Das chinesische Jahrhundert, die russische Welt und die Klimakatastrophe

Das chinesische Jahrhundert, die russische Welt und die Klimakatastrophe

In seinem neuen Buch “To Govern the Globe- Washington’s World Order and Catastrophic Climate Change” behauptet Alfred Mc Coy , dass das von der KP China erhoffte chinesische Jahrhundert, wenn es denn 2030 beginne, aufgrund der Klimakatastrophe schon 2050 wieder vorbei sein werde, da die Nordebene Chinas mit seinen landwirtschaftlichen Flächen und 400 Millionen Bewohnern aufgrund von Dürre und Hitze unbewohnbar würde und eine Massenflucht eintreten werde. Deswegen fordert er in seinem Buch auch eine neue Weltordnung:

“Weighing Beijing’s global future, it seems safe to assume that, minimally, China will gain enough strength to weaken Washington’s global grip and is likely to become the preeminent world power around 2030. Count on one thing, though: the accelerating pace of climate change will almost certainly curtail China’s hegemony within two or three decades.

As early as 2017, scientists at the nonprofit Climate Central reported that, by 2060 or 2070, rising seas and storm surges could flood areas inhabited by 275 million people worldwide and, suggests corroborating research, Shanghai is “the most vulnerable major city in the world to serious flooding.” According to that group’s scientists, 17.5 million people are likely to be displaced there as most of the city “could eventually be submerged in water, including much of the downtown area.”

Advancing the date of this disaster by at least a decade, a report in the journal Nature Communications found that 150 million people worldwide are now living on land that will be below the high-tide line by 2050 and that rising waters will “threaten to consume the heart” of Shanghai by then, crippling one of China’s main economic engines. Dredged from sea and swamp in the fifteenth century, much of that city is likely to return to the waters from whence it came, possibly as early as three decades from now.

Meanwhile, increasing temperatures are expected to devastate the North China Plain, a prime agricultural region between Beijing and Shanghai currently inhabited by 400 million people. “This spot is going to be the hottest spot for deadly heat waves in the future,” according to Professor Elfatih Eltahir, a specialist on hydrology and climate at MIT. Between 2070 and 2100, he estimates, the region could face hundreds of periods of “extreme danger” when a combination of heat and humidity will reach a “wet bulb temperature” (WBT) of 31° Celsius, and perhaps five lethal periods of 35° WBT — where a combination of heat and high humidity prevents the evaporation of the very sweat that cools the human body. After just six hours living in such a wet bulb temperature of 35° Celsius, a healthy person at rest will die.

If the “Chinese century” does indeed start around 2030, barring remarkable advances in the reduction of the use of fossil fuels on this planet, it’s likely to end sometime around 2050 when its main financial center is flooded out and its agricultural heartland begins to swelter in insufferable heat.

A New World Order?

Given that Washington’s world system and Beijing’s emerging alternative show every sign of failing to limit carbon emissions in significant enough ways, by mid-century the international community will likely need a new form of global governance to contain the damage.

After 2050, the world community will quite possibly face a growing contradiction, even a head-on collision, between the foundational principles of the current global order: national sovereignty and human rights. As long as nations have the sovereign right to seal their borders, the world will have no way of protecting the human rights of the hundreds of millions of future climate-change refugees.

By then, facing a spectacle of mass global suffering now almost unimaginable, the community of nations might well agree on the need for a new form of global governance. Such a supranational body or bodies would need sovereign authority over three critical areas — emissions controls, refugee resettlement, and environmental reconstruction.

Während die EU nun die angeblich schlimmste Dürre in 500 Jahren beklagt, sich auch in Indien, Pakistan, Afghanistan, Afrika, den USA die Wetterextreme verstärken, scheint Mc Coys Prognose zu China sich scheinbar auch zu befürworten, wobei dies scheinbar nicht nur auf die Nordebene Chinas begrenzt bleibt:

„Menschen suchen Schutz in Bunkern: Schlimmste Hitzewelle seit Jahrzehnten hat China fest im Griff

Ausgetrocknete Flüsse und schwitzende Pandas: Eine Hitze- und Dürrewelle macht China seit Wochen zu schaffen. Darunter leidet auch die Wirtschaft.

München/Chengdu – In Deutschland ist in diesen Tagen viel von Solidarität die Rede. Bevor im Winter die Heizungen kalt bleiben und die Industrie nicht mehr produzieren kann, weil das Gas aus Russland fehlt, sollen die Bürgerinnen und Bürger schon jetzt mit dem Sparen beginnen. Kürzer duschen, die Heizgeräte warten, richtig lüften. Ob sich aber auch diejenigen daran halten werden, die es sich leisten können, bei offenem Fenster zu heizen, wird sich zeigen. In China ist man da schon weiter: In der Volksrepublik übt man sich angesichts einer nie dagewesenen Hitzewelle und dramatischer Energieengpässe in Solidarität, und das ganze Land macht mit. Das zumindest ist das Bild, das die Staatsmedien und die streng kontrollierten sozialen Medien seit Tagen vermitteln.

„Strom und Wasser zu sparen ist das, was wir jetzt tun müssen. Wir müssen uns einig sein, um die Schwierigkeiten zu überwinden“, schreibt ein Nutzer bei Weibo und erhält dabei Applaus von mehr als 40.000 Menschen. Auch ein Video macht derzeit die Runde in dem sozialen Netzwerk, darauf zu sehen: eine Frau namens Li, die ein Essenspaket mit einem langen Seil in den 25. Stock ihres Wohnhauses zieht. Kurz bevor sie die Bestellung aufgegeben hatte, so erzählt die Frau aus der Provinz Sichuan, sei der Strom abgestellt worden. Damit der Lieferjunge bei den derzeit rund 40 Grad Tagestemperatur nicht Hunderte Treppenstufen nehmen muss, kam Frau Li auf die Idee mit dem Seil.

Hitzewelle in China macht auch der Wirtschaft zu schaffen

Sichuan lieg im Westen Chinas, an der Grenze zu Tibet. Mehr als 80 Prozent ihres Stroms produziert die Provinz mit Wasserkraft, ein Teil davon wird normalerweise in andere Landesteile exportiert. Seit ein paar Wochen aber wird die Provinz von einer Dürre- und Hitzewelle heimgesucht, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gab. Einst mächtige Flüsse schrumpften zu Rinnsalen, eine Stromproduktion dort ist nur noch schwer möglich. Laut Analysen der Investmentbank Morgan Stanley ist die tägliche Stromerzeugung aus Wasserkraft um 51 Prozent gesunken. Gleichzeitig steigt der private Bedarf, da es viele Menschen aufgrund der hohen Temperaturen ohne Klimaanlage in ihren Wohnungen oder Büros kaum aushalten.

