USA: Rassismus und seine Minderheiten

USA: Rassismus und seine Minderheiten

Ob man es nun Konkurrenz oder Kapitalismus oder protestantische Arbeitsethik, calvinistische Prädestinationslehre, die den Reichen als gottgewollt und Produkt der göttlichen Vorhersehung sieht, Konkurrenzindividualismus nach der Devise „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ in God´s Own Country und der city on the hill: Es ist richtig, dass wie im vorhergehenden Gegenstandpunkt/ GSP-Artikel der Rassismus in den USA auch aufgrund der sozialdarwinistischen Konkurrenzgesellschaft und ihrer looser/winner-Mentalität und damit einhergehenden Moral und Ideale erklärt wird, die die looser vor allem als potentielle Kriminelle und moralisch verkommene Menschen einordnen, deren Konkurrenzversagen umgehend mit Gefängnis oder andersweitig sanktionieren und da dies die oft sozial minderbemittelteren Minderheiten und eben Afroamerikaner sind, die aufgrund ihrer Historie und ökonomischen Existenz am Anfang als Sklaven und dann Billiglohnarbeiter ihren Start in der US-amerikanischen sozialen Mobilität machten, fällt dies oft zusammen.Kurz: Der Sozialdarwinismus und die kapitalistische Konkurrenz wird oftmals ethnisiert.

Es ist interessant, wie die Vereinigung der „Patriotic Millionaires“, die sich hinter die Black Live Matter-Bewegung und Joe Biden stellt und höhere Steuern für Reiche fordet den Zusammenhang erklärt:

Ungleichheit war in den USA auch lange eine Motivation und ein gewisser Erfolgsfaktor, weil viele Millionär werden wollten. Ist das immer noch so?
Ich glaube, das ist ein Bild, das ein paar wenige Reiche gerne zeichnen für unser Land. Es gibt natürlich viele Menschen, die Millionär werden wollen. Aber das trifft auch für Großbritannien oder Deutschland zu. Aber das ist nicht der Grund dafür, dass Menschen tatsächlich vermögend werden. Wenn Sie sich anschauen, wer extrem wohlhabend wird, dann sind das mehrheitlich Menschen, die einfach große Vermögen von ihren Eltern und Großeltern erben, oder Hedgefonds-Manager in der Finanzwelt.

Als Geschäftsperson oder Investor verdienen Sie kein Geld in einem Ort mit vielen armen Leuten. Sie verdienen Geld an einem Ort, wo es Menschen gibt, die sich Dinge leisten können.

Und die Gründer?
Die Menschen, die in den USA erfolgreich Unternehmen gründen, sind alles Menschen, die etwas im Rücken haben, falls sie fallen. Mister Gates, Mister Zuckerberg und Mister Bezos waren alles Menschen, die Hunderttausende Dollar von ihren Eltern als Starthilfe bekommen haben, als sie ihre Unternehmen gegründet haben. Es ist sehr schwierig, wenn nicht unmöglich für eine Durchschnittsperson in den USA, so ein Unternehmen zu gründen. Das Risiko ist enorm, falls sie scheitern. Es ist einfacher in Ländern wie Deutschland oder in Skandinavien, wo es ein Sicherheitsnetz gibt, das einen auffängt, falls man scheitert.

Der Gini-Index für soziale Ungleichheit ist in den USA weiter gestiegen. Wann wird das gefährlich?
Es ist heute schon gefährlich. Die Ungleichheit ist der Grund für die jüngsten Proteste und Ausschreitungen. Wir haben steigende Ungleichheit in anderen Ländern beobachtet: Südafrika in den 70ern und 80ern, wo sie institutionalisierte Ungleichheit hatten. Das ist nicht gut ausgegangen für die Reichen.

Die Black-Lives-Matter-Proteste sind also eine Reaktion auf die Ungleichheit und nicht nur auf den Rassismus der Polizei?
Hier in den USA basiert ein Teil unserer Ungleichheit auf Rasse. Ja, es ist ein großes Problem, dass einige Menschen sogar ermordet wurden. Aber das größere Problem ist, dass einige Menschen als Bürger zweiter Klasse behandelt werden. Wir hatten hier in den USA lange legalisierten Rassismus, auch als ich ein Kind war. Es gab Gesetze, die Schwarze und Weiße trennten. Auch auf mein Leben hat das einen Einfluss.

Inwiefern?
Ein Grund dafür, dass es mir so gut geht, ist, dass meine Eltern mich unterstützt haben. Und ein Grund, dass sie das tun konnten, ist, dass sie in den 50er-Jahren staatliche Unterstützung für ihren Hauskredit bekamen. Und das war damals per Gesetz nur in rein weißen Vierteln möglich. Das war bis in die 60er-Jahre so. Und heute, 50 Jahre später, geht es den Kindern dieser Weißen viel besser als den Kindern der Schwarzen. Viele Menschen, die protestieren, merken das. Sie wissen vielleicht nicht genau, warum. Aber sie merken, dass es den Weißen viel besser geht als den Schwarzen.

Die größten Gefahren sind also gewaltsame Proteste und die fehlende Kaufkraft der Armen?
Ja, aber es ist auch eine Frage der Gesellschaft. Ich möchte nicht leben wie in einem Dritte-Welt-Land, wo Menschen hinter hohen Mauern mit Stacheldraht leben und gepanzerte Autos fahren. Ich war an diesen Orten. Dort will ich nicht meine Kinder oder jetzt mein Enkelkind aufwachsen lassen.

Welcher der beiden Kandidaten hat das bessere Programm?
Wir glauben, dass die Demokraten mit Abstand das bessere Programm haben, um die Ungleichheit zu reduzieren. Biden wird die Steuern für die Reichen erhöhen – Menschen, die mehr als 400.000 Dollar im Jahr verdienen. Das ist ein Start, Ungleichheit zu reduzieren. Außerdem will er die Steuern auf Gehalt und die Steuern auf Investmenteinkommen angleichen. Das wird einen großen Unterschied machen.

Ärmere Menschen werden also unter Biden besser fahren?
Ich glaube, langfristig werden auch die Reichen besser unter ihm fahren. Das derzeitige System ist nicht nachhaltig. Das derzeitige System ist daher weder für Arme noch für Reiche gut.

Weil auch Reiche Menschen brauchen, die Produkte kaufen können?
Ja, genau. Ich sage nicht, dass ich in einem Jahr reicher bin, wenn Herr Biden Präsident wird. Aber meine Kinder und Enkel werden in einem besseren Land leben, wenn sie in einem Land leben, in dem Herr Biden Präsident wird.

https://app.handelsblatt.com/politik/international/morris-pearl-im-interview-eine-gruppe-von-us-millionaeren-fordert-mehr-steuern-fuer-reiche/26277340.html?ticket=ST-365271-kcySRXiervMbQMVbyd2k-ap3

US-Schwarze und Afroamerikaner

Anders als viele andere freiwllig eingewanderte Minderheiten, wurden die Schwarzen gezwungenermassen mit Gewalt aus Afrika ins Land geholt und als Sklaven gehalten, wie dies auch im Buch Alexander Haleys „Roots“ und dann dem gleichnamigen Film hollywoodmäig thematisiert wurde oder in Tarantinos „Django Unchained“. Oder in Filmen wie „Fackeln im Sturm“ oder dem Kinofilm „Lincoln“, wobei ltztere beiden das jedoch aus der Sicht der weißen Oberschicht darstellen. Schwarze sind nun keine Sklaven mehr, es gibt auch keine offizielle Segregation mehr, wenngleich viele Wohngebiete und Kirchen immer noch de facto segregiert sind, doch der Diskriminierung und Rassismus ist geblieben. Und es ist nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine staatliche Frage.

