Ukrainekrieg- der letzte Stand der Eskalationsspirale: Leichte oder schwere Waffen?

Ukrainekrieg- der letzte Stand der Eskalationsspirale: Leichte oder schwere Waffen?

Nachdem vorerst die Ideen, dass die NATO selbst in der Ukraine gegen Russland eingreift oder eine No-Fly- Zone oder eine humanitäre Rosinenbomberbrücke mit Nato- Eskorte einrichtet ad acta gelegt wurden, da sie eben eine direkte Konfrontation und wahrscheinlich den direkten 3. Weltkrieg auslösen würden, schwankt nun die Diskussion einmal bei den Sanktionen, ob man nun auch ein Öl- und/ oder Kohle- und/ oder Gasembargo machen soll, was aber noch nicht Sympathie findet wegen der desaströsen ökonomischen Auswirkungen und der Frage der kurzfirtsigen Ersetzbarkeit russischen Gases, schwankt nun die Diskussion darüber, ob man die Ukraine nun statt nur mit „defensiven Waffen“ und „leichtem Kriegsgerät“ wie Stinger etc.  auch mit „offensiven Waffen“ und schwerem Kriegsgerät“ wie Panzern, Flugzeugen, Schiffen,etc. ausrüsten soll. Annalena Baerbock sprach sich dafür aus, während Scholz zurückruderte und keine „deutschen Sonderwege“ wollte, sondern dies europäisch abstimmen, worauf die Ukrainer nun wieder den Verdacht haben, dass SPD- Scholz wie auch Lambrecht eine Verzögerungstaktik fahren, da sie das ablehnen und zumal Steinmeier wegen Russennähe ausluden von einem Kiewbesuch.

Es gibt nun 2 Fraktionen. Die eine gegen schweres Kriegsgerät, da dies die Gefahr beeinhalte, dass der Westen dadurch in einen  direkten Konflikt mit Russland reingezogen würde .Zumal die einzelne Waffensystem wie Marder oder Leopard angeblich eine Ausbildungszeit von 6 Wochen bräuchten, andere Experten sprechen wiederum von einem Jahr, zumal eine Lücke in der ohnehin „blanken Bundeswehr“ und deren Beitrag an der Ostfront reinreissen würden, zu spät kämen, wie auch strategisch gar nicht kriegsentscheidend bei einer Schlacht um Mariupol sein könnten.

Die andere Fraktion wie etwa der US- Stratege Alexander Vindland befürwortet die Lieferung offensiver Waffen wie auch schwerem Kriegsgeräts, zumal im  Korea- und im Vietnamkrieg die Sowjetunion ihren Verbündeten auch MIGs, Panzer, SAM, etc. geliefert hätten, die von nordkoreanischen und nordvietnamesischen Militär benutzt wurden, um US- Flugzeuge runterzuholen und Amerikaner zu töten, ohne dass die USA deswegen eskaliert hätten gegen die Sowjetunion. General a. D. Domroese befürwortet anders als etwa General a. D. Vad die Lieferung schweren Kriegsgeräts, zumal dies nicht offensiv genannt werden könnte, da es sich nicht gegen russisches Gebiet richte, sondern nur gegen russische Truppen und deren seperatistische Helfer im Donbass. Zudem glaubt er an eine mögliche Schnellausbildung. Ziel müsse sein, den Russen eine Niederlage in Mariupol und im Donbass jetzt beizubringen und deswegen jetzt diese Waffen zu liefern und nicht irgendwann in der fernen Vergangenheit, auch um Putin seine Siegesparade zum  Jahrestag des Sieges der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg am Roten Platz am 9. Mai nicht noch mit einem Sieg im Donbass und um Mariupol zu versüssen.Damit sind aber auch 2 Versionen von Etappensiegen in Zirkulation gesetzt. Die eine Fraktion, die glaubt, man könne den Russen eine Niderlage im Donbass beibringen, zumindestnes die Landbrücke vereiteln, wenngleich nicht die Russen aus dem dem Donbass und der Ukraine verteiben. Die anderen, die es auch in Kauf nehmen, dass Mariupol fällt und die Südostukraine in russische Hände fällt und man dann auf der Basis einer Westukraine landlocked oer noch im Besitz von Odessa vorlieb nehmen muss und diese dann so aufrüsten kann mit shwerem Kriegsgerät, dass Putin ein zweiter Angriff auf Kiew oder gar Odessa unmöglich gemacht wird.

