KI-Wettrüsten im 21. Jahrhundert: Gewinnt ChatGPT oder Kommunistische Intelligenz der Xi- KI?

KI-Wettrüsten im 21. Jahrhundert: Gewinnt ChatGPT oder Kommunistische Intelligenz der Xi- KI?

Times, trends und opiniond are changing. Früher galt der Konfuzianismus als Modernisierunghindernis, dann plötzlich als die Patentrezept und Hauptursache für das asiatischen Wirtschaftswunder. Ein Softwareexperte des Verteidigungsministeriums sah China schon uneinholbar in der KI vorne, gerade weil es keine menschlichen Werte kenne

„US-Experte nennt Gründe China im Wetteifern um KI uneinholbar vorne

11.10.2021, 11:40 Uhr

Künstliche Intelligenz gilt als bestimmende Universaltechnologie des 21. Jahrhunderts. Bei der Entwicklung wetteifern die Industrienationen, doch die USA sehen das Rennen schon verloren, weil China ethische Standards außen vor lasse.“

https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-im-Wetteifern-um-KI-uneinholbar-vorne-article22858250.html

.Jetzt wird das Gegenteil behauptet. und ist die USA vorne, weil sie und der Freie Westen Kreativität, Freiheit und ethische Werte habe.

„Technologische Führung ChatGPT bringt China um seine KI-Dominanz

Der Hype um ChatGPT lässt bei Technologiegiganten in China die Alarmglocken schrillen. Etliche Firmen wollen eine ähnliche Software auf den Markt bringen. Bislang ohne vergleichbaren Erfolg. Für den einstigen KI-Vorreiter ist das verheerend.

Der Kampf um die Vormachtstellung bei künstlicher Intelligenz schien ausgemacht. Lange waren sich Experten sicher: Die USA haben das Rennen gegen China bereits verloren, der Vorsprung ist uneinholbar.

Nicht zuletzt mit dem Erfolg von ChatGPT sind die Karten jetzt neu gemischt. „Die Einschätzung, dass China im Bereich künstliche Intelligenz kaum noch einzuholen wäre, war schon immer ziemlich übertrieben“, sagt Horst Löchel, der das Sino-German Center an der Frankfurt School of Finance & Management leitet, ntv.de. „Wir neigen bei der Einschätzung von China entweder zur Übertreibung oder zur Untertreibung.“

https://www.n-tv.de/wirtschaft/ChatGPT-bringt-China-um-seine-KI-Dominanz-article24048398.html

Das erinnert ein wenig an jene Cybergurus des Silicon Valleys , die in der Anfangszeit behaupteten das Internet werde die Freiheit und die Demokratie weltweit durchsetzen in technologischer Variante von Fukuyamas Ende der Geschichte.So erlklärte John Perry Barlow, ein Cyberguru , der schon beim Wirtschaftsgiopfel von Davos1996 in einer Art fituritsischen Erweckungspredigt für das Internet:

»Regierungen der industriellen Welt, Ihr trägen Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Im Namen der Zukunft fordere ich euch, die ihr der Vergangenheit angehört, auf, uns nicht zu belästigen. Ihr seid nicht willkommen unter uns. Ihr habt keine Regierungsgewalt, wo wir uns versammeln (…) ich wende mich an euch mit keiner geringeren Autorität als der, mit der die Freiheit selbst zu sprechen pflegt. Ich erkläre den globalen sozialen Raum, den wir bauen, als naturgegeben unabhängig von dem tyrannischen Regiment, das ihr über uns zu errichten versucht. Ihr habt kein moralisches Recht, uns zu regieren, noch besitzt ihr irgendwelche Methoden zur Durchsetzung, die zu fürchten wir wahren Grund haben (…)

Der Cyberspace liegt nicht innerhalb eurer grenzen. Glaubt nicht, dass ihr ihn schaffen könnt, als ob es sich um ein öffentliches Bauvorhaben handelte. Er ist die Tätigkeit der Natur selbst und er wächst durch unsere kollektiven Handlungen (…)

Der Cyberspace besteht aus Transaktionen, Beziehungen und dem Denken selbst, die sich wie eine stehende Welle im Gewebe unserer Kommunikationen anordnen. Unsere Welt ist zugleich überall und nirgends, doch ist sie nicht dort, wo Körper leben.

