Staat und Kapital: Green New Deal, Trump, die Politisierung der Finanzmärkte und Kampf der Kapitalfraktionen

Staat und Kapital: Green New Deal, Trump, die Politisierung der Finanzmärkte und Kampf der Kapitalfraktionen

Das Verhältnis des Staates und der Politik zur Wirtschaft/ des Kapitals wird oft von Vulgärverschwörungstheoretikern so beschrieben, dass „Geld die Welt regiert“, die Wirtschaft den Staat lenkt und über Lobbys und Personalunion und Beraterfirmen wie Mc Kinsey oder Ratingsagenturen gesteuert wird und auf Seiten der Linken hat Lenins Schrift „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ mit seiner Idee des Monopolkapitalismus und der Personalunion von Kapital und Politik da Marxens Analyse vom Staat als “dem idellen Gesamtkapitalisten“ und dessen relativer Autonomie und Primat der Politik zugunsten einer Stamokap-Politthriller- Agententheorie des Kapitals abgeändert, der aber genauso im Volksempfinden und rechten Kreisen vorzufinden ist oder in Sachen blinden Ökonomismus ala Clintons „It´s the economy, stupid“ oder der Idee vom dem parasitären abgelösten Finanzkapital zum produktiven Realkapital als Abwandlung von Hitlers schaffendem und raffendem Kapital, die sich dann auch als verkürzte Kapitalismuskritik in neuartigem Antisemitismus wiederfindet- nach dem Motto.; Geld regiert die Welt, die Juden regieren das Geld,die Ostküste, internationales Finanzkapital oder eben Finanzkapital, erheben Zinsen oder haben diese erfunden, sind also Parasiten, die man beseitigen müsse, um zu einer besseren Friedensordnung weltweit zu kommen, Aber es braucht gar nicht diese extremen Ausformungen des Antisemitismus, viele Verschwörungstheorien haben da wie auch viele Leninisten und Marxisten aufgrund ihres Ökonomismus eine falsche Theorie vom Kapitalismus., dem Verhältnis von Staat und Kapital, krisenperpetuirenden Bewegungsgesetzen des Kapitals, Verhältnis von Ökonomie und Ideologie. Oft wird auch ein internationales Finanzkapital zusammengesponnen, das den Weltgang bestimme und es wie bei Illuminaten, Freimaueren oder nun sogenannten Globalisten um eine einheitliche parasitäre Elite gehen, die den Rest der Menschheit unter ihre Knute hat und mittels divide et impera/ Teile und herrsche die Völker gegeneinander ausspiele in ihrer schon existierenden geheimen Weltregierung. Dass sich nun verschiedene Kapitalfraktionen in einem Land und auch Kapitalisten verschiedener Länder samt ihrer Regierungen so heftig bekämpfen „Wandel durch Handel“ und economy trumps security nun zunehmend zugunsten von Handelskriegen, Kriegen und security trumps economy abgelöst werden zu scheinen, zeigt schon den Denkfehler in Bezug auf die Allmächtigkeit des Kapitals und die angebliche Unbedeutentheit des Staates und seiner Gewaltapperate als relativ autonomer Gesamtkapitalist. Zudem ist auch die Idee vom Kriegskeynesianismus, wonach die Rüstungsfirmen Kriege anzetteln und an ihnen verdienen, fragwürdig. Immer noch entscheiden Politiker über Krieg und Frieden und man kann die Tatsache, dass die Rüstungsindustrie an Kriegen verdient nicht gelichsetzen damit, dass sie auch in Washington die Kriegsentscheidungen trifft. Das ist mehr Stamokap-Theorie und vergisst die Autonomie des Staates und der Politik vor die die Entscheidungen treffen. Das schliesst nicht gewissen Lobbyismus und Einflussnahmeversuche aus, sowie auch wenn ein Krieg mal beschlossen ist, gewisse Ausnützung der Situation. Zumal das meiste Geschäft nicht am Krieg, sondern in ziviler Produktion gemacht wird und dieser Logik eigentlich der ewige Friede herrschen müsste oder andersherum der ewige Krieg. Zudem macht der Rüstungssektor in den USA gerade mal 10% am BSP aus, wie es auch kaum reine Rüstungsunternehmen gibt, sondern viele sogar wesentlich höhere zivile Produktionssparten haben. Und die vulgärmarxitsiche Idee von kapitalistischer Krise und deswegen Krieg ist so auch nicht richtig. Der Erste Weltkrieg erfolgte während einer weltweiten wirtschaftlichen Boomphase, während der zweite Weltkrieg im Schatten der Weltwirtschaftskrise von 1929 erfolgte. Daher ist die gedankliche und automatische Gleichsetzung von Politik und Ökonomie falsch.

