Dialog mit der Querfront, Kontaktverbot und Cancelkultur

Dialog mit der Querfront, Kontaktverbot und Cancelkultur

Dialogofferten seitens der Querfrontdenker und Querdenker,die zumal keine Probleme haben mit Rechtsradikalen zu demonstrieren sind ein recht billiger taktischer Schachzug, um Kritiker als Hassseite und Aggressoren darzustellen,um sich dann selbsteitel in die Rolle als Mediator eines Burgfriedens zu bringen. Sie tun so, als seien politische Differenzen nur ein Kommunikationsproblem und predigen  die Feindesliebe. Aggression und Hass sehen linksesoterische und christliche Querdenkerdemonstranten nicht bei ihren Coronaleugnermitstreitern ,die sich aus dem rechtsradikalen Umfeld von Höcke- AfD-und Weikertsheimstiftung, Identitären, Reichsbürgern, 3. Weg, NPD und sonstigen Gruppen zusammensetzen und sie tolerieren.


Bezeichnend ist auch,dass sie inhaltlich gar nicht auf deren rechtsradikale Positionen eingehen , die diese mit schönen Phrasen zu tarnen suchen.und wolkig und abstrakt das eigentliche Thema und die genannten Fakten mit Flower-Power-Friedensrhetorik und christlichen „Liebe deinen Nächsten“ und „Wir sind doch alle Menschen“ umgehen. Leute,die die demokratische BRD ablehnen, deren Friedensverträge mit ihren europäischen und internationalen Nachbarn infrage stellen und Geschichtsrevisionismus bezüglich der Nazidiktatur betreiben , sehen sie nicht als Problem,sondern wollen sie als gleichwertige Dialogpartner aufwerten, gesellschaftsfähig und hoffähig machen – zumal auf Augenhöhe. Ein Dialog mit Rechtsradikalen über Frieden, deutsche  Friedensverträge, Demokratie, Volksdemokratie, Menschenwürde macht keinen Sinn, ebenso sollte man Dialoge mit Querfronten zwischen Linksesoterikern, Christen und Rechten auch ablehnen, da man sich  auch nicht zu nützlichen Idioten von Rechtsradikalen machen sollte ,auch wenn diese unter solch gutklingenden Parolen wie Frieden,Liebe,Volksdemokratie und ähnlichen Flowerpowerparolen der Sorte ultraliberalen und pazifistischem 68er Gequatsche „Lass uns doch mal darüber reden“ auftreten und einen auf Hippie und Liberalen machen.

In ihrer Rhetorik haben die Rechtsradikalen dazu gelernt. Nicht mehr grossdeutsche Parolen und Rückholung der Ostgebiete,sondern Friedensvertrag für Deutschland, was bedeutet ,dass sie dieses immer noch im Kriegszustand mit der internationalen Staatenwelt sehen und die Friedensverträge rund um den 2 und 4 Vertrag aufkündigen wollen.
Berthold Brecht hat in seinem Anachronistischen Zug in den 50er Jahren prophezeit, dass die neuen Rechtdradikalen und Faschisten nicht mehr mit offen faschistischen Parolen auftreten werden, sondern „Für Frieden und Demokratie“/“For Freedom and Democracy“. Vor allem für  ihre Querfront. Von daher sollte man nicht bereit sein sich zum nützlichen Idioten dieser durchsichtigen rhetorischen Taschen-und Hütchenspielertricks zu machen. Mit Rechtsradikalen gibt es keine Gemeinsamkeiten und keinen Dialog und solange sich Leute mit diesen gemein machen und mit diesen demonstrieren und sie als gleichwertige Gesprächspartner und tolerabel sehen, dann auch nicht mit diesen.

Aktuelle Rechtsradikale sind immer für Frieden und Demokratie. Diese totale Umwertung von Begriffen ist das Gefährlichste. Aus dieser Ecke kommt momentan auch das Geplapper von der bösen Kontaktschuld. Das Argument: Man muss Sätze vom Kontext und der Biographie des Sagenden isolieren. So lenkt man den Rechtsradikalismus in den Mainstream. Damit kann man auch Hitler zum Unterstützer von Frieden und Demokratie machen, denn der sagte im Sommer 1939, dass Deutschland keinen Krieg wolle, auf einen Angriff der Juden aber antworten werde. Hitler also ein selbstverteidigender Friedensapostel. Kontaktschuld bedeutet hier: Wenn jemand einen vernünftigen Satz gesagt hat, ist er Teil der Gruppe, egal, was er sonst so sagt.

Diese Schiene wird derzeit einigermaßen erfolgreich von Gunnar Kaiser und Konsorten vertreten. Diese Leute behaupten einen engen Meinungskorridor und werfen den Linken das Kontaktschuldargument vor, das nur dazu diene, andere Meinungen zu diskreditieren.

Bei den Coronademos sieht man das Ergebnis: Jeder Nazi dort muss nur einmal betonen, dass er für Frieden ist, und der Drops ist gelutscht. Auch Reichsbürger können für Frieden sein. Vorläufer waren die Mahnwachen mit Lars Mährholz 2013f.

Kaiser und Konsorten haben diesen „Appell“ initiiert:

Ziel ist, Rechtsradikalismus salonfähig zu machen. Sie behaupten ohne Beleg massive Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch eine linksgrüne Dominanz, eine Cancel Culture, die sie nun auflösen wollen. Rechte als Kämpfer für Meinungsfreiheit.

Es gibt aber durchaus die Tendenz, einzelne Sätze aus dem Kontext zu reißen und damit sinnzuentstellen wie auch richtige Forderungen zurückzuweisen, weil sie auch von Rechten oder Islamisten erhoben werden. Die neoliberalen Zeitungen sind voll von Artikeln gegen Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit oder gegen Globalisierungskritik und Ablehnung der Agenda 2010. Dann wird immer auf Populismus von links und rechts hingewiesen und versucht Sozialismus, linke Sozialdemokratie und Nationalsozialismus als wesensgleich darzustellen. Von daher sollte man sich immer genau ansehen, wer was sagt, ob er seine Position länger und konkreter ausführt und ausformuliert, einfache Parolen umd Schlagwörter immer auch in den Kontext des Autors, seiner Mitgliedschaften in Organisationen und Gruppen sehen, aber nicht nur einzelne Kontakte, gleiche Parolen oder Zitieren schon als Beweis einer Gesinnung ausmachen.

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