Die erweiterte Front: Ostukraine und nun Kasachstan- Russland zwischen CSTO, SCO und den USA

Die erweiterte Front: Ostukraine und nun Kasachstan- Russland zwischen CSTO, SCO und den USA

Russland droht damit in die Ostukraine einzumarschieren.und baut dafür ein Drohszenario von 150 000 Truppen an der Grenze zur Ukraine auf nachdem es schon einen regime cchnage verhindert hat. Nun aber bricht eine Volksrevolution in Kasachstan aus, wobei der ehemalige prorussische Diktator Nasarbajev aus dem Nationalen Sicherheitsrat aussscheidet, die Rebellen nicht mehr nur auf den Westen begrenzt sind, sondern landesweit vertreten, auch in der Hauptstadt Astana oder Nur- Sultan.Wie uns Putinberater Dr. Rahr schilderte, ist Asthana in den Händen der Zentralregierung, aber Almaty und andere Städte in der Hand der Aufständischen. Nun hat Russland den Bündnisfall der CSTO einberufen und entsendet russisches und belarussisches Militär nach Kasachstan,wobei es zu einer blutige Nacht kommen soll, die den Aufstand niederschlägt. Zudem berichtet die russische Seite von Waffenlieferungen aus dem Ausland, obwohl die meisten Medien davon berichten, dass viele Sicherheitskräfte Kasachstans sich der Volksrevolution angeschossen haben und ihre Waffen de Rebellen übergeben haben. Es bleiben viele Fragen: Die russische Sichtweise, dass es sich um eine Art US-Putsch handele, vergisst, dass der Auslöser der Proteste steigende Gas-und Energiepreise waren, an denen Russland und Gazprom ja massgeblichen Anteil haben. Sind da CIA-Agenten in die Gazpromzentrale eingeschleusst worden , die ohne Putins Zuwissen da einen regime change für den Westen initieren wollen. Dann hört sich diese ganze CIA-Putsch auch recht billig an. Fakt ist doch, dass Russland den Nursultan und seine korrupten Oligarchen so unterstützt hat, wie seine eigenen russischen Oligarchen und die dadurch verarmende Bevölkerung nun mal die Scnnauze voll hatte. Es gab auch schon früher Proteste gegen die Regierung, aber sie waren nur begrenzt auf den Westen und eine Ölförderstadt und der Nursultan Nasarbajev unterdrückte dies mit einem Massaker. Die heutigen Proteste sind landesweit, zumal auch in der Hauptstadt, wenngleich einige westliche Experten meinen, sie könnten nicht zum Erfolg führen, da sie spontan, führungslos und dezentral seien.Also so alles, was einer zentralen Steuerung durch westliche Geheimdienste oder gar Bidens entgegenspricht, Und man sollte nicht vergessen: Jeder Geheimdiesnt als Instrument einer Regierung oder einige Teile davon oder einige ehrgeizige Netzwerke können nur dann effektiv sein, wenn sie heftige einheimische Widersprüche in anderen Staaten oder Gesellschaften ausnutzen, da diese eine korrupte und ineffektive Klasse sind, die den Rest des Volkes oder zunehmender Teile dessen ausbeutet. Und jede Lüge und jede Fake News hat auch einen echten Wahrheitskern. Das ist auch der Punkt, an dem die globalistischen Republikaner und Demokraten die USA durch den Irakkrieg, die Finanzkrise und den Neoloberalismus zu Fall gebracht haben, den Trump, Putin und Wikeleaks auf der anderen Seite ausnutzen können.