Im letzten Jahrzehnt schenkten immer mehr Kapitalvertreter angesichts des Klimawandels und seiner desaströsen Auswirkungen, die die Produktions-, Reproduktions-  und Existenzgrundlagen angriffen, immer mehr zu der Idee eines Green New Deal, eines dekarboniserten und nichtfossilen grünen nachhaltigen Kapitalismus mit erneuerbaren Energien und Wassenrstofftechnologie als Energiebasis und Gewinnquelle zugleich  über, sei es nun Blackrock, Siemens, die Rockefellerstiftung, Schwabs World Economic Forum und sein Reset , etliche andere Firmen und Fonds, die sich dem ESG-Nachhaltigkeitsstandardstandard verschrieben, was von Ökologen und Greta Thunberg als billiges Greenwashing gesehen wird, seitens der Öl- , Gas- und alten Industrien und seitens der Trumpianer und alten Industrien als „marxisiisches Projekt“ ideologisch infizierter Kapitalisten, Neosozialsimsu und neuer Kommunismus denunziert wird, es also idealtypisch ein Kampf zwischen alten und neuen Industrien sei, zwischen Kapiatlfraktionen, die nun auch durch Trump und andere rechtspopulistische Regierungen weiter politisiert werden und von denen sie auch mit Spenden honoriert werden. Man weiss hierbei nicht, wer die Henne und das Ei ist, zumindestens ist es eine Wechselwirkung, die sich hochpolarisiert- und katalysiert, dass nun auch schon von einer Politisierung und Spaltung der Finanzmärkte innerhalb des Westen und der USA gesprochen wird.:

„Politisierung des Finanzmarkts: Make Geldanlage Great Again

In den USA verbannen Fonds nachhaltige Unternehmen aus ihren Portfolios, um konservative Anleger zu locken. Die Investmentideologen drohen die Finanzwelt zu spalten.

Make Geldanlage Great Again

Der Kulturkampf in den USA hat die Finanzmärkte erreicht. Immer neue Fondsanbieter werben um patriotische, libertäre oder konservative Anleger. So etwa die Herausgeber des God Bless America ETF, die gezielt Unternehmen aussortieren, die aus ihrer Sicht „linksgerichtet“ und „aktivistisch“ sind. Dazu zählt die Fondsfirma vor allem Unternehmen, die sich den ESG-Prinzipien verschrieben haben. Ein Unternehmen, das sich mit dieser Abkürzung schmückt, will nachhaltiger wirtschaften, was die Umwelt (Environmental), soziale Fragen (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) betrifft. Das, so behaupten zumindest die Herausgeber des God Bless America ETF, gehe auf Kosten des eigentlichen Unternehmenszwecks, nämlich der Maximierung der Gewinne für die Anteilseigner. Die genauen Auswahlkriterien sind allerdings Geschäftsgeheimnis.

