Decoupling und die Politisierung der Lieferketten: Democracy Chips und Dictator Gas- „Made in Democracy“
Im Rahmen des aufziehenden neuen kalten Krieges zwischen West und Ost, des sinoamerikanischen Konflikts und des Decoupling werden nun auch die Lieferketten und Produkte politisiert. Vorreiter: „Democracy chips“ aus Taiwan und den USA:
“Taiwan touts ‘democracy chips’ in meeting with US state governor
TAIPEI (REUTERS, AFP) – Taiwan wants to ensure its partners have reliable supplies of semiconductors, or “democracy chips”, President Tsai Ing-wen told the governor of the US state of Indiana on Monday (Aug 22), saying that China’s threats mean fellow democracies have to cooperate.
Governor Eric Holcomb is making the third visit this month by a US delegation after US House Speaker Nancy Pelosi made a brief trip, infuriating China, which views Taiwan as a renegade province to be reunified, by force if necessary.
A week after Mrs Pelosi’s visit, five US lawmakers, led by Senator Ed Markey, visited Taiwan.
China staged extensive military exercises near Taiwan after Mrs Pelosi’s visit. Taiwan rejects Beijing’s sovereignty claims, saying only the island’s people can decide their future
„Taiwan has been confronted by military threats from China, in and around the Taiwan Strait,“ Ms Tsai told Mr Holcomb during the meeting at her office in Taipei.
(…)
Mr Holcomb is due to meet representatives of Taiwan’s semiconductor companies on his visit amid an expansion of links between his state and the island, which is home to the world’s largest contact chip maker, Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC).
„Economic security is an important pillar of national and regional security,“ Ms Tsai said. „Taiwan is willing and able to strengthen cooperation with democratic partners in building sustainable supply chains for democracy chips.“
Mr Holcomb talked of the efforts his state is making in supporting the tech industry, pointing to a June announcement by Taiwan’s MediaTek, the world’s fourth largest chip designer by revenue, of a new design centre in Indiana in partnership with Purdue University.
O weh, ich fahre einen benzinfressenden, karbonautoritären Uigurenblutsaufenden Dictator- VW statt einem Democracy Car, falls es das schon gibt oder Bio- Democracy Bike. Ja und zu meiner Schande weiss ich auch noch um die deutsche Geschichte: Hitler, Blondi, Ferdinand Porsche, Wolfsburg, Kübelwagen der Wehrmacht und Volkswagen ist dann eh schon gleich völkisch und Volk geht ja gar nicht. Ja, auch nicht VW, die brasilianische Militärdikatur und den VW- Werkschutz gegen die Gewerkschaften und Arbeiter in Brasilien vergessen. Oder sollte ich eine andere deutsche Marke wählen? Aber wie war das bei denen dann noch mit Parteispenden an die NSDAP, deutsche Autobahn, Zwangsarbeitern und anderem- mal umgekehrt gefragt: Welcher deutsche Konzern hatte da keinen „Dreck am Stecken“ ohne dies als Entschuldigung zu sehen. Na, wie wäre es dann mit einem Democracy und Liberation Ford, aber bitte keine Tin Lizzie, zumal „uns“ ja „die Amis“ befreit haben? Ist aber wie bei IBM mit den Lochkarten für die NSDAP und Auschwitz, denn es gab ja auch den Antisemiten und Hitlersympatisanten Ford, der auch solch programmatische Schriften wie „Der internationale Jude“/ „The International Jew“ verfasste, die Motorisierung und die deutschen Autobahnen unter Hitler spitze fand (obgleich die erste Autobahn unter Adenauer als Kölner Bürgermeister gebaut und das erste Fordwerk in Deutschland in Köln errichtet wurde). Nun ja, vielleicht wird dies nach dem angeblichen Ende des Fordismus und japanischer just-in- time – Kaizen- lean production nun im Zeitalter des Postfordismus, der Postmoderne und des Postkolonialismus anders gesehen.
Und wie „sauber“ können eigentlich Produkte und Lieferketten überhaupt sein, wenn man nicht eine Weltrevolution oder andere Produktions- und Arbeitsbedingungen herstellt und nicht immer dem „Kunden König“ als individuelle moralische Entscheidung vorsetzt, auf die er nur ganz bedingt Einfluss hat, zudem ja für viele „Geiz ist geil“gilt und sich etliche „Kunden“ und selbst „kritische Verbraucher“ angesichts prekärem Einkommen das auch nicht leisten könnten.