Eure Rechtsbegriffe von Eigentum, Ausdruck, Identität, Bewegung und Kontext sind auf uns nicht anzuwenden. Sie gründen in der Materie, doch hier gibt es keine Materie«

So verkündet von John Perry Barlow vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos am 8. Februar 1996. Ihrem Ton nach konnten die obigen Sätze aus einer Erweckungspredigt stammen, doch tatsächlich richteten sie sich an eine Versammlung von Wirtschaftsführern und Politikern. Ihr Autor John Perry Barlow stand mit seiner Biographie für die Kontinuität zweier kalifornischer Bewegungen, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam zu haben scheinen: der Hippies der 70er Jahre und der Cyber- Enthusiasten der 90er. Barlow, der damals Songs für Greatful Dead schrieb und heute als einer der Gurus des Cyberspace galt, stand damit nicht allein:

Auch Kevin Kelly, einst Herausgeber des Alternativszenenblatts »CoEvolution Quarterly« (bzw. »Whole Earth Review«) und Chefredakteur von »Wired«, einer Art »Vogue« für die Cyberschickeria, stand dafür und LSD- Apostel Timothy Leary stand auch dafür. Doch unter den Cyberenthusiasten finden sich auch George Keyworth, der als Protege Edward Tellers Wissenschaftsberater Reagans wurde, und George Gilder, Multiaufsichtsrat und Vordenker der republikanischen Rechten.

Dann kam nach diesen Endzeitversprechung der grenzenlosen Freiheit Chinas Internetzensur, Golden Shield, das soziale Kreditsystem der KP China und das chinesische 1984.Ob die KP China jetzt wieder mit einer Überraschung seitens KI aufwartet? Oder scheint es sich mit seiner ideologischen KI der sozialistischen Xi-KI doch mit Ausnahme Chinas und autoritärer Staaten aus. dem Rennen bugsiert zu haben? Entstehen dann nicht nur wirtschaftliche .und militärische sondern auch technologische Blôcke und kann man das überhaupt so voneinander trennen ,bzw. verstärkt dann eines das andere? Oder entwickelt China doch noch eine noch nicht absehbare Technologie und überholt die USA dann wieder mittels „Leapfroggen“,d.h. dem Überspringen einer Entwicklungsstufe?  Jedenfalls wurden die Rahmenbedingungen in China für neue Technologien und KI als recht positiv beurteilt, vor allem weil eine Strategie dahinter stecke, die die Europäer nur auf dem Papier hätten. Seit ChatGPT sollen solche früheren Berichte erst Mal hinfällig oder zumindestens stark relativiert sein.

„KI in China: Starker Zug zum Tor

China will Nummer eins der Welt bei Künstlicher Intelligenz werden. Und das schon bis 2030. Ob China dieses ambitionierte Ziel punktgenau erreicht, ist gar nicht so wesentlich. Entscheidend für Europa ist, dass China alles daran setzt, seine Bevölkerung zu diesem Quantensprung der Entwicklung zu befähigen. – Ein Beitrag von Verena Nowotny, China-Expertin und Partnerin bei der Strategieberatung Gaisberg Consulting.

Der 9. März 2016 brachte für China einen „Sputnik-Moment“. Das von Googles Deep Mind entwickelte Programm AlphaGo besiegte Lee Sedoul, einen der besten Go-Spieler aus Südkorea, in fünf Spielen 4:1. Lee hatte im Februar vor dem Event erklärt, er werde „haushoch“ gewinnen. Nach der dritten verlorenen Partie erklärte Lee, er sei geschockt vom Spiel des Computers, und dass er sich nach den ersten beiden verlorenen Spielen stark unter Druck gesetzt fühlte.

Ähnlich ging es wohl der chinesischen Regierung, die aus diesem Ereignis den Schluss zog, dass Künstliche Intelligenz (KI) nun zu einer absoluten Priorität der nationalen Politik werden müsse. 