Bekannt ist, dass zumindest derzeit Tesla das wichtigste Investment des ETF darstellt. Wie Elon Musks vollmundiges Versprechen, mit seinen Elektroautos den Planeten vor der Klimakatastrophe zu retten, zur gar nicht so umweltbewegten Haltung des Fonds passt, ist nicht klar. Der Chiphersteller Nvidia und der Biotechkonzern Amgen gehören ebenfalls zu den besten drei Aktien des Fonds. Beim Debüt an der New Yorker Börse in der vergangenen Woche gingen die Anteile des God Bless America ETF zwar mit einem leichten Minus aus dem Handel. Allerdings schloss an diesem Tag auch der S&P 500, der breite US-Aktienindex, im Minus.

Auch der America First ETF, mit dem Börsenkürzel MAGA, will Investoren aus dem rechten Lager eine Anlagemöglichkeit bieten. Zu den Kriterien, die die Macher von MAGA anwenden, gehört unter anderem, dass die Unternehmen oder deren Belegschaft mehr als 25.000 Dollar an Wahlspenden an die Partei der Republikaner oder deren Kandidaten gezahlt haben. Unter den Top-Ten-Aktien, in die MAGA investiert, sind fünf Öl- und Gaskonzerne wie ConocoPhillips und Marathon Petroleum. Der Pharmakonzern Eli Lilly sowie Allstate, ein Versicherungskonzern, sind ebenfalls unter den größten Investments im Portfolio.

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Beim Fondsanbieter Inspire und seinen nach christlichen Grundsätzen gestalteten Indexfonds geht es darum, „zum Ruhm Gottes“ sein Geld zu investieren. Eine „biblisch verantwortungsvolle Geldanlage“ sei damit möglich, heißt es auf der Website von Inspire. Die Fonds, in die Anleger immerhin zwei Milliarden Dollar gesteckt haben, tragen Abkürzungen wie BIBL für bible oder BLES für blessing, Segen.

Kreuzzug gegen woke Kapitalisten

Noch bis vor Kurzem hatten die christlichen Fonds versprochen, den ESG-Grundsätzen bei der Auswahl der Aktien zu folgen. Doch damit sei jetzt Schluss, sagt Robert Netzly, der Gründer von Inspire, denn ESG sei von „radikalen Linken“ vereinnahmt worden, die eine „protomarxistische Agenda“ verfolgten.

Seinen Kreuzzug gegen ESG-Anlagekriterien führt Netzly aber schon lange nicht mehr allein. Florida etwa untersagte den öffentlichen Pensionsfonds des Bundesstaates, die die knapp 190 Milliarden Dollar Altersruhegelder der öffentlichen Angestellten verwalten, nach ESG-Kriterien zu investieren. Das geschah auf Betreiben des Gouverneurs Ron DeSantis, der als möglicher Konkurrent von Donald Trump bei der Präsidentschaftskandidatur der Republikaner 2024 gilt. „Unternehmen nutzen ihre Macht zunehmend, um dem amerikanischen Volk ihre ideologische Agenda aufzudrücken“, erklärte DeSantis dazu. ESG nannte er eine „Perversion“.

Zuvor hatte bereits West Virginia, wo Kohleminen seit mehr als einem Jahrhundert das wirtschaftliche Schicksal des Staates und seiner Bewohnerinnen und Bewohner bestimmen, eine ähnliche Anti-ESG-Vorschrift für die Pensionsfonds erlassen. In dem Fall war es der treasurer des Bundesstaates, Riley Moore, ebenfalls ein Republikaner, der seine Stellung als Verantwortlicher für öffentliche Finanzen nutzte, um seine Agenda durchzusetzen.

Als abschreckendes Beispiel für die Gefahren, die seiner Ansicht nach durch klimafreundliches und soziales Investment drohen, verwies er auf Europa. Die aktuelle Lage dort zeige klar die Gefahren, wenn woke Kapitalisten die heimischen Energieproduzenten schwächten und zerstörten. „Es ist an der Zeit, zurückzuschlagen“, sagte Moore. Sein Amtskollege Glenn Hegar, der Finanzminister von Texas, hat bereits im vergangenen Jahr eine lange Liste mit zehn Großbanken und über 300 Fondsanbietern erlassen, mit denen kommunale Kämmerer und staatliche Pensionsverwalter keine Geschäfte mehr machen dürfen, weil sie angeblich die Öl- und Gasindustrie boykottierten. Die Finanzfirmen verfolgten eine „geheime soziale und politische Agenda“, erklärte Hegar. Zu den Instituten auf der schwarzen Liste gehören auch europäische Banken wie die französische BNP Paribas und die Schweizer Credit Suisse und UBS.

