Hilfsbusiness: Dann eben mehr Geld

Hilfsbusiness: Dann eben mehr Geld

Autor; Thomas von der Osten- Sacken

Eine vorgestellte Einleitung seitens Global Reviews zu dem hervorragenden Text von Thomas von Osten- Sacken „Hilfbusiness: Dann eben mehr Geld“ , da wir befürchten, dass seine Zuspitzung, dass wenn keine NGO Afrika jemals betreten hätte, es diesem Kontinent besser gehe, wie man auch seine Kritik, dass alles mit Geld zugeschüttet wird auch als Forderung von Mittelkürzungen und weniger oder gar keinem Geld mehr von gewollter Seite auffassen und misszitieren kann. Nicht, dass er das unbedingt gemeint hat, aber so könnte er zitiert werden und deswegen wollen wir das nochmals etwas politischer korrekter nachkorrigieren und haben ihn auch daruf angesprochen.

Oft wird die Floskel gebraucht, dass man das Elend der Welt und die Flüchtlinge nur dadurch lösen könnte, wenn man die Ursachen beseitigt. Da umgekehrt jedem klar ist, dass die eine Folge des Wirtschaftssystems und der internationalen Großmachtkonkurrenz ist, man das nicht unter einer veritablen Weltrevolution und einem Weltsstaat abstellen könnte, die so schnell nicht machbar sind,  lässt sich dies nicht so leicht abstellen, weswegen des eben Entwicklungshilfe und NGOs gibt, die das Gröbste an Elend verhindern sollen. Wobei es ja die Radikalforderung der Offene Grenzen für alle gibt, Verhungern lassen oder Hilfe vor Ort. Umgekehrt wie die Linkspartei meinen, dass ein Stopp der deutschen Rüstungsexporte und Militärhllfe den Weltfrieden herstellen würde, Demnach dürfte man irakische Peshmerags und Jesiden oder der Anti- IS- Koalition keine Waffen und Militärberater schicken, die dem Völkermord entgegentreten und damit eben auch Fluchtursachen bekämpfen . Aber neben diesem ultrabrutalen „Lumpen“ -Pazifismus gibt es dann auch Diskussionen, wieviele Flüchtlinge man überhaupt aufnehmen kann, da jeder Staat nur eine gewisse Aufnahmekapazität hat, auch wenn man alle Milliardäre besteuern oder enteignen würde. Von daher wird viel auf Entwicklungshilfe, NGOs und Hilfe vor Ort plädiert, wobei wiederum einige Kritiker sagen: Aus den Augen aus de Sinn. Wie dem auch ist hat Thomas von Osten- Sacken da einen recht guten Beitrag der Kritik der Entwicklungshilfe und der NGOs verfasst, der dann in der Aussage gipfelt, dass Afrika besser leben würde, wenn nie eine NGO jemals das Land betreten hätte. Dies konnten wir in dieser Radikalität nicht teilen und kommentierten;

„Eine Kritik der Entwicklungshilfe und der NGOs muss sein. Ich habe als S Schüler damals Karlheinz Böhms NGO Menschen helfen Menschen in Äthiopien unterstützt und die haben da eigentlich ein ganze Region gut entwickelt ,auch wenn es Mal einen Finanzskandal zwischenzeitlich gab. Soll man so puristische Verdammnis über all diese humanistisch handelnden Menschen aufmachen? Die Rechte wittert ja da auch Morgenluft, deswegen ist ja etwa Dr.Seitz der meist zitierteste Entwicklungshilfekritiker für die Rechten geworden, auch die Achse des Guten und der AfD. Also man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten ,aber Kritik ist berechtigt. Wir diskutieren jedenfalls, in welchen Kontext wir deine berechtigte Kritik setzen sollen. Alles nicht so schwarz und weiß.“

Thomas von Osten- Sacken schrieb uns:

„ich arbeite seit 30 Jahren in dem Bereich und halte ihn für äußerst wichtig. deshalb die kritik: wenn es im Polizerevier korrupte Bullen gibt, gilt Kritik ja auch nicht der Arbeit der Polizei sondern der Korruption. so sehe ich das.“