In den vergangenen Tagen musste deshalb immer wieder der Strom abgeschaltet werden – was nicht nur die Privathaushalte trifft, sondern auch die vielen Unternehmen, die in der Provinz ansässig sind. Dazu gehören auch Weltkonzerne wie der Apple-Auftragsfertiger Foxconn, Bosch oder Toyota. Insbesondere E-Autos und Fotovoltaikanlagen werden in Sichuan gefertigt, außerdem Rohstoffe wie Lithium und Polysilicium gefördert. Alle diese Branchen leiden unter Unterbrechungen der Lieferketten. Selbst im fernen Shanghai – rund 1.700 Kilometer von Sichuans Hauptstadt Chengdu entfernt – spürt man die Auswirkungen der Energiekrise im Westen des Landes. Am Bund, Shanghais weltberühmter Uferpromenade, blieben am Montag und Dienstag die Lichter aus. Denn die 24-Millionen-Metropole bezieht einen Teil ihres Stroms aus Wasserkraftwerken im Grenzgebiet zwischen Sichuan und Yunnan und vom Dreischluchtendamm am Jangtse, an dessen Ufern im Juli so wenig Regen wie seit 60 Jahren nicht mehr gemessen wurde.

Hitzewelle in China: Selbst die Pandas schwitzen

Selbst den Pandas, die in großen Schutzgebieten nahe der Hauptstadt Chengdu leben, wird es zu heiß: Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua verbreitete Bilder, die zeigen, wie sich Riesenpanda Qing Qing an einem riesigen Eisblock abkühlte.

Aber nicht nur Sichuan leidet unter der extremen Hitze. In der zentralchinesischen Provinz Henan berichtete unlängst eine Frau, dass die lebenden Garnelen, die sie auf dem Markt gekauft und in einer mit Wasser gefüllten Plastiktüte nach Hause getragen hatte, auf dem Heimweg von der Hitze gekocht wurden. In Guangzhou, ganz im Süden des Landes, teilte ein Mann ein Foto seiner Schuhsohlen, die auf dem glühend heißen Asphalt geschmolzen waren.

Weite Teile des Landes erleben derzeit die schlimmste Hitzewelle seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961, hinzu kommt außergewöhnliche Trockenheit. Insgesamt 14 chinesische Provinzen und Regionen sind derzeit laut offiziellen Angaben von „mittelschwerer bis schwerer“ Dürre betroffen. In der Ostküstenmetropole Nanjing sowie in der Stadt Nanchang in der zentralen Provinz Jiangxi fiel den ganzen August noch kein Regen.

Die Dürre hat bereits Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung. Nordöstlich von Nanchang liegt der Poyang-See, der größte Süßwassersee Chinas. Zuletzt aber schrumpfte der Poyang auf nur noch ein Viertel seiner normalen Größe. Inmitten des ausgetrockneten Gewässers tauchte gar eine eigentlich versunkene Insel samt historischem Leuchtturm wieder auf. Bewässerungskanäle, die Reisfelder in der Umgebung mit Wasser versorgen, blieben trocken – weswegen die Regierung neue Gräben ausheben ließ, um wenigstens einen Teil der Felder zu bewässern.

Das ist dringend nötig, denn China verfügt über sieben Prozent der weltweit nutzbaren landwirtschaftlichen Flächen, muss damit aber 22 Prozent der Weltbevölkerung versorgen. Es ist ein Dilemma, das sich noch verschärfen könnte, denn Prognosen zufolge dürfte das Land in Zukunft von immer heftigeren und längeren Hitze- und Dürreperioden heimgesucht werden.

China leidet unter dem Klimawandel – und heizt ihn selber an

Allerorts in China versucht man nun, den Energiebedarf zu reduzieren. In der Jangtse-Metropole Chongqing östlich von Chengdu öffneten mehrere Einkaufszentren erst am späten Nachmittag – und das auch nur für einige Stunden, um Energie zu sparen. Seit Juli wurden in der Stadt an mehr als 30 Tagen Temperaturen von über 35 Grad gemessen. Dutzende U-Bahn-Stationen wurden deshalb zu Schutzräumen umfunktioniert. Manche Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt flüchteten sich zur Abkühlung gar in Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, wie Xinhua berichtete. In der Gegend kam es zudem zu mehreren Waldbränden.

Weil viele Wasserkraftwerke im ganzen Land nicht mehr die volle Leistung erbringen, lässt die Regierung gezwungenermaßen mehr Kohle verfeuern. Aktuell ist China für rund 30 Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich – und damit auf den ersten Blick also ein Klimasünder, der nun die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels zu spüren bekommt. Tatsächlich aber liegen die Pro-Kopf-Emissionen in China nur etwa halb so hoch wie in den USA – und auf etwa demselben Niveau wie in Deutschland. Außerdem entstehen viele Emissionen bei der Produktion von Waren, die nicht in China konsumiert werden, sondern im Ausland. Zudem lagen die Emissionen in China über Jahrzehnte auf sehr niedrigem Niveau und stiegen erst ab etwa dem Jahr 2000 stark an.

Dennoch steht nun auch China vor der drängenden Frage, wie sich der Ausstoß an Treibhausgasen reduzieren lässt, ohne das Wirtschaftswachstum auszubremsen. Bis zum Jahr 2060, so kündigte Staats- und Parteichef Xi Jinping vor zwei Jahren an, will das Land eigentlich die CO₂-Neutralität erreicht haben. Auch wenn EU und USA bereits zehn Jahre früher so weit sein wollen: Es ist ein ehrgeiziges Ziel. In diesem Jahr dürfte die zusätzlich verfeuerte Kohle den CO₂-Ausstoß zwar nicht nach oben treiben, weil gleichzeitig weniger produziert wird – aufgrund der aktuellen Stromausfälle, aber auch wegen der vielen Corona-Lockdowns im ganzen Land. Aber erst ab 2030 sollen Chinas Emissionen tatsächlich sinken. Dabei zeigt sich schon jetzt fast überall im Land, dass die Zeit drängt.

https://www.fr.de/panorama/china-hitzewelle-duerre-wetter-trockenheit-sichuan-stromversorgung-wirtschaft-chongqing-zr-91742284.html

