sich aber nach Ansicht von konservativen Kritikern zu sehr um Digitaliserung und Verkehrspolitik kümmere statt um wirkliche Heimat, während linke Kritiker gerade anhand sozio-ökonomischer Kategorien fehlende Heimat angesichts der Abgehängtheit ländlicher Kommunen und mangelnden ÖNPV- und Breitbandnetze sozialpolitisch verorten.

Ansonsten wird das Glück des bürgerlichen Individums und Untertans seitens der Staatsregierung eher privaten Anbietern überlassen, die in Motivationstrainern,Lebenscoachen, Fitness- und Gesundheitstrainern,. Lebensphilosophoven Lebenshilfevebreitern. Persönlichkeitsentwicklern und Glücksratgebern des positiven Denkens und was es sonst noch alles auf dem allesversprechenden esoterischen Psycho-Glücksmarkt gibt , sozialpartnerschaftlich oder individuell in der work-life-balance ihr privates Glück finden sollen. Geminesames Ziel: die auferlegten Zwänge des Kapitalismus und in seiner gesteigerten Form des Neoliberalismus als vermeintlich naturgesetzliche und unausweichliche Sachzwänge internalisieren und sich daran sozialdarwinistisch anpassen. Manche führen sich da auch nicht besser auf als staatlich reglementierte nordkoreanische Untertanen, nur dass sie dies freiwillig und individuell tun und verinnerlicht haben, ja sich darin geardezu immer zu überbieten wollen..

Neuerdings entfacht die Coronakrise wie auch andere Krisen und FRiday for Future jedoch wiederum die Frage nach einem anderem Leben und einem glücklichen Leben, wobei wenige eine Veränderung des Wirtschafts- und politischen Systems andenken, der Grossteil aber mehr auf eine Veränderung des eigenen Lebensstil und der individuellen Änderung. Der Markt richtet es, pass dich ihm an und es liegt an dir als eigenem Selbstoptimierer gesellschaftlicher Zwänge. Doch auch mehr als genug Realisten sehen, dass nach der Coronakrise diese Fragen auch zurücktreten können oder werden, es angesichts der Wirtschaftswachstumrückgänge des Bruttoszialprodukts (vom Bruttonationalglück spricht da inzwischen schon keiner mehr), Massenarbeitslosigkeit und Prekarisierung nicht zu einer Änderung des Wirtschaftssystems oder politischen Systeme kommen wird, sondern eher zu dessen völliger Affimiermation, um dessen Wachstumseinbussen und Konsumverzichte zu kompensieren oder überzukompensieren und sich dann eher zu autoritären politischen Systemen Affinität.herausbildet., um das Menschenglück perfekt zu machen.

Desweiteren gibt es angesichts der Covid-Pandemie auch Ideen für einen neuen Gesundheitstotalitarismus. Während die Nachkriegszeit vor allem durch Freßwelle gekennzeichnet war, ein dicker Witrschaftswunderkanzler Ludwig Erhardt auch trank aund Zigarre rauchte, man sich den Unternehmer und Kapitalisten als zylindertragenden, ebenso Zigarre rauchenden, blassen Geheimrat mit Wamst vorstellte, den Proletarier als muskelbepackten, gebräunten Gegenpart, so hat sich dieses Verhältnis inwzischen in der Wahrnehmung umgekehrt. Die neue Managergeneration ist schlank, gebränut, gesundheitsbewusst, raucht nicht, trinkt nicht, während die Klischeevorstellung von einem Arbeiter heute mehr in einem mit Chips vollgefressenenen, rauchenden und Bierbauchtragendnen Hartz4- Empfänger auf der Fernsehcouch im Unterhemd und Jogginghose genährt wird, der seine Frau schlägt und das nächste der zahlreichen Biere aus dem vom Sozialamt bezahlten Kühlschrank holen lässt und die Kinder schlecht behandelt .Zudem will auch keiner mehr ein Arbeiter sein und fragt man sich, wie sich diese Millionen von Lohn- und Gehaltsabhängigen denn selbst definieren wollen. Aber die Arbeiter und die Arbeiterklasse gelten heute schon lange nicht mehr wie in früheren Zeiten als welthistorisches Subjekt der kommenden Weltrevolution, sondern als ungebildete, bildungsferne und zutiefst inaktive Proleten, zumal sie außer von kelienen erpresserischen Branchengewerkschaften keine grossen Massenstreiks mehr in den letzten Jahren vollführt hat, die Zahl der DGB-MItglieder von 1990 11 Millionen auf heute 6 Millionen Mitgliedern geschrumpft ist, die Agenda 2010 die Prekarisierung, weite Niedriglohnbereiche und das Asuhebeln von Tarifverträgen mittels Vertragsarbeit und anderem Subunternehmertum staatlicherseits voranbrachte.

. Jedenfalls entspricht der Manager und leitende Angestellte mehr den Vorstellungen von gesundheitsverträglichem Vorbild. Man kann dies auch am Internationalen Frühschoppen sehen. Trafen sich dort noch Journalisten und Politiker bei viel Wein und Zigarettenqualm, wie ja schon der programmatische Titel nahelegte, um das Weltgeschehen zu diskutieren, so ist heute die Presseschau eine Veranstaltung von Nichtrauchern und ausgefleischten Wassertrinkern. Helmut Schmidt war der letzte Archetyp dieser Ära, der sich nur zu Talkshows einladen liess, wenn er entgegen des neuen Gesundheitspuritanismus rauchen durfte. Dementsprechend hieß auch Maischbergers und Lorenzos Buch über ihn programmatisch „Auf eine letzte Zigarette“.