Wir meinten:

„ Ja, schon richtig, aber dann schon etwas schizophren ,wenn man sagt, Afrika würde besser leben, wenn keine NGOs den Kontinent  jemals betreten hätten. Afrika den Afrikanern-wie dies ja neben Panafrikanern und einigen Linken auch Rechtsradikale intonieren, die keinem „Neger“ je eine deutsche Mark geben würden, es sei denn wenn dies an deutsche Industrieaufträge oder Waffenexporte gebunden wäre, was es ja teilweisebei Wirtschaftshlfe du Entwicklungshilfe teilweise auch ist oder vom damaligen FDP- Entwicklungsminister Niebler auch ganz offen gefordert wurde. Das würde bedeuten ,dass man nicht nur korrupte oder rechtsradikale Bullen säubert, sondern die ganze Bullenstation und Institution als solche infrage stellt ohne die dann angeblich alles besser wäre. Klingt irgendwo zwischen anarchistisch , libertär und rechtsradikal. Zumal wenn man selbst eine NGO leitet. Aber wir wollen uns nicht in Scholastik und Sophisterei ergeben, sondern werden den Artikel drucken mit einer kurzen Einleitung ,da manchmal polemische Texte mehr bringen als all zu differenzierte und man kein Panoptikum der zahlreichen NGOs durchdeklinieren kann, da das dann wahrscheinlich Gesammelte Werke werden würden, wo man vor lauter Bäumen nicht mehr den Wal sieht. Und die Frage, ob Chinas Neue Seidenstrasse , Global Gateway der EU und B3W von Biden da was ändern können und wie man die Leute vor Ort unterstützen kann oder eher dezentrale NGOs , ist ja auch die letzte Frage unseres kommenden Interviews.“

Thomas von Osten- Sacken schrieb uns darauf:

„So geht das Argument aber nicht, sondern es ist Kritik daran, wie diese NGOs bisher arbeiteten. es gibt ja genug Gegenbeispiele, die eben sind nur meist klein.“

Naja, so ging die Zuspitzung des Arguments dann doch mit der Klimax, dass Afrika heute besser leben würde, wenn keine NGO diesen Kontinent jemals betreten hätte. Aber insofern das nur eine polemische Zuspitzung war,  mehr eine Kritik an der Intransparenz, Korruption und Bürokratisierung und Ableitung der eigentlichen Gelder oder der Tendenz alles mit Geld zu überfluten ohne auf die effiziente Verwendung zu sehen,  soll uns das auch recht sein und da wir nicht zu political correct sind, da knallige Aussagen manchmal mehr zum Nachdenken anregen als sülzige und schwülstige Texte, die ein Bundespräsident Steinmeier vorlesen könnte. Hier noch der Originaltext und mache sich jeder sein eigenes Urteil. Wobei wir noch das Korruptionsargument etwas relativieren wollen, da auch völlig korrupte Staaten wie China oder Vietnam enorme Wohlstandsgewinne und Entwicklung  und auch Infrastrukturprojekte, auch Großprojekte für breite Teile ihrer Bevölkerung erzielten.

„Hilfsbusiness: Dann eben mehr Geld

Von Thomas von der Osten- Sacken

Was tun gegen mehr Flüchtlinge und Elend? Das Zauberwort heißt „heimatnahe Versorgung“. Was es damit auf sich hat, darüber habe ich vor zwei Jahren diesen Beitrag geschrieben:

Jeder kennt ihn den Spruch: Wichtig sei es, Hilfe vor Ort zu leisten und so Fluchtursachen zu bekämpfen. Klingt gut, ist im Kern ja auch richtig nur: Was heißt das eigentlich?

Menschen fliehen ja nicht, weil ihnen zwei Decken und ein paar Schuhe fehlen und schon die Verteilung solch einfacher Güter erfordert eine enorme Logistik, die in failed States oder Katastrophengebieten meist gar nicht (mehr) vorhanden ist.