Chinaexperte Professor van Ess weist jedoch auch auf einige Gegentrends hin. Zum einen bezüglich der weltweiten Zahl der Hurrikans und Tornados, die gesunken sei über die letzten 2 Jahrzehnte, wenngleich ihre Intensität und Stärke zugenommen habe. Bezüglich China kommentierte er noch:

„Ja, aber lustigerweise scheint es so, dass es aufgrund des Klimawandels jetzt im Norden deutlich mehr regnet und es dort grüner und angenehmer wird, während der traditionell grüne und sehr feuchte Süden nun trocken wird. Die Hauptstadt muss nicht mehr wegen Wassermangels aus Peking nach Süden verlegt werden, was in den 90ern mal diskutiert wurde und früher immer als ein Zeichen von Schwäche gedeutet wurde.“

Nun ja, der Norden und Peking erhält den Grossteil seines Wassers aus der Himalyagegend im Westen, dem Drei-Schluchtenstaudamm und in der Zukunft erhofftermassen durch den geplanten Himmelkanal, der von Tibet bis Peking und Shanghai führen soll und genau diese Gebiete sind ja durch die Dürre betroffen zumal auch die Gletscher abschmelzen und damit die Wassereservoirs. Aber es zeigt auch, dass dies eher als Machtfrage gesehen wird seitens der KP China als als ökologische Frage und Frage der Kosten für die Menschen und Chinesen. Interessant scheint nur, ob die Wirtschaft oder die Staatsmacht geschmälert würde und dass es zu keiner politischen Instabilität kommt, die die KP China bedrohen könnte.

Dennoch gab es in der Vergangenheit schon oft Weltuntergangsszenarien, die dann nicht eingetreten sind. Es erinnert ein wenig an die Fabel mit dem afrikanischen  Jungen, der aus Spass die Dorfbewohner immer wieder vor einem Löwen warnt, den er erfunden hat und der nicht kommt und als er kommt, hören die Dorfbewohner nicht mehr hin und der Löwe frisst den Jungen. Dieses Dilemma verdeutlicht auch folgender Artikel der grünen Tageszeitung taz sehr gut:

„Klimawandel und Prognosen: Die Apokalypse naht

Prognosen irren häufiger, als sie richtig liegen. Das könnte auch beim Klima so sein – aber dieses Risiko sollte man nicht eingehen.

Das Ende der Welt ist – außer man hat sadistische oder fanatisch-religiöse Neigungen – nicht gerade das vergnüglichste Gesprächsthema. Fangen wir also lieber mit den Simpsons an. In einer Rückblende der gelben Comic-Familie präsentiert der Wissenschaftler Professor Frink einen frühen Computer – mannshoch und buntblinkend.

Frink – dicke Brille, Hasenzähne, weißer Kittel – prognostiziert dann den Zuschauern: In 100 Jahren werden Computer nur doppelt so schnell, dafür aber zehntausend Mal größer sein, und so teuer, dass nur die fünf reichsten Könige Europas sie sich leisten werden können. Der Witz funktioniert, weil er ein befreiendes Gefühl bedient: Wissenschaftler liegen meistens daneben.

Zurück zum Weltuntergang. Das australische Breakthrough National Centre for Climate Restoration hat aus dem Forschungsstand zum Weltklima gefolgert: Es bestehe das realistische Risiko, dass die Menschheit bis 2050 ausstirbt, wenn wir weitermachen wie bisher.

Die Verlockung ist groß, das Szenario in eine Reihe amüsanter Fehleinschätzungen einzureihen: In den 1930er Jahren prognostizierte der Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes, die Generation seiner Enkelkinder werde nur noch 15 Stunden die Woche arbeiten müssen; in den 1980ern würden wir den ersten Mensch auf den Mars schicken, dachte der Zukunftsforscher und Pentagon-Berater Herman Kahn; Bill Gates hielt das Internet 1993 für einen Hype; 1943 schätzte der IBM-Chef Thomas Watson – der echte Frink quasi – den weltweiten Bedarf nach Computern auf fünf. Ach ja, und die Zeit der Gitarrenmusik ist vorbei, erklärte 1962 ein Talentscout der Plattenfirma Decca dem jungen Manager Brian Epstein, der ihm eine aufstrebende Nachwuchsband schmackhaft machen wollte: die Beatles.

Das Ende naht

Wir lieben es, wenn Experten sich irren. Erstens: Es gibt uns Laien das wohlige Gefühl, dass unser eigenes Unwissen gar nicht so schlimm ist. Zweitens: Es befreit uns von dem deprimierenden Gedanken, in einer determinierten Welt zu leben. Und drittens: Im Fall von Weltuntergangsszenarien hilft es uns, die kognitive Dissonanz auszuhalten: Wir wissen ja, wir sollten unser Verhalten verändern. Aber wir tun es dennoch nicht. Es wird schon nicht so schlimm sein.

Denn Warnungen vor dem Ende der Menschheit gab es schließlich schon oft. Die Experten waren früher keine Wissenschaftler, sondern Religionsvertreter. Als Jesus in Jerusalem eine neue Welt ausrief, ging das in einem lauten apokalyptischen Grundrauschen unter: So viele vermeintliche Messiasse predigten damals das unmittelbar bevorstehende Ende der Welt, dass die römischen Machthaber diesen Jesus gar nicht besonders wahrnahmen.

Im christlichen Mittelalter war das Ende immer präsent. Die Vier-Reiche-Lehre ging nach dem Propheten Daniel davon aus, dass nach dem babylonischen, dem persischen, dem griechischen und dem römischen Imperium schließlich das Königreich Gottes folgen musste – sprich: das Ende des irdischen Daseins. Also nannte man den mitteleuropäischen Flickenteppich an Fürstentümern Heiliges Römisches Reich Deutscher Nationen. Römisch, also noch Teil des vierten Reichs. Apokalypse vertagt.

Prognosen eines alten, weißen Mannes

Das waren andere Zeiten. Aber auch wir „modernen Menschen“ kriegen öfters endzeitlichen Bammel. Etwa als es hieß, der Millennium-Bug würde zum Jahrtausendwechsel alle Computer und mit ihnen das Betriebssystem unserer Welt abstürzen lassen. Und davor schon: saurer Regen und Waldsterben, Aufrüstung und Atomkrieg – war ja doch nix, heißt es heute besserwisserisch. Aber: Haben wir diese möglichen Zukünfte nicht auch vermieden, eben weil wir diese Schreckensszenarien ernst genommen haben?