Bestenfalls könnte man noch von einer von US-Republikanern und Russenfalken gesteuerten Netzwerken sprechen, die einen imperial overstrech Putins erhoffen und nicht einmal das wird von russischer Seite behauptet wennglecih doch die miesten Republikaner und Russenfalken Putin ausbluten und einen regime change in Russland herbekommen wollen. Die US- Seite ist da zwischen zwei Fraktionen gespalten. Die eine will Russland still stellen, hofft auf eine Neutralität Russlands im kommenden sinoamerikanischen Konflikt. Die andere glaubt, dass Russland und China so eng beiendander sind, dass man beide zur selben Zeit bekämpfen muss. Wobei es Logik machen würde für die Russenfalken. Die Volksrevolution in Kasachstan, um russische Truppen von der Ostukraine zu entfernen oder wenn Putin an allen Fronten kämpfen will, ihn dann in Belarus, Ostukraine, Georgien, Kasachstan, vielleicht auch demnächst im Near Abroad Zentralasiens zu binden und ausbluten zu lassen.  Jedenfalls ergeben sich weitere Fragen: Wenn Russland en Aufstand in Kasachstan niederschlagen will, muss es dann danach Truppen stationieren, ja will es vielleicht auch Nordkasachstan zurückholen n seine russische Imperium aus Ostukraine, Teile des Baltikums, Georgiens und des postsowjetischen Raums, was eher unwahrscheinlich ist, da China auf die Unverletzlichkeit der territorialen Souveränität der zentralasiatischen Staaten eintritt und Russland mit China und den Zentralasiaten in der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) ist.

Umgekehrt fragt man sich auch, ob Russland die Lehren aus Afghanistan gezogen hat. Der ehemalige deutsche Botschafter in Afghanistan Dr. Seidt stellte ja mal die kühne These auf, dass Putin aus Afghanistan die Lehre gezogen habe, sich nicht in neue Abenteuer und Sümpfe reinzubegeben wie selbst 1979 und die USA danach, was er anhand Putins Engagement in Syrien und Libyen dokumentieren wollte. Minimaler Einsatz, grösstmöglicher Nutzen.. Nun stellt sich die Frage, ob Putin so blöd ist wegen seiner neoimperialen Vorstellungen eines Neo-Yaltas und einer multipolaren Welt mit Russland als Gross- oder Weltmacht nun auch sich in Zentralasien reinzubegeben, zumal China sich da militärisch zurückhält. Ist Russland der nützliche Idiot Chinas, der mittels der CSTO sich militärisch in Zentralasien reinbegibt und die Dreckarbeit wie dazumal die USA in Afghanistan macht, man den militärischen Teil  den Russen überlässt, während China da seinen win mittels der Neuen Seidenstrasse einfährt? Oder gibt es da eine Art inoffizielle Arbeitsteilung, wonach Russland mittels der SCTO Zentralasien, Osteuropa und den Greater Middle East abdeckt, während China sich auf den Indo-Pazifik, das Südchinesische Meer und Taiwan konzentriert und man den USA einen Art 2- Fronten krieg androht ,der sie überfordern würde.Jedenfalls bleibt abzuwarten, wie sich die westlich- russischen Deekalationsgespräche und russischen Vertragsentwürde bei einer blutigen Niederschlagung des Volksaufstands auswirken werden.

Kommentar:

Kommentar: Dr. Seidt kritisierte, dass wir seinen Artikel über Russlands Lehren aus Afghansiatn sehr stark verkürzt hätten, was wir selbstkritisch zugestehen wollen. Zudem fehlt seiner Ansicht nach in unserem Artiekl eine Analyse der ethnischen Grundlagen des Konfliktes in Kasachstan:

Lieber Herr Ostner:

1. Zur kühnen These: Die haben Sie stark verkürzt! Lesen Sie bitte mal nach, insbesondere die Ausführungen zu den verschiedenen Ebenen Politik – Strategie – Operative Planung -Taktik. Und zum Verhältnis von Offensive und Gegenoffensive auf den verschiedenen Ebenen.