Aber um da auch mal ein paar stammtischkriegerische Fragen zu stellen: Gibt es eine Schnellausbildung? Kommen diese schweren Waffen noch rechtzeitig? Wozu genau sollen sie dienen? Sollte man lieber nicht russische oder neueste,schnell lieferbare schwere Waffen auf den USA oder sonst herbekommen und dass seitens der EU oder Deutschlands finanzieren, wie etwa der Grüne Ralf Fücks vom Zentrum Liberale Moderne vorschlägt, dass die Bundesregierung, wenn sie keine eigenen Waffen liefern könne oder selbst wolle, doch 2% des neuen Bundeswehrsonderfonds der Ukraine zur Verfügung stellen könne, um sich  auf dem internatioanlen Waffenmarkt selbst enzudecken. ? Machen die Marder und Leos überhaupt den Unterschied bei einer Stadt-und Häuserkampfschlacht wie um Mariupol oder andere Städte ,wo doch eher der Häuser-und Tunnelkampf entscheidend ist, weswegen Putin möglicherweise Giftgas einsetzen wird, um die ukrainischen Tunnel- und Häuser“ratten“ ausräuchern und zu killen? Verliert die ukrainische Armee nicht den bisherigen Vorteil einer mobilen und flexiblen Guerilla-und Hinterhaltstrategie, wenn sie sich in offene Feldschlachten reinbegibt oder könnte sie russische Truppen, die die Stadt umzingeln binden oder angreifen und sie somit ablenken? Wäre es nicht besser sich darauf einzustellen, dass Odessa bleibt und die Westukraine dann mittels schwerer Waffen so zum Bollwerk aufgerüstet nebst der ganzen Ostfront aufgerüstet wird,dass Putin keinen erneuten Angriff auf Kiew oder Odessa starten kann? 

Jedenfalls wird nun betont, dass im Donbass jetzt die entscheidende Schlacht ablaufe und man jetzt Leopard, Marder und schweres Kriegsgerät liefern müsse, so etwa General a. D. Domroese:

»Das Ganze hat eine Dimension, die alles übersteigt, was ich gesehen habe«

Die russische Offensive in der Ostukraine steht bevor, Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse erwartet Fürchterliches. Angesichts der Ziele Putins hält er die Zweifel an Panzerlieferungen für fatal. „

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ex-nato-general-hans-lothar-domroese-ueber-russlands-ost-offensive-a-0c783e88-3f12-4dcf-a701-08de0e5038cf?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ–

Vad gegen schwere Waffenlieferungen, Domroese dafür. Irritierend für den militärischen Laien auch die völlig unterschiedlichen Angaben der sogenannten Experten zur Einschulungszeit in die schweren Waffensysteme wie Leo oder Marder, die von 2 Wochen ,6 Wochen , Monaten bis hin zu 1 Jahr schwanken. Sind die unterschiedlichen Einschätzungen politisch motivierte Schutzbehauptungen und Ausreden? Was stimmt denn nun? General a. D, Naumann wiederum schätzt dies so ein:

„Zu Ihrer Waffenfrage: Ich denke ein ausgebildeter und kampferfahrener Ausbilder wird einfache Waffensysteme wie Leo 1, Marder, Artilleriegeschütze in weniger als einer Woche beherrschen. Für die volle Wirksamkeit für den Kampf der verbundenen Waffen wird man auch unter Kriegsbedingungen sicher 2-4 Wochen brauchen.“

Zudem angesichts der russischen Militärdoktrin des „escalate to deescalate“ und nun den Qarnungen der CIA, dass Russland auch taktische Atomwaffen in der Ukraine und darüberhinaus einsetzen die ganze NATO-Abschreckungsstrategie ala Reagan und Colin S Grays begrenzte Atomkriegstrategie oder Japans „enemy base strike capability“ oder Südkoreas preemptive „Kill Chain“ beim NATO-Gipfel im Juni umgestellt werden könnte- von einer defensiven auf eine offensive Abschreckung.

Zudem muss man sich noch auf das nächste Szenario bereit machen. Einen möglichen Wahlsieg Marine Le Pens in Frankreich als game changer und einem möglichen nuklearen Denonstrationsschlag Russlands vor der Küste Skandinaviens , der als Warnschuss gegen das Bestreben Finnlands und Schwedens beabsichtigt sein könnte, nun in die NATO zu wollen. Erste Gerüchte darum gibt es jetzt auch schon:

Russische Raketensysteme setzen sich in Bewegung – Routineübung oder Drohgebärde?

Video-Aufnahmen nahe der finnischen Grenze scheinen den Transport von russischem Militärgerät zu zeigen. Ob es sich dabei tatsächlich um eine Drohung oder um reine Routine handelt, ist noch immer unklar.

Diese Aufnahmen sollen zeigen, wie russische Truppen Militärgerät in Richtung der finnischen Grenze transportieren. Das Video wurde etwa 35 Kilometer von der Grenze auf dem Parkplatz einer Tankstelle gedreht, die sich unweit der russischen Stadt Wyborg befindet.

Ein Straßenschild deutet darauf hin, dass die Fahrzeuge, wahrscheinlich mobile K-300P Bastion Küstenverteidigungssysteme, auf einer Autobahn unterwegs sind, die zu Finnlands Hauptstadt Helsinki führt.

Russische Raketensysteme unweit der finnischen Grenze

Ob die Bilder tatsächlich russische Drohgebärden darstellen oder ob es sich lediglich um eine Routineübung handelt, ist allerdings unklar. In jedem Fall findet diese Truppenbewegung in einer heiklen Situation statt.

Die Regierungen in Finnland und Schweden hatten erst kürzlich angekündigt, über einen Beitritt zum Verteidigungsbündnis NATO nachzudenken. Russland drohte daraufhin, dass dies ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen würde.

https://m.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/grenze-zu-finnland-russische-raketensysteme-setzen-sich-in-bewegung-eine-routineuebung-oder-doch-drohgebaerde_id_82765877.html

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