Israel 2040: Für ein stärkeres Israel-der Zionismus wird grün, digital und nachhaltig

Israel 2040: Für ein stärkeres Israel-der Zionismus wird grün, digital und nachhaltig

Nachdemdie KP China seine Vision Made in China 2025, China 2035, China 2049, die EU die Vision Klimaneutrale EU 2050, Muhammed Bin Salman seine Vision Saudiaarabia 2030 und General Al Sissi seine Vision 2035 verkündet hat, möchte man seitens prozionistischer und israelischer Seite nicht nachstehen und präsentiert eine Vision Israel 2040. Ziel ist ein grünes, digitales, fruchtbares, nachhaltiges, sichereres und starkes Israel. Diese soll sowohl national in Israel, als auch international bei der Rückdrängung der Wüsten, gegen Migration, gegen die überhandnehmende Urbanisiserung und das Land-Stadtgefälle als Modell dienen- als ökologisch-digital-nachhaltige Blaupause auch für die Welt. Organisator ist der Jüdische Nationalfonds in Zusammenhang mit der israelischen Regierung und Armee IDF. .Auf seiner Webseite ist zu lesen:.

„Jüdischer Nationalfonds e.V Keren Kayemeth ILesrael

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE49 3702 0500 0000 0170 01   BIC: BFSWDE33

Zusammen bauen wir das Israel von morgen!

Israel 2040 bedeutet …

  • Arbeitsplätze und grüne nachhaltige Gemeinden für 1,5 Mio Menschen in Israel.
  • einen Quantensprung für die Entwicklung von Galiläa und den Negev durch die Ansiedlung von High-Tech-Industrie, Forschungs- und Bildungseinrichtungen.
  • eine weltweit gültige Blaupause für die Lösung globaler Probleme in nicht industrialisierten Regionen.

Israel 2040, das Vorzeigeprojekt des KKL, fördert die Vision eines stärkeren und nachhaltigeren Israel – auch in der Peripherie. Es ist darauf ausgerichtet, weitreichende Lösungen für Israels außergewöhnliche soziale und wirtschaftliche Herausforderungen zu bieten.

Das Projekt Israel 2040 basiert auf drei Grundpfeilern

Wohnen

Erschaffung von attraktivem und zeitgemäßem Lebensumfeld

Beschäftigung

Fortschritt und Innovation durch industrielle und wissenschaftliche Zentren

Gemeinschaft

Investition in zukünftige Generationen durch exzellente Bildung und Förderung 

Israel 2040 in Zahlen

2040 Zieldatum

750 Neugegründete Start-ups

500.000 Neue Einwohner in Galiläa

1.000.000 Neue Einwohner im Negev

30 Innovationszentren für Business & Forschung

400.000 Neue Wohneinheiten

100.000 Modern ausgestattete Mietwohnungen 

20 Kompetenzzentren für Jugendliche

150.000 Neue Einwanderer

Israel 2040 wurde ins Leben gerufen, um die israelische Gesellschaft im Ganzen zu entwickeln.

Der Geist der Start-up Nation darf nicht an Tel Avivs Grenzen aufhören. Unser Projekt beschleunigt den demografischen und wirtschaftlichen Aufschwung der Peripherie.

Israel wird 2040 geschätzte 13 Mio Einwohner zählen, wir schaffen die bestmöglichen Bedingungen für ein glückliches fortschrittliches und erfülltes Leben, dieser rasant gewachsenen Bevölkerung.

Gerade für viele junge gut ausgebildete Israelis ist Tel Aviv nicht nur das kulturelle Zentrum des Landes, sondern auch die einzige Möglichkeit einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. 