Ideologie ist kein guter Anlageberater

Auch den mit knapp acht Billionen Dollar weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock schloss Hegar aus. BlackRocks CEO Larry Fink hat in den vergangenen Jahren in offenen Briefen, Interviews und Reden beteuert, der von ihm gegründete Vermögensverwalter bekenne sich zu nachhaltigem Investment. Das hat nun offenbar dazu geführt, dass Pensionskassen konservativer US-Bundesstaaten dem Investmentgiganten das Mandat entziehen. Diese Woche kündigte etwa Missouri an, 500 Millionen Dollar aus BlackRocks Fonds abzuziehen. Louisiana hatte dem Vermögensverwalter kurz zuvor 794 Millionen Dollar entzogen. Auch Arkansas, South Carolina und Utah kündigten BlackRock das Mandat. BlackRock wehrte sich gegen den Bann und wies im Fall von Texas darauf hin, dass BlackRock über 100 Milliarden Dollar für Kunden in die texanische Öl- und Gasbranche investiert habe.

Genau wegen solcher Engagements steht BlackRock allerdings wiederum bei von Demokraten regierten Bundesstaaten wie New York in der Kritik. So warnte etwa Brad Lander, der oberste Finanzverwalter von New York City, in einem Brief an Larry Fink, BlackRock müsse sein Nachhaltigkeitsversprechen einhalten – oder Konsequenzen fürchten.

Banken und Vermögensverwalter fürchten die zunehmende Politisierung des Finanzmarktes. Besonders die Anti-ESG-Bewegung erschwere ihre Aufgabe, sagt Josh Lichtenstein von Ropes & Grey, einem Anwalt, der sich auf die Beratung von Vermögensverwaltern spezialisiert hat: „Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit ist auch Teil des Risikomanagements, insbesondere für Anleger wie Pensionskassen, die einen sehr langen Anlagehorizont haben.“ Je nach konkreten Verboten könne es auch die Anlagemöglichkeiten von Pensionskassen stark einschränken, was der Erzielung bester Renditen abträglich sei, sagt Lichtenstein.

Kreditkarten aus Patronenhülsen

Die Vermögensverwalter sorgen sich zunehmend, ob der Trend schließlich sogar zu einem Riss in der Anlagewelt führen könnte. Aus Angst, von der einen oder anderen Seite verboten zu werden, könnten sie nicht länger eine Auswahl von Fonds mit unterschiedlichen Strategien anbieten. Sie befürchteten, dass sie sich dann zwischen Kunden entscheiden müssten, berichtet Lichtenstein. Ein kleinerer Kundenstamm würde jedoch die Kosten für die Vermögensverwaltung in die Höhe treiben – und könnte ihre Rentabilität senken.

Aber auch für die ESG-Gegner entstehen Nachteile. Weil große Banken wie JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Citigroup und Bank of America sich nach dem ESG-Bann in Texas aus dem Geschäft mit den Kommunen dort zurückgezogen haben, konkurrieren nicht mehr so viele Abnehmer um die Kommunalobligationen. Deshalb müssen texanische Gemeinden bis zu 500 Millionen Dollar mehr an Zinsen aufbringen, wie eine Analyse der Wharton Business School ergab.