Erinnert zudem alles ein wenig an Freedom Fries statt French Fries zu den Hochzeiten von 9 11 und dem Irakkrieg 2003. Nun, nach dem Scholzbesuch in Montreal gibt es demnächst auch Freedom Democracy LNG aus Kanada statt Dictator Gas aus Russland- nach einem friedenden Hungerwinter. Aber zur Beruhigung des moralischen Gewissens und zur Unterstützung des Freien Westens ess ich erst mal auch Democracy Chips, um über die Runden zu kommen:
Aber „ungarisch“. Ist da vielleicht der Autokrat Orban drinnen? Na, dann gönne ich mir lieber einen regionalen Bio- Democracy Äppelwoi aus Frankfurter und deutschen Landen- so deutsch wie Deutschländer und Rügenwalder Wurst. Oder etwa nicht? Sollte ich da etwas verpasst haben? Na, im Ernstfall dann doch lieber Vorlieb mit Hipp-Babykost und dem Herrn Hipp, der ja mit seinem Namen bürgt und Markenwerbung macht oder Trigema – das ist der urdeutsche, wirtschaftsnationalistische, wenn schon nicht Trump, sondern Trupp, also der Herr Grupp und – mit Ausnahme des Patriachengehabes-nicht zu verwechseln mit Krupp, der als letzter verbliebener, in Deutschland produzierender Textilindustrieller dem Outsourcing- Globalisierungswahn widerstanden habe und der mittels seines Werbeschimpansen deutsche Arbeitsplätze verspricht. Da weiss man, dass alles deutsch ist, zumal ja bekannt ist, dass Deutschland weltweit führender Baumwollproduzent ist. Zumindestens sitzt Herr Grupp im grünregierten Kretschmann- Badenwürtenberg , wählt nach eigenen Auskünften grün, während seine beiden Kinder da die schwarzen Schafe der Familie sind, die noch die CDU und Merkel gewählt haben. Tja, so sehen heute Generationenkonflikte aus, wenn „die Jugend rebelliert“. Nur sollte Herr Grupp den neuesten Trend nicht verpassen ,da er äusserte, dass er keine Bedenken hätte, Ladas und andere Produkte aus Russland zu kaufen und konsumieren. Putin wird symbolische, charismatische Multiplikatoren suchen. Eine mögliche Entwicklung ist, dass Trigemachef Grupp zur AfD überläuft und deren prominenter Sprecher für von Sanktionen von der Pleite bedrohte deutsche Mittelstandsunternehmer und antiamerikanisches Sprachrohr wird. Bisher wählte er grün,im Gegensatz zu seinen Kindern,die Merkel und die CDU wählten ,also quasi die schwarzen Schafe der Familie waren.Grupp spricht sich schon jetzt lautstark gegen die Sanktionen aus und sieht die USA als eigentlichen Verursacher des Krieges.
„Im Hintergrund steuert alles der Amerikaner“ – Aussage von Trigema-Chef erschüttert Experten
Grupps Firma und Person haben starken Symbolcharakter, gelten als die bis auf die Baumwolleversorgung decoupelte Firma, die in Deutschland produziert, regionalisiert hat, dem Outsourcing-Wahn der alten Globalisierung wiederstanden hat, der deutsche Vorzeigeunternehmer. Von daher sollte man im Wirtschaftsministerium Wert darauf legen, dass er als mögliche pro-Putinsche Symbolfigur nicht pleite geht und man ihn sich zum Feind macht, sondern ins transatlantische Democracylager holt, bevor er Fürsprecher Putins und der AfD wird. Und sei es mit der bevorzugten Belieferung seines Betriebs mit Democracy LNG. Ex- NATO General Naumann kommentierte noch:
„Das Interview mit Grupp hatte ich bereits gesehen und empfinde ähnlich wie Sie. Für seine Generation nach meinen Erfahrungen nicht überraschend. Die dumpfe Angst vor der sowjetischen Macht aus dem Jahr 45 und der häufige Anti- Amerikanismus der gleichen Generation habe ich mehrfach erlebt. Aus dieser Mixtur entsteht eine mystische Verbindung mit dem Russland, das es vielleicht in Tauroggen 1812 gegeben hat. Dennoch hoffe ich, dass man Wege findet Herrn Grupp davon abzuhalten Fackelträger der AfD zu werden. Sein Maskottchen Charly hätte dafür kein Verständnis.“
Ja,vielleicht sollten die Alliance of Democracies und die NATO Grupps Werbeschimpansen Charly ein paar Bananen geben, damit er sein Herrchen überredet,die richtige Seite zu wählen und nicht mimisch und IQ-mäßig gegenüber dem Schimpansen hinten abzufallen wie einst der Hollywoodschauspieler Ronald Reagan in „Bedtime for Gonzo“. Am besten mit Democracy Bananen- aber da hätten wir wieder bei Chiquitta einige Imageprobleme.
Mit den „Democracy Chips“ deutet sich da möglicherweise eine Trendwende an. Aber auch dem kann abgeholfen werden: Um das gute Gewissen nachhaltig zu beruhigen und moralisch transparent und dann demokratisch einwandfrei zu sein wie es sich für kritische und demokratisch- ökologisch-soziale mündige Bürger und gut erzogene Untertan*innen geziemt, sollte ganz einfach neben der Ernährungsampel, den Angaben zu Bezugsort, Produktinhalten, green footprint, Nachhaltigkeit, Genderphilie, Kalorien, Bio- und Tierschutzlabel u.a. wie beim Reinheitsgebots des deutschen Bieres auch eine Demokratiegehaltangabe bei jedem Produkt eingeführt werden. Eine Democracy Ampel könnte unter der Ampelkoalition noch Realität werden oder ein Democracy Label oder zumindestens Made in Democracy. Die political correct- Debatte dürfte sich dann bei Produkten unter dem 50%- Democracygehalt eines Produktes und ob das dann wirklich „Made in Democracy“ist, entfachen. Aber erst mal abwarten, ob sich dieser Demokratisierungshype durchsetzt angesichts der Zunahme autoritärer Staaten in der Welt und falls Trump oder ein artverwandter Republikaner gewählt werden sollte, die von Demokatie und Menschenrechten bekanntlich wenig halten, vielleicht auch selbst ein autoritäres US-System nachhaltig errichten wollen, würde aus Democracy Chips schnell „America First Chips“ oder „Anti- China ( Virus) Chips“ oder „Patriotic Chips“. Und die EU, die auch mit Autokraten innerhalb ihrer Wertegemeinschaft zu kämpfen hat, hätte dann auch vielleicht Probleme bezüglich des Demokratiegehalts des transatlantischen Großen Bruders und in eigener Sache.
