Der Kampf der KP China um ein besseres Image: Nicht „Der häßliche Chinese“ und Fu Manchu, sondern mehr süße Pandas und Olympischer Geist

Der Kampf der KP China um ein besseres Image: Nicht „Der häßliche Chinese“ und Fu Manchu, sondern mehr süße Pandas und Olympischer Geist

 China versucht, ein positives Bild und Image von sich selbst zu schaffen, und daher zeigen die jüngsten Entscheidungen der Kommunistischen Partei, was das bevorzugte Bild ist und was nicht. Nachdem Marvel den Superheldenfilm „Shang-Chi“ mit dem ersten chinesischen Comic-Helden produziert hatte, der bereits in den 1970er Jahren als Comic „Shang Chi, Son of Fu Manchu“ bekannt wurde, ließ die KPCh die Chinesen in den sozialen Medien über den Film diskutieren, auch wenn der Film noch gar nicht in Chinas Kinos gezeigt wurde. Während einige Kommentatoren meinten, es handele sich eher um Blockbuster-Pop-Action-Entertainment, hat die KPC nun offiziell entschieden, dass der Film nicht in China gezeigt wird, da er in der Tradition der Fu Manchuromane  ein schlechtes Image von China, rassistische Stereotypen und das Image der Gelben Gefahr verbreiten würde. Fu Manchu als Symbol brutalen und grausamen asiatischen Despotismus ist nicht das Bild, das die lebenslange neototalitäre , wolfkriegerische Ein-Mann-Diktatur mit einem Orwellschen „Sozialem Bonus“-Überwachungssystem gerne sieht. „Der erste asiatische Superheld“ -und asiatisch bedeutet: chinesisch- würde den Ansprüchen des chinesischen Publikums nicht gerecht und werde deshalb nicht veröffentlicht werden. Die KPC gibt vor, besser zu wissen, was die Ansprüche des chinesischen Publikums sind und wie der Film aufgenommen wird, zensiert ihn daher und Shang Chi wird nicht auf dem Festland gezeigt. Der Fall ist auch ein Appell an westliche Filmemacher, welches chinesische Image sie produzieren sollten, wenn sie Zugang zum Milliarden-Kinosupermarkt China bekommen wollen. Als Sprachrohr der KPC berichtet The Global Times: „Marvels erster asiatischer Superheld schafft es nicht, die Herzen des chinesischen Publikums zu erobern

Siehe:

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239335.shtml

Ebenfalls schlecht für das chinesische Image in der Wahrnehmung der KPC ist das Buch „Der hässliche Chinese“. Klingt ein bisschen nach der chinesischen Version von „Der häßliche Amerikaner“/ The Ugly American“. Die Frau des Autors entschied nun, dass das Buch in Taiwan nicht mehr verwendet und veröffentlicht werden darf, da es ein schlechtes Bild von China als rückständig, reaktionär, primitiv und den jungen Taiwanern ein angeblich falsches Image von China vermitteln würde. Auch wenn das Buch hauptsächlich über den früheren Bürgerkriegsgegner der KP China ,die chinesische Nationalpartei KMT im 20.Jahrhundert handelt, sieht die KP China darin die Gefahr einer Desinisierung der Taiwanesen, vor allem der Jugend, die von taiwanesischen Seperatisten, vor allem der DDP genutzt werden könnte.

Siehe:

„Ehefrau des Autors von The Ugly Chinaman“ stoppt die Veröffentlichung von Büchern, um zu verhindern, dass Inhalte von taiwanesischen Sezessionisten missbraucht werden“

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239379.shtml

Um diesem schlechten Image entgegenzuwirken, setzt die Global Times lieber auf Panda-Diplomatie und berichtet in voller Länge über die Geburt zweier Panda-Babys im französischen Zoo, die ein Symbol für tiefe und stabile chinesisch-französische Beziehungen wären. Und süße Pandababys werden nicht als grausame gelbe Gefahr wahrgenommen:

 „Zwei in Frankreich geborene Pandababys namens Yuan Dudu und Huan Lili, die die tiefe Beziehung zwischen China und Frankreich hervorheben“

Two Giant Panda cubs born at Beauval Zoo in central France have been officially named Yuan Dudu and Huan Lili at a ceremony on Thursday. Photo: French Embassy in China

