Druschba und Nastrowje : Der Ukrainekrieg und der Strukturalkoholismus der russischen Armee

Druschba und Nastrowje : Der Ukrainekrieg und der Strukturalkoholismus der russischen Armee

Der Ukrainekrieg erfährt immer wieder neue Deutungen, Interpretationen, Prognosen und Facetten durch die vielen Militärexperten oder eben Meldungen und nachrichtendienstliche Erkenntnisse der Geheimdienste, allen voran dem wackeren MI 6:

„Britischer Geheimdienst sieht Alkohol als Mitursache für russische Verluste

Warum hat Russland seit dem Angriff auf die Ukraine eine sechsstellige Zahl von Soldaten verloren? Der britische Geheimdienst meint: Die Antwort findet sich auch im verbreiteten Alkoholkonsum.“

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-grossbritannien-macht-alkohol-fuer-russische-verluste-mitverantwortlich-a-ee1b1f4c-2479-41c9-bbb1-03c6e8feeb19

Mindert das nicht etwas das heroische Image der wackeren Ukrainer und ihres überlegenen Kampfesgeistes, wenn die ukrainischen Siege vor allem an der Besoffenheit der russischen Trunkenbolde liegen, die über das Schlachtfeld torkeln und Kimme und Korn doppelt sehen nach manchem Wodka und Korn zuviel ? Tja, da hat man doch im ersten Moment noch gar nicht so an das Naheliegendste und Offensichtlichste gedacht, da braucht es schon das Outing geheimer Verschlusssachen und Top- Secret- Informationen, damit ein wichtiger Kriegsfaktor nicht als russophobes Klischee ud Stereotyp des saufenden Russen abgetan wird: Die Russen haben ein Problem mit einem Strukturalkoholismus. Nicht Strukturpazifismus wie dies der deutsche Ex- General Vad den Deutschen attestiert, sind die Russen doch eher für einen Strukturmilitarismus bekannt, der aber nun in Kombination mit einem Strukturalkoholismus wohl eine recht fatale Kombination zu sein scheint. Laut britischen Geheimdienst sind die Verluste der russischen Truppen nicht unwesentlich auf ihren Vodkakonsum zuruckzuführen. Wobei das nicht nur als lustiges geselliges Trinken zu verstehen ist, sondern der Alkoholismus in Russland wie auch in anderen Ländern oft nicht nur ein Luxusproblem einer hedonistischen und eskapistischen Wohlstandsgesellschaft ist, sondern eben Opium des Volkes angesichts trister gesellschaftlicher Verhältnisse, die dadurch auch massenhaft ansozialisiert wird und im Falle des Ukrainekriegs auch einfach das nackte und panische Verdrängen der schieren Todesangst der russischen Zwangsrekrutierten. Wie auch immer aber scheint aus diesen Gründen eine Art Strukturalkoholismus der russischen Gesellschaft und seines Militärs vorzuliegen, der geselschaftlich breit akzeptiert ist. Wie einst beim preußischen Offiziersorps des Aristokratenadeligen- und Junkermilitärs, wo Saufen, Glücksspielen, Verschulden und Duell 6 Uhr morgens an der Dorfeiche mit Sekundanten bei vermeintlichen Ehrverletzungen, die im Suff so mal begangen oder als solche wahrgenommen wurden, gepaart waren, später die Militäroberschicht sich etwas später auch aus Mensuren schlagenden und saufenden Burschenschaftern rekrutierten und das deutsche Militär zu einem Bourgeoismilitär verbürgerlichten, die Wehrmacht jedoch nebst Alkohol mehr unter Amphetamine wie ihr oberster abstinenter und Vegetarier-Gröfaz von seinem Leibarzt Morell gesetzt wurde oder Bismarck, der schon zum Frühstück eine Flasche Rotwein nebst fettem Braten konsumierte. Auch bei der Bundeswehr der Nachkriegszeit mit ihrer Wehrpflicht gehörte Saufen zum guten Ton und zum Krieger- und Mannesethos, ja damaligen Mämmlichkeitskult, auch über die Grundausbildung und das Ausscheiden hinaus („Aus ist´s!“). Wenn man von Kontinuitäts- und Traditionslinien des deutschen Imperialimsus sprechen will, sollte man da den damaligen üppigen Alkoholkonsum des deutschen Militärs nicht ausblenden.