China hat einen Plan – und setzt ihn um 

Im Juli 2017 veröffentlichte Chinas Führung dann eine umfassende KI-Strategie, die deutlich ambitionierter war als frühere Digitalisierungspläne und als klares Ziel vorgab: wir werden führend in KI – und zwar in Theorie, Standardisierung, technologischer Entwicklung und Anwendung. China greift dazu tief in die Budgettaschen und lockt mit millionenschweren Förderungen: Während beispielsweise Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen nationalen F&E-Fonds mit 1,5 Milliarden Euro dotiert, gewährt Chinas Regierung einer einzelnen Stadt, Tianjin, eine KI-Förderung in der Höhe von 13,5 Milliarden Euro. 

Erste Erfolge zeigen sich schon bei den Patentanmeldungen: 2018 meldete China 30.000 Patente im KI-Bereich an, zweieinhalb Mal so viele wie die USA. Ein Drittel der weltweit erfolgreichsten Unicorns (Start-ups mit einer Markbewertung von über einer Milliarde Dollar) sind in China beheimatet; die meisten von ihnen verdanken ihren Aufstieg dem Einsatz von KI. Etwa Bytedance, das Apps zum Gestalten und Teilen von Videos und News betreibt, täglich 800 Millionen Nutzer auf seinen Plattformen zählt und mittlerweile das wertvollste Unicorn der Welt ist.

Wie immer geht China seine Ziele umfassend an. Die Ausbildung von qualifiziertem Personal steht ganz oben auf der Prioritätenliste der Regierung. Im Bereich Digitalisierung, und speziell bei KI, plant China konsequenterweise die Einrichtung von 50 akademischen und Forschungsinstituten bis 2020. 

Ideale Rahmenbedingungen für Start-ups 

Was landläufig unterschätzt wird, ist, wie viel Freiheit China seinen Forschern und Start-ups einräumt. Es gilt das Motto: „First innovate, then regulate.“ Dass dem tatsächlich so ist, konnte die Weltöffentlichkeit Ende 2018 mitverfolgen, als der junge Forscher He Jiankui stolz die ersten genmanipulierten Babys präsentierte. Der Aufschrei – auch in China – war gewaltig, allerdings konnten Kritiker in China nicht notgedrungen einen Regelverstoß festmachen. Erlaubt ist, was Erfolg verspricht.

Hinzu kommen noch andere Faktoren, die Start-ups in China gegenüber Mitbewerbern aus Europa oder den USA generell begünstigen: Chinas Regierung forciert sämtliche Bereiche der Digitalisierung und ist dementsprechend großzügig mit Förderungen, aber auch mit dem Ausbau der Infrastruktur

Wer in China lebt, findet die Betonung, dass es ein flottes Gratis-Wlan gibt, eher absurd – das hat in China so ziemlich jede Mini-Teestube, auch am Land. Weiters gibt es in China das, was für KI unabdingbar ist, wirklich in rauen Mengen: Big Data. Nicht nur im Gefolge der chinesischen Datenkraken AlibabaTencentZTE oder Huawei entwickeln sich zahllose Unternehmen, die aus den Daten neue Applikationen entwickeln; die schiere Bevölkerungszahl (die über China hinausgeht, da auch Menschen in anderen asiatischen Staaten chinesische Anwendungen nutzen) eröffnet enorme Möglichkeiten. Und die Menschen in China sind extrem technikaffin bzw. offen für neue Anwendungen, sei es die chinesische Variante von UberDidi Chuxing, oder bargeldloses Zahlen, wie es von Alipay angeboten wird. 

Einsam an die Spitze?

China möchte – gerade angesichts der Auseinandersetzungen mit den USA unter Präsident Donald Trump – im Bereich der Digitalisierung so autark wie möglich sein. Dennoch muss auch die chinesische Führung zur Kenntnis nehmen, dass die KI-Forschung und -Entwicklung international und grenzüberschreitend ist. Dementsprechend haben die großen Digitalkonzerne wie AlibabaTencent und Baidu bereits Spin-off-Unternehmen für Forschung und Entwicklung im Silicon Valley und zunehmend auch in Europa etabliert. Diese Zentren bieten natürlich auch attraktive Arbeitsplätze für europäische Forscher – ein Braindrain auf europäischem Boden nach China ist damit eine durchaus realistische Perspektive. 