Insbesondere für die nachfolgenden Generationen schafft unser Infrastrukturprojekt Möglichkeiten im gesamten Land angemessene Arbeit und bezahlbaren Wohnraum in nachhaltigen und fortschrittlichen Gemeinden zu finden“

Nähere Erläuterungen zu dem Projekt gibt auchChaim Noll auf der rechtslasitigen Achse des Guten. Noll wurde 1954 unter dem Namen Hans Noll in Ostberlin geboren. Sein Vater war der Schrift­steller Dieter Noll. Er studierte Kunst und Kunstgeschichte in Ostberlin, bevor er Anfang der 1980er Jahre den Wehrdienst in der DDR verweigerte und 1983 nach Westberlin ausreiste, wo er vor allem als Journalist arbeitete. 1991 verließ er mit seiner Familie Deutschland und lebte in Rom. Seit 1995 lebt er in Israel, in der Wüste Negev. 1998 erhielt er die israeli­sche Staatsbür­gerschaft. Chaim Noll unterrichtet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit an der Universität Be’er Sheva und reist regelmäßig zu Lesungen und Vorträgen nach Deutschland.Er sieht in der menschengemachten Verwüstung die Hauptursache des Klimawandels sowie der Migration und behauptet, dass mittels Israel 2040 das Patentrezept für Ursachenbekämpfung heirfür gefunden sein. Zumal er auch der EU anrät ihre Entwicklungshilfepolitik diesbezüglich dahingehend umzuorientieren und auch EU-Gelder an Hamas und PLO in diese fortschrittliche und nachhaltige Richtung zu konditionieren:

„Migration: Israels Blaupause für die Ursachen-Bekämpfung

Viele der muslimischen Flüchtlinge, die heute Europa heimsuchen, kommen aus Wüstengebieten. Die ihren Bewohnern offenbar keine Zukunft bieten. Und diese Flüchtlinge werden mehr, schon aus dem einfachen Grund, dass sich Wüsten, Trockengebiete und Steppen weltweit ausbreiten – jedes Jahr um eine Fläche, die ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Rund ein Drittel der globalen Anbaufläche musste – nach statistischen Angaben der UN – während der letzten Jahrzehnte wegen Bodenerosion aufgegeben werden. Inzwischen ist die Hälfte der Festlandfläche der Erde davon bedroht. Dieser Vorgang, genannt Desertifikation, lässt die Oberfläche des Planeten Erde zu großen Teilen versteppen. Er hat wenig mit einer „Klimaerwärmung“ durch zu hohen CO2-Ausstoß zu tun, und wenn, dann eher im gegenteiligen Sinn: Hoher CO2-Gehalt der Luft beschleunigt Pflanzenwachstum und wirkt damit der Desertifikation entgegen.

Desertifikation geht weniger von der Luft aus als vom Boden. Die rasante Zunahme von Wüstengebieten ist vor allem eine Folge von Übervölkerung und damit verbundener Degradation von Landflächen durch ruinöses Abweiden nomadisch lebender Stämme (overgrazing), zerstörerische Monokultur oder Raubbau, wofür – so gern man die Schuld dem CO2 ausstoßenden, alles niederwalzenden Moloch „Westen“ zuschieben möchte – weitgehend die Bewohner dieser Länder verantwortlich sind. Hinzu kommt die Neigung armer Landbevölkerungen in Asien und Afrika, sich in städtischen Ballungsräumen, sogenannten Mega-Metropolen anzusammeln. So gibt es inzwischen in China mehr als einhundert Millionenstädte, davon mindestens fünf im zweistelligen Bereich (angeführt von Shanghai mit über 20 Millionen), die durch ihren exzessiven Verbrauch und Absorption der umliegenden Landbevölkerung zu Polen der Desertifikation werden. Indem die verlassene landwirtschaftliche Nutzfläche um sie herum durch Bodenerosion zu Steppe und Wüste degradiert. Wodurch sich die Megastädte selbst, im Wortsinn, das Wasser abgraben und alle anderen Ressourcen ihrer Versorgung.

Auch in Afrika konzentriert sich städtisches Subproletariat in Mega-Metropolen wie dem 17-Millionen-Konglomerat Kairo, während das weite, größtenteils unkultivierte Wüstenland nach wie vor brach liegt und nur von verstreuten – und oft der staatlichen Kontrolle entzogenen – Beduinen-Stämmen durchwandert wird. Umgeben von leeren Wüstenflächen vegetieren in Kairo und Umgebung Millionen auf Müllhalden oder in der berühmten „Stadt der Toten“, dem alten Friedhof der Fatimiden, wo eine halbe Million Menschen zwischen den Gräbern hausen soll. Oder in Lagos, mit mehr als 16 Millionen Einwohnern, im ansonsten unentwickelten, in der Sahel-Zone gelegenen und stark von Desertifikation betroffenen Nigeria. Solche Megastädte, deren Zahl rasant zunimmt, beherbergen bereits jetzt den größeren und am stärksten wachsenden Teil der Weltbevölkerung. Die von ihnen verursachten Probleme und Umweltschäden haben globale Auswirkungen. Die Megastadt, „bereit uns zu verschlingen“, wie sie einst James Baldwin in seiner Erzählung Rückkehr aus der Wüste beschrieb, ist ihrerseits vom Kollaps der Überlastung bedroht, von einer nicht mehr kontrollierbaren Komplexität, von einem Umkippen des urbanen „Labyrinths“ in den Urzustand Wüste.

