ARTE-Serie „Tötet die Bestien“: Postkoloniale mea- culpakritik des Westens ohne Aktualisierung und Gegenwarts- und Zukunftsperspektive

ARTE-Serie „Tötet die Bestien“: Postkoloniale mea- culpakritik des Westens ohne Aktualisierung und Gegenwarts- und Zukunftsperspektive

Zur sogenannten Zeitenwende, die auch militärisch gemeint ist, läuft nun auf ARTE die vierteilige Serie „Rottet die Bestien aus“. Eine gute Analyse des Rassismus, Faschismus, der Genozide und des Kolonialismus und Imperialismus, soweit es die Vergangenheit anbetrifft. Wer will da wiedersprechen, auch um nicht in den Verdacht eines Ewiggestrigen zu kommen? Inzwischen ist nur noch ein Teil in der Mediathek: „Rottet die Bestien aus- wie ich auf Distanz töte“ . Eine gute historische Analyse, dass Europa und dann die USA mittels Militärtechnologie, die in den anderen Staaten nicht so gefördert und unterentwickelt war, seine Hegemonie recht einfach durchsetzen konnte. Sei es nun an technologsichen Beispielen wie der europäischen Marine mit Kanonen, dem Zündnadelgewehr, den Maschinengewehren, der Herausbildung einer ersten industriellen Rüstungsindustrie in den USA, die dann als Militärisch- Industrieller Komplex selbst von General und US- Präsident Eisenhower mal später kritisiert wurde. Aber bei aller guten Analyse des Zusammenhangs zwischen Militärtechnologie und Hegemonie und dann auch seiner rassistischen Legitimierung in der Folgezeit, doch eine sehr vergangenheitsbezogene, zumal ausschliesslich antiamerikanische Kritik. Denn Japan baute auch schon seit der Meiji- Reform eine eigene Rüstungsindustrie auf, die Samurai- Ritter und kleinen Schwertschmieden wurden durch Mitsubishi, Honda und anderen Waffenschmieden und Konzernen ersetzt und selbst zu einem japansichen MIK , der dann dazu führte, dass Japan den japanisch-russischen Krieg 1905 gewann, was in Asien als Infragestellung der Überlegenheit der europäischen Mächte und des weissen Mannes gesehen wurde und zu einem als Panasiatismus verschleierten japanischen Militarismus einer Grossasiatischen Wohstandssphäre führte (ähnliches hat China heute für die Zukunft vor) , die Massenvernichtung und Elend für Asien durch den japanischen Imperialismus bedeutete. Dies wird gar nicht erwähnt, nur dass die USA zwei Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abwarfen und die eigentlichen Kriegsverbrecher seien. Faktisch hätten ja die Japaner kapitulieren können, taten sie nicht, auch nicht nach der ersten Atombombe, weswegen es eine zweite brauchte. Das nervt an diesen ewigen postkolonialen, postmodernen,pazifistischen Hippster- Lifestylelinken- Genderfeminsimusdebatten, die nur noch den heterosexuellen angry white man sehen wollen, dass sie den ebenso vorhandenen Rassismus, Kolonialismus, Faschismus und wenn mal möglich auch Imperialismus der vormals vom Westen unterdrückten Staaten und Völker gar nicht thematisieren. Und heute ist Europa, vor allem Deutschland, wo ernsthaft über die Beschaffung von schon solch Kleinwaffensystemen wie Drohnen diskutiert wurde, rüstungstechnologisch ein Schatten seiner eigenen Vergangenheit, von den USA in nahezu allen modernen Waffengattungen und Militärtechnologien abhängig, während in China und Russland ein neuer Militär- Industrieller Komplex entstanden ist, der sich auf Augenhöhe mit den USA sehen will. Deswegen auch Putins ewige Betonung der russischen Fortschritte in der Waffentechnologie von neuen Mininukes bis hin zu Hypersonicwaffen, die er stolz in seinen Reden zur Lage der Nation immer wieder demonstrativ herausstellt und sich nun auch stark genug fühlt, den Westen und die NATO nun in der Ukraine herauszufordern, zumal sich inzwischen über die reine sicherheitspolitische Kalkulation eurasische Imperiumsphantasien und rassistische und kulturchauvinistische Legitimation dazugesellen wenn man sich die Massaker in Butscha ansieht oder Putins Schrift, wonach es keine ukrainische Kultur und kein ukrainisches Volk gebe, sondern nur eine russische Welt, wie es auch Ziel Russland und Chinas ist die pax americana nun zugunsten einer Neuen mutilpolaren Weltordnung zu ihren Gunsten auch kriegerisch und mit Militär und Militärtechnologie auszukämpfen. Von daher sollte ARTE diese Serie nicht nur auf die Vergangenheit des Westens, mit der ewigen mea- culpa- moralischen Selbstanklage drehen, sondern auch mal die neuesten militärtechnologischen und geopolitischen Veränderungen der Gegenwart und auch Zukunft, in dem Europa und Deutschland Gefahr läuft das nächste Kolonialvolk zwischen US-, russischem und chinesischem Imperialismus zu werden.

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