Ukrainekrieg: Was ist „Sieg“ und „Niederlage“

Ukrainekrieg: Was ist „Sieg“ und „Niederlage“

Putin will bis zum Jahrestag des 9. Mais als Sieg über den Faschismus im Großen Vaterländischen Krieg einen „Sieg“ in der Ukraine haben. Unklar ist, was er darunter versteht. Wie es zuletzt aussah, wollte er erst einmal den Donbass und Luhansk erobern, Mariupol als Landbrücke zur Krim und dann auch noch den Süden bis Odessa und sogar Transnistrien, wie einer seiner Generäle erklärte. Sehr ambitioniert, doch sieht es nicht so aus, als könnte er dieses Ziel erreichen, auch wenn er schon Sender Gleiwitz- Manöver in Transnistrien fährt und auch unklar bleibt, wie sich Explosionen auf Öllager in Russland erklären. Bisher hat er noch nicht die Ukrainer dafür verantwortlich gemacht. Umgekehrt ist die Ukraine voller Siegeszuversicht, wird seitens der USA und GB und anderer osteuropäischer Staaten weiter aufgerüstet, wie auch die Niederlande nun kräftig mit sogenannt schwerem Kriegsgerät zuliefern. Allein Deutschland blieb bisher als Bremsstein, der wegen Nord Stream 2 und Ostpolitik von Brandt bis Schröder, Steinmeier und Merkel und Restpazifismus  im Verdacht steht da immer noch prorussische Restsympathien zu haben. Die CDU/CSU hatte nun einen  Antrag für den Bundestag geschrieben, in dem sie auf Unterstützung der Grünen und der FDP in Sache schwerer Waffenlieferungen hoffte, um Scholz und die uneinige SPD zu isolieren und umzustimmen. Desweiteren reisten nun US-Aussenminister Blinken und Verteidigungsminister Austin zu Selensky nach Kiew , um diesem die US-Unterstützung zu untermauern, neue Waffenlieferungen zuzusagen und als nächstes nach Deutschland zu reisen, um da als Fürsprecher Selenskys in Bezug auf schwere Waffenlieferungen aufzutreten. Zwar ein Witz, da die USA dies persönlich könnten, aber schon witzig so tun, als sei ihr Stellvertreterkrieg nur eine  ukrainische Souveränitätsache , die man gegenüber anderen verteidigen müsse- vor allem gegenüber dem zögernden Scholz und bei der man als grösste Weltmacht die Genehmigung aus Kiew benötige. Zumindestens ist Austin heute zu einem Treffen von 40 Verteidigungsministern, vor allem der NATO-Staaten nach Ramstein gereist, um da weitere Waffenlieferungen und etwaige Sicherheitsgarantien für die Ukraine klar zu machen. Und die deutsche Vertseidigungsministerin Lambrecht sagte nun auch Gepardpanzer zu, also erstmals schweres Kriegsgerät, wobei eben dann immer noch in der Diskussion bleiben wird, was dann mit Leopard, Marder, Haubitzen und weiterem ist. Scholz hält immer noch die Klappe und Lawrow drohte mit dem Dritten Weltkrieg und erklärte Waffenpfade könnten Angriffsziele werden, aber diese Drohungen werden nicht mehr so ernst genommen wie Putins vorige nukleare Drohungen, da sie bereits inflationär sind und sie nur noch von Scholz oder Merkels ehemaliger Militärberater General Vad ernstgenommen werden. Russland hat jetzt erklärt, dass es die Gaslieferungen nach Polen einstellt, aber der Grossteil des Russengas geht nach Deutschland und diesem wurde es noch nicht direkt gedroht, mit Ausnahme, dass es passieren könnte, sollte Deutschalnd nicht in Rubel zahlen, was auch nicht passierte.

 Im Gegenteil. Die Ukraine, GB, die Osteuropäer und die USA vermelden, dass Putin seine Kriegsziele nicht verwirklichen könne, ja da ein Desaster erleiden werde. Inzwischen ist auch von „Sieg“ der Ukraine die Rede, obgleich unklar bleibt, was das Wort „Sieg“ konkret bedeuten soll. Selensky hat jetzt auch verkündet, dass er das Ziel der NATO-Mitgliedschaft nicht aus der ukrainischen Verfassung rausnehmen würde, nachdem er dies Russland zuvor für Friedensverhandlungen angeboten hatte. Dr. Rahr meinte, dass Putin kriegsmüde sei und Frieden wolle. Scheinbar ist er immer noch der Putinpropagandist wie Gerhard Schröder,denn wenn Putin Frieden wollte und kriegsmüde sei, könnte er ja einen Waffenstillstand anbieten oder sich zurückziehen. Das Gegenteil ist eher zu erwarten, zumal mit Hinblick auf die Siegesparade in Moskau. Zudem man nicht von Kriegsmüdigkeit und Frieden sprechen sollte. Bestenfalls will Putin eine Pause, um sein Militär und seine Wirtschaft auf Kriegswirtschaft zu reorganisieren, um dann seinen nächsten Zielen wie im Vertragsentwurf angekündigt, die Rückdrängung der NATO vor die Grenzen von 1997 zu realisieren. Nachdem nun auch die Machtergreifung von Marine Le Pen in Frankreich vorerst gescheitert ist, bleibt ihm perspektivisch nur noch auf die Wiederwahl Trumps abzuwarten. Und China? Anders als viele westliche Beobachter glauben wir: Xi hat Putin ermuntert in die Ukraine einzumarschieren,da er wie Putin den Westen in übereinstimmender Fehleinschätzung für ein dekadentes ,zerfaulendes und schwaches Relikt der Geschichte betrachtete, dem der Todesstoß durch einen Blitzkrieg in der Ukraine den Rest geben würde und den Durchbruch zur multipolare Welt unter chinesischer und russischer autoritärer Definition und Leitkultur ,zudem die US-Krafte in Europa und weg vom Asian Pivot bringen würde.  Xi handelt da neben Sun Tzes“ The Art of War“ und dem Einsatz von 8 Typen von Agenten wie in der Einheitsfront, auch nach einem dem der 36 chinesischen Strategeme: Den Feind durch das Schwert eines anderen töten. Beide waren sich da einig,wenngleich nun Putin de facto  der nützliche Idiot Xis und das andere Schwert ist, die Chinesen als halb lachende Dritte und vermeintliche Nichtaggressoren auf dem Zaun sitzen, aber halt nun mit Covid unbeabsichtigt wieder konfrontiert sind und der Tatsache, dass der absteigende Westen so einig ist wie in den letzten Jahrzehnten nicht mehr, wie auch die Ukrainekrise nebst Covid und US-Handelskrieg die chinesische Wirtschaft und Macht schwächt. Zudem Putin auf die Wiederwahl Trumps hofft, damit dieser die EU und die NATO aushöhlt und infrage stellt, aber China wiederum nicht, da in diesem Falle sich die ganze Aggression des Trumpschen US-Imperialismus gegen China richten würde und auf den Asian Pivot.

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