Expandierende Grundstruktur für künftige Einwanderung

Auch sonst sind weitgehend inner-strukturelle Fehlentwicklungen der betroffenen Länder und ihrer Einwohner verantwortlich für die global folgenschwere Misere. Rasant wachsende Bevölkerungen ruinieren in Afrika die spärlichen Ressourcen der Steppe und Halbwüste. Übervölkerung führt zur Übernutzung der Steppengebiete, diese zur Zerstörung der empfindlichen Ökosysteme und zu katastrophalen Hungersnöten wie im Niger, in der Sahel-Zone am Südrand der Sahara. Die indigenen Völker der Steppen und Halbwüsten sind meist Viehzüchter, die ihre Herden wandern lassen, ohne sich um die Regeneration der abgegrasten Flächen zu kümmern. Die rapide Zunahme von Menschen und Herden führt zu raschem, rücksichtslosem Abgrasen des Landes, ohne die Rekonvaleszenz des Bodens und der Vegetation zu sichern. Hinzukommt der übermäßige Verbrauch von Steppenpflanzen als Brennmaterial in den kalten, stürmischen Wintern.

Darauf folgt meist das Versanden und Verdünen vordem noch vitaler Steppengebiete. Von da gibt es kaum ein Zurück, jedenfalls nicht ohne massive Bemühung des Menschen. Flora und Fauna des Trockenlandes sind fragile Spezies, unter extremen Bedingungen zu überleben imstande, lassen sich aber, einmal zerstört, nicht so leicht wieder regenerieren. Sind Bodenorganismen, Vegetation und Tierwelt der Steppe ruiniert, ist die Landschaft auch für den Menschen nicht mehr bewohnbar. Sandwüste breitet sich aus, die legendäre Welt des totalen Mangels, der Menschenferne und Gottesnähe, von der in der Literatur seit frühesten Tagen die Rede ist. Eine Landschaft des Elends und der Bürgerkriege, die Millionen ihrer Bewohner Richtung Norden, Richtung Europa treiben.

Europa reagiert auf diesen Ansturm vollständig defensiv. Im öffentlichen Diskurs werden die von den Flüchtlingen ausgelösten Probleme beklagt oder geleugnet – zwischen diesen zwei Haltungen tobt die Debatte, doch beide tragen kaum zur Problemlösung bei. Die geforderte „Integration“ der Immigranten erfolgt in vielen Fällen nur zum Schein – sie ist auch kein Verhaltensmuster nomadisch lebender Stämme. Im Gegenteil: deren „Stolz“ beruht seit Jahrhunderten auf der Bewegungsfreiheit des Stammes, der Autonomie innerhalb eines nur kulissenhaft wahrgenommen Staates. In Wahrheit werden die alten Clan-Strukturen in europäische Großstädte implantiert, dadurch entstehen „Parallelgesellschaften“, nicht selten rechtsfreie Räume. Zunehmend mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den nach westlicher Beurteilung „kriminellen“, in ihrer Selbstwahrnehmung traditionell „ehrenhaften“ Stämmen und Großfamilien – wie seit jeher in der Wüste üblich. Weitere Straßen, weitere Viertel werden erobert und bilden die expandierende Grundstruktur für künftige Einwanderung.