2. Zu den ethnischen Grundlagen der Entwicklung in KAS schreiben Sie nichts. Es geht nicht um Demokratie oder Autokratie. Es geht um das Gefühl zumindest zweier kasachischer Horden vor allem im Westen und Süden des Landes vom Nasarbajew Clan ausgebeutet worden zu sein. Was wohl zutrifft! Aber: Nasarbajew und sein Clan gehören zu den sog. „Toren“, das heisst den mongolischstämmigen Nachfahren Dschingis Khans, die seit Jahrhunderten von den turkstämmigen drei kasachischen Horden als zur Herrschaft legitimiert betrachtet wurden. Die aktuellen Ressentiments gegen die „Toren“ können von außen instrumentalisiert werden, z.B. von der Gülen-Bewegung, die bei kasachischen turkstämmigen Geschäftsleuten sehr beliebt war. Ist Moskaus Reaktion vor diesem Hintergrund, entsprechend meiner These, nicht die klassische Gegenoffensive auf operativer Ebene, mit der zu rechnen war?

Viele Grüße

Hans-Ulrich Seidt

Lieber Herr Ostner,

natürlich hängen Ethnizität, in diesem Fall die Zugehörigkeit zu einer der drei Horden bzw. zu den die Horden überlagernden beiden Führungsclans eng zusammen mit sozialer Marginalisierung bzw. Privilegierung. Aus dieser Verbindung resultiert die aktuelle Rebellion.

Ihre weit über KAS hinausreichende Bedeutung zeigt ein Blick auf die Karte.

Der äußerste Westen gehört noch zu Osteuropa, der Osten grenzt an China. Eurasisches Herzland!

Beste Grüße

HUS

Lieber Dr.Seidt,

mit Ethnizität kann ich mehr anfangen.Horden hört sich so nach archaischen Wilden, Barbaren, Dschingis Khan,Mongolensturm und Reiterheeren an. Merkwürdigerweise erwähnt keine Zeitung den Zusammenhang mit der Ethnizität.Meistens wird nur die russischsprachige Minderheit im Norden erwähnt.

Freundliche Grüße

Ralf Ostner

Lieber Herr Ostner,

die Ordas oder Horden sind die traditionellen Sippenverbände der Mongolen und Turkvölker. Noch die Mandschus waren in solche Verbände gegliedert. Das wissen Sie als Sinologe doch genau! Denken Sie auch an die bekannte „Goldene Horde“. Die Assoziation mit Dschingis Khan, dem Mongolensturm und seinen Reiterheeren, die ja 1241 bis Liegnitz kamen, liegt nicht fern, ist aber leider nach heutigem Verständnis politisch nicht korrekt.

Die russischsprachige Minderheit im Norden Kasachstans ist bekannt, die soziale Struktur der Turkvölker und ihre Verteilung im Raum bis weit hinein in die Russische Föderation nicht. Das hängt mit dem erschreckenden Bildungsverfall unserer Gesellschaft zusammen. Im 19. Jahrhundert und bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein waren sich große Teile des deutschen Bildungsbürgertums dieser geographischen und ethnographischen Zusammenhänge bewusst. Ein schönes Beispiel für diesen eurasischen Horizont ist der Roman „Der weite Ritt“ des heute vergessenenen Autors Fritz Steuben, der in der Mitte der 1950er Jahre durchaus noch sein Publikum fand. Aber fragen Sie mal heute einen normalen Bildungsbürger, was er unter Turan versteht?

Schauen Sie sich mal auf der Karte an, wo genau die Ostukraine liegt und wo Westkasachstan mit den Gasfeldern von Tengis. Und dann schauen Sie, welche russische Stadt geostrategisch in der Mitte zwischen den beiden genannten Gebieten liegt. Dann erkennen Sie die Dramatik und die Tragik, die mit dieser eurasischen Perspektive verbunden war und für die Russen verbunden bleibt.