Alles weitergehende wären komplexe staatliche und gesellschaftliche Aufgaben, die funktionierende Institutionen, Kontrollmechanismen und vieles mehr verlangten, kurz Dinge, die in Ländern aus denen Menschen zu tausenden fliehen, fehlen.

Komplett dysfunktionale Staaten, in denen Gewalt, Nepotismus und Korruption herrschen, ändern sich nicht per Zuruf und mit etwas gutem Willen. Sie sind meist so kaputt, dass man ihnen ein „nicht-reformierbar“ Zertifikat ausstellen müsste. Selbst ein mit unendlichen Ressourcen ausgestattetes Expertenteam dürfte nicht in der Lage sein, Reformen in einem Land wie Syrien in einem Zeitrahmen von, sagen wir zehn Jahren, auch nur in Ansätzen umzusetzen. Was aber heißt dann: Fluchtursachen bekämpfen?

Genau: Nichts. Es ist eine hohle Phrase, der wenig folgt außer ein Haufen Geld, das locker gemacht wird, um damit repressive Flüchtlingspolitik zu legitimieren. „Schaut, wir haben doch so und so viele Milliarden für Fluchtursachenbekämpfung zur Verfügung gestellt“, heißt es dann.

Das klingt auf dem Papier toll, in der Praxis wird damit oft die Situation nur verschlimmert, denn wo fließen, wenn es keine funktionsfähigen Strukturen gibt, diese Gelder eigentlich hin? Das gleiche gilt für die so genannte „heimatnahe Unterbringung“ von Flüchtlingen, d. h. Versuche andere, meist dysfunktionale Staaten in der Gegend, mit viel Geld dazu zu bringen, Flüchtlinge daran zu hindern, nach Europa zu kommen.

Beispiel Griechenland

Ein Beispiel, das besonders herausragt, ist hier Griechenland: Nach 2015 schloss Europa de facto seine Grenzen und lagerte die Krise nach Hellas aus. Griechenland hat weder die Kapazitäten, noch die Strukturen, um mit einer solchen Krise umzugehen. Das wusste in Berlin, Brüssel und Paris jeder.

Und trotzdem wurden die Geldhähne geöffnet und plötzlich flossen, kurz nach einer verheerenden Wirtschaftskrise, Milliarden nach Athen, an die UN und irgendwelche NGOs, die sich gerade erst gegründet hatten.

Die UN tat, was sie in so Situationen immer tut, und blähte ihren eh schon völlig aufgeblähten Apparat weiter auf und plötzlich konnte man in einem schönen Büro in Athen und nicht Khartoum sitzen und es sich für 12.000 Euro Salär im Monat , mitten in Europa, gut gehen lassen. An den Stränden von Lesbos, Chios und Samos herrschte Goldgräberstimmung: Wer sich ein wenig verkaufen konnte und irgend ein Konzept hatte, gründete schnell eine NGO und wurde in wenigen Jahren reich. Kleine Klitschen, die 2015 noch einen Jahresumsatz von ein paar tausend Euro hatten, wiesen schon 2017 astronomische Summen aus. Und wer kontrollierte, wo das Geld hinfloss? Genau: Niemand. Denn Griechenland hatte (wieso auch?) keinerlei Mechanismen, solche NGOs zu kontrollieren und wo mal wer nachfragte, ließ sich viel mit einem kleinen Geschenk regeln.

Vor Ort änderte sich nichts, Bilder vom Flüchtlingselend gingen um die Welt und das hieß ja nur: Mehr Geld her, was bislang überwiesen wurde, reicht offensichtlich nicht aus. So kam es, dass für ein paar zehntausend Flüchtlinge in fünf Jahren weit über drei Milliarden Euro locker gemacht wurden, sich vor Ort die Lage allerdings kein bisschen verbesserte.

Dass, ähnlich wie mit der famosen Fluchtursachenbekämpfung, Geld nicht autoamtisch Probleme löst, wenn Strukturen völlig dysfunktional sind, wusste zwar jeder, aber wer mag schon Kritik üben, wenn das Manna nur so vom Himmel fällt.

