Ukrainekrieg-was will Putin: Georgienlösung oder Neue multipolare Weltordnung?
Heute abend lief ein ZDF Spezial zum Ukraine krieg. Dort traten 2 deutsche Ex-Generäle auf, die recht unterschiedliche militärische Lageeinschätzungen hatten. Zum einen Ex- NATOgeneral Domroese, den Global Review auch schon desöfteren interviewt hatte und wohl bei seiner Einschätzung, dass Putin nicht in die Ukraine einmarschieren würde, falsch lag. Doch nun geht es um die militärische Lageeinschätzung: Domroese meinte, dass die ukrainische Armee der russischen Armee aufgrund deren umfassenden integrierten Kriegsführung und der Überzahl unterliegen würde. Keine Chance .Die Lieferung von Waffensystemen käme zu spät, da man das ukrainische Militär erst mal zeitaufwendig trainieren und diese in eine ganzheitliche Militärstrategie integrieren müsse., wofür gar keine Zeit mehr sei. Umschalten auf Guerillataktik sei möglich mit Nadelstichen und benutzerfreundlichem Kriegsgerät wie Stingerraketen wie schon in Afghanistan oder panzerbrechenden Waffen. Wenn Russland aber NATOstaaten bedrohen würde oder weiter als über die Ukraine hinaus, dann Artikel 5 und Weltkrieg. Keinen Zentimeter weiter. Die Russen wollten eine Marionettenregierung installieren du die Ukraine militärisch ausschalten, aber das russische Militär wolle keine Massenmorde an der Zivilbevölkerung. Ein anderer General hatte dann eine etwas andere Einschätzung. Er sah das ukrainische Militär und die ukrainische Heimatverteidigung besser gerüstet als bei der Krimannektion 2014und hatte daher eine „gewisse Hoffnung“, dass die Ukrainer bei ihrer Verteidigung erfolgreich seien, auch wenn ihre Luftwaffe ausgeschaltet sei, das dies eher ein Bodenkampf und eine Heeressache sei. Anders als Domroese hielt er aber Massaker an der Zivilbevölkerung für möglich, falls sich ukrainische ZIvilisten gegen das russische Militär stellten.
Putinberater Dr. Rahr mailte uns dann : „Selenski steht vor der Schicksalsentscheidung. Putin nachgeben und Neutralität. Oder hoffen auf US-Waffen(Europäer können nicht). Di Ostukraine ist erobert und die ukrainische Armee wehrlos, Infrastruktur zerstört. Selenski hat diese 2 Optionen: Neutralität und Rettung des Staatsgebiets oder Hoffen auf westliche Sanktionen, die Putin kaputt machen. (…) Aus deutschen Sicherheitskreisen verlautet. In 2 Tagen ist alles vorbei. Selnski geht wie Tichanowskaja in die Emigration, Marionettenregime in Kiew (Janukowitsch- Leute)“.
Wenn aber der Westen Stinger und anderes bedienerfreundliches Militärgerät an eine Ukraineguerilla oder Partisanenuntergrundsarmee liefert, könnte Putin in einem Sumpf versinken. Das macht ihn nervös, denn er fürchtet ein solches Afghanistan 2.0 . Gerade deswegen drohte er bei äusserer Einmischung mit „nie dagewesenen Aktionen“, will heissen Schläge auf NATO-Staaten, sei es Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen oder wie Dr. Rahr androhte selbst die Androhung von Atomschlägen und das Risiko einer neuen Kubakrise. Vielleicht auch auf eine deutsche Stadt wie München, das eine Partnerstadt von Kiew ist.
Desweiteren veröffentlichte Rahr auf Russlandkontrovers noch folgenden Artikel, in der er von einer Georgienoption Putins sprach:
„Krieg in der Ukraine
[von Alexander Rahr] Der 24. Februar wird, wie 9/11 in die Geschichte eingehen. Westliche Geheimdienste haben richtig gelegen, als sie einen militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine prognostizierten. Zur Stunde ist unklar, ob Putin die Okkupation der gesamten Ukraine samt Regime Change in Kiew plant, oder ob er die Ukraine mit der Zerstörung der nationalen Militärinfrastruktur zur Neutralität und Absage an den Beitritt zum Westen „zwingen“ will.
Im ersten Fall würde die Kriegsgefahr in Europa so gross sein wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Es wäre das Ende jeglicher Entspannung, Abrüstung und Dialogs. Krieg, nicht Diplomatie würde die Beziehungen zwischen Russland und Westen auf Jahre hinaus bestimmen.