Viele Grüße

Ihr

Hans-Ulrich Seidt

Lieber Dr. Seidt,

Durchaus möglich,dass das Bildungsverfall und Political Correctness geschuldet ist,gleichzeitig aber auch die Frage,ob sich die Gesellschaftsstruktur und die Clan-oder „Horden“-Strukturen seitdem nicht geändert haben.Vielleicht wird der Einfluss der Moderne aber auch überschätzt wie schon bei der Globalisierungseuphorie der 90er und 2000er. Ähnlich verhält es sich mit dem Balkan.Meine Generation kannte nur Jugoslawien und die Sowjetunion als vermeintliche Einheiten.Von Kroaten,Bosnien,Serben und anderen Ethnien wussten noch unsere Grossvater und vielleicht noch Väter,uns waren sie aber nicht bewusst.Der Jugoslawienkrieg und der Zerfall der SU waren da die eigentliche Lehrstunde,denn zuvor kannte man nur Jugoslawen und Sowjetmenschen oder bestenfalls noch Russen.Da ist viel Wissen verloren gegangen.Ich glaube aber,dass der sogenannte Bildungszerfall auch mit einem damaligen Zukunfts-und Fortschrittsidealismus an den Universitäten zusammenhängt,der etwas ahistorisch ausfiel und meinte Geschichte sei einfach Vergangenheit und man fröhnte einem gewissen Futurismus sei es bei Rand oder wie er sich in der programmatischen Endzeitschrift Das Ende der Geschichte  Fukuyamas  breitmachte. Es besteht zudem zu befürchten,dass aufgrund der postkolonialen,postmodernen Genderstudiesgeneration samt Cancel Culture sich dieser Trend noch beschleunigen wird, obgleich hier ja eine gewisse Polarisierung eintritt.Critical Whiteness nur als Schlagwort für den gerade stattfindenden Kulturkampf

.Es dürfte aber auch an der Eurozentrik der damaligen Bildungsinhalte,katalysiert durch die humanistische Bildung,die Oswald Spengler in seinem Untergang des Abendlandes kritisiert,gelegen haben,dass man die Geschichte aussereuropäischer Völker nicht oder kaum kennt,gelegen haben.Immerhin könnten die postkolonialen und postmodernen Studien einen gewisse historisches Wissen wieder beleben,doch wird dieses leider vor allem unter Gender-undMinderheitenperspektive wieder verengt und nur als eine Geschichte des angry White man wahrgenommen,zumal traditionelle Begrifflichkeiten nun auch einer Political korrekten Generalinventur unterzogen werden und man mit dem Rassismusvorwurf sehr schnell bei der Hand ist.

Ich glaube Sie machen da einen interessanten Punkt,dass es im Kern vielleicht gar nicht um den Gegensatz Demokratie versus Autoritatismus geht,sondern mehr um einen ethnischen Stammes-oder Clankonflikt oder eben „Horden“-Konflikt. Die Ausklammerung dieses Aspektes sowie der naive Demokratisierungsglaube der Marke Fukuyamas „Ende der Geschichte“führte  ja schon in Afghanistan und im Irak zum Desaster.Umgekehrt besteht aber auch die Gefahr einer Verabsolutierung und falscher Annahme von ewigen geschichtlichen Kontinuitäten.Meist ist es doch eher ein dialektischer Gesellschaftsentwicklungsprozess .Zudem Sie ja auch schreiben,dass man über die Stammesstrukturen der dortigen Turkvölker zugegebenermassen recht wenig zu wissen scheint.Wurde da nicht wissenschaftlich geforscht zu diesem Thema oder hat man für unwichtig gehalten?