Dass ideologische Überzeugung nicht ausreicht, um erfolgreich im Finanzmarkt zu bestehen, zeigen die Schwierigkeiten von GloriFi. Die Onlinebank, die im September mit ihrer App debütierte, wirbt mit der „Liebe zu Gott und Vaterland“ sowie „wahren amerikanischen Werten“ und hat prominente Unterstützer, darunter der libertäre Milliardär Peter Thiel, der Millionen Dollar investierte. Der Stabschef von Trumps ehemaligem Vizepräsidenten Mike Pence war ebenfalls mit von der Partie. Zu den Ideen von Gründer Toby Neugebauer gehörte unter anderem, für die geplanten Kreditkarten das Material von Patronenhülsen zu nehmen. Das Vorhaben scheiterte, weil die Karten sich als zu dick für die Lesegeräte erwiesen und das Material zudem die Funktion des elektronischen Chips der Karten störte. Es gab noch andere Probleme, wie das Wall Street Journal berichtete.

So beklagten Mitarbeiter die Tatsache, dass die Bank zunächst aus Neugebauers Eigenheim, einem Nachbau des Weißen Hauses, operierte und dass der Gründer sie mit Schimpftiraden überzogen habe sowie öfter betrunken gewesen sei. Laut der Klage einer Firma, die dem Finanz-Start-up Technologie liefern sollte, sei nach einem virtuellen Meeting unerwartet ein spärlich bekleideter GloriFi-Manager auf dem Bildschirm erschienen – im Bett mit einer zweiten Person, die – der Beschwerdeschrift zufolge – ebenfalls fast nackt gewesen sei. Laut dem Bericht des Journals drohte der Bank zudem das Geld auszugehen. Neugebauer wies alle Vorwürfe des Blattes zurück. Inzwischen seien auch sämtliche Mitarbeiter in Büros umgezogen. Am vergangenen Sonntag ist er allerdings als CEO zurückgetreten und nur noch im Aufsichtsrat von GloriFi vertreten. Die Kombination von moralischen Werten und Finanzen kann eben schnell zu einem Minenfeld für alle Beteiligten werden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-10/politisierung-finanzmarkt-nachhaltigkeit-patriotische-anleger-blackrock/komplettansicht

Solche Spaltungen des Kapitals sind in autoritären Staaten wie China oder Russland nicht zu befürchten, da dort eine einheitliche Wirtschaftsline vorgegeben ist, das Primat der Politik viel unmittelbarer wirkt und man auch in Sachen Green New Deal wesentlich zurückhaltender ist, ja Russland mit seinem Konzept des Resource Empires ja am Weiterbestehen der Öl- und Gaswirtschaft interessiert ist, im Zusammenspiel mit der OPEC plus, wobei die Frage ist, warum die USA da noch nicht Mitglied sind als inzwischen grösstes ölproduzierendes- und ölexportierendes Land. Will man sich nicht in multilaterale Kartelle reinbegeben, zumal es in den USA auch noch eine No- Opec- Bewegung gibt, die die OPEC zerstören will, ist es Bidens Green New Deal, der die Karbonwirtschaft nicht weiter stärken oder fördern will, ist es Trumps America First , prinzipielle Ablehnung des Multilateralismus oder internationaler Organisationen und die Sozialisation in früheren Jahren durch das Ölembargo der OPEC 1973 im Rahmen des Yom Kippurkriegs, das ihn Ölscheichs als Bedrohung und Israel als einzig zuverlässigen Verbündeten in Erinnerung liess?