Europa wird sich jedenfalls rasch eine Strategie auch für den Bereich KI überlegen müssen – denn Chinas Zug zum Tor ist stark und konsequent. Die europäische Realität lässt jedoch befürchten, dass wir mit unserer Nabelschau – Stichwort Postenbesetzungen, Brexit, eventuell vorgezogene Wahlen in Deutschland – in Europa noch mindestens bis Ende des Jahres beschäftigt sind, bevor strategische Beschlüsse überhaupt denkbar sind. In China wird währenddessen emsig weiter im Bereich KI geforscht, entwickelt, ausprobiert. Und so kommt man seinem selbstgesteckten Ziel immer näher: zur Nummer eins der Welt zu werden. 

Über die Autorin

Verena Nowotny ist Gesellschafterin und Prokuristin bei Gaisberg Consulting. Sie war über zehn Jahre als Sprecherin für die österreichische Bundesregierung tätig, u. a. als außenpolitische Sprecherin von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. 2007/08 lebte und arbeitete sie in Shanghai. 2014 brachte sie gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Roland Benedikter das Buch „China. Situation und Perspektiven des neuen weltpolitischen Akteurs“ (Springer VS) heraus.

https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/technologie/ki-in-china-starker-zug-zum-tor/

Chinas Stärke bei der KI scheint im wesentlichen Gesichtserkennung, wenngleich vielleicht noch Sprachstranskription. Zumal eine hohe Abhängigkeit von US-Technologie bestehe und.am Venturekapital/Risikokapital scheint es wie in Europa auch zu fehlen. So wurde das noch vor 4 Jahren 2019 eingeschätzt:

Ein China-Kenner ordnet Chinas KI-Führungsanspruch ein
Wo steht China bei Robotik und künstlicher Intelligenz?

20. November 2019

Ist oder wird China die weltweite Führungsmacht in Sachen Robotik und künstlicher Intelligenz? Ein Blick hinter die Kulissen.

Autor: Georg Stieler

China wird von vielen als neue Führungsmacht in puncto künstlicher Intelligenz gesehen. Touren zu den chinesischen Onlinegiganten wie Alibaba oder Start-Ups gehören zum Standardrepertoire für deutsche Unternehmenslenker und Politiker auf ihren China-Reisen. Und tatsächlich hat Chinas Digitalwirtschaft in den vergangenen fünfzehn Jahren eine beeindruckende Entwicklung hingelegt.

Ermöglicht wurde dies insbesondere durch den Siegeszug des Smartphones. Über 80 Prozent der chinesischen Internetbenutzer sind „mobile first“ unterwegs, sprich sie haben die Ära des Desktop-Computers ganz einfach übersprungen. Zusammen mit Ineffizienzen in traditionellen Industrien, über 100 Städten mit jeweils mehr als 1 Million Einwohnern sowie einem großen Angebot an vergleichsweise günstigen Arbeitskräften bot dies in China ein einzigartiges Umfeld für die Entwicklung neuer digitaler Business-to-Consumer-Geschäftsmodelle. Diese Dynamik spiegelt sich auch in der Verschiebung der globalen Machtverhältnisse wider: 2013 kamen von den 20 wertvollsten Internetunternehmen lediglich zwei aus China, 2018 waren es neun. Die verbleibenden elf Internetgrößen waren US-Unternehmen.

Durchbrüche bei Machine Learning

Die weltweiten Durchbrüche im Bereich Machine Learning seit 2011 beflügelten natürlich auch die Phantasie der chinesischen Internetkonzerne. So stellte etwa Alibaba-Gründer Jack Ma bereits 2015 den ersten Prototypen für das Bezahlen mit Gesichtserkennung in einem seiner Hema-Supermärkte vor. Als im Mai 2017 Googles Machine Learning Plattform Deep Mind das Spiel Alpha Go gegen den Weltranglistenersten Ke Jie gewann, war dies für die chinesische Regierung ein Schock. In Windeseile wurde der New Generation Artificial Intelligence Plan (AIDP) erarbeitet, an dessen Ziel die weltweite Führerschaft in diesem Bereich bis zum Jahr 2030 steht.