Mit freundlichen Grüssen 

Ralf Ostner

Jetzt müssen wir unseren eigenen Artikel verteidigen. Hauptthema waren die internationalen und geopolitischen Auswirkungen der Massenproteste in Kasachstan, die Auswirkungen auf Putins Drohung gegen die Ukraine und Osteuropa, auch im Zusammenhang mit der russisch-chinesischen Achse, ob Putin das russisch beeinflusste Nordkasachstan annektieren will in seine angeblich neoimperialen Denkweise eines Großrusslands als Zentrum einer Eurasischen Union in einer multipolaren Welt als Großmacht aufgenommen zu werden. Deshalb haben wir gefragt, ob Putin das schafft und die Lehren aus Afghanistan gezogen hat, die Dr Seidt i seinem Artikel beschrieben hat oder eine imperiale Überforderung produzieren wird oder ob westliche oder andere Mächte an einem solchen Szenario interessiert sein könnten. Wir haben jedoch nie behauptet, dass wir eine tiefere Analyse des Kasachstan-Konflikts produzieren, da viele Informationen einfach fehlen. Es ist schwer zu unterscheiden, was externe Kräfte im Kasachstan-Konflikt sind, was die internen Kräfte sind, und da alle spekulieren, wollten wir keine weitere Quelle für Spekulationen sein. Vielleicht waren die Gülen-Bewegung, Erdogan, der MI 6 , die CIA beteiligt, aber das könnte auch eine Entschuldigung für das erodierende Regime in Kasachstan sein, das einen Vorwand für die Intervention Russlands und der OVKS haben will. Die OVKS kann theoretisch nur dann eingesetzt werden, wenn eine ausländische Aggression die Verbündeten destabilisiert und sie vielleicht einen fremden Einfluss erfinden, nur um ihr eigenes Versagen und den Zusammenbruch des Systems zu verschleiern und ein Eingreifen Russlands zu ermöglichen. Auf der anderen Seite ist es auch interessant, dass viele Experten meinen die Widersprüche innerhalb der kasachischen Gesellschaft haben sich in den letzten zehn Jahren angehäuft, dass die meisten Kasachen Eurasische Union, SCO und CSTO und den russischen Einfluss nicht mehr mögen, dass sie nur auf einen Funken warteten, der den Anstieg der Treibstoffpreise war, um eine Rebellion auszulösen. Und es mag ein breites Spektrum zwischen demokratischen Kräften, Nationalisten, Clan-nahen Interessen und damit verbundenen Gruppen oder der ganzen Mischung und Wechselbeziehungen  davon geben.

Nun, wir wissen es nicht. Wenn Dr. Seidt an unserem Artikel kritisiert, dass wir den ethnischen Hintergrund des Konflikts vermissen, stimmen wir einigermaßen zu, da wir ein anderes Thema hatten. Die Frage ist jedoch, ob man den Konflikt nur in Bezug auf Horden, Clans oder demokratische Kräfte verstehen können . Wahrscheinlich wird es eine dialektische Mischung aus allem sein. Auf der einen Seite scheint es diesen ethnischen Hintergrund von Clans und Horden zu geben, aber auch die Menschen in Zentralasien wurden von westlichen Modernisierungsideen und einer Art Aufklärung beeinflusst. Auch die Kasachen wie die Monogolen leben heute hauptsächlich in Großstädten und sind keine Reiterhorden der Vergangenheit mehr, auch wenn einige von ihnen im Sommer aus den Städten aufs Land ziehen. Daher mögen sich die Gesellschafts- und Familienstruktur verändert haben, aber auf der anderen Seite nicht in dem Maße, wie es westliche Modernisierer, Globalisten, Apologeten des „Ende der Geschichte“ und Demokratisierungsfanatiker behaupteten. Die drei Horden existierten und werden auch die Struktur von Kasachstan beeinflussen, jedoch nicht inwieweit und sind auch die Verbindungen, die man  aus Zuhze und Clans davon ableiten möchte, möglicherweise nicht klar.