Nach der Sklavenbefreiung unter Lincoln und dem Bürgerkrieg, der eine Mischung zwischen humanitärer Intervention und antirassistischer Sklavenbefreiung und Durchsetzung des politischen und ökonomischen Systems des kapitalistischen und industrialisierten Nordens gegen den feudalistischen, agraischen Süden war. gab es in der US-Regierung wie auch von Vertretern der Schwarzen Überlegungen, ob man nicht alle Schwarzen in einen zu gründenden schwarzen homogenen Bundesstaat im Süden verbringen sollte, der dann eben als gleichberechtigtes Riesenschwarzenreservat die Rassenfrage föderalistisch und megasegregativ löse. Diese Idee wurde später von der Nation of Islam wiederaufgebracht, der auch Malcolm X und Muhammed Ali angehörten, die unter ihrem Führer Elijah Muhammed oder Louis Farakhan ebenso schwarze Märsche nach Washington initierten, wie früher der Klu Klux Klan oder aber dann Martin Luther KIng. Die einen für white power, die anderen für black power. Die Entscheidung fiel jedoch gegen einen homogen-rassischen, schwarzen Bundessaat und so lebten die Schwarzen im Süden mit den fanatischen weißen Rassisten im Süden, wurden dort immer noch Opfer von Lynchmorden und Brandstiftungen wie dies der Film „Missisipi Burning“ mit Gene Hackman schildert oder wanderten als neues Proletariat für den Niedriglohnsektor in den industrialisierten Norden, um dort den schon etwas besser bezahlten schwarzen und weißen Lohnarbeitern mittels Lohndumpiung Konkurrenz zu machen. Also sehr prekäre Ausgangsbedingungen, um es auf der Leiter der angeblichen sozialen Mobilität vom Sklaven zum Tellerwäscher und Millionär und US-Präsidenten zu schaffen. Die meisten Bessserbeglückten schafften es wie einst die Hausneger des Südens zu Zugkellnern oder Kindermädchen in den Häusern reicher weißer Oberschichten. Von black middle class war da noch lange nichts in Sicht. Bis in die Hollywoodfilme der 50 er Jahre ist die dicke, schwarze Nanny da immer noch das Stereotyp. Ja selbst in der TV- Serie “ der 80er Jahre “The Prince of Bel Air“ hält sich der schwarze middle class- Richter Philip Banks , der von seinem aus dem schwarzen Ghetto geflohenen Neffen Will in seiner Novel Villa in Bel Air heimgesucht wird, einen schwarzen Butler Jeffrey, wenn schon nicht James. Filmisch änderte sich dies erst mit Sidney Portier, der ab den späten 60ern auch schon mal einen schwarzen Helden, Polizisten, Dedektiv oder Arzt spielen durfte, der wie in „Rat mal wer zum Essen kommt“ eine weiße Frau heiraten möchte ud mit den Reaktionen seiner weißen Schwiegereltern, deren schwarzer Nanny und Freunden konfrontiert wird.

Wobei aber der Rassimsus weiter existierte und bis in die 60er Jahre die Segration, die erst mittels des Civil Rights Movements von Martin Luther King, der antirassistischen Hollywoodunterstützung seitens des Gollywood- Rat Packs ( Frank Sinatra, Sammy Davis Jr, Harry Belafonte, Dean Martin ) sowie den zahlreichen antirassistischen Spencer Tracy-Filmen oder „Wenn die Nachtigall singt“ auch die Kennedybrüder auf dieses Problem aufmerksam machten. Dennoch wurde jeder Versuch der Minderheiten sich politisch zu organisieren staatlicherseits und unter J. Edgar Hoover streng überwacht und verfolgt. Das FBI überwachte den pazifistischen Martin Luther King genauso wie die militanten Black Panther oder die Nation of Islam oder andere politische Minderheitengruppen wie die chinesischen Red Guards, die puertoricanischen Young Lords ( bisher kannte man Puerto Ricaner nur aus der Westside Story und als kleinkriminelle Gangs ) , die Red Indians, ja deren Organisationen wurden zielstrebig vom FBI mit Agenten unterwandert und deren Führer auch liquidiert, so dass da keine breitere Bewegung entstehen konnte oder sich die Kämpfe in der 3.Welt und Peripherie nicht in die Metropolen übersprangen. Nach der Ermordung ihrer Führung durch ein FBI-Kommando gingen Teile der Black Panther auch ins Exil nach FLN-Algerien, das den antiimperialistischen und antikolonialistischen Befreiungskampf der Völker der 3. Welt und der Inlandskolonien in den imperialistischen Staaten unterstützte und erst unter Kissingers Diplomatie gab die dortige Regierung die Unterstützung für diese auf. Muhammed Ali wurde für seine Kriegsdienstverweigerung und die Bemerkung, dass „mich noch kein Vietcong einen NIgger genannt hat“ Boxverbot auferlegt und Gefängnis angedroht. Zumal war für das FBI auch Martin Luther King ein Kommunist und wurde er bis zu dem Attentat auf ihn rund um die Uhr abgehört und überwacht, wie später der Pazifist John Lennon, weswegen auch wie bei J.F. Kennedy der Verdacht aufkam, diese seien einer Verschwörung zum Opfer gefallen. Das in den 70er Jahren erstarkende MInderheitenbewusstsein zeigt sich auch im Comicbetrieb, als Marvel Comis neben den weißen Superhelden wie Spiderman, den Fantastischen 4 oder Hulk auch Minderheitencomichelden wie den Black Panther, den Red Wolve oder Son of Dr. Fu Manchu in ihren Superheldenkosmos aufnahmen.

Italoamerikaner

Die Italo-Amerikaner wurden mehr als arme, kriminelle, saufende, denkbar unpuritanische und katholisch- barocke Lationlover- Mafiosis gesehen, zumal mit Al Capone dieses Image verfestigt wurde, weswegen auch das FBI da unter J. Edgar Hoover mit Elliot Ness eine Sondertruppe „Die Unbestechlichen“ aufstellte, um den moralischen Zerfall der USA durch die italo- irische Mafia zu Zeiten der puritanischen Prohibition zu beenden. Galt Italien doch bei gebildeteren US-Eliten wegen des Römischen Reichs, des humainitischen Erbes, Machiavelli, seines Imperialismus und Imperiums, sowie Opern und Renaissance und Sophia Loren da doch als relativierendes Element, war doch das Image der Italo-Amerikaner, die weniger aus gebildeten Schichten kamen mehr das der kriminellen Mafiosi. MIt Aufkommen des Civil Right Movements, der zunehmenden Bedeutung von Minderheitsgruppen, fand sich mit Joseph Columbo in New York auch ein führender Italo-Amerikaner, der das Image seiner Landsmannschft verbessern wollte. Columbo organisierte ab 1970 die Italo-Amerikaner erst einmal in einer „Proud to be Italian“-Kampagne, bei der von antiker Kultur , schönen italienischen Frauen bis kulinarischer Pizza so alles als kulturelle Bereicherung durch Italienisch-Stämmige für die USA angeführt wurde, sowie ein italienischer Unity Day zelebriert. Nachdem die Bewegung ziemlich anwuchs und die „Proud to be Italian“-Sticker fast an jedem Auto hingen, setzte Columbo auch im Kulturbetrieb an. Statt den ewig mafiösen Darstellungen von Italo-Amerikanern brauchte es ein neues Rollenmodell. Dementsprechend wurde der italo-stämmige TV-Kommisar Columbo in Person von Peter Falk ersonnen, der als Anti-Establishment- Kommisar des Volkes alle oberen kriminellen weißen Reichen der USA akribisch ihrer Verbrechen überführt und auch mit einem französischem Auto, ausgetragenem Trenchcoat und einem Hund namens „Hund“ die Tatorte besucht. Als nächstes wurde der reale Columbo nun auch Political Correctness- Instanz für den Literatur- und Filmbetrieb und entschärfte auch das Drehbuch zu „Der Pate“. Dachte man, nun sei das Image der Italo-Amerikaner wieder ins richtige Licht gesetzt worden, so platzte der Italokulturhype, nachdem das FBI veröffentlichte, dass der reale Columbo Mitglied einer der 10 größten Mafiafamilien von New York war. Ein aus dem Knast entlassener schwarzer Krimineller erschoss ihn und das FBI vermutete, dies sei ein Auftragskiller der italiensichen Mafia, die keinen Italoamerikaner in diesen Mord verwickelt sehen wollte, um das Image noch einigermaßen zu retten. In der Nachfolge ist das Image der Italo-Amerikaner vor allem als Mafiosi bestimmend geblieben, zumal der Italo-Amerikaner Martin Scorcisi geradezu einen Mafiakult mit seinen Filmen in den 90ern und 2000ern begründete- von Good Fellas bis Las Vegas– oder eben auch solche Kultmafiaserien wie die „The Sopranos“ein Massenpublikum eroberten und auch von Trump gerne gesehen wurde. Möglicherweise ist, wenn schon nicht Mussolini, so doch Tony Soprano auch sein Vorbild, wenn er denn einen anderen Gott neben sich duldet.

