What´s next- Kubakrise um Finnland und das Baltikum?

What´s next- Kubakrise um Finnland und das Baltikum?

Das Grausamste steht in der Ukraine wahrscheinlich noch bevor. Stichwort: Grosny und Alepo, nun eben Charwik und Kiew, zumal sich das Ganze in ein Afghanistan 2.0 und Besatzungsguerillakrieg verwandeln könnte, der dann nur noch Trümmerwüsten wie in Tschetschenien und Syrien hinterlässt und die Frage aufkommen lässt, ob es dies für eine EU- und NATO-Mitgliedschaft und die Freiheit wert sei. Und mit Atomwaffen und „nie dagewesenen Aktionen“ droht Putin auch schon. Gazpromberater Dr. Rahr meinte ja schon vor dem Einmarsch, dass Putin es auf eine neue Kubakrise anlegen würde, bei der er hofft, dass der Westen dann einlenkt. Einige hoffen ja jetzt, dass Peking sich als Vermittler einschalten könnte, um Putin einen gesichtswahrenden Exit zu ermöglichen. Vielleicht die nächste Illusion .Zudem sich momentan jeder als Vermittler andienen will: Erdogan, Lukaschenko, der Aserbaidschan er und nun auch die Taliban. Wird immer dolller Interessant auch, dass jetzt aus aller Welt internationale Freiwilligenkämpfer dazu stossen-von Syrien bis Lettland und nun auch Schwarze aus Afrika. Wohl teils CIA-Söldner, wohl teils Idealisten. Auch interessant, dass die britische Verteidigungsministerin Tuff jetzt auch Briten erlauben will.in der Tradition von Eric Blair alias George Orwell (Mein Katalonien/1984) in die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg mitzukämpfen-genauso wie Putin auf seiner Seite die „Freiwlligen“seines tschetschenischen Schlächterkumpels Kadyrow hat.

Auch interessant, wie schnell das nun auch in Deutschland mit 2%NATOziel,100 Mrd. Euro Bundeswehrfonds und Waffenlieferungen nun geht, die Sanktionsfront steht und die internationale Solidarität sich zeigt. In Finnland spricht sich nun eine klare Mehrheit für NATO-Mitgliedschaft.   Möglich, dass Putin den Finnen mit einem Nuklearschlag droht , da sie noch nicht in der NATO sind. Und wie sollte die USA und die NATO darauf reagieren. Für ein Nicht-NATOmitglied Russland mit einem Atomschlag drohen, der dann einen Weltkrieg auslöst. Gar nichts tun? Weitere Wirtschaftssanktionen? Und was, wenn Putin keine finnische oder ukrainische Stadt mit einem Nuklearschlag zerstört, sondern eine Atomwaffen vor der finnische Küste in guter Sichtweite als erstes hochgehen liesse? Momentan rätseln ja Experten, ob er es mit seiner Atomdrohung ernst meint, zumindestens ist der Grossteil der Ansicht, dass diese sich nicht gegen NATO-Staaten richten könne, dort eher Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen zu erwarten wären. Aber es gibt schon erste Stimmen, die sich fragen, ob Putin noch rational handelt oder nicht vielleicht in einer mehr apokalyptischen Traumwelt wohnt. Noch ist man der Ansicht, dass Putin nicht in seinem Atombunker an seinem XXL-Tisch mit seinem letzten Getreuen Verteidigungsminister Schoigu nuklear gegrillt werden will.

Ein anderes Szenario ist, dass er vielleicht im kleinen Baltikum einen hybriden, jedoch begrenzten Angriff macht, um die USA und die NATO vor die Frage zu stellen, ob sie wegen eines kleinen Landgewinns wirklich zum Atomschlag greifen würde. Diese Szenarien werden in der Studie des Centers for Strategic Budgetary Assessment (CSBA) „Rethinking Armaggedon“ und  in dem Buch „The Senkaku Paradox- Great Power Wars about little stakes“ von dem US-Militärexperten Michael O´Hannon beschrieben. Sollte man auch einen Atomangriff auf NATOländer für unwahrscheinlich halten, so wäre doch Putin, falls er eskalieren will möglicherweise für neue Überraschungen um Finnland oder das Baltikum immer gut. Und bei aller westlichen Siegeseuphorie und Hoffnung, dass vielleicht ein Volksaufstand oder die russische Elite, gar ein Militär Putin stürzen könnte oder er zu einem Rückzug oder zumindestens Waffenstillstand bewegt werden könnte, vielleicht auch unter Vermittlung Chinas ( das sich dann als Retter des Weltfriedens und der Weltwirtschaft profilieren könnte) , so kann Putin doch immer noch darauf hoffen, dass er 2 Jahre durchhält, Trump wiedergewählt wird und einen Deal mit ihm macht auf Kosten der Ukrainer und Europäer. Zudem es auch Zeit dauerte, bis Staufenberg und Teile des deutschen Militärs nach Stalingrad Hitler stürzen wollten, was zudem fehlschlug. Und ebenso möglich, dass die Chinesen im Indo-Pazifik zu zündeln anfangen und nicht so am Weltfrieden interessiert sind, sondern ein window of opportunity sehen. Also, noch alles nicht so eindeutig.

Aber Putin ist wie Mussolini. Zettelt was im Balkan, Griechenland und Nordafrka an, hier vorerst in der Ukraine und Hitler soll ihn dann rausholen, wenn es nicht klappt. Nur hat Xi kein Afrikakorps und keine Wehrmacht in Europa oder anderen Weltteilen. Daher hofft Putin, dass Xi nun beginnt im Indopazifik rumzuzündeln oder Taiwan anzugreifen, um die USA und den Westen kräftemässig zu binden. Aber da ist auch noch AUKUS, Quad, Japan und Indien, auch wenn China und Indien bezüglich der Ukraine Russland nicht verurteilt haben, sondern sich ambivalent gebärden. Putin ist der Testrammbock für Xi, der als Zaungast abwartet, wie der Westen und die USA reagieren werden. DIe Chinesen haben ihren Lenin gelesen und Putin ist für sie der „nützliche Idiot“.

Kommentare sind geschlossen.