Der letzte Mohikaner: Bundeswehr raus aus Mali! Keine deutschen Sonderwege!

Der letzte Mohikaner: Bundeswehr raus aus Mali! Keine deutschen Sonderwege!

Während der Bundestagsaussschuss zu Afghanistan und den Auslandseinsätzen stattfindet und welche Lehren man daraus ziehen sollte, wird dies nun an der Frage des Bundeswehreinsatzes in Mali und dem Sahel gleichzeitig aktuell. Während Verteidigungsministerin Lambrecht die Bundeswehr abziehen will, wenngleich die quasi als Geißel in Mali gehalten wird, spricht sich Schnatterliese und Aussenministerin Baerbock für eine weitere Beibehaltung der deutschen Malimission aus- egal, wer das noch wünscht- ob in Deutschand oder Mali. Jetzt hofft Baerbock das noch über die UNO retten zu können. Der Grundsatzfrage, warum die malische Militärregierung lieber die Russen in Form der Wagnergruppe reinholt, wird gar nicht nachgegangen, vielleicht auch dass diese sich dadurch Stabilität vor Islamisten erhofft, weil sie sich von dem deutschen und franzöischen Militär militärisch und deren Regierungen politisch nichts erhoffen.

„Ampel-Regierung in Sorge: Deutschland darf 140 Soldaten nicht aus Mali ausfliegen – stattdessen landen Russen

Rund 140 Bundeswehr-Soldaten sitzen nach dem Abzug der Franzosen in Mali fest. Plötzlich rücken russische Truppen an. Die Ampel-Bundesregierung wendet sich vehement an die UN.

München/Gao – Was geht da in Mali vor sich? Was plant Moskau-Machthaber Wladimir Putin in dem westafrikanischen Land?

Deutsche und britische Soldaten der UN-Mission „Minusma“ hatten am Dienstag (16. August) – einen Tag nach dem französischen Abzug aus dem Lager in Gao – das Eintreffen von offenkundig russischen Einsatzkräften auf dem Flughafen der malischen Stadt beobachtet. Begleitet wurden geschätzt 30 mutmaßlich russische Soldaten von je einem Erdkampflugzeug EMB 314 Super Tucano und L39 Albatros.

Russische Kräfte in Gao eingetroffen: Ampel-Regierung besorgt um Bundeswehr-Soldaten in Mali

Die Lage spitzt sich offenbar zu, nachdem zuletzt erneut ein geplanter Flug deutscher Bundeswehr-Soldaten gestoppt werden musste. Zum Hintergrund: Deutsche Gebirgsjäger sollten für den Schutz des Flughafens Gao nach Mali verlegt werden.

Es handelt sich um eben jenes Flugfeld, auf dem nun wohl russische Truppen eintrafen. Und über das eigentlich ein Austausch des deutschen Kontingents stattfinden soll. Unklar blieb am Mittwoch (17. August) jedoch, ob eine von der Bundeswehr für Donnerstag (18. August) eingeplante Rotation deutscher Soldaten grünes Licht der Militärmachthaber in der Hauptstadt Bamaku bekommt.

Das Auswärtige Amt erklärte dazu, am Dienstag hätten 16 truppenstellende Nationen in New York einen Brief an die Vereinten Nationen (UN) übergeben und gefordert, dass sich die UN „noch stärker dafür einsetzen, dass die Arbeitsbedingungen in Mali jetzt schnellstmöglich wieder normalisiert werden“. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte: „Das hat für uns höchste Priorität“. Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium arbeiteten „gemeinsam mit Hochdruck daran, dass diese Flüge für unsere Soldatinnen und Soldaten realisiert werden können“. Die Ankunft russischer uniformierter Kräfte nahe dem Feldlager habe das „Missionsumfeld verändert“.

UN-Mission in Mali: Deutsche Flüge untersagt – 140 Bundeswehr-Soldaten sitzen in Gao fest

Wie der Spiegel schreibt, sitzen mittlerweile rund 140 deutsche Soldaten in dem westafrikanischen Staat fest, deren normale Einsatzzeit bei der UN-Mission bereits beendet wäre. In den vergangenen Tagen hatte das Verteidigungsministerium bereits mitgeteilt, dass die deutsche Bundeswehr ihren Einsatz in Mali bis auf Weiteres aussetzen – also unterbrechen – werde. Als Grund wurden Sicherheitsbedenken nach dem französischen Abzug genannt.Die malische Übergangsregierung unter Präsident Assimi Goïta, einem Militäroffizier, der sich im Mai 2021 an die Macht geputscht hatte, arbeitet mittlerweile offen mit Russland zusammen. Erst im Mai hatte indes der Deutsche Bundestag das deutsche Kontingent für die UN-Mission von 1100 auf 1400 Soldatinnen und Soldaten aufgestockt. Aktuell sollen sich rund 1000 Bundeswehr-Soldaten in Mali aufhalten. (pm/dpa)“

https://www.merkur.de/politik/russland-mali-deutschland-bundeswehr-soldaten-ausfliegen-gao-ampel-regierung-news-zr-91730922.html