Die heutigen Warner laufen nicht mehr mit umgehängten „Das Ende naht“-Schildern vor der Brust durch die Straßen. Aber auch der weiße Laborkittel macht nicht unfehlbar, wie uns Professor Frink erinnert. Könnten sich die Klimawarner nicht vielleicht auch irren? Bitte!?

Natürlich könnten sie. Professor Frinks vollmundige Fehleinschätzung ist ja auch deshalb lustig, weil sie etwas sehr Treffendes über Wissenschaftler sagt. Als Computerfachmann ist Frink ja eigentlich ein guter Gewährsmann für die Materie. Aber er ist auch: ein nerdiger, weißer Mann. Die Vorstellung, dieses tolle, große Gerät, das ihm selbst ein Gefühl von Größe und Macht gibt, könne klein und allen zugänglich werden – nicht vorzustellen!

Nicht mächtig genug, um das System zu zerstören

Und die Wissenschaftssoziologie hat in der Tat oft gezeigt: Bei aller nüchternen Objektivität, in Laboren und Instituten menschelt es gewaltig, gesellschaftliche Rahmenbedingungen beeinflussen scheinbar objektive Vorgänge. Ob ein Institut einen teuren Mess-Laser kauft und selber wartet oder ihn mietet und für Feintuning auf externe Techniker warten muss: Das kann Auswirkungen auf Mess­ergebnisse haben.

2050 – die, die überleben wollen

Um die Mitte des Jahrhunderts ist Schluss. Planet und Menschheit haben den Point of no Return erreicht, eine unbewohnbare Erde führt zum Zusammenbruch von Zivilisation und internationaler Ordnung – wenn wir nicht radikal umsteuern.

So steht es in dem Bericht [pdf], den der australische Thinktank Breakthrough National Centre for Climate Restoration veröffentlicht hat.

Wir wollen diese Prognose zum Anlass nehmen, im Rahmen einer Reihe darüber nachzudenken, was bis 2050 passieren wird, passieren kann – und was passieren muss, um das Unheil noch abzuwenden.

Wir wollen wissen, wie man sein Leben bis zum Untergang bestreitet, und wir möchten über eine komplexe und potenziell schönere Zukunft der Menschheit nachdenken – eine, die wir voraussichtlich verpassen werden.

Und Postmodernisten wie Michel Foucault haben nahegelegt, dass auch in unser wissenschaftliches Denken ideologische Grundannahmen hineingeschrieben sind, die wir vielleicht in einer fernen Zukunft ähnlich kopfschüttelnd betrachten werden wie die absolute Bibelfrömmigkeit des Mittelalters.

Vielleicht steckt demnach hinter der Klima-Angst ein wissenschaftlicher Denkfehler: Weil Wissenschaftler bei Labor-Experimenten Gott spielen und als Außenstehende Faktoren verändern und messen, übertragen sie dieses Denken auf ihre Beobachtung der Umwelt. Sie sehen den Menschen als etwas, das außerhalb der Umwelt steht, statt als Teil von ihr. Vielleicht ist das nur eine menschliche Allmachtsfantasie, vielleicht sind wir gar nicht mächtig genug, um ein so komplexes, sich selbst regulierendes System zu zerstören.

Mit Alarmismus Geld einsacken

Solche postmodernen Gedankenspiele sind unterhaltsam, darüber kann man super bei teurem Rotwein und einer Schachtel filterloser Gitanes philosophieren. Aber sie stellen die Wissenschaft als Ganzes infrage. Und bisher hat sich Wissenschaft doch als recht nützlich erwiesen, um konkrete Gefahren einzuschätzen. Also gehen wir doch lieber ins Detail und überlegen: Welche kleinen Fehler könnten Forscher dazu verleiten, sich beim Klima zu irren?

Die irrenden Prognostiker hatten, siehe Professor Frink, persönliche Motive – bewusst oder unbewusst –, die sie zu ihrer Fehleinschätzung verleiteten. Könnte Ähnliches auch für Klimatologen gelten?

Klimaleugner unterstellen der Wissenschaft gerne, sie wolle mithilfe von Alarmismus nur Forschungsgelder einstreichen und/oder sei von der Solarindustrie gekauft. Aber die Erfahrung zeigt, dass derartige interessengeleitete Forschung vor allem auf der anderen Seite zu finden ist. Die Koch Industries in den USA und andere Rohstofffirmen wurden mehrmals bei dem Versuch überführt, mit finanzierter Forschung und selektiven Fakten ihre schmutzigen Rohstoffgeschäfte sauber zu waschen.

An Postwachstum glauben

Und da wir schon bei interessengeleiteter Forschung sind: Der Ölkonzern Exxon rechnete bekanntlich schon 1977 in einer internen Studie mit einem Anstieg der Meere und rüstete deswegen seine Bohrinseln für einen höheren Meeresspiegel auf.

Forscher und Experten können sich irren, und manchmal lügen sie. Aber deswegen die gesamte Wissenschaft und ihre Szenarien über den Haufen werden? Das Geniale an der Wissenschaft ist ja eben ihr Prinzip, aus Fehlern zu lernen. Eine Theorie wird so lange behalten und angepasst, bis sie widerlegt ist. Wir bleiben ihr treu, wenn sie uns dabei hilft, die Wirklichkeit zu deuten und vorherzusagen, ganz pragmatisch.

Deswegen die pragmatische Gegenfrage: Welches Risiko gehen wir ein, wenn wir dem Szenario 2050 vertrauen? Was könnte Schlimmes passieren, wenn wir uns nicht mehr einem neoliberalen Glauben an die Unendlichkeit des Wachstums hingeben? Klar, wenn wir unsere Wirtschaft auf Nachhaltigkeit umstellen, werden einige Dinge teurer. Und die Politik muss sicherstellen, dass diese Kosten gerecht verteilt werden. Aber was ist besser?

Entweder wir leben jetzt grüner und sparsamer und riskieren, dass die Studie danebenliegt. Kann man die Umwelt kaputtschonen? Wohl kaum. Wenn wir uns hingegen jetzt lieber zynisch über Prognosen lustig machen und weiter mit dem Porsche Cayenne direkt vors Fitnessstudio fahren und die Warnung doch berechtigt war – 2050 lacht dann keiner mehr.“

https://taz.de/Klimawandel-und-Prognosen/!5628578/

Während in etlichen Teilen der Welt der Klimawandel als kommende Bedrohung oder Katastrophe gesehen wird, wird dies in Russland eher als historische Chance wahrgenommen. So meint Gazpromberater und Russlandexperte Dr. Alexander Rahr:

„Russland hat nichts gegen den Klimawandel, denn durch die Erderwärmung werden die nördlichen Gebiete, die bisher unbewohnbar waren wegen des Frostes für Städtebau offen sein“.