Es entstehen mafiöse Strukturen

Und wo viel Geld unkontrolliert hingeschwemmt wird, entstehen binnen kürzester Zeit mafiöse, korrupte Strukturen ganz besonders in Ländern mit schwachen staatlichen Kontrollinstanzen. Abermillionen Euros in Kleinstädten auf griechischen Inseln richteten Verheerungen aus, die man sich kaum vorstellen kann, denn jeder versuchte und versucht sein Stück vom Kuchen abzubekommen. Und wenn Person X sich völlig schamlos bereichert und ich mich nur ein wenig bereichere, bin ich ja im Vergleich mit Person X immer noch ein sehr moralisch handelnder Mensch. Glücksritter, die sich schnell mal ein Helferkostüm überstülpten, pilgerten in Scharen auf schöne griechische Inseln, wo man seine Zeit am Stand bei Retsina und Kalamari verbringen kann und nicht einmal, wie in anderen Flüchtlingskrisen, in irgendwelchen staubigen Grenzkäftern in Afrika oder dem Nahen Osten sein Leben fristen muss.

Mit dem Hilfsbusiness ist es nämlich wie mit jedem Business: Es hat ein Produkt auf den Markt zu werfen.

Das Geld sprudelte und sprudelte solange die Bilder vom Elend nur stimmten. Kaum jemand stellte kritische Fragen, kaum jemand wollte Verwendungsnachweise oder Projektberichte sehen, ein paar Bilder auf sozialen Medien mit Flüchtlingskindern reichten aus, um noch mehr Gelder zu akquirieren. Wer ein wenig professionellen Hintergrund hatte, wendete sich angeekelt von dem Spektakel ab und überließ Organisationen, von denen sich 80% erst 2016 gegründet hatten, das Feld. Und die Fassade stimmte ja einigermaßen, Journalisten kamen für ein paar Tage und schluckten bereitwillig den ihnen servierten Moria-Narrativ, kritische Fragen wurden kaum gestellt. Und wenn, gab es Mittel und Wege sie entweder mit allgemeinen Phrasen abzuspeisen, einzuschüchtern oder am Manna teilhaben zu lassen.

Und die Lage war und ist skandalös, Moria ein Schandmal Europas, so dass Empörung so richtig wie billig war und ist. Nur: Warum es Jahre so weiterging, Politiker zu Besuch kamen und wieder fuhren und sich nicht änderte, diese zentrale und einzig bedeutende Frage geriet zunehmend in den Hintergrund.

Elendsverwaltung

Stattdessen entstand ein völlig unübersichtlicher Betrieb von Tausenden, die mittel und unmittelbar von dieser Elendsverwaltung profitierten, und teilweise astronomische Summen einstrichen und noch streichen. Sie alle würden, beendete man das Elend, was theoretisch sehr einfach wäre, von einem Tag auf den anderen ihrer lukrativen Einnahmequellen beraubt. Und wer sägt schon am Ast auf dem er sitzt?

(Und ja, ganz wichtig: Es gab und gibt hunderte äußert engagierter Menschen hier, die meist ehrenamtlich und bis zur völligen Erschöpfung versuchen, die Lage zu verbessern, irgendwann allerdings müssen die meisten feststellen, dass trotz allem sich wenig ändert und sie am Ende psychisch und physisch am Ende sind, oft krank und traumatisiert sich selbst ruiniert haben.)

Umso einfacher und im Interesse aller Beteiligten also so zu tun, als läge das Problem an mangelnden Finanzen: Reichen bislang drei Milliarden nicht aus, muss eben aufgestockt werden. Inzwischen sind die Summen eh so astronomisch, dass niemand, der nicht in der Materie steckt, sich fragt, was man eigentlich mit all dem Geld machen könnte: Wenn für die Versorgung von 10.000 Flüchtlingen mit Zelten, Schlafsäcken und Nahrung nach dem Brand von Moria über fünf Millionen nur an Privatspenden eingesammelt wurden, hätte diese Summe eigentlich mehr als ausreichen müssen, zwölf Tage für deren Grundbedürfnisse zu sorgen: Das waren 41 Euro pro Flüchtling pro Tag. Dazu kommen noch staatliche Gelder, die der UN und so weiter und so fort.