Transformation des traditionellen Rassismus zum Kulturrassismus unter Huntington und Weiterexistenz trotz erstem schwarzen US-Präsidenten Obama

Dachten die USA, dass mit dem ersten schwarzen US-Präsidenten Obama, dem im Volksmund ein Schicksal von JF Kennedy vorausgesagt wurde, dass das Problem nun historisch ad acta gelegt sei und man einer postrassitstischen Ära entgegengehe, so zeigte der Anschlag eines weißen Rassisten auf eine schwarze Kirche unter der Obamaregierung schon, das dem nicht ganz so war und Obama, der sich nicht als schwarzer Präsident, sondern als Präsident aller Amerikaner darstellen wollte und das Thema Rassismus bis dahin immer unter den Teppich kehrte und mit seiner Wahl als gelöst erklärte, da nun jeder Schwarze US-Präsident werden könne, obgleich er doch einer gemischtrassigen Ehe und weißen Mutter entsprang, sich doch gezwungen sah, Position zum Rassismus gegen Schwarze zu ergreifen und in der Kirche soagr singend Solidarität mit seinen „brothers and sisters“ zu zeigen und gosspelnd Amazing Grace zu singen. Mit der Wahl des angry white man Trump zeigte sich zum Teil auch, dass ein breiter Teil der noch dominant weißen US-Gesellschaft dies nicht so akzeptiert, zumal viele rechte US-Amerikaner fürchten, dass sie durch Einwanderung und Geburtenraten als WASP-Society von Minderheiten, vor allem Latinos verdrängt werden. Samuel Huntington schrieb da nicht nur „Kampf der Kulturen“/ “Clash of Civilizations“, sondern auch eine kulturrassistische Kampfschrift „Who we are“, in der er das weiße Amerika in Gefahr sah, das im Kern aufgrund seiner bisherigen Immigration eine europäisch- weiß geprägte und eine WASP-Einwanderungsggesellschaft gewesen sei, die nun durch katholische Latinos und andere Minderheiten demographisch übervölkert zu werden drohe, weswegen er einen Kultur- und Zivilisationskampf kommen sah, den Trump dann auch auf die Spitze trieb. Wobei Huntington da schon mal Ethnie und Religion vermischte, denn für WASP-Amerikaner waren auch europäischstämmige Katholiken eine Bedrohung und warum nun die primär katholischen Latinos dies seien sollen, könnte man dann nur über Besonderheiten der Ethnie oder Latinokultur erklären. Doch wollen wir uns nicht in die offensichtlich widersprüchlichen und nicht kohärenten Theorien weißer rassistischer Kulturchauvinisten hineinbegeben, die sich schon nicht mehr als Rassisten sehen, da sie die biologistischen Rassekategorien mittels eines „Ethnopluralismus“ ala Alain Benoist und Kulturrassismus ala Huntington ersetzt haben. Und nach dem Mord an George Floyd und nun der Black Life Mattersbewegung ist das Thema wieder so akut wie zuvor.

Die US-Deutschen bis Trump

Aber auch andere Minderheiten erfuhren Diskriminierung und Rassismus. Zuerst die Indianer, die nach ihrer Vertreibung und weitgehendsten Ausrottung heute noch zumeist alkoholisiert und arm in Reservaten segregiert werden, in denen die höchste witrschaftliche Aktivität vielleicht mal ein Spielcasino ist. Die erste Einwanderungswelle im 19. Jahrhundert waren vor allem weiße, westeuropäische Migranten aus Großbritannien, Irland und Deutschland, die recht gut aufgenommen wurden, da sie einiges Geld mitbrachten, oft auch gut ausgebildet waren und auch sehr strebsam und diszipliniert.

Den geflüchteten Briten fühlten sich die ehemaligen Pilgrimsnachkommen religiös, politisch, sprachlich und kulturell verbunden und auch die Deutschamerikaner genossen eine hohe Wertschätzung, zumal sie auch für lange Zeit 1/3% der US-Bevölkerung ausmachten und der preussische General Steuben nebst dem französischen General Lafayette auf den Seiten der Amerikaner und Washingtons gegen die Briten kämpfte, aus diesen eine schlagkräftige Armee mit Disziplin, Kampfesgeist und Hygienevorschriften machte, zumal die Truppe zuvor mehr an Infektionen denn auf dem Schlachtfeld gestorben. Nicht umsonst gibt es heute jedes Jahr in New York und anderen Städten noch Steubenparaden, bei denen Deutsche und auch bayerische Gebirgsschützen in die USA reisen und mitmarschieren. NIcht umsonst gibt es seitens der US-Amerikaner in Garmisch- Partenkirchen neben dem Marshallcenter auch noch das Hotel und die Kaserne Steuben. Neben diesen deutschen geopolitischen Interventionen in Sachen USA seitens der Preußen und anderer deutscher Fürsten, die auch in Filmen wie „Der Sommer, der ein Winter war“ verdreht wurden, waren die Deutschen eben ein grosser Teil der Neumigranten. Es zirkuliet auch die mehr legendenhafte Geschichte, dass in den USA ernsthaft eine Abstimmung stattfand, ob man nun englisch oder deutsch als offizielle Staatssprache der USA einführen sollte, wobei englisch mit ganz knapper Mehrheit gewonnen hätte. Exemplarisch für die Auslandsdeutschen war auch deren damaliger Führer Carl Schurz, der es dann zum US-Präsidentenberater und US-Innenminister brachte. Schurz war nach der gescheiterten demokratischen Revolution in Deutschland 1848 in die USA geflüchtet, ein sogenannter Forty-Eighter, und verband die besten aufklärerischen Freiheitsgedanken, die er in den USA fördern wollte, die Ideale der französischen Aufklärung und der Freidenker und Freimaurer wie Goethe und Schiller, während seine Frau Magarethe ihn bei seiner Euphorie für den freihetilichen Menschen immer wieder mit ihrer Position dämpfte, dass die meisten Menschen nur dem ökonomisch-austräglichem Leben, einer sicheren Existenz hinterher seien, politisch eher desinteressiert wären, insofern es nicht ihre eigenen Belange betreffe, lieber eine Autorität und klare Vorgaben hätten und eine stabile gesellschaftliche Position in der Hierarchie ungesicherter Freiheit gegenüber bevorzugen würden, wie es dies eher im alten Europa der Fall sei und ob man es mit der Freiheit und dem Kapitalismus nicht zu weit treibe. Zumindestens waren sie sich einig, dass man einen neuen und freien Menschen erziehen müsste, der nicht den alten hierarchischen und militärischen Kasernenhofpaukschulen Preußens und des europäischen Feudalismus gehorchen müsse, sondern in einer noch näher zu definierenden Freiheit erzogen werden solle, um ala Kant seiner selbstgewählten Unmündigkeit zu entkommen. Magarethe Schurz stützte sich da auch auf die Lehren des deutschen Reformpädagogen Fröbe, der im autoritären Preussen verfolgt und ignoriert wurde. Magarethe Schurz begründete dann auch den ersten amerikanischen Kindergarten, der dann von der Reformpädagogik der US-Regierung unter Mithilfe ihres Mannes entdeckt wurde und dann flächendeckend in den USA bis zum heutigen Tage eingeführt wurde, zumal die Amerikaner auch das deutsche Wort Kindergarten heute noch benutzen und kein anderes haben. Carl Schurz traf sich auch mit Bismarck, wurde nach seiner Amtszeit in der US-Regierung dann wirtschaftlicher Partner von Albert Ballin, dem Berater von Kaiser Wilhelm 2 und deutschen Begründer der Hapag in Hamburg, die den Waren- und Migrantenverkehr von Deutschland und Europa in die USA und nach Lateinamerika massenhaft organisierte. Während des 1. und 2. Weltkriegs genossen die Amerikadeutschen nach anfänglichen Sympathien seitens des Antisemiten Ford und Atlantikfliegers Lindberg und verwandeter Establishmentkräfte da eher Mißrauen ihrer Landsleute, zumal Hitler auch eine US-amerikanische Filiale der NSDAP gründete, aber die Amerikadeutschen wurden trotz Weltkrieg niemals wie die Amero-Japaner in Internierungslager gesteckt, für so loyal hielt man sie. Wobei nach dem Holocaust und dem 2. Weltkrieg Fragen aufkamen, wie das Volk der Dichter und Denker ala Goethe und Schiller zu solch einem Volk der Richter und Henker verkommen konnte. Doch wurde die BRD dann neuer US- NATO-Frontstaat und schon bald galt in den USA und Deutschland „No fraternization“ nicht mehr, waren deutsche Naziwissenschaftler wie Wernher von Braun , die nicht wie Einstein emigriert waren und die Raketentechnologie der Nazivernichtungsmaschine mittels V-2 veredeln wollten, gerne gesehene Gäste bei der Entwicklung US-amerikanischer Atomwaffenträger- und NASA-Mond-Raketenprogramme und entwickelte sich diese europäischen Deutschen wieder als Wirtschaftswunderknabe und mächtigste antikommunistische Armee gegen die Sowjetunion während des Kalten Krieges zum beliebten und demokratischen Verbündeten, auch wenn in Hollywood filmisch immer noch Heere von Nazis und Mad Germans wie Klaus Kinski die Leinwand bevölkerten. Zumal auch allen US-Amerikaner die deutsche friedliche Revolution 1989 und die deutsche Wiederverieinigung imponierte, die den Kommunismus beseitgte–mal kein 3- Weltkrieg, der wie gewohnt von Deutschland ausging und David Hasselhof und Pink Floyd hielten dann auch Konzerte an der gefallenen Mauer für Freedom ab. Wenn Deutsche noch wahrgenommen wurden bei den US-Massen, so als Kraftwerk ( Wir sind die Roboter, Autobahn, Model) Nena (99 Luftballons), Scorpions (Wind of Change) und die mehr teutonischgröhlend-pyromanigen Rammsteins, die sich nach der größten US-Militärbasis in Deutschland benannt hatten . Wie bei den Italo-Amerikanern das Mafiaimage ist bei den Deutschen das Naziimage noch nicht ganz weg, aber ganz deutlich im Rückgang begriffen, vor allem dann auch durch die Berliner Loveparade, die Zentrum der internationalen Elektroraverszene wurde und das Image einer friedlichen, pazifistisch-hedonistischen deutschen Jugend und Deutschlands in alle Welt ausstrahlte. Obama hielt seine Rede vor seiner Wahl denn auch am Berliner Friedensengel ab, da dies als symbolischer Ort weltweite Friedens und des friedlichen Deutschland wahrgenommen wurde. Das zunehmende pazifistische Deutschlandbild gefällt nicht allen Amerikanern und einige machen sich da auch lustig drüber. Die US-jüdischen Cohen-Brüder etwa stellten Deutsche oder Deutschstämmige in ihrem Film „The Big Lebowski“ von 1998 mit Jeff Bridges als trottelige Weicheier da, die am Ende immer die looser und zu nichts zu gebrauchen sind, außer Kraftwerk und Autobahn kulturell und geistig nichts vorzuweisen haben. No Nazis and No Goethe. Oder wie ihr Filmprotagonist der US-Vietnamveteran Walther am Bartresen erklärt: „Früher hatten die Deutschen noch sowas wie Überzeugung und Visionen, heute sind sie nur noch gottlose Nihilisten“. Ansonsten werden Deutsche und Auslandsdeutsche in den USA vor allem als Bayern wahrgenommen, die wegen sausage, beer, Sauerkraut, BMW, FC Bayern und bayerischem Oktoberfest samt Trachtenkultur allgemeine Beliebtheit geniesen, wenngleich das Goethe- Institut da etwas bildungsbürgerlich noch mit Goethe und dergleichen Beliebtheit dagegensteuern will.