In Deutschland war ein guter Verbündeter des ESG-Kapitals der damalige Siemenschef Joe Kaeser, der auch für das bedingungslose Grundeinkommen wie etliche Silicon Valleyfürsten eintrat. Mit seiner AfD-Kritik, der Bemerkung,dass ihm Kopftuchmädel lieber als BDM-Mädel seien und seinem Angebot an Luise Neubauer, Mitglied der Grünen Jugend und Führungssalphafrau von Friday for Future Deutschland Mitglied im Aufsichtsrat von Siemens zu werden, zeigte Siemenschef Joe Kaser klares Profil. Nun trat er auch beim Wirtschaftsrat der Grünen auf und zwischen Annalena Baerbrock und ihm herrschte weitgehendst Einigkeit. War die Siemens-Stiftung unter Armin Mohler der wesentliche schwarzbraune Thinktank der Neuen Rechten in den 80ern, so war sein Wirken mit dem Ende als Stiftungsleiter und mit seinem Tod keineswegs vorüber. Teile der damaligen Neuen Rechten restrukturierten sich und bildeten neue Netzwerke, die mittels einer neuen Generation Historiker und Geisteswissenschaftler und der Sezession, dem Institut für Staatspolitik (IfS) von Götz Kubitschek, sowie Karl Weißmanns und anderer rechtsradikaler Publikationen wie die Blauen Narzisse ihr neues Zentrum fanden und nun inder AfD ihren parlamentarischen Neofaschismusflügel. In der linken und marxistischen Literatur wurden ja oft Analysen zwischen dem Zusammenhang zwischen den jeweiligen Kapitalgruppen und politischen Bewegungen und Parteien angestellt-von Sohn-Rethel bis hin zu „Strategien des deutschen Kapitals“ oder in der gesamten chinesischen, sowjetischen oder DDR-Literatur. Vereinfacht wurde dort schematisch zugeordnet, dass die Vertreter der alten Industrien (Kohle/Stahl Stinnes/Krupp/ Thyssen: I paid Hitler ) rechte und rechtsradikalen Parteien und Bewegungen unterstützten, die Neuen Industrien (Elektro/Chemie–Siemens/IG Farben) die demokratischen Kräfte der Weimarer Republik. Dazu wurden auch die entsprechenden Bankverbindungen, vor allem Deutsche Bank und Dresdner Bank untersucht. Erst mit der Weltwirtschaftskrise seien dann auch die Neuen Industrien nach rechts übergelaufen.

Man darf also gespannt sein, ob dieses Schema im Falle einer erneuten Weltwirtschaftskrise oder Finanzkrise heute noch so anwendbar ist und die Neuen Industrien, allen voran Siemens dann wieder umschwenken wird und wie einst Mohler auf eine Achse AfD/Front National umschwenken wird oder ob sich die ökonomischen Rahmenbedingungen und internationalen Konstellationen infolge der Globalisierung und des Neoliberalismus geändert haben, zumal auch die Frage ist, ob Elekronik- und Chemieindustrie in Zukunft noch zu den Neuen Industrien zählen werden. Interessant in diesem Zusammenhang auch die Diskussionen, ob sich infolge Trumps America-First-Wirtschaftsnationalismus und Kritik am Globalismus sowie der Coronakrise nun eine Entkoppelung/decoupling der globalen Wirtschaft und der internationalen supply chains/Lieferketten und eine Umstrukturierung einstellen wird. Die Frage, ob die Globalisierung irreversibel, teilweise rücknehmbar oder neu struktierbar ist und die Frage, ob das globalisierte Wirtschaftssystem noch nachhaltig und wünschenswert ist, wird auch noch durch die Klimakrise, Friday for Future und die Lieferschwierigkeiten bei pharmazeutischen Medikamenten und anderen Sektoren und Waren katalysiert. Hier nochmals im Detail wie Siemens von schwarzbraun zu schwarzgrün mutierte:

Siemens-von schwarzbraun zu schwarzgrün

Es bleibt abzuwarten, wie sich das deutsche Kapital in die US-Sanktionen gegen Russland und China einfügen wird oder welche Teile dagegen rebellieren werden und dann welche politischen Parteien unterstützen. Interessant wird auch sein, wie sich Trigemachef Grupp angesichts des Wirtschaftskriegs verhalten wird. Bisher hat er ja wegen Nachhaltigkeit die Grünen gewählt und seine Firma auch nach diesen Kriterien vorbildlich ausgerichtet. Nun aber, da die eigenen Energiekosten und die Russlandsanktionen sein Geschäftsmodell gefährden, wäre es durchaus möglich, dass er dann doch Fackelträger der AFD für deutsche Unternehmen, die die Russlandsanktionen aufheben wollen, werden könnte.