Zivilisierte, lebensfähige, mit moderner Infrastruktur versehene Milieus

Maßnahmen zu ihrer Abwehr durch einzelne Länder – ohnehin meist unentschlossen und uneffektiv – kommen zu spät, wenn sich die früheren Wüstenbewohner erst einmal auf den Weg gemacht haben und, die offenen Grenzen ausnutzend, immer tiefer in die weitgehend wehrlosen Staaten Nordeuropas vordringen. Wo sie dortige Kulturen und Lebensformen infrage stellen, jedoch nicht, wie von den Apologeten des Vorgangs behauptet, in kreativer, konstruktiver Weise, sondern weitgehend in destruktiver. Indem sie soziale Verschiebungen, Spannungen und Spaltungen auslösen, den gesellschaftlichen Konsens unterminieren und die demokratischen Strukturen dieser Länder überfordern und überlasten.

In Europa scheint kaum noch jemand darüber nachzudenken, wie das Übel an der Wurzel zu packen wäre. Das hieße: wie man gegen die Fluchtursachen vorgehen und weitere massenhafte Migration verhindern kann. Da die Ausbreitung der Wüsten eine der wesentlichen Ursachen ist, müssen wir uns mit dieser Landschaft beschäftigen. Die öffentliche Diskussion in den westlichen Ländern sollte nicht beim Phänomen der Massenflucht und ihren Auswirkungen stehenbleiben, sondern zu der entscheidenden Frage vordringen, wie man die wachsenden Wüstengebiete der Erde revitalisieren und die dort lebenden Völker veranlassen kann, zu bleiben.

Die tragische Ironie liegt darin, dass die westlichen Staaten heute, nach Jahrzehnten intensiver Wüstenforschung, über die technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten verfügen, um die Wüstengebiete der Erde in zivilisierte, lebensfähige, mit moderner Infrastruktur versehene Milieus zu verwandeln und Millionen im Elend lebenden Menschen erträgliche Lebensumstände zu schaffen. Doch offenbar haben sie nicht die Kraft und die politischen Fähigkeiten, solche Konzepte durchzusetzen. Milliarden fließen in den Nahen Osten oder nach Nordafrika, und man könnte an die Vergabe von Wirtschaftshilfe und von Krediten sinnvolle Bedingungen knüpfen. Man könnte zum Beispiel von der Hamas-Führung in Gaza, statt ihr durch dürftig verdeckte UN-Kanäle immer neue Summen zuzuspielen, die zum großen Teil in Terror-Waffen enden, eine Revitalisierung ihres durch Krieges und Misswirtschaft ruinierten Gebiets verlangen.

Europäische Politiker werden bald damit beginnen, Syrien mit Krediten und Hilfsgeldern aus der Krise des letzten Jahrzehnts zu helfen, die Leistungen werden an das dubiose Regime gehen wie überall – doch wird man auch die Forderung stellen, die überwiegend unfruchtbaren Flächen des Landes zu nutzen und mit zukunftsträchtiger Infrastruktur zu versehen? Oder auch diesem Despoten erlauben, das Geld für Aufrüstung und neue Waffensysteme auszugeben, um in den islamischen Machtkämpfen des Nahen Ostens auftrumpfen zu können, und die eigene Bevölkerung im Elend zu belassen? Ist die Europäische Gemeinschaft bereits zu schwach, zwar noch technologisch hoch entwickelt, doch politisch schon so aufgeweicht, dass sie ihre eigenen Interessen nicht mehr durchsetzen kann? Bis heute verharren die meisten Wüstenstaaten, vom Westen mit viel Geld unterstützt, in starren, innovationsfeindlichen Strukturen oder fallen zurück in Bürgerkriege und andere Muster der Selbstzerstörung.

Unglaublich scheinende Belebung einst verödeter Gebiete

Zu den erfolgreichsten Staaten bei der Rückgewinnung von Wüste gehört Israel. Das von der Fläche kleine Land besteht überwiegend aus Wüste, also musste man sich um des Überlebens willen mit dieser Landschaftsform arrangieren. Der wirtschaftliche Aufschwung Israels, seine erstaunliche Demographie und sein hoher, immer noch wachsender Lebensstandard beweisen, dass in relativ kurzer Zeit aus Wüstengebieten komfortable Lebensorte für den Menschen werden können. Ich lebe seit 23 Jahren in der Wüste Negev im Süden Israels und bin Zeuge einer fast unglaublich scheinenden Belebung einst verödeter Gebiete. David Ben-Gurion sah in der Besiedlung der Negev-Wüste, der einzigen größeren Landreserve Israels, den Prüfstein für Israels Zukunft. Er verlegte selbst seinen Wohnsitz aus dem komfortablen Tel Aviv in den Wüsten-Kibuz Sde Boqer, wo er die Gründung eines mit Wüstenforschung beschäftigten Campus der Universität Beer Sheva veranlasste. Beer Sheva, ein uralter biblischer Ort, unter osmanisch-muslimischer Herrschaft jahrhundertelang eine verschlafene Karawanserei, wandelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte in eine moderne Großstadt und ein international bekanntes Hightech-Zentrum. Allein in der Zeit, seit ich hier lebe, hat sich die Bevölkerung der Stadt verdreifacht.