Mit Trump , der ja selbst deutschstämmig ist, aber Angela Merkel schrecklich findet und sein Deutschtum nie betonte, auch nicht einen Deutschlandbesuch ausser am G20 Gipfel gewollt hat, während er GB, Frankreich und die Normandiefeiern der Allierten gegen Deutschland besucht, findet ein Wechsel des Deutschlandsimage als besten Musterverbündeten zum Sozialschmarotzer an den USA statt, der seine NATO-Beiträge nicht bezahlt, die USA einseitig mit Waren überflutet und für Handelsdefizite sorgt, Russenpipelins baut, als auch von Flüchtlingspolitik bis Eurozentralmacht schuld an allen Fehlentwicklungen in Europa und den transatlantischen Beziehungen sei. Soweit zum Bild der USA zu Deutschland und den US-Deutschen.

Die US- Juden

Schon bei der zweiten Einwanderungswelle aus Südeuropa und russischer und osteuropäischer Juden aufgrund von Jugendpogromen wurden diese Juden zuerst als arm, faul, wesensfremd angesehen, obgleich man auf seine Idenität als Einwanderungsland stets pochte. Dennoch konnte sich in den USA nie solch ein Antisemitismus, noch dazu ein liquidatorischer Antisemistismus wie in Europa oder Deutschland entwicklen, da viele Teile der religiösen und säkularen US-Elite in den Juden und Israel ein Vorbild für Freiheitsgedanken und Kampfwilligkeit und Gottgewolltheit ähnlich God´s own conutry und the shining city on the hill sahen.

Die Verbindungen zwischen den USA , dem jüdischen Volk und dann Israel reichen weiter zurück  als die der Gegenwart, sondern es gab zum einen religiöse Gruppen, die sich mit Israel verbunden fühlten als heiligem Land, wie aber auch säkulare Vertreter, die die jüdische Zivilisation und deren Vorbild als eines Freiheitskampfes nachahmenswert sahen und sich auch als „the city on the hill“ begriffen.

Die Anfänge der Freundschaft zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem jüdischen Volk liegen freilich noch weiter zurück – man muss sogar in die Zeit vor der Gründung der USA zurückgehen. Die Puritaner, die 1620 auf der Mayflower nach Amerika segelten und an der Massachusetts-Bucht siedelten, sahen sich als Kinder Israels, die vor der Verfolgung des Pharaos ins „Neue Kanaan“ bzw. das „Neue Israel“ flohen. Sie gaben ihren Kindern Namen aus dem Alten Testament, ließen sie Hebräisch lernen und nutzten das Alte Testament als Anweisung für das tägliche Leben. Das erste in der amerikanischen Kolonie gedruckte Buch war 1640 das – direkt aus dem Hebräischen übersetzte – Buch der Psalmen, das Bay Psalm Book.

140 Jahre später halfen Juden mit, die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten herzustellen. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten wäre schon früh gescheitert, hätte nicht ein aus Polen stammender Jude, Haym Salomon (1740-1785), das Geld aufgetrieben und obendrein seinen gesamten eigenen Besitz gegeben. US-Präsident Coolidge würdigte Salomon im Jahr 1925:

„Er verhandelte für Robert Morris [Finanzkommissar der 13 Kolonien und einer der Gründerväter der USA] sämtliche Darlehen in Frankreich und Holland, stand mit seiner Person und seinem Vermögen für enorme Summen ein und gab selbst große Summen an Männer wie James Madison, Thomas Jefferson … und viele andere patriotische Führer, die aussagten, dass sie ohne seine Hilfe die Sache nicht hätten fortführen können.“

„Der jüdische Glaube“, sagte Coolidge, „ist vor allem der Glaube der Freiheit. Von Beginn des Konflikts zwischen den Kolonien und dem Mutterland waren die allermeisten [amerikanischen Juden] auf der Seite der heranbrechenden Revolution.“ Die USA ehrten Salomon, der verarmt in einem Gefängnis der Briten starb, 1975 anlässlich des nahenden 200. Jubiläums der Unabhängigkeitserklärung als den „Helden der Finanzen“ auf einer Briefmarke.

Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts genossen die Juden in Teilen der regierenden Kreise in Washington hohes Ansehen. John Adams (1735-1826), einer der Gründerväter, Vizepräsident von George Washington und von 1797 bis 1801 selbst Präsident der Vereinigten Staaten, kritisierte 1808 den Antisemitismus, den er in den Werken Voltaires fand:

„Wie ist es möglich, [dass er] die Hebräer in ein solch verächtliches Licht rückt? Sie sind die glorreichste Nation, die je die Erde bevölkert hat. Die Römer und ihr Reich waren nur Tand, verglichen mit den Juden. Sie haben drei Vierteln der Erde Religion gegeben und die Geschicke der Menschheit stärker und mehr zum Guten beeinflusst als jede andere Nation der Antike oder Moderne.“

1819 schrieb Adams in einem Brief an den jüdischen Journalisten, Diplomaten und Dramatiker Mordecai Manuel Noah (1785-1851):

„Ferner könnte ich in meinem Herzen den Wunsch finden, dass Sie an der Spitze von Hunderttausenden von Israeliten ständen … und mit ihnen nach Judäa marschierten und das Land eroberten und Ihre Nation in diesem Gebiet wiedererrichteten. Denn ich wünsche mir wirklich die Juden wieder in Judäa als eine unabhängige Nation.“

Im Lauf des 19. Jahrhunderts mehrte sich in Amerika die Zahl jener Christen, die sich sicher waren, dass die Juden bald wieder einen Staat in ihrer Heimat Judäa errichten würden. 1841 veröffentlichte der amerikanische Bibelgelehrte George Bush (1796-1859) sein epochales Werk „The Valley of Vision; or, The Dry Bones of Israel Revived“. Auf der Grundlage des biblischen Buches Hesekiel sagte Bush voraus, dass die Juden schon bald in Einklang mit der biblischen Prophezeiung wieder in ihr Land zurückkehren würden. Die Rückkehr der Juden in das Land ihrer Vorväter, so Bush, sei etwas so Außergewöhnliches und Unglaubliches, dass es tiefgreifende Auswirkungen auf die ganze Welt haben werde. „Es wird nicht nur den Schleier von tausend Prophezeiungen reißen, die bislang im Dunkeln liegen, sondern auch der moralischen Erneuerung der Nationen einen neuen und unwiderstehlichen Impuls geben.“

Die bloße Tatsache, dass „der Samen Jakobs nach Jahrhunderten der Zerstreuung, der Unterdrückung und des Elends in exakter Übereinstimmung mit dem Buchstaben der Eingebung zu seinen eigenen Landesgrenzen zurückgebracht wird“, werde „allein für sich einen moralischen Einfluss haben, den wir uns heute nur unzureichend vorstellen können.“ Der Unglaube werde „für immer verstummen“ und die Welt werde „sprachlos sein angesichts eines Ereignisses, das gewissermaßen eine Theophanie [göttliche Erscheinung] ist, die sich vor unseren Augen manifestiert.“ Bushs Buch verkaufte sich über eine Million Mal – eine für die Ära vor dem Bürgerkrieg unglaublich hohe Auflage.

Nach dem Ende des Bürgerkriegs zog es immer mehr wohlhabende Amerikaner ins Land der Bibel; die Einführung der transatlantischen Dampfschifffahrt machte die Reise weniger beschwerlich als in früheren Zeiten. Mark Twain (1835-1910) reiste 1867 ins Heilige Land; der spätere US-Präsident Theodore Roosevelt (1858-1919) reiste als 14-Jähriger mit seiner Familie im Winter 1872/73. Abraham Lincoln (1809-1865), so berichtete es seine Frau Mary später, äußerte am Karfreitag des Jahres 1865 – dem Tag, an dessen Abend er erschossen wurde – den Wunsch, er wolle einmal nach Jerusalem reisen, bevor er sterbe. Heute ist in Jerusalem eine Straße nach Lincoln benannt.

Bei allem Philosemitismus herausragender US-Eliteverterter und ihrer religiösen Gruppen,wie etwa den 80 Millionen US-Evangelikalen gab es aber in den USA auch immer wieder antisemitische Strömungen, die Juden in der Finanzwelt, Hollywood und politischen Ämtern scharf diskriminierten und gegen diese hetzten, wobei auch der Klu Klux Klan , der in den 20er Jahren seine Hochphase erlebte eine ausgesprochen antisemitische, antikatholische und rassistische Organisation war, die den White Anglosaxon Protestant (WASP) hochhielt und in Gegensatz zur jüdischen Religion sowie jüdischen Menschen sah, wenngleich er sich mehr an Afroamerikanern liquidatorisch austobte. Die Verschwörungstheorie, dass Juden die USA ( Kissinger, Greenspan, Yellen, Zuckerberg, etc.) kontrollierten, sowie die angeblich private und von Rothschild kontrollierte Fed, damit das Weltfinanzsystem und USrael herrsche ist so die Stereotype  rechtsradikaler und zum Teil konservativer Gruppen in den USA und auch weltweit- nach dem Motto: Geld regiert die Welt, die Jufden kontrollieren das Geld und die politischen Marionetten – ergo: Die Juden kontrollieren die WElt. Zudem werden Juden von philosemitischen US-amerikanischen Sozialdarwinsten und Konkurrenzdenkern als intelligent, geschäftstüchtig, gottesprädestiniert im positiven Sinne interpretiert und von Philosemiten genauso als eine Art Herren- und Übermenschen gesehen und ethnisiert wie Antisemiten Juden umgekehrt als Untermenschen sehen. Als exceptionalists sehen die US-Amerikaner da in den Juden ebenso etwas Außergewöhnliches- im positiven oder negativen Sinne.

Zudem zeugen Besuchsprogramme mit dem American Jewish Committee in den USA, bei denen erzählt wird, dass der Durchbruch gegen den Antisemitismus erst im Schlepptau der Civil Rights Bewegung mit Martin Luther King erfolgt sei, die sie als Chance erkannt und gefördert hätten, von der Weiterexistenz des Antisemitismus in den USA. Trotzdem versteckten viele ihre Kippa heute noch lieber unter einer Mütze. Aber die amerikanische Rassenbiologie in den 1930er Jahren sollen die Nazis beeindruckt haben, wie es zuvor schon eine sozialdarwinistische und eugenische Bewegung in den USA gab und eben auch solche Vorzeigekaptitalisten und Antisemiten wie Henry Ford existierten, die solche Pamphlete wie „Der Internationale Jude“ verbreiteten und in Hitlerdeutschland wie Charles Lindberg und J.F. Kennedys Vater neben den anglosäschischen britischen Unterstützern König Edward, dem Lord von Londonderry, Oswald Mosley und dem Cliveden Set sehr willkommen waren. Zumal Hitler ja in den Anglosachsen Arier und ein kulturschaffendes Volk sah im Gegensatz zu den kulturzersetzenden Juden.

Eine Sonderstellung in diesem Kontext nimmt der deutschstämmige Fürther US-Jude Henry Kissinger ein, der sowohl von links wie auch von rechts ein beliebtes Haßobjekt ist. Kritiker Kissingers in den USA kommen zudem zumeist aus der rechten Ecke, die ihm seine Entspannungspolitik, den „Verrat an Taiwan und Vietnam“ vorwerfen, behaupteten, dass er soft on communism gewesen wäre und zumal auch auf seine jüdische Herkunft anspielen und antisemitisch rumhetzen, wie auch seine allseits bekannten Verbindungen zu Rockefeller, den Bilderbergern, der Chase Manhattan Bank und dem Council on Foreign Relations zu verschwörungstheoretischen Geschichten einer geheimen NWO-UNO-Weltregierung unter einem Schattenweltenherscher Kissinger aufblasen. Kissinger ist da für Linke der Faschist, der unmoralische, menschenverachtende Zyniker der Macht, ein Metternich, Richilleau und Unmensch in einem und für Rechte die jüdisch-liberal-kommunistische Weltverschwörung in persona. Kissinger ist für diese Kritiker eine Chiffre für das und alles Böse in der Welt , denn der reale Realpolitiker, der er war.

