Daoismus- oder was man darunter versteht

Daoismus- oder was man darunter versteht

Daoismus- hört sich jetzt erst mal kitischig und irrational an. Dennoch sollte man sehen, dass es nicht den 1 Daoismus gibt, sondern verschiedene Schulen:

1)Der opportunistische Daoismus:  Der Mainstream-Daoismus, der seitens der KP China gefördert wird und bei westlichen Fernostfans und Hippies gepflegt wurde und wird, ist der Daoismus des Opportunismus. Es ist der Daoismus der Anpassung an herrschende Verhältnisse,das Überleben darin, der Bambus , der nicht bricht, sondern sich den Stürmen anpasst, wie jeder Chinese der KP China.Und das Wasser soll im Flussbett fliessen und man soll mitfliessen, aber nicht hart wie Stein werden.

2) Der evolutionäre Daoismus: Die Herrschaftsverhältnisse bestehen, man sollte sich nicht zu sehr gegen sie auflehnen, keine Revolution machen, aber langfrisitig und nachhaltig wirken für eine Veränderung: Das weiche Wasser höhlt den Stein, der Bambus biegt sich, aber steht wieder auf. Eine Art reformistischer Daoismus.

3) Der Falungong-Daoismus: Die Falungng ist eine synkretische Philosophie aus Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus, hat jedoch als Element die böse Kraft, das Yeli aufgenommen. Dadurch ist es nicht mehr Yin und Yang, sondern ein gnostischer Endkampf gegen eine böse Kraft, die beseitigt werden muss, um teleologisch zu einem Paradieszustand unter der Herrschaft der Falungong zu kommen.

4) Der dualistische Daoismus: Yin und Yang sind die ewigen Grundprinzipien, die existieren und in Wechselbeziehung stehen und einander ablösen. Bewegung und Gegenbewegung- aber kein Ende, sondern eher ewiger Prozess..

5) Der dualistisch- dialektische Daoismus: Yin und Yang existieren, aber sie lösen sich nicht nur in einer Bewegung und Gegenbewegungsdynamik ab, sondern Yin und Yag haben selbst beide Pole in sich, die sie jeweils nach Erreichung des zwischnezietlich erhofften Gleichgewichts weiter vorantreiben. Zwar gibt es zu jeder Bewegung eine Gegebewegung, aber diese erfolgt nich nur als Abbild des Gegenübers, sondern als Weiterentwicklung des Widerspruchs auf einer höheren Ebene. Es ist weder die teleologische Vorstellung der Dialektik von Hegelscher These-Antithese- Synthese, sondern der Synthese, die sich aber weiter entwickelt als die ursprünglichen miteinander verbundenen, aber zusammengehörigen  Gegensatzpaare, auf eine neue Ebene, die aber auch nicht einen teleologischen Endzustand  oder Paradies oder klassenlose Gesellschaft oder ewige Harmonie einleitet, sondern aufgrund ihrer eigenen Widersprüche sich in diesem Muster ewig weiterentwickelt. Das kam der Vorstellung Maos nebenbei recht nahe, der ja mit den Staatsphilosophen der Sowjetunion, die eher anhand Hegels und Marx den Historischen Materialismus und die Widerspruchslehre im Gegensatz zum maoistischen China sahen.

Kommentare sind geschlossen.