Spätestens seit der in den 70er Jahre beginnenden Trimm- Dich- Welle infolge der deutschen Olympiade und der Body- Building- und Fitnesswelle seit Beginn der 80er mit den Avangardisten Aerobic-Jane Fonda und Conan- und Temrinator- Arnold Schwarzeneger wurde eine gesamtgesellschaftliche Trendwelle eingeleitet, die sich dann in Körperkult, Fitnessstudios, körperlicher und nicht intellektueller Selbstoptimierung und Gesundheitsfanatismus äusserte. Hatten die Griechen und Römer noch Mens in corpore sane, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper propagiert, so schien nun vor allem der Körper den Geist zu ersetzen. Wohl auch einigen Gesundheitsfanatiklern wurde diese ausschliessliche Körperbetonung zuviel, die dann die Wellnesswelle seit den 2000ern auslösten, um der Seele, wenngleich nicht dem Verstand und der Bildung etwas Gutes anzutun, wenngleich sie die emotionale und seelische Bilanz wohl schon für Geistiges hielten., da es nicht rein körperlich war. Erst Körper, dann Seele, aber bitte kein Geist.

Inzwischen wird infolge der Coronakrise seitens Gesundheitsfanatikern auch der biologischen Selektion das Wort gesprochen. Warum sollten sich Gesunde einschränken, wenn von Corona angeblich nur Restrisikogruppen betroffen sind, wobei die bisher geduldeten 1/3 der Bevölkerung mit Zivilisationskrankheiten und ungesundem Verhalten gemeint waren, die man bisher tolerierte aufgrund eines Leben und Lebenlassens. Nun heisst es Leben oder Sterben lassen. Die ganzen Gesundheitsapps werden nun auch angedacht, um die Volksgesundheit flächendeckend und massenhaft zu installieren und zu kontrollieren und diese wie die KP China mittels eines euphemistisch genannten sozialen Bonussystems mittels Künstlicher Intelligenz, Algorithme und Big Data zu erfassen und zu sanktionieren–sei es über erhöhte Krankenverischerungsbeiträge, Verbote und andere Sanktionen wie eben Sterbenlassen oder vielleicht auch dann neuer Volkseuthanasie. Gesundheit und ein gesunder, ewig junger Körper wird dann als das Glück und ausschliessliche primäre Grundlage für ein glückliches Leben in einer Volksgesundheitsdikatur auflebenden Volksgemeinschaft gesehen, die sozialdarwinistisch die höhere Produktivität und Leistungsfähigkeit von gesunden Menschen im Arbeitsglück und einem erhofften ewigen Leben sieht. Diese Totalvorstellung vom perfekten, gesunden, ewig lebenden Menschen thematisiert teilweise auch Yuval Noah Harari, in seinem mehr posthumanitär angehauchten Buch „Homo Deus“. Und wer will schon ungesund leben, zumal ein gesundes Leben auch wissenschaftlich und biologisch dannerweisen und legitimert wird. Das müssen dann doch alle einsehen und wer nicht ist geistig und körperlich ungesund und gehört aussortiert. Lebensunwertes Leben dann eben.

Soweit ist es noch nicht. Daher mal ein persönliches Bekenntnis. Ich bin mehr eine gemütliche Couchpotatoe, lasse gerne die Seele baumeln, lese und schreibe gerne, führe gerne intellektuelle und zwischenmenschliche Diskussionen, rauche auch und trinke auch einige leichte Weißbiere und mache dann auch mal ein paar entspanndede Spaziergänge, vielleicht noch mit einem Gesprächspartner, da der reine Naturgenuss doch etwa unkommunkativ , langweilig und öde ist und es mit Churchill halte: Sprot ist Mord oder mit George Orwell: Sport is war without the shooting. . Derweilen erreichen mich ständig Whatsappnachrichten von Bekannten, die mir die neuesten Rekordkilometer ihrer Fahrradtour, ihres Tagesprofils zurückgelegter Skistrecken, ihre besten Körperwerte von Sauerstoffgehalt bis Herzfrequenz ihrer Gesundheitsarmbänder, ihre gelaufenen Höhen- und Längenmeter angeben. als wäre ich die Zentralerfassungsstelle des Guinessbuch der Rekorde. Zumindestens konnte ich einen Nachbarn abhalten nun einen 8000er im Himalaya erklimmen zu wollen, wo inzwischen schon alles Schlange in Nepal steht. Zum einen mit Hinweis, dass die 5400 Hühenmeter, die ich beim Torung La erklommen habe schon riskant genug waren (jetzt mal ein bißchen sportliche Selbstangeberei), zum anderen mit dem Verweis, dass er zweifacher Familienvater von 2 KIndern sei. Seine Frau hat es mir gedankt.Jednfalls beantworten dies sportklichen und gesundheitlichen Extremleute offenkundig noch lange nicht die Frage, was ein gutes und gückliches Leben sei. Sie stellen sich diese Frage auch nie, zumal auch nicht in gesellschaftlichen oder gar politischen Zusammenhängen, zmal ja jeder seiner Gesundheit und seines Glückes Schmied sein soll. Am glücklichsten bin ich eigentlich, wenn ich mal etwas Abstand von all jenen fanatischen Glücksfanatikern und Weltenbeglückern bin.

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