Die US-Iren

Die heute mehrheitlich philosemitische US-Gesellschaft mit ihrer geradezu Israel- Nibelungtreue, war in den Anfängen noch recht antisemitisch geprägt und die Iren hatten es anfangs auch nicht leicht. Die vor allem White Anglo Saxon Protestant (WASP)-Society empfand demnach auch die katholischen Iren als ungebildete, saufende und kriminelle Elemente, zumal die italienische und irische Mafia auch sehr aktiv zur Zeit der puritanischen Prohibition wurde. Der Klu Klux Klan hatte auf seiner WASP-Feindesliste denn auch vor allem Schwarze, Juden und Katholiken als Ziele, wenngleich er sich vor allem an Schwarzen austobte und auf Seiten der Prohibition agierte. Neben der italienischen Mafia gab es auch eine irische Mafia, die der Kennedyvater auch zur politidchen Karriereförderung seines Sohnes JFK einsetzte. Und auch hier dauerte es lang, bis mit JF Kennedy der erste katholische Irischstämmige US-Präsident wurde, wobei da wie einst bei Bismarck gegenüber Katholiken und der Zentrumspartei verschwörungstheoretisch verbreitet wurde, dass dieser Kathole nun die Befehle des Vatikans und der katholischen Kirche vertrete als die nationalen Interessen der USA. Dachte die Mafia, dass ihre Wahlkampfunterstützung der Kennedys nun honoriert würde, versuchte sich Robert Kennedy im Amte des Justizminiserts als eifrigster Mafiabekämpfer, wobei er aber vor allem gegen die Gewerkschaften und die Teamster vorging, also nur gegen die mafiösen Verstrickungen der Gewerkschaften, weswegen auch deren Chef Jimmy Hoffa spurlos verschwand. Die Kennedys waren da eben nicht einfach britische Anglosachsen, auch wenn der Vater von J.F.K US-Botschafter in GB war und die Appeasementpolitik gegen HItler befürwortete, sondern irische Katholiken, die mit der irischen Mafia, Alkohol und viel Frauengeschichten in Verbindung gebracht wurden. J.F. Kennedy machte auch entgegen den Ratschlägen seines politischen Imageberaters als US-Präsident einen Besuch zu seiner Ursprungsfamilie in Irland wie später Obama bei seiner Oma in Kenia, mischte sich auch in die Irlandspolitik GBs ein, wie später auch der irischstämmige Ronald Reagen und auch Clinton war da sehr engagiert, das Friedensabkommen für Nordirland zustande zu bringen. In der TV-Serie „Columbo“ ermittelte der Fernsehkommisar auch gegen einen US-Iren, der die IRA unterstützte und verhinderte filmisch einen Waffentransport an die IRA aus den USA. Jedenfalls ist interessant, dass nun auch die Trump- und eine mögliche Bidenregierung angesichts des Brexit vor allem eine Gefahr für das Friedensabkommen in Irland sehen, denn sonst etwas und die US-Iren da ordentlich Lobbyarbeit in den USA machen.

Die US-Muslime

In früheren Zeiten betonte man die Kategorie Muslim noch gar nicht so. Man sah da eher Iraner, Kurden, Araber, Sudanesen, Saudis, Iraker, Syrer Ägypter, Türken, Libanesen, etc. , unterschied da eher noch nach Ethnie und Nationalität, zumal die meisten mehr säkular denn streng religiös waren und Ramadan bestenfalls als traditionelles Familienfest begingen, wie auch viele Christen, christlich-stämmige Atheisten oder Agnostiker Weihnachten als Gemeinschafts- und Familienfest feiern. zumal auch vor allem unterschieden wurde ob die späteren Muslime im Kalten Krieg auf der kommunistischen oder antikommunistischen Seite standen und sah dazu in den USA Muslime, ja selbst Islamisten auch als beste Verbündete gegen die gottlose Sowjetunion und den Kommunismus, wie auch Panaraber. Die erste Relativierung dieser Kategorie kam unter Clinton, nachdem der zuvorige Verbündete Osama Bin Laden und seine Al Kaida vom islamsitischen Sudan aus US-Botschaften und die USS Cole angriff, wie auch ein islamistischer blinder Scheich in New York das World Trade Center mittels einer LKW-Bombe in deren Tiefgarage in die Luft jagen wollte, was das FBI aber damals vereitelte.

Erst mit 9-11 änderten sich die Kategorien und wurde nun vor allem zwischen Muslimen und Nicht- Muslimen unterschieden, wobei jeder Muslim potentiell als terrorverdächtig galt und in den USA eine regelrechte Paranoia herrschte, wobei Bush jr. , der diese selbst mitschürte, zugleich wieder zu moderieren versuchte, da er als erstes eine Moschee besuchte und erklärte, der War on Terror sei kein Krieg gegen den Islam und Muslime, aber auch keinen War on Islamism erklärte, zumal die USA in der Folge außer der Taliban nur säkulare, panarabische Despoten wie Saddam Hussein und dann Ghaddafi stürzte oder ala Assad stürzen wollte und zugleich auch noch eine Axis of Evil mit Irak, Nordkorea, Iran, Syrien als Ziele eines Krieges gegen den Terror erklärte, wobei es weniger um Islamismus ging, sondern angeblich gegen Massenvernichtungswaffen und nuklearen Terrorismus. Zudem musste Bush jr. seine anfänglich und ursprünlich auf den neuen strategic competitor China gerichtete Außenpolitik eines ersten Asian Pivots vor lauter neuen Feinden hintenanstellen ud China bekam alle Zeit der Welt, zumal geboostet durch den WTO-Beitritt, um neue Weltmacht zu werden. Dennoch wurde in der US-Bevölkerung jeder, der aus einem muslimsischen Land entstammte als gefährlich gesehen., wenngleich es auch nicht zu antimuslimischen Pogromen oder ähnlichem kam. An den Universitäten durchforstete Campus Watch islamophile Professoren, die es auch teilweise gab. Doch solche TV-Serien wie „Homeland“ sahen da den Feind nicht nur in Muslimen, sondern jeder konnte auch ein potentieller Schläfer aus den bioamerikanischen Reihen sein, ein weißer, christlicher Amerikaner, der seitens der Islamisten konvertiert und umgedreht wurde und nun kein kommunistischer mandschurischer Kandidat, sondern ein islamistischer, verborgener mandschurischer Kandidat war. Diese Paranoia wirkte nach, zudem auch die Obamagegner hier in Obama aufgrund seiner Zeit im muslimischen Indonesien einen verkappten Muslim sahen (so auch Daniel Pipes) , der dazu nicht in den USA geboren sei (Birthers) und seine Rede an die muslimische Welt in Kairo und den Irandeal nur als Förderung des Islamismus und Appeasement ansahen und dass Obama eben auch eine Art geheimer Schläfer des Islamsimus sei. Wobei für einen Teil die US-Unterstützung für das wahhabitische Saudiarabien kein Problem darstellte, wenngleich die meisten 9-11-Attentäter aus Saudiarabien kamen und auch ein Untersuchungsausschuss die Unterstützung der Saudiregierung für Islamisten und Dschihhadisten thematisierte, wobei die US-Regierung dies best- und schnellstmöglichst unterband, zumal sie mittels der CIA zuvor ja selbst Osama Bin Laden und die Al Kaida wie auch sonstige Gotteskämpfer gegen die Sowjetunuion unterstützt hatte wie dies auch in dem US-Film „Charlie Wilson: Der geheime Krieg“ mit Charlie Sheen als antikommunistischen US-Republikaner und Julia Roberts als evangilkaler Unterstützerin des christlich- islamistischen Jihad gegen die gottlose Sowjetunion in Afghanistan glaubhaft und wahrhaft verkörpern. Da es zu keinen wesentlichen Anschlägen mehr auf die USA kam, die Taliban vorerst gestürzt wurden, der IS ebenso, Al Kaida marginalisiert wurde, hat sich die Paranoia und der antimuslimische Rassimus in den USA wieder entspannt.Und mit den neuen psotkolonialen und postmodernen Generationen besteht sogar die Tendenz, dass die Islamophile nun umgekehrt wieder unter dem Label „antimuslimischer Rassismus des angry white man“ hoffähig wird. Obgleich ja Trump das wahhabitische Saudiarabien offen unterstützt und auch für den islamistischen Neoosmanen Erdogan Sympathien hegt, der ja NATO-Mitglied auch noch ist. Faktisch wird jeweils der Islamophile und Islamophobe oder Islamist oder säkulare Gegner, ob Demokrat oder Despot unterstützt, wie es der jeweiligen Regierung gerade in die geopolitische Kalkulation passt.