Städtebau bei rapide abnehmender Bevölkerungszahl. Wen will man da ansiedeln und zu was? Russifizierte Ukrainer? Zentralasiaten und andere Eurasier? Afghanen? Oder Nordkoreaner, die das verarmende nukleare Nordkorea nicht mehr ernähren kann und als Exportarbeitskräfte angesiedelt oder wie nun gemunkelt als „Freiwillige“ in den Ukrainekrieg geschickt werden? Und das Methan? Ein russischer Agrarexperte erzählte uns auch mal mit leuchtenden Augen von durch den Klimawandel sich rasch vermehrenden landwirtschaftlichen Anbauflächen, die das russische Resource- und Agroempire noch stärker machen würden in einer kommenden multipolaren neuen Weltordnung.Und wenn man sich die Getreidekrise um die Ukraine ansieht, dann wird klar, wie Nahrungsmittel als geopolitische Waffe dienen.

In einem gemeinsamen Appell von Global Review mit dem Vizepräsidenten des Club of Rome Deutschland “EU-Russian ecological cooperation needed despite and because of the Covid crisis“, der auf der Webseite des  Think Tanks des russischen Aussenministeriums Russian International Affairs Council (RIAC) veröffentlicht wurde, wiesen wir damals darauf hin, dass auch das Agroempire wahrscheinlich nur eine Dauer von 20 Jahren hätte, da die Erderwärmung und der Klimawandel ja dann nicht einfach aufhören und auch die sogenannten tipping points eintreten können. Zudem erhofft sich (nicht nur) Russland mit dem Auftauen der Arktis, neuen Schiffahrtsrouten und abbaubaren maritimen, mineralischen und Karbonresourcen einen weiteren machtpolitischen und wirtschaftlichen Gewinn. Unsere Idee von einer ökologischen Kooperation zwischen EU und Russland in der Arktis, die Dr. Rahr Putin bei dem Valdaitreffen als Frage stellte, wurde von diesem barsch und aggressiv zurückgewiesen. Die EU habe in der Arktis nichts mitzureden, das sei alles russisch.

Dr. Rahr fasste zusammen: “ Ja, Putin will die Arktis für sich behalten. Aber er wird Technlogie benötigen.“

Da der Westen wahrscheinlich ausscheidet, falls Trump nicht wiedergewählt wird, kann er sich ja an China oder solch potenten Hochtechnologieländer wie Nordkorea, Belarus, Syrien, Iran oder vielleicht auch die Taliban wenden. Oder an Indien, das sie ihm über Umwege liefert. Aber dann könnte Modi Ärger mit den USA bekommen, weswegen er sich das zweimal überlegen wird. China scheint die wesentlich gangbare Option, aber das gibt es nicht umsonst. Wahrscheinlich wird die Arktis dann mehr chinesisch als russisch, läuft Russland Gefahr, Tributstaat Chinas zu werden und für chinesische Unternehmen und Interessen den Staatswagner zu spielen. Jedenfalls bleibt die Wahrscheinlichkeit groß, dass dann auch die Arktis zu einer überfischten Kloake und Müllkübel wird und auch erweiteter Austragungsort des Konfliktes zwischen der vielleicht bis dahin nach Norden erweiterten NATO und Russland.

Hier nochmals etwas nostalgisch der damalige Appell, um zu verdeutlichen, was alles nicht möglich ist und war.

“EU-Russian ecological cooperation needed despite and because of the Covid crisis

Authors: Ralf Ostner (Global Review) / Frithjof Finkbeiner (Member Club of Rome , Desertec, Plant-for-the-Planet)

Many thought that due to the Covid crisis ecology and the ecological movement was dead and the idea of an EU-Russian ecological cooperation. Greta is back and still alive despite Covid. However Fridays for Future and the ecological movement is much more than Greta. The Youth had a symbolic poster demonstration in front of the German parliament and Merkel declared that she wanted to raise the EU climate benchmarks and use the billions of EU and European rescue and stimulus packages for a European Green Deal. This also offers Russia the potential to get EU support and money despite the sanction regime if it is willing to modernize its economy and to get in a green cooperation with Germany and the EU. And one should keep in mind that climate crisis  and geopolitical struggles still exist and continue independent of the existing Covid crisis. The climate does not care about Covid.. They will catalyze the Covid effects and even on their own be more harmful and disastrous to world society than Covid.

Moreover, more and more people understand that climate and biodiversity are two sides of the same coin. The climate crisis puts many species under massive stress. Species extinction, population growth, urbanization, destruction of nature and climate crisis promote zoonosis.


The corona crisis has shaken up many people around the world with some changes in behavior as digital meetings became mainstream instead of physical meetings,  we must not delude ourselves: After the corona crisis, we will all very quickly return to the global plundering system in order to secure our prosperity, also in Germany and Europe.

Russian strategists including Putin have a very ambivalent relation to climate crisis. On the one side Putin signed the Paris Climate Accord—different to Trump and Bolsonaro -, thinks about the consequences of the frost melt of the Russian East and the airing of methane, on the other side Putin as most Russian strategists have the vision of a Russian resource empire for the world economy. Ecological ideas are also very much underdeveloped in Russian think tanks, strategy forums and elites and the economic ton ideology of the former Soviet Union and the Western capitalist countries before the Club of Rome are still mainstream in Russia. Russia shall flood the world with gas, oil, wheat, timber and other mineral resources to get cash. Energy diplomacy is still a central part of the material base of the Russian economy and some strategists hope that in the case of global warming Russia could also become an agroempire due to expanding agricultural land and production as the other parts of the world will suffer from hunger.

The question is if this sort of traditional resource empire thinking can be replaced by a more modern ecological resource empire thinking which guarantees Russia an important place in the world and a material base. How can the traditional resource empire which is based on oil and gas exports overcome the contradiction with ecology, the Paris Climate Accord and the idea of decarbonisation?

The main interesting areas for an ecological cooperation should be:

Stop the deforestation of the Siberian woods—keep the green lung of the planet and Eurasia alive!