Ähnlich den US-Truppen im Vietnamkrieg, die ja kifften und soffen, was das Zeug hielt an der Front oder den Recreation and Refresh Centers. Der Vietnamkrieg wurde auch der erste „psychodelische Krieg“ genannt, Sex and Drugs and Rock´n Roll samt Whiskey and Beer in Strömen und Fluten — einige meinten gar, der Vietnamkrieg wurde gegen die asketischen Vietcong auch nicht wegen ausbleibender Waffenlieferungen Nixons für Südvietnam an der Front, der Medienfront oder an der Heimatfront verloren, sondern zwischen den Rotlichtviertelm Patpongs und den Bordellen und Bars Saigons und der Jim Morrison- Door- Song „Show me the way to the next whiskey bar“ war auch sehr beliebt unter den GIs. Es wäre auch mal interessant, ob die US- amerikanischen Stinger der alleinige gamechanger im russischen Afghanistankrieg waren oder nicht auch der Wodkakonsum und Einfluss der ausgiebigen und kilometerweise blühenden Opiumfelder Afghanistans auf die Rote Armee der Sowjetunion. Als ich im Guerillakriegsgebiet in Burma in den 90ern war, war auch interessant, dass die dortigen Guerillas zwar Drogen anbauten, damit handelten, exportierten , aber eben ihrer eigenen Bevölkerung und ihren Truppen der Konsum bei Todesstrafe untersagt war, damit die Kampfeskraft und Kampfmoral erhalten bleibt. Inzwischen gibt es jedenfalls bei Bundeswehr und der US Army Drogenscreening und Quasialkoholverbot. Also nicht mehr wie bei Churchill mit fetter Zigarre und Whiskey on the rock around the clock. Zudem auch die beiden Gründer der Anonymen Alkoholiker zwei Ex-US- Militärs waren, die den Strukturalkoholismus der Truppe wie aber dann auch der Bevölkerung bekämpfen wollten, in der Religion ihren Halt fanden und daraus ein Zehnpunkteprogramm hin zu Gott, Nüchternheit und Abstinenz entwickelten wie auch schon die ältere Heilsarmee. Dass die Russen leidenschaftlich saufen, wusste ja schon Adenauer bei seinem ersten Moskau-Besuch, bei dem er langen Verhandlungsnächten mit viel Wodka mit Litern an Olivenöl vorbeugte, um nicht unter den Tisch gesoffen und über den Tisch gezogen zu werden. Breschnew trank auch das Rotweinglas beim Empfang bei Willy Brand auf Ex, zumal auch Willy dem Brandwein nicht abgeneigt war und ein guter Teil der deutschen Ostpolitik und der Russophilie auch dem damals völkerverständigenden lustigen Saufen zu verdanken war, wie deis auch im Fernsehen bei Werner Höfers Internationalem Frühschoppen im ARD von den „Old School- Macho- Gentlemen“ (Alice Schwarzer) rauchend und trinkend zur besten Sendezeit zelebriert wurde. Selbst bei rudimentärsten russischen Sprachkenntnissen (Druschba, Nastrowje, Towaritsch und Mir) konnte da bei einem Wodka und etlcihen mehr friedliche Koexistenz und Völkerfreundschaft exzessiv gefeiert werden. Bei Jelzin konnte man dies bei seinen trunkenen lustigen Tanzbäreinlagen bei Kohl und oft lallenden Presserklärungen vor laufender Kamera besichtigen, wenngleich manchmal Bedenken aufkamen, ob man dem guten impulsiven und stets blauen Boris denn so unbedenklich den Atomkoffer überlassen sollte. Putin war scheinbar der erste nüchterne Präsident, vielleicht aber eben auch der einzige nüchterne Russe. Genützt hat es auch nichts, zumal er sich nun wie ein vollgesoffener aggressiver Prolschläger verhält oder ein trockengelegter Alkoholiker im Entzugsdelir. Interessant, denn saufen die Ukrainer nicht? Wahrscheinlich disziplinieren sie sich aber wegen ihrer überlegenen Kampfmoral, während die demotivierte und depressive Russenlandsknechtschaft und Slawensoldateska da eher das Seelenwohl in der Flasche sucht. Mpglicherweise waren da nur Kadyrows muslimische Tschetschenenschlächter ein nüchternes Einsprengsel innerhalb dieses blauen Meeres. Vielleicht füllen die Ukrainer ihren Wodka aber auch lieber in Molotowcocktails, während die Russen ihn lieber gleich trinken und das gute Zeug lieber wegschlucken als ihn zweckzuentfremden. Gorbatschow,  nach dem auch eine Wodkamarke benannt wurde, erließ ja mal kurz Anfang der 90er ein Wodkaverbot, musste das aber schnell wieder zurückziehen, da seine Beliebtheitswerte mit sinkenden Alkoholspiegel seiner Volksuntertanen auch rapide sanken. Man vergesse auch nicht, dass in Bayern so manche Bierrevolte wegen Erhöhung des Bierpreises oder Problemen bei den supply chains ausgelöst wurde.

Vielleicht sollte die NATO nicht nur oder nicht mehr Waffenlieferungen an die Ukrainer tätigen, sondern Wodkalieferungen an die Russen. Vielleicht mittels kleiner Carepakete, die man per Rosinenbomber und Fallschirm hinter der Front abwirft. Dafür könnte sich auch das Herz einer Rotweinschnapsdrossel und Pazifistin wie die Margot Käßmann erwärmen lassen, die ja mit den Taliban einen Friedenstee trinken wollte. Bei Russen nicht machbar, aber vielleicht säuft MPU- Käßmann ja mit dem Schoigu mal einen Friedenswodka. Die Frage bleibt dann, ob meine Whiskeywette mit Big Ben Hodges um die Krimeroberung im August da in Zeiten der neuen US- Prohibition und des postheroischen Wassertrinkens noch so zeitgemäß ist seit Männlichkeit nicht mehr mit Trinkfestigkeit definiert wird, sondern dies als „toxische Männlichkeit“ angesehen wird und IQ/Intelligenz, Charakterstärke und Moralität in Litern konsumierten Mineralwassers, Smoothies, Red- Bull-Engerydrinks, Malventees oder Hafermilch mit Gesundheitsarmband und zugehöriger Fitness-App nebst sportlichen Leistungen penibel gemessen und statistisch genau erfasst wird.

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