Clans wird auch oft inflationär für alles, was aus dem Orient kommt, verwendet. Und sogar einige Artikel sprechen vom Putin-Clan und den kasachischen Clans, um Vergleiche anzustellen. Das ist einfach nur Müll. Diese Verwendung des Begriffs Clans entbehrt jeder Konkretisierung. Putin hat keinen Clan, er hat nur eine Tochter, vielleicht Netzwerke oder man kann ihn als die neue Silowiki-Klasse oder das Erbe des alten Russlands sehen – was auch immer das in diesem Hybrid zwischen Stalin und den Zaren bedeutet.  Mandschu-Clans gehören der Vergangenheit an, da zunächst die Mandschus China nicht mehr regieren und ihre  vormaligen und selbst die chinesischen Clans oder Großfamilienstrukturen der Vergangenheit angehören, insbesondere nach Dengs Ein-Kind-Politik. Die heutigen Mongolen, ob in der Inneren oder Äußeren Mongolei, leben in Städten und ihre Geburtenrate und Familienstruktur hat sich auch wie in Zentralasien verändert. Wir möchten jedoch nicht daran zweifeln, dass alte traditionelle Denkweisen und Strukturen immer noch im Gegensatz zu Modernisierung und Mainstream bestehen Die Frage ist, ob eine solche Modernisierung wirklich in Zentralasien stattgefunden hat. Oder auch im Greater Middle East. Oder nur die „halbe Modernisierung“ wie dies Bassam Tibi mal nannte. Und es könnte eher eine Art Polarisierung zwischen der alten Moderne und den angeblichen Identitäten der Geschichte sein, die kein Ende der Geschichte bringt, wie es in Fukuymas End of History erhofft wird. Wir möchten jedoch einen Artikel eines kasachischen-Professors über das Clan-System in seinem Land aus dem Jahr 1998  verlinken, der mehr Details enthält. Allerdings haben all diese sogenannten Clan- und Horden-Experten nicht im Detail erklärt, wie dieses Zhuze-, Horden- und Clan-System in der Realität und im realen Konflikt in Kasachstan im Moment funktioniert. Niemand, auch nicht Dr. Seidt, erklärt, wer die gegnerischen Clans und Horden sind, die diese Massenproteste anstacheln würden und das einzige, was sicher ist, ist, dass es gegen den Nasarbadjew–Clan ist, aber wer und welche anderen Clans diesen Massenprotest anstachelten, ist unklar. Auf der anderen Seite der extremen Globalisten und Demokratisierungsfanatiker der Frankfurter Schule werden in diesen Massenprotesten den Begriff Clan oder Horden nur als Analysekategorie wütender weißer Männer und rassistischer Orientalisten sehen und diesen ASpket ausblenden oder aber eben nur unter Minderheiten und Frauen- und LGBTrechten sehen.

THE ROLE OF CLANS IN KAZAKHSTAN TODAY

Publication: Prism Volume: 4 Issue: 3

February 6, 1998 08:00 AM Age: 24 years

https://jamestown.org/program/the-role-of-clans-in-kazakhstan-today/

Clans and the Kremlin. Causes of the events in Kazakhstan

https://www.nach-welt.com/clans-und-der-kreml-ursachen-der-ereignisse-in-kasachstan/

Clans und der Kreml. Ursachen der Ereignisse in Kasachstan

https://www.nach-welt.com/clans-und-der-kreml-ursachen-der-ereignisse-in-kasachstan/

„Hinter der Kasachstan-Affäre steht ein Clan-Krieg

Die Kasachstan-Connection, die Schweizer Politiker und Lobbyisten unter Druck gesetzt hat, ist ein Nebeneffekt einer Fehde in der kasachischen Elite. Die Hintergründe des Falls Markwalder.

Markus Häfliger, Bern 15.05.2015, 05.30 Uhr

Über 5000 Kilometer liegt Kasachstan von der Schweiz entfernt. Und doch haben die Zustände in diesem Land Auswirkungen, die derzeit die Schweizer Innenpolitik erschüttern. Mehrere Politiker und Lobbyisten haben sich in die kasachischen Auseinandersetzungen verwickeln lassen.

Publik wurde diese Kasachstan-Connection aufgrund von E-Mails, die im Internet publiziert worden sind (vgl. Zusatzartikel). Hinter alledem steht eine Fehde, die seit Jahren in der kasachischen Elite tobt. Auf der einen Seite stehen der Familienclan von Staatschef Nasarbajew und die kasachische Justiz, auf der anderen Seite Politiker und Oligarchen, die Nasarbajew einst nahestanden, ihn heute aber kritisieren. Mehrere von ihnen sind in den letzten Jahren aus Kasachstan geflohen. Die Schweiz kam ins Spiel, weil einer von ihnen, Viktor Chrapunow, Genf als Ziel seiner Flucht auserkoren hat.