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239401.shtml

Nächstes großes Thema für das chinesische Image und die Propaganda sind die kommenden Olympischen Winterspiele in China 2022, die der Welt das Image Chinas als gesunde, starke, aber friedliche und wohlhabende Nation vermitteln sollen, nachdem Japan aufgrund der Covid-Pandemie und seiner wirtschaftlichen Rezession mehr das Bild des „kranken Mannes Asiens“gebar. In den USA und Teilen des Westens gibt es jedoch inzwischen Stimmen für einen Boykott der Olympischen Winterspiele in China. Biden denkt darüber nach, viele Kongressabgeordnete arbeiten bereits an Gesetzentwürfen, denn derzeit gibt es nur einen Gesetzentwurf, keine Institutionen zu finanzieren, die die Olympischen Winterspiele unterstützen, aber noch kein Gesetz, das den Sportlern die Teilnahme verbietet. Beunruhigend für die KPCh ist auch der Fall des chinesischen Wimbledon-Stars Peng Shuai, die einen politischen Spitzenkader der KPCh des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung beschuldigte. Seitdem ist Peng als „persona non grata“ aus den Medien und sozialen Medien verschwunden und es ist auch nicht bekannt, wo sie sich gerade befindet. Die USA nutzen den Fall jedoch als außenpolitisches Instrument für eine Me too-und-Menschenrechts-Kampagne gegen die KPC, da bekannt ist, dass es Millionen von chineischen Harvey Weinsteins gibt, die die KPC möglicherweise in Schwierigkeiten bringen könnten, falls solche Veröffentlichungen zugelassen wird und eine jahrelange Missbracuchsdebatte und Paralysierung wie bei der Katholischen Kirche auslösen könnte. Auch einige sogenannte „antichinesische Kräfte“ wollen den Fall Peng Shuai als Vorwand für den Boykott der Winterspiele nutzen. Während die Global Times im Fall Peng eher schweigt und versucht, ihn nicht zu erwähnen, äußert sie starke Kritik an den Boykottaufrufen, weist jedoch auch darauf hin, dass dies die potentiell entspannenden strategischen chinesisch-amerikanischen Beziehungen nach dem virtuellen Xi-Biden-Treffen hoffentlich nicht beeinflussen wird :

 „Au0enminister  kritisiert Bidens ‚diplomatischen Boykott‘ der Winterspiele in Peking

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239420.shtml

 Als Reaktion schlägt die Global Times jedoch vor, keine US-Offizilen  einzuladen und die Olympischen Winterspiele ohne sie zu feiern:

„Winterolympiade muss keine unaufrichtigen US-Offiziellen einladen: Leitartikel der Global Times

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239442.shtml

Nach dem kleinen Gipfel der Demokratien in Prag, der sich auf Taiwan und die Uiguren konzentrierte, wollen die USA vom 9. bis 10. Dezember einen Gipfel der Demokratien in den USA abhalten. Interessant wird sein, ob Vertreter saus Taiwan und der russischen und belarussicehn Opposition eingeladen werden und der Olympiaboykott dürfte auch Thema sein. Daher ließ die Global Times den russischen Botschafter in China den Gipfel der Demokratien kommentieren und die Stärke der chinesisch-russischen Partnerschaft betonen:

„US-„Demokratiegipfel“ ein weiterer fehlgeleiteter Versuch, die Welt zu spalten: Russischer Botschafter in China“

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239431.shtml

Um zu zeigen, dass diese westlichen Demokratien einschließlich der asiatischen Demokratien nicht so geeint sind, wie es von den USA dargestellt wird, berichtet die Global Times über die  gescheiterte gemeinsame Pressekonferenz zwischen den USA, Japan und Südkorea, das auch deutlich mache, dass Territorialansprüche und Inselkonflikte in Asien nicht nur China als Ursache haben und die KP weidlich einen Inselstreit zwischen Japan und Südkorea zitiert

 „‚Unterschiede‘ zwischen Japan und Südkorea lassen US-Pressekonferenz entgleisen“

https://www.globaltimes.cn/page/202111/1239304.shtml

 Auf der einen Seite ist es für die KPCh nicht einfach, ein positives Image zu schaffen, da die harten Fakten oft der eigenen Propaganda entgegenwirken: Neototalitäre lebenslange Ein-Mann-Diktatur mit Orwellschem „Social Credit“-Kontrollsystem, neues Durchsetzungsvermögen in der Außenpolitik nebst Wolfskrieger- Diplomatie und offene militärische Drohungen. Deshalb versucht die KP China negative Bilder zu zensieren und mehr positive Bilder zu verbreiten: Nicht „The Ugly Chinaman“ und Fu Manchu, sondern eher süße Pandas und Olympic Spirit. Allerdings haben die USA für ihren Gipfel der Demokratien auch Probleme ein positives Bild von westlichen Demokratien zu vermitteln , denn Bush jr.. und Trump, die Finanzkrise 2008 und andere kapitalistische Krisensymptome haben bereits den Sexappeal des politischen und wirtschaftlichen Systems des „Landes der Freien“ und des Westens ruiniert, was wiederum die beste Propaganda für die KPC ist.

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