US-Chinesen und US-Asiaten

Chinesen und Asiaten dienten anfangs auch als Kulis und Hilfsarbeiter beim Eisenbahnbau, es wurde ihnen untersagt, dass sie im Bergbau und im Minengeschäft investieren und arbeiten durften, wie sie auch segregiert untergebracht wurden, wovon heute auch noch einige Chinatowns Zeugnis ablegen. Das Buch „China Mirage“ von James Bradley schildert den Rassismus gegen Chinesen in den USA sehr eindringlich. Dennoch waren die Chinesen recht erfolgreich. Das Buch „Chinatown“ schildert den sozialen Aufstieg der meisten Chinesen über die ersten 4 Generationen recht plastisch. Die 1. Generation Eisenbauarbeiter, die zweite Waschsalon- und Restaurantbesitzer, die 3. Generation Geschäftsleute und Ladenbesitzer, die 4. Generation Akademiker und Geschäftsleute. In den 70er Jahren wurden Asiaten und Chinesen vor allem durch Martial Arts, Kungfu und fernöstlichen Weisheiten wahrgenommen, sei es Buddhismus oder Daoismus. Bruce Lee durfte im weißen Hollywood keine Rolle spielen, weswegen er nach Hongkong ging und seien Kungfublockbuster von dort weltweit bekannt machte. Er wurde zu einer Minderheitenfighterikone wie auch Muhammed ALi für die Schwarzen, wobei letzterer wie Malcolm X dann auch noch der Nation of Islam beitrat. Das weiße Hollywood kannte keine chineischen Hauptrollen, es gab auch keinen asiatischen Sidney Portier. Selbst Bruce Lee war in der TV-Serie Green Hornet nicht als Chinese erkennbar, zumal nur der Gehilfe des Helden und wenn Chinesen im US-amerikanischen Film auftraten, so als Bösewicht ala Fu Manchu, widerlicher chinesischer Nachbar von Audrey Hepburn in „Breakfast at Tiffany“ (eine Szene, die Bruce Lee wütend machte) oder bestenfalls als chinesischer Koch Hop Sing bei den Cartwrights in „Bonanzo“, der servil dem gefrässigen Hoss zu Diensten war und ihn bekochte und auch das R nur als L ausprechen konnte. Mistel Caltlight. Mit Raumschiff Enterprise war mit dem Asiaten Zulu, der Schwarzen Ohura und dem Russen Tschekow jedenfalls ein multikulturess Raumschiffteam unterwegs, wenngleich unter dem Befehl des weißen US-Amerikaners Capitai Kirk. Eine weitere beliebte TV- Serie der 70er Jahre war „Kungfu“ mit David Carradine, die zur Zeit des Wilden Westens und des Eisenbahnsbau spielt und den Rassismus der US-Amerikaner gegenüber Chinesen und Asiaten schildert, wobei es da nach fernöstliche und zuerst pazifistischen Verwarnungen an die Gegenseite, dann kräftig was aufs weiße Maul gibt. Ursprünglich sollte Bruce Lee diese Rolles spielen, doch man besetzte die Chinesenrolle lieber mit dem Weißen Carradine. Im Film mit Mickey Rourke „Im Jahr des Drachens“ werden wiederum alle Klischees des US-Rassismus gegen Chinesen als alternatives Vietcongfeindbild und kriminelle Triaden gezeichnet. Kommunisten, gerissene Geheimgesellschaften, Dr. Fu Manchu und unfaire und gerissene Raubtierkapitalisten, die auch den rüdesten US-Kapitalisten in dieser Richtung Konkurrenz machen. Nun mit der Eskalation zwischen der aufstrebenden Weltmacht China und den USA wird die Loyalität der amerikanischen Chinesen auch wieder infrage gestellt, zumal sie nun auch Intelligenz und Geschäftstüchtigkeit wie die Juden, Konfuzius, Sun Tse, fernöstliche Weisheit, asiatische Verschlagenheit und Grausamkeit und einen den US-amerikanischen Sozialdarwinsimus übertreffenden Raubtierkapitalismus auf ihrer Seiten zu haben scheinen und auch noch einen chinesischen Traum und exceptionalism haben wollen. Dennoch ist es noch nicht so weit, dass sie in Internierungslager wie die japanischstämmigen Amerikaner während des 2. Weltkriegs unter Roosevelt eingesperrt werden. Zudem führten die USA Krieg gegen Japan und ihre größten Kriege nach dem 2. Weltkrieg zuerst in Korea und Vietnam und so führt mancher Veteran und patriotische Amerikaner sein Feindbild und den Vietnamkrieg gegen die Chinks, Japs, Schliztaugen, Gooks noch immer weiter auf US-Territorium rassistisch fort, sei es in „Im Jahr des Drachens“ oder Clint Eastwood in „Gran Torino“. Zumal der nächste Krieg ja mit China kommen könnte. Inzwischen gibt es aber auch als Gegengewicht eine TV-Serie „Off the boat“, in der eine US-chinesische Familie die Hauptrolle hat. Desweiteren erregte eine Chinesin eine heftge Erziehungsdebatte in den USA, in der sie als „Tigermom“ ihre Kinder leistungsgerecht und und extrem konkurrenzorientiert samt drakonischer Sanktionen und Strafen bei Leistungsverweigerung der Kinder wie dem Verbrennen des Teddybären erzog und dies als pädagogisches Modell made in China propagierte.Wobei die Resonanz gespalten war. Konkurrenzbetonte US- Amerikaner und Gegner einer soft education und sanften Pädagogik fanden das gut und vorbildlich, während Befürworter des skandinavischen Modells dies eher als grausam, die Kinderseele traumatisierend und autoritär einstuften. Bei Strategen und Managern ist es ohnehin in und en vogue nach dem wirtschaflichen Aufstieg Chinas nun auch Sun Tze, Konfuzius und die Strategeme zu lesen, wie einst beim Aufstieg Japans in den 80er Jahren Wirtschaftsstudenten und Manager eifrig alles über Kaizen, Bushido und Zen-Buddhismus verschlangen.

US-Inder

Die Inder wiederum geniessen in den USA mehr Ansehen und mit Mahatma Ghandi und als weltgrößterDemokratie, sowie als möglicher asiatischer Verbündeter gegen China ein mehr positives Image. Eingetrübt wurde dies nur einmal, als Baghwan in Oregon seine Sektenniederlassung gründete und seine Vertraute Sheila die Sekte bewaffnen liess, wie auch die Sanjasins dann aus den USA vertrieben wurden, da sie eines Biowaffenanschlags und Vergiftung der US-Bevölkerung bezichtigt wurden. Ansonsten haben die Inder Bollywood wie die US-Amerikaner Hollywood haben und Bangalore als ihr Silicon Valley, so dass einem das vertraut und wesensverwandt vorkommt. Nur bei den Simpsons hat der gerissene indische Händler Abu den Quickiemarkt mit schlechter und überteuerter Ware, aber ist ansonsten ein friedlicher und sympathischer US-Amerikaner.

Es gibt natürlich auch asiatische Gangs in den USA. Interessant dazu ist der Gangreport des Los Angeles Police Departments (LAPD) : Während afroamerikanische und mexikanische Gangmitglieder auffällig sind, sich offen gegen Autoritäten und Lehrer auflehnen, schlechte Noten haben, Schulabrrecher und bildungsfern sind, vorlaut und mit Imponiergehabe auftreten, gut erkennbar an ihren Gangtätowierungen sind, sind asiatische Gangmitglieder unauffällig, zurückhaltend und still, normal gekleidet, den Autoritäten folgsam, ohne martialisches Posing, sehr gebildet mit guten Noten und Abschlüssen und kommen nur ins Radar der Polizei, wenn sie auf frischer Tat und inflagranti am Tatort erwischt würden. Ebenso würden sie von ihrer Gang und auch den Triaden angehalten an die Universität zu gehen, einen akademischen Abschluss zu machen und dann als Jurist oder Manager für sie zu arbeiten.