Keine Kontrolle

Aber längst werden solche Fragen nicht mehr gestellt. Dass zu viel Geld ohne jedwede Kontrolle irgendwo hingespült mehr Schaden anrichtet als Gutes tut, weiß eigentlich jeder, der einmal vor Ort war, als ein Hilfsspektakel abgezogen wurde. Das Problem ist: Die Korruption, gepaart mit Inkompetenz und meist verrückter Bürokratie, ist toxisch und vergiftet alle und alles. So gut wie jeder wird irgendwann zum Mitwisser, profitiert irgendwie auch oder aber bevorzugt zu schweigen. Schließlich geht es ja um das Wohl derer, denen man helfen will und besser so als gar nichts.

Es ist immer und überall der selbe Film, niemand lernt aus dem vorhergehenden Desaster, neue Glücksritter erscheinen auf der Bühne, das Setting verschiebt sich in ein anderes Land und so geht es weiter.

Derweil haben gerade in der Flüchtlingspolitik immer mehr Menschen ein schlechtes Gewissen und sind umso bereiter, sich auf den Ablasshandel einzulassen, den die Hilfswerke ihnen anbieten: Spende und Du erleichterst Dein Gewissen.

Es wird zurecht immer wieder kritisiert, dass sich Rüstungs- und Sicherheitsfirmen an der Flüchtlingskrise mindestens eine so goldene Nase verdienen, wie die Mafia mit Schleppern, Drogen und Prostitution. Das Geschäft mit dem Bau von Zäunen, Überwachungsanlagen, Schnellbooten etc. boomt wie nie. Aber ebenso müsste der Blick auf diejenigen gerichtet werden, die an der Verwaltung des daraus entstehenden Elends profitieren. Rüstungsfirmen behaupten wenigstens nicht, sie täten Gutes und leben von Spendengeldern. Der moralische Maßstab, den man an sie anlegt, ist deshalb verständlicherweise auch ein weit geringerer.

Hilfsbusiness

Mit dem Hilfsbusiness ist es nämlich wie mit jedem Business: Es hat ein Produkt auf den Markt zu werfen. Und dieses Produkt gibt es nur, solange Nachfrage besteht. Fällt die Nachfrage weg, geht der Betrieb bekanntermaßen bankrott oder muss ein neues Produkt entwickeln. Im Kapitalismus verwandelt sich bekanntermaßen alles in Ware und Reklame. Das gilt für Hilfe ebenso, wie für jede andere bezahlte Dienstleistung auch.

Längst sind die meisten NGO zu Unternehmen geworden, bevorzugen es sogar sich als GmbH oder Stiftung einzuschreiben, weil man als Verein immerhin noch seinen Mitgliedern rechenschaftspflichtig ist. Ihre Sprache ist die des späten Kapitalismus: Sie trieft von Begriffen wie Kosteneffizienz, lean governance etc. pp. Nur: Geht es um Politik, wollen diese Hilfswerke noch immer als aufrechte zivilgesellschaftliche Akteure behandelt werden, denen es nicht um Umsatz, sondern Verbesserung der Welt geht. Sie sitzen in Dutzenden von Beratergremien und nehmen Einfluss auf politische Entscheidungen und tun dabei so, als verträten sie das Interesse derjenigen, in deren Namen sie auftreten. Sitzt dagegen eine Rüstungsfirma in einem Gremium, ist klar, was sie dort will: Ihre ureigensten Profitinteressen vertreten.

Es wäre deshalb dringend an der Zeit, sich zu fragen, ob ein mehr an Geld Probleme löst oder eher vergrößert. Fragen, die sich schon vor Jahren ehemalige Mitarbeiter großer Hilfswerke in Afrika gestellt haben, die teils zum vernichtenden Urteil kamen, dass es dem Kontinent heute viel besser ginge, hätte nie eine NGO ihn betreten und dort zu arbeiten angefangen.

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