 The Russian government has allowed China to chop off its woods as China itself stopped deforestation of its own forests. The Siberian woods are equally important for the world climate as the Amazonian rain forest – they are equally important the green lung for the planet and Eurasia. Therefore the EU could initiate a rescue program for the conservation of the Siberian forests and sign with Russia an agreement for the regulated, sustainable and ecological export of the Russian timber industry which allows Russia to get an income and to save its forests.

Forest Preservation and Reforestation

The most dangerous thing about global warming are the tipping points. If the tipping points of the climate crisis are exceeded, i.e. if the earth heats up by more than 2°C, the climate crisis becomes independent. It can no longer be stopped and becomes a catastrophe.

And this is where the trees come into play: they absorb CO2 and thus slow down global warming. We will not reach the tipping points so quickly and we can do everything we can to prevent it.

An additional 1,000 billion trees annually bind 10 billion tons of CO2, or a quarter of our current CO2 emissions. So if we plant these additional trees and protect our existing trees, we gain time. Without these trees, in 26 years we will have used up the CO2 budget of 1,100 billion tonnes that we have left to maintain the 2°C limit.

We need the extra time so that we can convert the world to methanol economy, i.e. climate-neutral fuels, and desert power. And we’ve wasted way too much time doing nothing already. Trees give us back some of this time by binding CO2 from the atmosphere and thus keeping the earth below the critical 2°C limit.


Timber use

If we harvest the trees in time before they rot and thus before CO2 is released, the “C”, the carbon, remains stored in the wood. At the same place we can plant new trees and thus new storehouses. Go for Climate visits wooden houses as they are built in Vienna and Oslo with more than 80 m height. The carbon remains bound in them for decades. In addition – and this is even more important for the climate – every wooden house avoids reinforced concrete, which is responsible for 11% of global CO2 emissions.

Wood fibre can also replace plastic soon. Today there are already plastic toys made of wood fibre, hopefully soon PET bottles as well.

Bio charcoal

In addition to forestry and the use of wood, “proper” agriculture is also of great importance. Here, too, the “C”, the carbon, can be stored in the soil.

Wood and wood elements from building construction that are no longer used, as well as wood waste from forestry, should no longer be burned to CO2, but used to produce biochar. The “C” remains stored in the biochar and can thus be stored in the agricultural soil. This also enriches the soil with nutrients and the new trees and fruits grow faster, which will also contribute to sustainable agriculture – such as the fertile Terra Preta in the Amazon basin.

Agriculture will therefore become an ally in the fight against climate change if it is designed in such a way that soils become carbon stores.

Like forestry, agriculture also offers the potential to create many millions of jobs.

Solutions such as afforestation and “real” agriculture are part of initiatives such as the Bonn Challenge and AFR100 in the context of landscape restoration. These two initiatives alone set the goal of rebuilding 350 million hectares of degraded land by 2030.

Develop soft tourism in Russia

Most Europeans if they visit Russia, mostly got to urban centers like St. Petersberg and Moscow. EU-Russian ecological cooperation could develop soft tourism in the Russian East and by railway to enjoy the beauty of the Russian landscape, including the Siberian forests. Another idea would be to built new datchas for tourists or to rent them part-time to European tourists, There are about 40 million Russians and their families who have a datcha and they could part-time rent them to European tourists to have a Russian nature experience or you built new tourist datchas and romantic log houses for ecological sustainable soft tourism. It would also be a great chance to meet Russians and to deepen the intercultural understanding of European and Russian people.

Decarbonisation

Russia is very dependent on oil and gas exports. Some strategists hope that if they boycott renewable energies and support Trump or anti-ecological parties or organisations, they could stop this trend. This is unrealistic. The renewable energies have already a cost advantage and if Trump, Russia, Saudi Arabia want to stop this trend then they have to sell their oil and gas at such a low price, that there will not be any state or private revenues left. Russia just experiences this in the oil price war between Trump- USA, OPEC and Russia. On the other side there is not the absolute decision between carbon- and non-carbon economies. Oil and gas will be reduced, but for a foreseeable future still be part of the energy mix. As Prof. Rahr, EU adviser to Gazprom proposed, Russian carbons could be used for the production of hydrogen technology. However it would be a bad idea if Russia for the production of hydrogen would burn gas and raise the CO2 emissions. Hydrogen technology only makes sense if its energy base are renewable energies.

Methanol economy

With the clean and unlimited solar power from the desert we can produce hydrogen from water and combine it with CO2 from the air to methanol. Methanol stores solar electricity with an energy density that is 50 times higher than that of a battery. And it has another decisive advantage: it does not need any routes and can be transported just as easily today as its fossil predecessors, e.g. in tankers. Methanol is the basis for clean kerosene, petrol and diesel, or “e-fuel” for short. We can immediately add the clean kerosene to the fossil aviation fuel in order to gradually replace it completely. E-Fuels can operate existing combustion engines in a climate-neutral way – methanol economy. The oil companies have other plans: over 7% of the world’s oil and gas reserves are in Africa and the oil companies plan to increase their investments in oil and gas production there tenfold by 2030 in order to increase production accordingly.

The dependence on insecure regimes that supply us with fossil fuels today will be reduced, because any country with a desert can become an energy-exporting country in the future. Clean energy production in the deserts of the earth is therefore probably the largest peace-building measure.

Therefore it would be better if the EU invests in Clean gas technology, tries to find out if in Russia there could be built enough solar and wind parks for the hydrogen technology.

Support EU-Russian start ups and technology leaders

The EU should support Russian start ups and technology leaders in sectors which are important for the green foot print. Modern traffic systems, energy saving houses, infrastructure, city planning and architecture.,development of railways and green mobility, etc.

Agricultural cooperation

Many strategist do not only think of Russia as a carbon resource empire, but also of an agro empire. They do not care about ecology, have a very narrow understanding of its meaning and limit ecological cooperation to agricultural cooperation. They have the shortsighted, optimistic point of view that the global warming will boost agricultural land and production in Russia, while the rest of the world needs more food from Russia. Thereby Russia as an agricultural resource empire could also raise its role in the coming new multipolar world order and be the wheat and food chamber of the world. However, this might be the case for a decade, but if global warming reaches a certain (tipping) point, Russia will also suffer enormous droughts and the vision of the agro empire is finished in the midterm. President Putin also referred to the dramatic consequences of global warming for perma frozen areas for Russia and the rest of the world in his State of the Union address. He seems to have a clearer idea than some of his think tanks and strategists.

However, Russia can be a big agricultural supplier and the EU should support ecological, sustainable agricultural cooperation.