Diese ambitionierte Ansage zusammen mit dreisten Übertreibungen der chinesischen Staatsmedien – etwa zu Essenslieferungen mit Drohnen im Alltag oder von KI betriebenen Krankenhäusern – wurden rund um die Welt gehört. Doch was ist wirklich dran, an Chinas Führerschaft bei künstlicher Intelligenz?

Tatsächlich sind chinesische Unternehmen heute führend auf dem Gebiet der digitalen Gesichtserkennung. Im November 2018 belegten die Unternehmen Yitu, Sensetime sowie Megvii/Face++ die ersten Plätze im Ranking des National Institute of Standards and Technology. Ebenfalls stark ist China auf dem Feld der Sprachtranskription, der Marktführer iFlytek belegt regelmäßig Spitzenplätze in internationalen Benchmarks.

Beim autonomen Fahren liegt China hingegen weit zurück: Der amerikanische Technologieführer Waymo fährt gegenwärtig etwa 10 Mal soweit ohne Fahrereingriffe wie Pony.ai, das führende chinesische Unternehmen auf diesem Gebiet, und sogar 50 Mal so weit wie Baidu, das von der Regierung in Peking für die Entwicklung dieser Technologie ausgewählte Unternehmen.

Auf Sand gebauter Wolkenkratzer

Zudem sind chinesische KI-Forscher wesentlich von westlicher Technologie abhängig. Pony Ma, Gründer und CEO von Tencent, dem zweitgrößten chinesischen Internetkonzern, verglich Chinas Digitalwirtschaft aufgrund ihres Mangels an eigenen Schlüsseltechnologien im vergangenen Mai mit einem auf Sand gebauten Wolkenkratzer.

Ein Beispiel: Die beiden dominierenden Deep Learning Frameworks sind auch in China Tensorflow von Google und Pytorch von Facebook. Die chinesische Alternative, PaddlePaddle von Baidu, hat eine deutlich niedrigere Verbreitung. Aufgrund des Netzwerkeffekts arbeiten Entwickler lieber mit populärer Software. Das Ziel der chinesischen Regierung, in diesem Bereich weltweit führende Standards zu schaffen, liegt in weiter Ferne.

Eine weitere, noch empfindlichere Schwachstelle des chinesischen KI-Traums sind Halbleiter. Die Rechenzentren zum Trainieren der neuralen Netzwerke verwenden Linie Graphical Processing Units (GPUs) von Nvidia, Tensor Processing Units (TPUs) von Google oder field-programmable gate arrays (FPGAs) von Intel und Xilinx. Keines dieser Unternehmen kommt aus China.

Zwar haben Huawei oder großzügig finanzierte Start-ups wie Horizon Robotics beachtliche Fortschritte beim Chipdesgin gemacht, allerdings bauen diese immer noch auf Technologien von Intel oder ARM auf. Darüber hinaus verfügt bisher kein Unternehmen aus China über das erforderliche Knowhow für die Produktion von Chipdesigns mit 7Nm Strukturgröße oder weniger. Chinesische Chiphersteller liegen etwa zehn Jahre hinter Intel, Samsung und Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) zurück.

Ernüchterung macht sich breit

Zwei Jahre nach Veröffentlichung des AIDP macht sich daher Ernüchterung breit. Nachdem China 2018 zum ersten Mal die USA bei Wagniskapitalinvestitionen überholt hatte, sind diese von Januar bis September dieses Jahres um 50 Prozent eingebrochen. Viele Start-Ups suchen nach kommerziellen Verwertungsmöglichkeiten für ihre halbfertigen Lösungen und kämpfen ums Überleben. Allerdings muss man fairerweise anmerken, dass die chinesischen Wagniskapitalinvestitionen in künstliche Intelligenz zwar wieder deutlich hinter die USA zurückgefallen sind, allerdings sind sie immer noch etwa dreimal höher als in der EU.