Da die Bevölkerung Israels insgesamt stark wächst – in den 25 Jahren meines Hierseins von 5 auf über 9 Millionen – planen die Regierung und der Jüdische Nationalfonds Keren Kayemet bis zum Jahr 2040 die Ansiedlung einer weiteren Million Menschen in der Negev-Wüste, inklusive Arbeitsplätze und, wie es in der Projektbeschreibung Israel 2040 heißt, „grüne-nachhaltige Gemeinden“ zum Wohnen. Das liest sich wie ein Märchen, ich kann jedoch versichern, dass ich hier, mitten in dem von Mark Twain (in seinem Reisebuch The Innocents Abroad) als „hoffnungslos“ beschriebenen Ödland wirklich im Grünen wohne und dieser Tage Körbe voller Zitronen in meinem Garten ernte. Dass meine Kinder hier gut bezahlte Arbeit gefunden haben, in Universitäten und Hightech-Firmen, und meine Enkel die denkbar beste Ausbildung genießen. Unsere Lebensqualität ist hoch, auch nach westlichen Standards. Um Monsterstädte zu vermeiden, unkontrollierbares Wuchern von Beton und Slum-Strukturen, setzt man auf autonome kleine Orte mit Eigenheimen. Schon jetzt bauen hier, durch Eisenbahn-Bau und eine neue Autobahn dazu verlockt, zehntausende Familien aus dem übersiedelten Zentrum des Landes neue Häuser im Grünen.

Auf die Bedrohung durch die Wüste gibt es zwei Antworten: Flucht oder Widerstehen. Längst lassen sich die Segen der Wüste – weite Räume, Sonnenenergie, fruchtbare, mineralhaltige Böden, unterirdische Gewässer – durch Anwendung neuer Technologien dazu nutzen, scheinbar leblose Trockengebiete, anderswo Schauplatz von Hungerkatastrophen und Bürgerkriegen, in Orte einer Hochkultur zu verwandeln. Die dieser Tage erfolgende Annäherung arabischer und nordafrikanischer Staaten an das früher zum Todfeind erklärte Israel wird eine enge Kooperation in Wüsten-Technologien zur Folge haben – zwecks Schaffung von Infrastruktur und Bewässerungssystemen, Pflanzenanbau, Städteplanung, Nutzung der unterirdischen Aquifer – und die mit Israel kooperierenden Länder spürbar verändern. Sie bieten Raum genug für wachsende Bevölkerungen, die dann nicht mehr gen Norden emigrieren müssen. Die Verheißung des Jüdischen Nationalfonds Keren Kayemet wirkt daher nicht übertrieben, wenn sie verspricht, mit dem Projekt Israel 2040 „eine weltweit gültige Blaupause für die Lösung globaler Probleme“ zu schaffen.

https://www.achgut.com/artikel/migration_israels_blaupause_fuer_die_ursachenbekaempfung

In der Jüdischen Allgemeinen wiederum stellt Prof. Michael Wolfsohn mehr die Tradition des Zionismus und Sicherheitsfragen in den Mittelpunkt, zumal Israel 2060 ja auch in Kooperation mit der Israeli Defence Forces entwickelt wurde, die eben eine gewisse Dezentralisierung der Bevölkerung und kritischen Infrastrukturen und Witrschaftszentren vom Großraum Tel Aviv für sicherheitspolitisch notwendig erachtet.