Among these projects one would be also be very important:Russia also is not yet prepared for the next agricultural revolution from the Silicon Valley:Before trying to compensate for the global protein supply of humanity by insect food, there is now an innovation: artificial meat. Invitro meat. No science fiction: Meat that is already bred from meat cells today and in the future in mass production in silos, by means of 3d printers or what still exists .No genetic engineering, but in the broadest sense reproduction technology. It does not breed a whole chicken, but only the chicken wing, does not fatten a whole goose but only breeds the goose liver, etc. No science fiction, but is already done and the prices fall rapidly. No more factory farming, no more destruction of the rainforests and deforestation, no more waste that pollutes the groundwater, no more cruelty to animals and no more animal transports, no chick shredding, no more vegetarianism and veganism as the only way out, no more ecological disaster and the organic farmers, the bio farmers are no longer the good guys. While vegetarians and vegans criticize this because the change is happening technologically and from the outside and not from the inside by a change in consciousness and thinking, David Precht sees here rather the problem that the companies have the patents on the manufacturing processes and monopolize the production chain as Montesano monopolizes seed.

Besides other agricultural cooperation, the EU and Russia should find out if the disruptive agricultural technology for the production of artificial meat is feasible and in the interest of both sides.

Waste and sewage management The Russian waste management including the recycling idea is still very underdeveloped in Russia. This could be the next field for a cooperation.

Save the Arctic

The geopolitical struggle about the Arctic has just started. Climate change leads to the new situation that shipping routes become ice-free, oil, gas and mineral resources, fishing and maritime resources could be exploited on a greater scale. The USA, the EU, Russia and China want more influence in the development of the Arctic, China has even an official development plan for the Artic, while the USA wants to give Greenland money for its resources and military bases, sends the first military ships in the Barents Sea, informs Russia bout this as signal that it demands its sphere of influence in the Arctic and does not want to come in a conflict with Russia. However, the EU should also develop its development plan for the Arctic and to evaluate the potentials for a EU-Russian cooperation in the Arctic. The EU should support all Russian initiatives which focus that the Arctic doesn´t become a polluted, overfished and ecological disastrous region.

The EU and Russia planned a climate change conference in Moscow before the Covid crisis which has been postponed and might be organized virtually in the future. Time to make up the mind for new ideas as this article which could start an interesting discussion for both sides.

Dies löste auch eine Diskussion in Teilen der russischen Elite aus, zumal sich auch der Eurasienideologe und Vertreter des russischen „Asian pivot“ Karaganow bemüssigt sah, seine Vorstellungen zu Klima- und Umweltschutz von sich zu geben, die aber mehr Blut- und Schollenideologie, Aufforstung des sibirischen Waldes und Siedlungsausbau von Datschas waren, denn im Sinne ökologischen Denkens:

“EU-Russian ecological cooperation-the discussion in the Russian elite has just started: RIAC, CREON, IISES, Karaganov, NRU-HSE and Russia in Global Affairs”

Dennoch war unser Zweckoptimismus wohl naiv und idelaitisch. Die russische Eliten sind doch noch sehr traditionelle Ökonomen, Geostrategen, Naturwissenschafter und Städteplaner vor der Zeit des Club of Romes („Grenzen des Wachstums“), zumal es auch keine Umweltbewegung oder ökologisches Denken in Russland gibt, ja vieles Denken noch von der Tonnenideologie der Sowjetunion geprägt ist. Zumal für die bestimmenden Silowiki, Putin und russischen Eliten Ökologie und Ökologen in ihren Augen keine ernstzunehmende Wissenschaft und Wissenschaftler sind, die richtige Vertreter oder Kriterium der Real- oder Geopolitik sind, sondern suspekte, westliche pazifistische Jesus- Sandalentragende und versiffte Hippies und romantisch-idealistische Tagträumerideologen in einer Hobbeschen Welt der Wölfe, die nur das Resource- und Agroempire und damit Russland ruinieren wollen oder würden. Ähnlich wie Trump oder die AfD zu der Idee eines grünen Kapitalismus und New Green New Deal stehen.

Unsere Anfrage bei den Grünen zu einer ökologischen Kooperation zwischen der EU und Russland wurde denn auch als unrealistisch zurückgewiesen und diese Einschätzung sollte sich als richtig herausstellen:

„Annalena Baerbock und Katrin Göring Eckhardt zu EU-Russland-Klimaschutz-Kooperation: „Die von Ihnen skizzierten Kooperationsmöglichkeiten werden daher aus unserer Sicht mit der aktuellen Führung im Kreml schwer bis nicht zu realisieren sein“

Global Review hat einmal auf Abgeordnetenwatch Annalena Baerbrock uind Katrin Göring-Eckhardt gefragt, wie sie zu einer EU-Russland-Klimaschutzkooperation stehen. Dabei erhielten wir leider nur sehr allgemeine eher ablehnende Antworten, die sich zudem keine Kooperation mit Putin und der russischen Regierung, sondern vor allem nur über NGOs vorstellen können.

Liebe Frau Baerbock,

Wie stehen Sie zu einer EU-Russlandklimaschutzkooperation,die die Aufforstung der grünen Lunge Eurasiens ,der sibirischen Wälder,die Förderung von blauer und grüner Wasserstofftechnologie mit Gas,die Kooperation bei dem Bau von green und smart cities,der Kooperation für eine nachhaltige Landwirtschaft inklusive Clean Meat,die Förderung von sanften Datscha Tourismus und dem gemeinsamen Schutz der Arktis umfasst?

Ralf Ostner (Global Review)

Sehr geehrter Herr Ostner,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Im Zentrum unserer Klimaaußenpolitik stehen multilaterale Klimaschutzkooperationen. Uns ist bewusst, dass die sozial-ökologische Transformation auch Kooperationen mit Ländern wie China oder Russland erfordert. Wir sehen aber auch, dass sich die russische Regierung immer stärker in offener Ablehnung und Feindseligkeit zur EU und unseren gemeinsam in Europa vereinbarten Werten positioniert und politische Ziele, wie bspw. das Klimaabkommen von Paris, durch ihre Politiken unterläuft. Russlands Wirtschaft ist massiv abhängig vom Export fossiler Rohstoffe und wenig diversifiziert. Dies ist der Hauptgrund für die soziale, ökonomische und ökologische Stagnation des Landes. Dahinter verbergen sich oft oligarchische und korrupte Strukturen, die das Regime von Putin stützen und jeglichen Fortschritt behindern. Leider auch in den Beziehungen zur EU. Die von Ihnen skizzierten Kooperationsmöglichkeiten werden daher aus unserer Sicht mit der aktuellen Führung im Kreml schwer bis nicht zu realisieren sein. Trotzdem werden wir in einer möglichen grünen Regierungsbeteiligung in unseren Beziehungen zu Russland immer wieder auf die Notwenigkeit der ökologischen Transformation und Kooperation hinweisen und diese anbieten.