Abljasow, Alijew, Chrapunow

Der prominenteste Exil-Kasache ist Muchtar Abljasow, ein schwerreicher Geschäftsmann und der gewichtigste Regimekritiker überhaupt. Unter anderem finanzierte er einen oppositionellen TV-Sender. Einst war Abljasow Chef der kasachischen Bank BTA, die in der Finanzkrise ins Wanken geriet und verstaatlicht wurde. Die kasachische Justiz wirft ihm vor, mehrere Milliarden Franken veruntreut zu haben. 2013 wurde er auf der Flucht in Frankreich verhaftet; seither läuft sein Auslieferungsverfahren. Ein weiterer Dissident, Nasarbajews Schwiegersohn Rachat Alijew, wurde im Februar 2015 erhängt in einer Wiener Gefängniszelle aufgefunden.

Im Vergleich zu Abljasow ist der 67-jährige Viktor Chrapunow ein kleinerer Fisch, aber auch er war hochrangiger Funktionär in Kasachstan. Unter anderem diente er als Minister und Bürgermeister der Stadt Almaty. Seine Frau Leila war Geschäftsfrau. Während der postsowjetischen Wildwest-Zeit kamen die Chrapunows zu Vermögen. Nach ihrer Ankunft in der Schweiz tätigten sie und ihr Sohn am Genfersee Immobiliengeschäfte. 2011 schätzte die «Bilanz» ihr Vermögen auf 300 bis 400 Millionen Franken – eine Zahl, die laut Chrapunow viel zu hoch ist. Abljasow und Chrapunow sind familiär verbunden: Chrapunows Sohn hat Abljasows Tochter geheiratet. Laut Darstellung der Chrapunows ist diese Verbindung sogar ein Hauptgrund dafür, dass sie bei Nasarbajew in Ungnade gefallen sind.

In Genf haben die Chrapunows eine B-Bewilligung mit Pauschalsteuerabkommen. Zusätzlich haben sie ein Asylgesuch eingereicht, das noch hängig ist.

«Unser Freund, der Diktator»

Nach seiner Ankunft in der Schweiz begann Chrapunow, sich immer kritischer über den Staatschef zu äussern, der sich am 26. April 2015 mit 97,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigen liess. Chrapunow schrieb sogar ein Buch, das auch auf Deutsch erschienen ist unter dem Titel «Nasarbajew – unser Freund, der Diktator». Die kasachische Justiz wiederum wirft Chrapunow die Veruntreuung von mindestens 250 Millionen Dollar vor. Im Februar 2012 hat Kasachstan die Schweiz um Rechtshilfe ersucht. Gestützt darauf hat die Genfer Staatsanwaltschaft ein Geldwäscherei-Verfahren eröffnet, das bis heute andauert. Darüber hinaus hat Kasachstan die Chrapunows auch in den USA verklagt. Ein Auslieferungsgesuch hat das Bundesamt für Justiz 2014 abgelehnt, unter Verweis auf die problematische Menschenrechtslage in Kasachstan. Chrapunow betont, er sei unschuldig, und argumentiert, die Strafverfahren seien die Retourkutsche auf seine Systemkritik.

Kasachstan lässt sich die Verfahren gegen Abljasow, Chrapunow und andere Exil-Kasachen Millionen kosten. Der Staat hat in mehreren westlichen Ländern nicht nur die teuersten Anwälte engagiert. Zusätzlich wurden Lobby-Spezialisten beauftragt, auf inoffiziellem Weg Druck auf die Behörden der jeweiligen Länder zu machen. In der Schweiz haben oder hatten folgende Kanzleien und Agenturen Mandate aus Kasachstan: die Zürcher Anwaltskanzlei Homburger, Alt-Botschafter Thomas Borer, die PR-Agentur Burson-Marsteller sowie der private Nachrichtendienst Arcanum.

Aber auch die kasachischen Dissidenten verfügen über dekorierte Anwälte und Berater. So hat Chrapunow Lalive, eine der ersten Adressen unter den Genfer Anwaltskanzleien, sowie den PR-Berater Marc Comina engagiert. Auch der Genfer Anwalt und FDP-Nationalrat Christian Lüscher hat ein Anwaltsmandat der Chrapunows.

https://www.nzz.ch/schweiz/hinter-der-kasachstan-affaere-steht-ein-clan-krieg-1.18542378

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