Affirmative Action und Quotenminderheiten

Während Afroamerikanern eher Bildungsferne und eine Karriere als Sportler, Musiker, aber ansonsten nichts zugetraut wird, auch wenn Obama, Michelle Obama und Condolezza Rice es zu Juristen und Politikern geschafft haben, ist doch die allgemeine Meinung, dass Neger Musik im Blut und der Buschtrommel haben und auch gute Steppenläufer bei der Löwenjagd sind, aber doch eher dem Affen näher in der Evolutionskette stehen. Also mehr zu körperlichen statt geistigen Leistungen fähig seien. Viele weiße Konservative sehen auch in den akademischen Förderungsprogrammen der affirmative action den Beweis, dass hier nicht nach Leistung, sondern nach Hautfarbe unfähige Quotenneger und Vertreter von Quotenminderheiten herangezüchtet würden, die den wirklichen Leistungsträgern der Gesellschaft die ihnen eigentlich zustehenden gesellschaftlichen Plätze wegnehmen. Condolezza Rice etwa betonte immer wieder, dass sie aufgrund ihrer Leistung und nicht einer Quote Außenministerin wurde und lehnte affirmative action ab. Inzwischen beschweren sich wiederum jüdische und asiatische Minderheitenvertreter, die ja als bildungsnah, leistungsstark, intelligent und diszipliniert gelten, dass die affirmative action solche Looserrassen wie Schwarze und Latinos einseitig bevorzuge. Wenn es da mal einer schafft, dann wegen verschworenen Förderern, affirmative action oder eben die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Es ist auch keineswegs so, dass Trump unter den Minderheiten nur wenige Wähler hätte, auch wenn die tendenziell mehr die Demokraten wählen. Es gibt etliche Schwarze, die es zu Reichtum und Mittelschicht geschafft haben, sich von ihren Gangsterrappenden Unterschichten eher distanzieren wollen, nicht back to the roots gehen, in diesen keineswegs ihre „brothers and sisters“ sehen, auch Vandalismus seitens Teilen der Black Live Mattersbewegung mit Law and Order beantwortet haben wollen, zudem die Afroamerikaner auch nur 10 % der US-Bevölkerung ausmachen. Zudem Trump eben auch noch Steuererleichterungen für diese schwarzen Schichten verspricht und solche reichen Rapper wie Kayne West oder ein 50 Cent da schon zur Wahl Trumps aufrufen, da sie Bidens Reichensteuer fürchten. Neben anderen ordnungsliebenden und steuersparendwollenden schwarzen Mittelschichten in Suburbia und anderen „Prince of Bel Air“ und „Whats up, Dad“- middle und upper class-Schwarzen ist da der erste schwarze, demokratische Präsident Obama schon völlig vergessen, ebenso für etliche schwarze working class, die durch Trumps Wirtschaftspolitik vor der Coronakrise einen Jobzuwachs erlebten, der Trump zu der Aussage brachte, dass er mehr für die Schwarzen getan habe als Abraham Lincoln. Da werden seitens dieser Schwarzen auch jene Teile der Trumpunterstützer vergessen, die die Schwarzen am liebsten zurück als Sklaven auf die Baumwollfelder des Südens reallokieren würden oder White-Power-mäßig ausrotten. Aber es ist auch falsch zu denken dass es innerhalb und zwischen den Minderheiten keinen Rassismus gebe und dieser nur auf die angry white men beschränkt sei.

US-Latinos

Auch die Lations sind keine einheitliche Gruppe. Vor allem die Venezuelaner, Kubaner und Kolumbianer sind da mehr für Trump, da dieser die Sozialisten Maduro, Castro bekämpft und die kolumbianische Rechte unterstützt, bei den Mexikanern ist es gemischt. Viele Mexikaner, die schon einen legalen Aufenthaltsstatus und in der zweiten oder dritten Generation in den USA leben, schert das Schicksal der mexikanischen und lateinamerikanischen Flüchtlinge nicht, insofern sie sie nicht als billige Arbeitskräfte für sich nutzen können, wie dies auch weiße Unternehmer tun, die da ja auch gegen Migrationsbeschränkungen sind. Sie sind im Lande, nun gute US-Amerikaner und nach mir die Sintflut und das Schicksal der nachkommenden Latino-Migranten kümmert etliche Latinos nicht mehr, zudem sie sich wie viele erfolgreiche Schwarze von den vermeintlich kriminellen und erfolglosen Teilen ihrer Spezies distanzieren wollen, um selbst nicht angreifbar und mit ihnen ethnisch in einen Topf geworfen zu werden. Mexikanische Arbeiter haben da teilweise Solidarität, sehen teilweise aber eben auch neue Lohndrücker und neue Konkurrenz, wie dies auch viele prekär beschäftigte weiße Niedriglohnarbeiter sehen.. Also selbst hier ein gemischtes Verhältnis. Filmisch trten Latinos vor allem in Desperate Houswifes auf, wo sie mit den weißen Vorstadtsfrauen zusammen ihre Kleinkrige, kleinkriminellen und sexuellen Affären austoben oder aber in Form des Anti-Helden „Machete“, der so das Klsichee des brutalen Latinomachos verkörpert, aber dies im Dienste des Guten tut. Wie in dem GSP-Artikel richtig analysiert, ist der mit der gesellschaftlichen und kapitalistischen Konkurrenz einhergehende Sozialdarwinismus zu großen Teilen mit dem Rassismus und einer Ethnisierung verschränkt.

Aber viele Latinos stehen neben ihrer Existenz als lohndumpende Billiglöhner auch im Verdacht kriminelle Drogenhändler oder MItglieder von Drogenkartellen aus Kolumbien ala Miami Vice oder Mexiko zu sein, zudem Machos, Frauenhändler, Zuhälter und Latinolover zu, die Frauen nicht als gleichwertig sehen, sondern wie Schwarze und Muslime aufgrund ihres Frauenbildes diese nur zu gerne mißbrauchen oder vergewaltigen würden.

Dies war auch Hauptthema für Trump, um seine Mauer zu propagieren, wobei er natürlich betonte, dass es auch anständige Lations gebe, die er ja als Wähler erhofft. Die Trumpfamilie war laut Buch von Mary Trump immer schon hochgradig rassistisch gegen Schwarze, Juden und andere Minderheiten, sei es nunsein Vater Fred Trump, der bei seinen Wohnungsbauprogrammen Schwarze bewusst diskriminierte, sei es Donald Trump, derin den 70er Jahren nach der Ermordung einer Joggerin im New Yorker Central Park gegen die unschuldig verdächtigten schwarzen Jugendlichen, die Central Park Five eine Anzeigenkampgane schaltete, in der er medien- und massenwirksam die Todesstrafe für diese forderte, bis heraus kam, dass sie es nicht waren. Aufgrund solcher Medienauftritte entdeckte US-Präsident Nixon hier einen potentiell fähigen Politiker der Zukunft, schrieb Trum einen Brief, in dem er ihm gratulierte und meinte, dass er das Zeug zum US-Präsidenten hätte. So kam es auch und Trumps heutige Medienpropaganda ist nicht nur von Steve Bannon gelernt, sondern schon früher seitens seines Anwalts Roy Cohen, der in den 50er Jahren Kommunistenjagden in der Mc Carthyära dirigierte. Nach diesem Schema agiert heute auch Trump und gute MInderhieten werden nur als solche gesehen, wenn sie auch für ihn sind, ansonsten laufen sie Gefahr als Migranten und bei Sympathien für die Demokraten als Kriminelle und Linksextreme denunziert zu werden.

Waffengeilheit in der US-Verfassung, Gangsterrap und Identitätspolitik

Doch man muss auch sehen, dass die Waffengeilheit der US-Amerikaner, die schon in ihrer Verfassung garantiert ist, eben dafür sorgt, dass dieses Land bei 320 Millionen Einwohnenrn und 300 MIllionen offiziell registrierten Schusswaffen hochgerüstet ist. Die US-amerikanische Polizei steht daher anders als in europäischen Ländern, wo die Deliquenten zumeist keine Schusswaffe haben in der alltäglichen und realen Gefahr Opfer einer Gewalttat zu werden, wie auch die meisten Verbrechen von Schwarzen an Schwarzen begangen werden, zumal auch in Drive-by-Shootings von Gangkriegen und auch mit der Gangsterrapperszene und der schwarzen Mafia und ihren Gangs ein nicht unerhebliches Gewaltpotential besteht, vor dem sich auch schwarze Mittel- und Oberschichten fürchten, zumal Gangsterrap ala Body Count und Niggers with Attitude ja auch Polizistenmord in ihren Lyrics und Songs befeuern und verherrlichen. Desweiteren kritisiert die Black Live Mattersbewegung nicht den Konkurrenzkapitalismus und seinen Sozialdawinsimsu, sondern macht es klassenunabhängig zu einer reinen Idenitätspolitikfrage. Viele weiße Unterstützer kritiseren da aber auch, dass militante Teile Brandstiftung und Gewalt ausüben, was es Trump leicht macht, die Bewegung und ihre Unterstützer bei den weißen Demokraten als extreme Linke, Sozialisten, Kommunisten und terroristische Antifa darzustellen, für Ruhe und Ordnung, Law and Order zu plädieren, zumal auch das Stürzen von Sklavenhalterstatuen und Südstaatengenerälen als linksextremistischen Kulturkampf zu denunzieren, der die Identität der USA angreife. Denn George Washington war zwar Sklavenhalter, aber eben auch vor allem der Gründungsvater der USA. ohne den es diese nie gegeben hätte . In dieser Polarisierung stehen dann doch wieder viele gute Amerikaner auf Seiten des Gründungsvaters, der da ebenso sakrale Anbetung geniesst. Inwieweit also die Black Lives Matter- Bewgung und die forcierte Identitätspolitik der Demokraten Trump schwächt oder gar stärkt, bleibt abzuwarten.

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