Trotz dieser Schwächen hat sich (zumindest teilweise) das Narrativ durchgesetzt, China wäre führend auf dem Feld der Robotik und böte das beste Umfeld, um digitale Fabrikkonzepte auszuprobieren. Geholfen hat dabei sicher auch die Tatsache, dass die unbestrittene Stärke chinesischer Internetunternehmen im schnellen Roll-Out einfach skalierbarer Business-to-Consumer-Geschäftsmodelle gerne auf viel komplexere, industrielle Anwendungen übertragen wird.

Fakt ist: China ist seit 2013 der größte Markt der Welt für Robotik und Automation. Nach Stückzahlen ist China heute für etwa 1/3 der weltweiten Roboterverkäufe verantwortlich. Die Gründe für diese fulminante Entwicklung waren zunächst der Aufbau massiver Produktionskapazitäten im Automobilbereich, steigende Lohnkosten und weitere Faktoren wie etwa die hohe Fluktuation auf dem chinesischen Arbeitsmarkt.

Seit 2015 kamen noch massive Subventionen im Rahmen der Made in China 2025-Strategie der chinesischen Regierung dazu. Nach einer Analyse des chinesischen Finanzdienstleisters Sinolink Securities kamen 2018 44 Prozent der Gewinne der 53 börsennotierten chinesischen Robotikunternehmen aus Subventionen. Diese waren aber mehr Fluch als Segen: Die allermeisten Neugründungen konzentrierten sich auf die Produktion von Roboterarmen mit zugekauften Schlüsselkomponenten. Dies macht den sich abzeichnenden Konsolidierungsprozess umso schmerzhafter.

Roboterabsatz geht zurück

Wir gehen davon aus, dass die Verkäufe von Industrierobotern in diesem Jahr um etwa fünf Prozent zurückgehen werden, denn die schwache Nachfragesituation in den großen Absatzmärkten Automotive und 3C (Computer, Communication und Consumer Electronic) hielt an. Während die meisten Roboterhersteller die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China für den Abschwung verantwortlich machen, sollte man allerdings weder die durch die erwähnten Subventionen hervorgerufenen Übertreibungen unterschätzen, noch die strukturellen Herausforderungen für Chinas Wirtschaft, in der die Verschuldung in den letzten 11 Jahren durchgängig signifikant schneller gewachsen ist als das BIP.

Multinationale Unternehmen aus Robotik und Automation haben erklärt, in China nicht nur ihre modernsten Technologien zur Anwendung zu bringen, sondern diese auch hier weiterentwickeln zu wollen. So hat ABB den Grundstein zur modernsten Roboterfabrik des Konzerns in Shanghai gelegt. Gestützt von Cloud, künstlicher Intelligenz und weiteren Spitzentechnologien sollen hier ab 2021 Roboter andere Roboter bauen. Politisch ein Gesichtsgewinn sowohl für die Stadtverwaltung von Shanghai wie auch für ABB.

Nur: Die Bereitschaft der meisten chinesischen Käufer, in die fortschrittlichsten Technologien zu investieren ist begrenzt. Auch wenn steigende Lohnkosten ein Automatisierungstreiber sind, sind komplexere Automationslösungen in China meist nicht wettbewerbsfähig. Jenseits einiger staatlicher Leuchtturmprojekte tun sich gerade mittelständische Unternehmen bisher schwer, software- oder datenbasierte Dienste im industriellen Kontext zu verkaufen. Selbst Dorabot, eines der vielversprechendsten chinesischen Start-ups im Bereich intelligenter Roboter, betreibt den Großteil seines Geschäfts im Ausland.

Zu den betriebswirtschaftlichen Herausforderungen für digitale Dienstleistungen kommt das chinesische Cybersecurity-Gesetz, das 2016 beschlossen wurde und allmählich Form annimmt. Teil des Gesetzes ist ein Programm, das der chinesischen Regierung vollständigen Zugang auf alle Daten in Netzwerken und Servern im Land gewähren soll. Betriebsgeheimnisse werden dadurch im schlimmsten Fall vollkommen transparent. Das kann die gesamte Existenz von Unternehmen bedrohen. Ferner müssen Anbieter von datenbasierten Dienstleistungen mit lokalen Cloud-Anbietern zusammenarbeiten. Damit ist das Umfeld weder für die Nutzung, noch für das Anbieten digitaler Dienstleistungen besonders attraktiv.

