Neue Abschreckungsstrategie: Schafft 1, 2 Kubakrisen?

Neue Abschreckungsstrategie: Schafft 1, 2 Kubakrisen?

Im Juni 2022 wird der NATO-Gipfel, der parallel zum EU- Gipfel und G-7-Gipfel stattfinden soll eine neue NATO-Strategie beschliessen. Vorarbeite dazu wurden im Auftrag von NATO.- Generalsekretär Stoltenberg von einer Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz des ehemaligen deutschen Verteidigungsministers De Maizierre und des US-Diplomaten Wess Mitchell erarbeitet, wobei China und Russland als Hauptherausforderungen der NATO eingestuft wurden. Nun wohl im Zuge des Ukrainekriegs wieder mehr Russland. Neben der inhaltlichen Ausrichtung und Prioriserung von Feinden und Herausforderungen wird auch die Abschreckungsstrategie ein wichtiger Punkt sein. Im wesentlichen wurde die NATOstrategie der Mutual Assured Destruction und das Containment 1967 mittels des Harmelberichts umgestellt auf die bis heute noch gültige Abschreckungsstrategie der flexible response, sowie Dialogbereitschaft gegenüber der damaligen Sowjetunion. Fraglich, ob beides nach Putins Vertragsentwurf vor dem Ukrainekrieg und nun siet Beginn des Ukrainekriegs überhaupt noch Sinn macht War die flexible response in den 1990ern und 200ern noch unhinterfragt, so stellt isch nun die Frage angesichts Putins und Xis Expansionismus, ob die USA sowohl in Europa wie in Asien noch daran festhalten werden oder vielleicht nur in einer neuen Version. Grundsätzlich wurde die alte Abschreckungsstrategie und Hermanns Kahns Eskalationsleiter erstmals seitens des Centers for Strategic Budget Assessment (CSBA) durch deren Studie  „Rethinking Armageddon“ infrage gestellt- da die heutige Welt nicht mehr bipolar sei, neue Waffensysteme und theaters of wars von Cyber, Hypersonic, Hasstack, Space,gloabl strike, dazu gekommen sein und man auch die damaligen Annahmen der Verhaltenspsychologie bezüglich raionaler Akteure überarbeiten müsse. Die Studie ist nachlesbar unter:

https://csbaonline.org/research/publications/rethinking-armageddon

Ebenso stellt sich die Frage, ob die bisherige Abschreckungsstrategie der USA und der NATO angesichts der russischen Militärdoktrin der „Deeskalation durch Eskalation“ überhaupt noch zeitgemäss ist, zumal Putin und die Gegenseite immer die Eskalationsdominanz zu haben scheint und die USA und die NATO nur reagiert. Schon General a. D Naumann sprach sich in der programmatschen Schrift „Towards a Grand Strategy “2008 für die Notwendigkeit aus, dass die NATO die Eskalationsdominanz jederzeit haben müsse. Ähnlich gibt es nun US-Strategen, die der Ansicht sind, dass der Westen nicht immer durch die flexible response vor Putins Atomkriegsdrohungen wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen solle, sondern dass man die Abschreckungsstrategie umdrehen müsse, dass Putin vor den USA und der NATO wie das Karnickel vor den Schlange sitze. Hierbei werden auch Konzepte der 80er Jahre unter Reagan und Colin S- Gray wie die Doktrin der begrenzetn Atomkriege wieder vorgeschlagen. Sigmar Gabriel und Joschka Fischer meinen, dass die Sowjetunion nach der Kubakrise eine Statusquomacht geworden wäre, die anders als das revisionistische und expansionistische Putin- Russland sein. Mal abgesehen, dass es damals immer hieß, dass die Sowjetunion die Weltrevolution wolle und ihre SS-20 ja gerade dazu gedacht war, die Kräfteverhältnisse in Europa nachhaltig zu verändern, so fragt sich, selbst wenn man diese Annahme teilt, was der Umkehrschluss ist. Sollen die USA und die NATO eine neue Kubakrise abwarten oder selbst inszenieren und provozieren, um aus Putin-Russland und Xi-China Statusquomächte zu machen. Oder in Anlehnung an Che Guevaras Devise: Schafft 2, 3, viele Vietnam: Schafft 1, 2 Kubakrisen? Möglicherweise auch mit Kriegsrhetorik ala Reagan und Trump über „fire and fury“ and „Your are on a suicide mission, little fat man“?

Auch in Asien wird neu gedacht. In Japan will man nun mittles der neuen Militärstrategie „enemy base strike capabilities“ einführen, die nun auch Militärbasen und Infrastruktur  in Chinas und Nordkoreas Festland angreifen können, wie auch in Südkorea nun mit der sogenannten „Kill Chain“ nun auch Präventivkriege gegen Nordkorea im Falle einer Atomkkriegsdrohung möglich sein sollen.

Aber es geht bei dieser Diskussion auch um mehr, auch um die EInstellung der Deutschen zu Radioaktivität, Atomkraft und Einsatz von Atomwaffen. Sehr viele Länder, deren Eliten und auch Großteile der Bevölkerung sehen in den Deutscnhen da mehr ein Volk ökologischer Hypochonder und Homöopathenesoteriker mit zuviel German Angst, die die Gefahren und Auswirkungen der Radioaktivität bei weitem überschätzen, wie auch das Risiko, das von Atomkraft und selbst Atombomben ausgeht. Als ich einen Vertreter von British Aerospace, Sohn eines führenden Vertreters im britischen Verteidigungsministerium, der auch Mitglied der Schweizer Mt. Pellin-Gesellschaft war, erklärte, dass Deutschland nicht so auf Atomkraft setze wegen der Problems der Atommüllbeseitigung und des Risikos eines Gaus, meinte er, dass selbst bei einem Gau dies halb so dramatisch sei, selbst wenn Radioaktivität in den Körper gelange: „You just piss it out!“.Und dass die Ukraine, Europa, die USA und auch Japan nach Tchernobyl, Three Land Island und Fukushima, selbst Hrioshima und Nagasaki ahezu schadenlos herausgegangen seien. Auch setzen die meisten Länder der Welt auf Atomkraft, da scheinbar die Bevölkerungen niemals deutsche Filme wie „Die Wolke“ zu sehen bekamen oder diese auch als arg übertrieben ansehen würden. Im Falle von dem Einsatz von Nuklearwaffen, meinte ja auch mal der US- Stratege und Abrüstungsunterhändler Paul Nitze: „Hiroshima ist heute wieder eine blühende Stadt. wo ist das Problem?“. Und es stimmt ja auch. Deswegen sehen solche Nuklearstrategieexperten, den begrenzten Einsatz taktikscher Atomwaffen oder eben von Hiroshimaformat nicht als Problem, da sie anders als der Einsatz interkontinentaler Atomwaffen und einem globalen Atomkrieg oder zwischen Atommächten diese für überlebbar, begrenzbar, gewinnbar und führbar halten, auch wenn Europa oder Asien das Schlachtfeld sein sollte.

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