Trigema – das ist der urdeutsche, wirtschaftsnationalistische, wenn schon nicht Trump, sondern Trupp, also der Herr Grupp und – mit Ausnahme des Patriachengehabes-nicht zu verwechseln mit Krupp, der als letzter verbliebener, in Deutschland produzierender Textilindustrieller dem Outsourcing- Globalisierungswahn widerstanden habe und der mittels seines Werbeschimpansen deutsche Arbeitsplätze verspricht. Da weiss man, dass alles deutsch ist, zumal ja bekannt ist, dass Deutschland weltweit führender Baumwollproduzent ist. Zumindestens sitzt Herr Grupp im grünregierten Kretschmann- Badenwürtenberg , wählt nach eigenen Auskünften grün, während seine beiden Kinder da die schwarzen Schafe der Familie sind, die noch die CDU und Merkel gewählt haben. Tja, so sehen heute Generationenkonflikte aus, wenn „die Jugend rebelliert“. Nur sollte Herr Grupp den neuesten Trend nicht verpassen ,da er äusserte, dass er keine Bedenken hätte, Ladas und andere Produkte aus Russland zu kaufen und konsumieren. Putin wird symbolische, charismatische Multiplikatoren suchen. Eine mögliche Entwicklung ist, dass Trigemachef Grupp zur AfD überläuft und deren prominenter Sprecher für von Sanktionen von der Pleite bedrohte deutsche Mittelstandsunternehmer und antiamerikanisches Sprachrohr wird. Bisher wählte er grün,im Gegensatz zu seinen Kindern,die Merkel und die CDU wählten ,also quasi die schwarzen Schafe der Familie waren.Grupp spricht sich schon jetzt lautstark gegen die Sanktionen aus und sieht die USA als eigentlichen Verursacher des Krieges.

„Im Hintergrund steuert alles der Amerikaner“ – Aussage von Trigema-Chef erschüttert Experten

https://www.merkur.de/wirtschaft/wolfgang-grupp-trigema-ukraine-krieg-thorsten-benner-zr-91813975.html

Grupps Firma und Person haben starken Symbolcharakter, gelten als die bis auf die Baumwolleversorgung decoupelte Firma, die in Deutschland produziert, regionalisiert hat, dem Outsourcing-Wahn der alten Globalisierung wiederstanden hat, der deutsche Vorzeigeunternehmer. Von daher sollte man im Wirtschaftsministerium Wert darauf legen, dass er als mögliche pro-Putinsche Symbolfigur nicht pleite geht und man ihn sich zum Feind macht, sondern ins transatlantische Democracylager holt, bevor er Fürsprecher Putins und der AfD wird. Und sei es mit der bevorzugten Belieferung seines Betriebs mit Democracy LNG. Ex- NATO General Naumann kommentierte noch:

„Das Interview mit Grupp hatte ich bereits gesehen und empfinde ähnlich wie Sie. Für seine Generation nach meinen Erfahrungen nicht überraschend. Die dumpfe Angst vor der sowjetischen Macht aus dem Jahr 45 und der häufige Anti- Amerikanismus der gleichen Generation habe ich mehrfach erlebt. Aus dieser Mixtur entsteht eine mystische Verbindung mit dem Russland, das es vielleicht in Tauroggen 1812 gegeben hat. Dennoch hoffe ich, dass man Wege findet Herrn Grupp davon abzuhalten Fackelträger der AfD zu werden. Sein Maskottchen Charly hätte dafür kein Verständnis.“

Ja,vielleicht sollten die Alliance of Democracies und die NATO Grupps Werbeschimpansen Charly ein paar Bananen geben, damit er sein Herrchen überredet,die richtige Seite zu wählen und nicht mimisch und IQ-mäßig gegenüber dem Schimpansen hinten abzufallen wie einst der Hollywoodschauspieler Ronald Reagan in „Bedtime for Gonzo“. Am besten mit Democracy Bananen- aber da hätten wir wieder bei Chiquitta einige Imageprobleme.

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