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/annalena-baerbock/fragen-antworten/574586

Liebe Frau/Team Baerbock,

warum können die Grünen nicht wie Joe Biden oder sein Klimaschutzbeauftragter Kerry eine selektive Zusammenarbeit mit Russland im Klimaschutz trotz aller sonstigen Differenzen vorantreiben? Wie stehen Die zu einem KSZE-Verhandlungsformat mit Russland, das neben Abrüstung, Wirtschaft, Menschenrechten und anderem Ökologie als 9.Vethandlungskorb aufnimmt. Warum sollte man früher mit der Sowjetunion verhandeln können und nun mit Russland nicht mehr?

Ralf Ostner (Global Review)

Sehr geehrter Herr Ostner,

vielen Dank für Ihre erneute Anfrage. Die Europäische Union hat sich bereits im März 2016 auf fünf grundlegende Prinzipien im Umgang mit Russland verständigt. Das vierte Prinzip benennt selektives Engagement mit Russland und bezieht ausdrücklich die Zusammenarbeit gegen die Klimakrise mit ein. Wir Grüne stehen in gutem und engem Austausch mit der russischen Zivilgesellschaft und Umweltschutzbewegung und wollen einen zugewandten Dialog mit der russischen Gesellschaft. Gerade in Bezug auf die globale Herausforderung der Klimakrise.

Die russische Energiestrategie setzt jedoch noch immer vor allem auf den Verbrauch und Export fossiler Energieträger. Ölprodukte allein machen ca. 40 Prozent der russischen Exporte in die Europäische Union aus. Der europäische „Green Deal“ stellt daher ein ernsthaftes Einnahmerisiko für die Russische Föderation dar. Darauf verweisen wir in unserer Auseinandersetzung mit der Bundesregierung und unseren Kontakten in Russland.

Für uns ist klar: Auch Russland hat sich – wenn auch spät – dem Klimaschutzabkommen von Paris verpflichtet. Daher muss die Regierung einen Strukturwandel einleiten, sich auf die reduzierte Nachfrage fossiler Rohstoffe vorbereiten und die Dekarbonisierung der eigenen Wirtschaft anstoßen. Der Kreml scheint bislang jedoch weit entfernt von einer solchen Strategie. Zuletzt hat Putin eine Steigerung der Emissionen ermöglicht. Der Anteil von Wind und Sonne am russischen Strommix beträgt aktuell lediglich 0,25 Prozent.

Wir sind mit vielen Expertinnen und Experten im Gespräch darüber, welche Auswirkungen der Green Deal auf die Kooperation mit Russland haben könnte und welche ökonomischen und politischen Angebote sich bieten, um die Modernisierung Russlands zu unterstützen und in eine Gesamtstrategie einzubinden. Klar ist dabei aber leider auch, dass die aktuelle russische Regierung an solcher Kooperation kein Interesse zeigt, sondern mit allen Mitteln versucht, zum Beispiel über Nord Stream 2, am alten Geschäftsmodell fossiler Exporte festzuhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/annalena-baerbock/fragen-antworten/574869

Liebe Frau Göring-Eckhardt,

Wie stehen Sie zu einer EU-Russland.Klimaschutzkooperation,die die Aufforstung der grünen Lunge Eurasiens ,der sibirischen Wälder,die Förderung von blauer und türkiser Wasserstofftechnologie mit Gas,die Förderung von sanften Datscha Tourismus,nachhaltige Kooperation in der Landwirtschaft inklusive Clean Meat,die Kooperation bei Green und smart cities von Stadtplanung bis Mobilität und den gemeinsamen Schutz der Arktis umfasst?

Ralf Ostner (Global Review)

Sehr geehrter Herr Ostner,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten Ihnen zu antworten.

Eine globale sozial-ökologische Transformation wird ohne China, Russland oder Brasilien, nicht möglich sein. Die wirtschaftliche und ökologische Modernisierung Russlands scheitert seit Jahren am mangelnden Willen der politischen Führung des Landes.
Russland hat sich zunehmend in einen autoritären Staat gewandelt und untergräbt immer offensiver Demokratie und Stabilität in der EU und in der gemeinsamen Nachbarschaft. Gleichzeitig erstarkt die Demokratiebewegung in Russland. Die mutige Zivilgesellschaft, die der immer härteren Repression durch den Kreml die Stirn bietet und für Menschenrechte, Demokratie und auch umweltpolitische Fortschritte kämpft, wollen wir unterstützen und den Austausch mit ihr intensivieren. Das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ist nicht nur klima- und energiepolitisch, sondern auch geostrategisch schädlich – insbesondere für die Situation der Ukraine – und muss daher gestoppt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Büro Göring-Eckardt

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/katrin-goering-eckardt/fragen-antworten/574578

Noch als Lesetips:

Climate protection: Towards a selective ecological coooperation between the US, EU and Russia?
https://www.global-review.info/2021/03/14/climate-protection-towards-a-selective-ecological-coooperation-between-the-us-eu-and-russia/

EU-Russian ecological cooperation needed despite and because of the Covid crisis
By Global Review/Club of Rome Germany/Desert Tech/ Plant for the Planet
https://russiancouncil.ru/en/blogs/ralf-ostner/eurussian-ecological-cooperation-needed-despite-and-because-of-the-cov/

RIAC — CREON Group Seminar “Prospects for Cooperation between Russia and the EU in the Ecology Sphere”
https://russiancouncil.ru/en/news/riac-creon-group-seminar-prospects-for-cooperation-between-russia-and-the-eu-in-the-ecology-sphere/

Russian Climate Fund/Umweltschutz in Russland: Die Aufförsterin
https://www.fr.de/zukunft/storys/umweltschutz/russland-umweltschutz-war-hier-ein-fremdwort-90457897.html

Kerry’s China climate talks should focus on coal consumption
https://responsiblestatecraft.org/2021/04/14/kerrys-china-climate-talks-should-focus-on-coal-consumption/?fbclid=IwAR3KGBlluQJ3tVinG1QR5o4unzbib21ekf_YxwU_h07rvriSE7y6_7MX6ZY

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