Der zweite Fall würde an den russisch-georgischen Fünf-Tage-Krieg von 2008 erinnern. Damals rückte die russische Armee, als Antwort auf den Angriff Georgiens auf die abtrünnige Republik Südossetien, bis zur georgischen Hauptstadt Tbilisi vor, zerstörte die gesamte Militärinfrastruktur des Nachbarlandes, und entriss Georgien die beiden separatistischen Republiken Abchasien und Südossetien. Die eigentliche Kriegsgefahr war aber schnell vorbei, es gab auch keine Sanktionen gegen Russland.
Putin hat die Ukraine vor die Wahl gestellt: entweder Krieg, oder Kapitulation Kiews und Annahme des Neutralitätsstatus‘. Die USA haben signalisiert, dass sie einen Krieg mit Russland (für die Ukraine) nicht führen wollen. Für Sicherheitsgarantien für die Ukraine ist es aber zu spät.
Der Westen wird versuchen, gegenüber Russland eine zweite Front aufzumachen: Wirtschaftssanktionen. Gemeinsam glauben USA und EU Russland mit massiven Sanktionen beikommen zu können, man geht von einer schnellen und massiven Beschädigung der russischen Wirtschaft aus. Russland sollen auf diese Weise die Mittel für die Kriegsführung weggenommen werden.
Klar ist, dass ein Abschalten Russlands vom internationalen Zahlungssystem SWIFT und ein Importstop für russische Energieträger die eigene europäische Wirtschaft ebenfalls massiv schädigen würde. Der Westen hat auch eingesehen, dass reine Wirtschaftssanktionen Russland seit der Ukraine Krise 2014 wenig anhaben konnten. Russland hat seine Wirtschaftsbeziehungen von der EU auf Asien umorientiert. Der Westen plant jetzt schmerzhafte Sanktionen direkt gegen die russische Elite und Bevölkerung, in der Hoffnung, dass Putin damit die Unterstützung in der Gesellschaft verliert und vielleicht gestürzt wird.
Letztendlich wird der Westen jetzt alles daran setzen, um sich von russischen Rohstofflieferungen unabhängig zu machen. Russland soll von der westlichen Wirtschaft radikal abgekoppelt werden.
Das alles wird viel Geld kosten. Schon jetzt beginnt aus der Ukraine ein Bevölkerungsexodus, der die Flüchtlingskrise von 2015 noch um ein Vielfaches übersteigern kann. Die Rohstoffabhängigkeiten des Westens von Russland sind kaum ersetzbar.
Putin wird das alles nicht beeindrucken. Er hat sich den Schritt genau überlegt. Er nimmt den historischen Bruch mit dem Westen in Kauf. Sein Plan ist die Schaffung der multipolaren Weltordnung, die nicht mehr vom Westen dominiert sein wird. Er verachtet seit Langem die Werte-orientierte Aussenpolitik der EU. Mit der Eurasischen Union schafft er in Osteuropa eine Alternative zum Westen. Die europäische Sicherheitsordnung – den Stop der NATO Osterweiterung – hat er auf diplomatischem Weg in Verhandlungen nicht in seinem Sinne beeinflussen können, deshalb greift er jetzt in der Ukraine zur Gewalt.
Wir stehen erst am Anfang der Eskalation. Weder Russland noch der Westen werden nachgeben. Beide Seiten sehen sich stark genug, die Gegenseite zu besiegen. Die Eskalation wird durch den hybriden Krieg, Propaganda- und Desinformationskriege auf beiden Seiten verstärkt werden. Der Kampf um die richtigen Narrative wird die nächsten Jahre prägen. Der Westen wird aus Prinzip die Ukraine mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen. Der Angriff auf die Ukraine bedeutet für den Westen einen Angriff auf die europäische Friedensordnung. Russland und der Westen sind nicht mehr Gegner, sondern Feinde.
Eine Spaltung der Ukraine in Ost und West ist nicht mehr unrealistisch. Aber was bedeutet das für die europäische Sicherheitsordnung? Europa muss sich auf einen neuen Kalten Krieg vorbereiten. Russland und der Westen werden massiv aufrüsten. Beide Seiten werden versuchen, die Wirtschaft des jeweils anderen zu beschädigen. Wohlstand, humanitäre Beziehungen, Wirtschaftskontakte – werden massiv zurückgehen.
http://www.russlandkontrovers.com/krieg-in-der-ukraine
Dr. Rahr spricht von einem Georgien-Szenario. Dabei wird es aber nicht bleiben. Putin will jetzt die gesamte Ukraine samt der stillen Einverleibung von Belarus, wo schon russisches Militär steht, zumal Lukaschenkow nicht mehr die westliche Karte speieln kann, worauf auch dieser Artikel hinweist:
„Panzer rollen aus Belarus in die Ukraine – doch was will Lukaschenko?