„Zionismus

Die Wüste blüht

Mit dem Projekt »Israel 2040« setzt der jüdische Staat die Ideen seiner Gründerväter fort

von Michael Wolffsohn  26.09.2020

Neues in Altneuland. Biblisches und Visionäres. Tradition und Innovation, Vergangenheit und Zukunft. Das bietet Israel – auch wenn es, besonders in Deutschland, zum schlechten guten Ton gehört, über Land und Leute im jüdischen Staat zu jammern und zu klagen.

Das Neue in Altneuland bahnt sich im Negev sowie in Galiläa an. Aus diversen Nöten werden unter der Regie des KKL (Keren Kayemeth LeIsrael – Jewish National Fund) diverse Tugenden gemacht. Man findet sie im Projekt »Israel 2040«.

Das ist der Grundgedanke von »Israel 2040«: Die Metropolregion Tel Aviv platzt aus allen Nähten. Der Überlastung wegen. Sie betrifft Individuen ebenso wie die Infrastruktur des Landes. Sie ist zudem ein gewaltiges Sicherheitsrisiko. Ein Volltreffer iranischer, Hisbollah-, Hamas- oder Dschihadraketen reicht aus, um zahlreiche Israelis zu töten und die Metropolregion zumindest zeitweise zu lähmen.

Entzerrung tut not; geografisch, demografisch, ökonomisch und in jeder Hinsicht strategisch.

Auch deshalb tut Entzerrung not; geografisch, demografisch, ökonomisch und in jeder Hinsicht strategisch. Kurzum, es geht nicht »nur« um sinnvolle Wirtschaftsplanung, sondern ums Überleben.

VERGANGENHEIT Die geplante Zukunft für Galiläa und den Negev schlägt einen Bogen zum Tenach, besonders zur Tora, sowie zur allgemeinen, antik-jüdischen Geschichte im Heiligen Land. Dagegen war die Küstenebene, also Israels Kernregion nach der Staatsgründung von 1948, einst, in Tenach- und historischer Zeit, Philisterland.

Zionismus ist israelische Gegenwart und Zukunft, abgeleitet aus der jüdischen Vergangenheit in Eretz Israel. Die nun geplante intensive Entwicklung von Negev und Galiläa ist deshalb zionistische Zukunft, legitimiert durch die Vergangenheit. Diese jüdische Legitimität wird bekanntlich immer wieder von Israelhassern, Ignoranten und UNESCO-Mehrheiten bestritten. Selbst bezüglich Jerusalem. Dieser Fake-Geschichte setzt »Israel 2040« bezogen auf Galiläa und Negev altneue Fakten entgegen.

Die nun geplanten Entwicklungsschwerpunkte Negev und Galiläa sind, so gesehen, eine Rückkehr zu den biblischen Wurzeln des jüdischen Staates. Dass schon die Stammväter Abraham, Isaak und Jakob mit ihren Familien zeitweise im Negev, in und um Beer Sheva, lebten, berichtet das Buch Genesis. Auch in den übrigen Büchern des Tenach, der Hebräischen Bibel, und erst recht in der antiken jüdischen Geschichte findet man zahllose Bezüge zur Stadt und zum Raum Beer Sheva.

ben gurion Israels Gründervater Ben Gurion setzte sich für eine verstärkte Entwicklung des Negev ein. Wegen der historischen Kontinuität ebenso wie wegen der strategischen Rationalität. Seinen Worten folgten seine Taten. Zu wenige seiner Nachfolger und Landsleute folgten seinem guten Beispiel. Gleiches gilt für Galiläa. Für viele, auch Juden, ist Galiläa »Jesusland«: Nazareth, Kana, Kapernaum, See Genezareth, Bergpredigt.

Doch Galiläa war auch für die jüdische Geschichte von großer Bedeutung. Hier regte sich zur Zeitenwende der stärkste Widerstand gegen die römische Besatzung. Nach dem Bar-Kochba-Aufstand (132–135) übersiedelten die talmudischen Weisen von Jawneh in den Galil: nach Uscha und Zippori. Mitte des 8. bis Mitte des 9. Jahrhunderts war Tiberias Zentrum der palästinensischen Geonim. Hier wurde, seinem Willen entsprechend, der unsterbliche Maimonides begraben.

Jenseits der Vergangenheiten könnte »Israel 2040« national und global ein Modellprojekt werden, denn Überbevölkerung, Überteuerung und Überlastung eines Metropol- und Ballungsraumes sind nicht nur ein israelisches Problem.

