Brexit- GB und die City of London zwischen Hongkong und Shanghai, zwischen USA und China

Brexit- GB und die City of London zwischen Hongkong und Shanghai, zwischen USA und China

Grossbritaniens außenpolitische Beziehungen zu China reichen historisch über die Opiumkriege, die Ungleichen Verträge, die Kronkolonie Hongkong bis zu deren Rückgabe an die VR China 1997 zurück. Unter David Cameron und Theresa May war GB noch im allgemeinen Engagement des Westens mit China engagiert, erklärte David Cameron wie schon Obama auch für GB den Asian Pivot , betonte das Wirtschaftswachstum der Zukunft werde nicht mehr in Europa generiert, sondern in Asien und vor allem China. Auch als sich die Beziehungen eintrübten war GB noch Vorreiter in Europa, vor allem als es chinesische Investitionen auch in seine Infrastruktur und Atomkraftwerke zuliess, sich als erstes westliches und europäisches Land bei Chinas Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) beteiligte, während die USA und die Exkolonie Indien sich klar gegen die Neue Seidenstrasse positionierten. Nachdem Trump in den USA an die Macht kam, der sinoamerikanische Handelskrieg eskalierte und die USA auch eine eindeutigere Positionierung ihrer Verbündeten in dieser Auseinandersetzung einforderten, änderte sich auch Londons außenpolitische Linie unter Boris Johnson.

Zumal GB nun auch mit dem Brexit nicht mehr Teil der EU sein würde, nun auf einen besonders vorteilhaften Handelsvertrag mit den USA hofft, von dem keiner weiß, ob er auch kommt.GB unterzeichnete auch einen Handelsvertrag mit Japan, der Vorbild für andere Handelsabkommen mit den USA, der EU und China sein soll. GB möchte auch Japan und andere asiatische Länder nutzen, um sein Engagement zu diversifizieren und die Abhängigkeit von China zu verringern. Trump hieß den Brexit gut, empfing auch Nigel Farrage und unterstützte ihn, da er die EU und Deutschland schwächt und GB hofft, dass es nun mit dem Commonwealth und Australien, Kanada und Neuseeland und special relations mit den USA und Geheimdienstkooperation Five Eyes eine eigene anglosächsische Zone für ein Global Britain gründen zu können. Auch will GB neben der USA einen Marinestützpunkt in Singapur eröffnen, um die Freiheit der Meere zu verteidigen, was eben auch bedeutet, dass es Chinas maritime Ansprüche im Südchineischen und Ostchineischen Meer nicht unterstützt.Während der Vorschlag der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauers deutsche Kriegsschiffe auch in den Indo-Pazifik zu entsenden klanglos verpuffte, zeigen die Briten im Asian Pivot Flagge. Abzuwarten bleibt ob Brexit-GB nun auch die zweite Stufe des Neoliberalismus und der Thatchernomics boostet und die Insel zu einem riesigen taxhaven und einem europäischen Cayman Islands oder Virgina Islands mit völliger Privatisierung, Abbau von Sozialstaat, Privatisierung des Gesundheitswesens und anderer Bereiche, völliger Deregulierung des Finanzsektors, Niedriglohngebiet und libertärem slim state macht. Wobei die USA nichts dagegen hätten, sich aber vor allem um das Good Friday Agreement/Belfast Agreement sorgen, dass Bill Clinton 1998 so mühseelig ausgehandelt hatte und Grundstein für einen Frieden in Nordirland und einen Wirtschaftsbookm für den keltischen Tiger wurde., zumal auch viele US-Hightechfimren ihren Sitz im nahezu steuerfreien Irland ansiedelten.

Die neue Anti-Chinapolitik der Trump-USA , die Demokratiebewegung in Hongkong und nun die Nationalen Sicherheitsgesetze, die de facto auch das Ende des ausgehandelten 1 Land, 2 Systeme bedeutet, brachten auch GB auf eine eindeutig antchinesischer Linie. GB schloss nun Huawei aus und kündigte an, dass es bis zu 3 Millionen Hongkonger in das Königsreich aufnehmen würde, sollte es der Fall erfordern, was seitens Peking mit wütetenden Protesten beantwortet wurde.

Dennoch ist es interessant, dass die chinesische Volkszeitung/People´s Daily nun stolz verkündet, dass Teile der City of London nun mit der Shanghaier Börse eine Kooperation eingehen, die chineisches Kapital für Fintechfimren in GB mobiliseren soll, China Zugang zu britischen Finanzmärkten einräumt und auch die Rolle Shanghais gegenüber Hongkong als Finanzzentrum aufwerten würde. Zudem ist GB immer noch Mitgiled in der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB), strömt britisches Kapital fröhlich weiter in Chinas Neue Seidenstrasse und ist London neben Frankfurt bisher auch das Zentrum für offshore- Renminbi-Handel als Element zur Internationalisierung des chineischen Yuan gewesen.Es bleibt abzuwarten, wie die USA auf diese Aktion von Teilen der Ctzy of London reagieren werden, die man durchaus als kleinen Dolchstoss für die Anti-Chinapolitik der USA sehen könnte. Hier noch der Artikel der Renmin Ribao:

http://en.people.cn/mobile/new/content.html?cI=1002&nI=9775488&aT=m

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