Ex-NATO- und Bundeswehr- General Domroese jr. , der auch im Untersuchungsausschuss für Afghanistan und den Lehren daraus für deutsche Auslandseinsätze sitzt, fordert in einem Podcast des Hessischen Rundfunks einen Abzug aus Mali und eine Rettung der Sahelmission durch eine Verlagerung auf Niger. Aber würde dies viel tiefliegendere Problem und Konstellationen lösen oder nicht nur ein Versuch sein einem untoten Zombie noch Leben einzuhauchen? Zumal Deutschland vor allem in Europa wegen Russland und dem Ukrainekrieg beschäftigt ist und vielleicht noch die Fregatte Bayern und 6 Eurofighters Richtung Indopazifik entsenden kann und seine mauen Ringtäusche und Zögerlichkeiten (vielleicht noch wegen Resthoffnung von Scholz in Friedensverhandlungen mit Putin) nun dazu geführt haben, dass Südkorea die benötigten Waffen für die NATO-Staaten und die Ukraine liefert  und Deutschland trotz Bundeswehrsonderfonds die 2%-Marke der NATO immer noch nicht erfüllt, wie auch die gesamte Bundeswehr noch einige Jahre brauchen wird, um überhaupt wieder eine ernstzunehmende Kampfkraft an der europäischen Zentralfront zu entwickeln, auch wenn Lindner ankündigte die Bundeswehr wie im Kalten Krieg zur konventionell (Atomwaffen ja nicht) „modernsten, stärksten Armee in Europa“ aufrüsten zu wollen.

Aber eine Verlegung nach Niger bringt wahrscheinlich nichts in dem Sinne, wie es sich Domroese jr. und Baerbock denken. Eher muss man das geopolitische Gesamtbild in Afrika betrachten und welche Arbeitsteilung der Westen da noch vornehmen kann oder ob er noch als einheitliche Kraft auftritt. Momentan ist ja eher Rückzug angesagt und die Bundeswehr in Mali scheint da so wie Honnecker in der DDR – der letzte Mohikaner, der das Licht noch ausmachen soll. Die USA ziehen sich auf den sub-Saharan South zurück,  die Franzosen ziehen völlig aus Mali  ab.  Eine Verschiebung nach Niger bringt nichts, zumal sich nur etwas ändern könnte, wenn Deutschland die Militärregierung in Mali anerkennt und den Wertekonsens der Ecowas und des Westens nicht mehr teilen sollte. Aber Mali ist nur ein Baustein der Sahel und die Sahel nur ein Baustein in Afrika und was in Mali gerade abläuft ist eine informelle Geißelnahme und Sabotage der Bundeswehr. Wenn Länder wie die Militärregierung in Mali die Bundeswehr und damit Deutschland nicht wollen, zumal diese auch keine Kampfeinsätze macht, sondern eher unterstützendes Beiwerk der kämpfenden Franzosen war, die nun abziehen, ist das nur noch eine desperate und symbolische Halteaktion Ewiggestriger , auch wenn Schnatterliese und deutsche Aussenministerin Baerbock sagt „Jetzt erst Recht“, während Lambrecht das besser kapiert, dass man da nicht erwünscht ist und auch zumal, wenn man nichts wesentliches beiträgt, sollte man sich mal eher Fragen, warum die Malimilitärregierung Wagner will, die in ihrem Sinne für Stablität gegenüber den Islamisten sorgen und auch aktiv kämpfen und nicht bei jedem Kampfeinsatz eine Menschenrechtskommission einberufen und Demokratie fordern.

Das wäre auch nicht besser durch eine Verlagerung nach Niger, wenn sich die Franzosen verabschieden und die USA südwärts wandern, sub-Saharan wie Blinken sagt. Daher noch als Lesetip unser letzter GR- Artikel zur neuen Afrikastrategie der USA, um das begreiflich zu machen: Bundeswehr raus aus Mali! Das sollte man als Lehre aus Afghanistan zumindestens erkannt haben.

Neue Afrikastrategie der USA: Fokusierung auf ein Bollwerk im südlichen Subshara- Afrika?

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