GEGENWART Durch das Projekt sollen in den kommenden zwei Jahrzehnten bis zu 1,5 Millionen Menschen im Negev sowie in Galiläa angesiedelt werden. Geplant sind grüne Siedlungen mit hoher Lebensqualität, die Ansiedlung von Hightech-Unternehmen, die Hunderttausenden gut bezahlte Arbeitsplätze bieten, hochklassige Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie eine moderne Infrastruktur.

Diese raumplanerische Strukturpolitik ist zugleich innerjüdische und jüdisch-arabische Integrations- und Sozialpolitik. Im Süden des Landes leben viele »orientalische« Juden, in Galiläa die meisten Araber Israels. Gegenüber den aschkenasischen Israelis bestehen bezüglich der Lebensqualität für diese beiden Bevölkerungsgruppen erhebliche Defizite.

Mit Sicherheit werden sie durch das Vorhaben verringert. Einerseits wird also der überbevölkerte und überteuerte Großraum Tel Aviv entlastet und entzerrt, andererseits zwei wenig oder kaum entwickelte Regionen mit niedriger Industrialisierung und relativer Armut aufgewertet. Auch um den Zankapfel jüdischer Neusiedlungen im Westjordanland dürfte weniger gezankt werden, denn Negev und Galiläa gehören zum israelischen Kernland.

Anderthalb Millionen Menschen sollen im Negev und in Galiläa angesiedelt werden.

Bereits in den vergangenen Jahrzehnten setzte das eigentlich wasserarme und wohl gerade deshalb wasserwissenschaftliche und -wirtschaftliche Höchstleistungen vollbringende Israel globale Maßstäbe. Es machte große Teile der Wüste urbar und baute eine der stärksten Hightech-Industrien der Welt auf. »Israel 2040« entwickelt nun diese im 20. Jahrhundert erfolgreiche Konzeption in eine Vision für das 21. Jahrhundert weiter.

Israels Ruf als »Start-up-Nation« wird bisher vor allem durch das wirtschaftliche »Kraftwerk« Tel Aviv geprägt. In dieser Metropolregion sind bislang die meisten Hightech-Unternehmen des Landes und die Mehrzahl der hochqualifizierten Arbeitskräfte angesiedelt. Fast alle Investitionen für Wirtschaft und Forschung fließen in diesen Landesteil. Das ehrgeizige Projekt verfolgt das Ziel, eine vergleichbare wirtschaftliche Prosperität und Lebensqualität auch in den Süden (Negevwüste) und Norden des Landes (Galiläa) zu bringen.

ZUKUNFT Der Plan ist auch eine Antwort auf das erwartete deutliche Bevölkerungswachstum. Experten rechnen damit, dass die Einwohnerschaft Israels von heute neun Millionen auf 13 Millionen im Jahr 2040 anwächst. Diese Annahme ist aus zwei Gründen realistisch. Erstens hat die jüdische Einwohnerschaft Israels den höchsten Geburtenzuwachs der Ersten Welt, und zweitens ist mit anschwellender Einwanderung von Juden in den jüdischen Staat zu rechnen. Warum?

Experten rechnen damit, dass die Einwohnerschaft Israels von heute neun Millionen auf 13 Millionen im Jahr 2040 anwächst.

Unter dem zunehmenden rechten, linken und muslimischen Antisemitismus in Wort und Gewalttat leiden bereits heute nicht nur Deutschlands Juden. Allein aus Frankreich sind in den Jahren 2000 bis 2020 von den seinerzeit rund 500.000 Juden etwa 100.000 nach Israel ausgewandert. Ob der Antisemitismus à la Ex-Labour-Führer Corbyn nur eine kurze Episode britischer Geschichte bleibt, ist abzuwarten.

Zu befürchten sind Fortsetzungen. Der Antizionismus linker US-Demokraten bewirkt links und rechts, ebenfalls in Wort und Tat, antisemitische Überschwappeffekte. Eine teils stark vermehrte Auswanderung von Diasporajuden nach Israel ist demnach realistisch.

auswanderung Vielleicht werden künftig auch Juden aus Deutschland mehr als bisher nach Israel auswandern, wenn jüdische Schulkinder weiter und noch öfter als Juden gemobbt werden, es nicht nur bei einem Anschlag wie in Halle 2019 bleibt und Träger einer Kippa oder eines Davidsterns noch häufiger tätlich angegriffen werden. Egal, ob von Rechts- oder Linksextremisten oder irregeleiteten Muslimen.