Der Schlüssel zu Putin ist die Rede vor dem Bundestag 2001,in der er meinte, dass Europa (nicht die EU!) nur dann eine weltpolitische Rolle spielen könne, wenn es seine wirtschaftliche, kulturelle und militärischen(!) Potentiale mit Russland vereinigt. Seltsamerweise hat damals scheinbar keiner genau zugehört ,denn das bedeutet, dass man die EU aus der NATO lösen und eine eurasischen Block formieren will. Und der russische Vertragsentwurf, die NATO vor 1997 zurückzurollen, geht genau in diese Richtung. Putin hofft meiner Ansicht auf Trump 2024 und dann Rückrollen der NATO vor 1997 und eine neue multipolare Welt. Lawrow sagte schon bei einer anderen Münchner Sicherheitskonferenz, dass es falsch sei zu meinen, dass man Regionalkonflikte durch regionale Lösungen lösen könne, auch in Sachen der Ukraine, erst müsse eine neue internationale Sicherheitsarchitektur her und eine neue multipolare Weltrodung, um dann die untergeordneten Fragen zu klären. Alles andere ist nur die übliche russische Einlullungspropaganda und taktisches Lavieren, um das strategische Ziel.in Vergessenheit zu vergessen.
Zu befürchten, falls Trump 2024 wiedergewählt wird,er dann Putin in Europa entgegenkommt, die NATO so stumpf und obsolet macht, wie auch die Bündisgar antien aufkündigt ,dass Putin Europa dann so in den Schoss fällt oder vielleicht sogar einen Krieg wagt .Und diese US-Republikaner, die sich ihm nicht entgegenstellen sind ein erbärmlicher, machtopportunistischer Haufen Scheisse. Die USA und Nato waren für alles gerüstet,und für Feinde von außen, nur nicht für den inneren Verteidigungsfall und den Feind von innen..
Interessant ist auch, dass nun Putinberater Kudrin zurückgetreten ist. Er galt als der letzte wirtschaftsliberale Vertreter in dem Beraterkreis, der das ussische Wirtschaftsmodell für falsch hielt, eine Exprotorientierte Writschaft in Russland einführen wollte, ws Putin ihm jedoch verwehrte. Zumdinestens setzte er sich mitder Idee eines Zukunftsfonds durch, die Russland von Auslandsschulden unabhängig machte und von Putin dann als Kriesgkasse für die Krim und nun den Ukrainekrieg dient. Detailiert wird dies in einem Weltartikel dargestellt:
„„Er ist Putins „Kamerad“ – und sein letzter echter Herausforderer
Der letzte Mohikaner der Liberalen tritt nun zurück und nun hört Putin vor allem auf den mehr dirigitsischen Wirtschaftsfackmann Sergej Glasjew, der nun die russische Wirtschaft besser im Sinne Putins lenken soll. Glasjew schinet mit seinem Dirigimsus, seiner politischen Hardlinerhaltung bezüglich der Ukraine wie auch als Vordenker von Novorussia und Eurasischer Wirtschaftsunion der geeignete Kandidat, um die russische Wirtschaft nun auch auf Kriegswirtschaft umzustellen und eine Art russischer Albert Speer zu werden—ähnlich wie dies China unter Xis Vorbereitungen und Generalmobilisierung des Landes für einen „protracted war“ schon macht.
Zur Vita Glasjews noch Wikipedia:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sergei_Jurjewitsch_Glasjew
Was denkt der Chefökonom Lebeds? Die wirtschaftspolitischen Ansichten des Sergej Glasjew
Abstract
Der Leiter der neugeschaffenen Abteilung für wirtschaftliche Sicherheit im Sicherheitsrat Rußlands, Sergej Glazev, war bis 1990 im wissenschaftlichen Bereich tätig. 1992/93 bekleidete er das Amt des Ministers für Außenwirtschaftsbeziehungen im Kabinett Gajdar, wovon er aus Protest gegen El’cins Haltung gegenüber dem Obersten Sowjet zurücktrat. Er wurde in die Staatsduma gewählt und stand dort dem Ausschuß für Wirtschaftspolitik vor. Im Parlamentswahlkampf 1995 trat er zusammen mit Lebed‘ und Skokov als Spitzenkandidat des ‚Kongresses Russischer Gemeinden‘ auf. Glazevs wirtschaftspolitische Ansichten sind durch eine Vorliebe für dirigistische Maßnahmen im Bereich der Geld- und Kreditpolitik sowie Protektionismus in der Außenwirtschaftspolitik geprägt, während ihm konkrete Vorschläge für die Sanierung der Staatsfinanzen und für die von ihm propagierte staatliche Strukturpolitik fehlen.