Für die Alt-und-Jung-Bewohner Israels werden im »Land of Tomorrow« Hunderttausende Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen, dazu Bildungs- und Studienmöglichkeiten, attraktive Freiflächen und Erholungsmöglichkeiten sowie die erforderliche Infrastruktur etwa für Energie, Wasser, Verkehr und Kommunikation.

Im Detail ist geplant, rund 500.000 Israelis in Galiläa und eine Million Israelis im Negev heimisch werden zu lassen. In neu entstehenden industriellen Zentren dieser beiden Regionen will man 750 Start-up-Unternehmen, 25 Standorte für Forschung und Entwicklung und 150 Wachstumsfirmen aus dem In- und Ausland ansiedeln. Diese sollen insgesamt 180.000 hoch qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen.

Auch das sind realistische Annahmen, denn bereits seit Jahren strömen große und kleine Unternehmen aus aller Welt (auch aus Deutschland) ins Land. Sie wollen von Israels Wissen und Wirken in der Cyber- und IT-Welt profitieren. Wer heute mit dabei ist, beschleunigt seine Gewinnaussicht von morgen.

spenden Rund um die neuen industriellen und wissenschaftlichen Zentren sollen 300.000 weitere Arbeitsplätze entstehen, zum Beispiel in Schulen, Krankenhäusern, Servicebetrieben, im Einzelhandel und so weiter und so weiter. Insgesamt peilt man rund eine halbe Million neuer Jobs an.
Finanziert werden soll das Projekt durch Spenden, staatliche Zuschüsse und private Investitionen. Die Spenden will JNF-KKL in einer weltweiten Fundraising-Kampagne einwerben.

In jeder Hinsicht geht »Israel 2040« nicht nur Israel und Juden an. Innovative, menschenfreundliche IT, Raumplanung mit Kultur – hier wird’s Ereignis.

Der Autor ist Historiker, Publizist und Hochschullehrer des Jahres 2017. Zuletzt erschien von ihm: »Tacheles: Im Kampf um die Fakten in Politik und Geschichte«.

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/die-wueste-blueht/

Ein paar Bedenken bleiben: Inwieweit dient dies der weiteren illegalen Besetzung palästinensischer Gebiete,wenn von Gallilea die Rede ist neben der Negev-Wüste, inwieweit ist es nicht einfach ein rabiater Unterwasserraub für neue israelische Siedlungen auf Kosten der Palaästinenser? `

Man will wohnbare,digitale,grüne Hitechgemeinden und moderne Städte mit erstklassiger Bildung und Pionierhalfter Startupszene für 1,5 Millionen Einwohner jenseits von den bisherigen Ballungszentren wie Tel Aviv gründen. Es soll scheinbar eine grün-ökologische ,vielleicht auch religiöse neue Art der Kibbuz Bewegung werden, die aus der Wüste einen Garten Eden und eine Hitech-Oase erschaffen soll.Bei den horrenden Mieten in Israels Großstädten, die ja inziwschen auch schon Massenproteste gegen die Regierung auslösten, könnten sich da etliche Leute angesprochen fühlen, zumal man auch noch weitere 1,5 Millionen neue jüdische Einwanderer erwaret..

Aber ist das auch so nachhaltig? Saudi-Arabien hatte ja auch ein solches Begrünungsprogramm und machte die Wüste für eine Zeit frucht-und urbar, bis dann die unterirdischen Wasservorräte aufgebracht waren und die Wüste zurückkehrte und das ganze Projekt wegen Wassermangels kollabierte. Die Frage ist, ob solch ein Projekt mit einem Untergrundwasserrecyclingssystem samt Betröpfelungstechnologie in der Landwirtschaft nachhaltig oder sich  nur mit teuren und energieaufwendigen Wasserentsalzungsanlagen langfristig sichern lässt? Oder eben auf Kosten der Palästinenser und anderer Araber?

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