Kein Grund zur Selbstzufriedenheit

Man kann also durchaus sagen, dass einige Meldungen über Chinas technologische Erfolge übertrieben sind. Diese Erkenntnis sollte indes für Technologienationen wie Deutschland kein Grund sein, sich selbstzufrieden zurückzulehnen. Auch wenn die Beispiele Halbleiterbranche und Robotik eine Ahnung über die Fehlallokation von volkswirtschaftlichen Ressourcen im chinesischen Top-Down-System vermitteln, beweist Huawei eindrucksvoll, wie Chinas Staatskapitalismus in der Lage dazu ist, Mittel auf die Erreichung klar definierter Ziele zu konzentrieren – hier: Die Weltmarktführerschaft bei Netzwerktechnologie.

Auch wenn die Einschätzungen zur tatsächlichen technologischen Leistungsfähigkeit stark divergieren, ist das bisher Erreichte beachtlich. In den 50 größten chinesischen Städten kommt in der laufenden Ausbaustufe nur Huawei zum Zug. Nach Aussagen von Wettbewerbern kann Huawei hier vom chinesischen Staat Preise von deutlich über dem normalen Marktniveau abrufen. Mit diesen Mitteln werden dann die einheimischen Wettbewerber im Westen unter Druck gesetzt. Die amerikanische Sorge, in fünf Jahren könnte damit nur noch ein Anbieter übrig sein, der die gesamte Wertschöpfungskette in diesem Bereich beherrscht, ist berechtigt.

Lassen sich Beispiele für erfolgreiches Leap-Frogging (also das Überspringen ganzer Entwicklungsstufen) auf hoch spezialisierte industrielle Anwendungen übertragen? Könnte es etwa so kommen, dass China in seinen Produktionslinien mit digitaler Bewegungserkennung und Prozessanalyse den Beitrag menschlicher Arbeiter – immerhin noch zwischen 70 und 80 % aller Montagetätigkeiten – optimiert, während in Deutschland noch über die Datenschutz-Grundverordnung gestritten wird? Foxconn arbeitet daran bereits mit dem Start-up Synergies Intelligent Systems. Könnten junge Anbieter wie Black Lake Technologies neue Standards bei cloudbasierten Manufacturing Executions Systems (MES) schaffen, weil sie bei ihren Kunden weniger Rücksicht auf bestehende Infrastruktur nehmen müssen? Es bleibt abzuwarten.

Mit der zunehmenden Bedeutung des Digitalen werden Schnelligkeit und Flexibilität weiter an Bedeutung gewinnen. Die in China stärker ausgeprägte Bereitschaft, Dinge auszuprobieren, auch wenn sie erst zu 80 % funktionieren, ist hier sicher ein Vorteil. Nicht zu vergessen, Fortschrittsfreude und Zukunftsoptimismus, die hierzulande trotz aller Herausforderungen deutlich ausgeprägter zu sein scheinen, als in Deutschland heute.

Stieler Technologie- & Marketing-Beratung GmbH & Co. KG

Ein Bericht des Deutschlandfunk hebt auch die Unbedenklichkeit der Chinesen und Asiaten gegenüber Datenschutz und Privatsphäre, Technikaffinität und der scheinbar grenzenlosen Datenpool als Treiber der Entwicklung, wenngleich die chinesische KI- Forschung sich vor allem auf dem Gebiet der Gesichtserkennung und der Gangerkennung abzuspielen scheint.

„Chinas Forschung an Künstlicher Intelligenz

Im Reich allwissender Algorithmen

Ungebremst ist China auf dem Weg zur KI-Supermacht. Gesichts-, Gang- oder Spracherkennung: Künstliche Intelligenz durchzieht alle gesellschaftlichen Bereiche. Riesige Datenmengen treiben die Entwicklung an, Regulierung spielt kaum eine Rolle.

Chinas Welt der Künstlichen Intelligenz zur besten Sendezeit: „Ji zhi guo ren“ heißt eine Spielshow im chinesischen Staatsfernsehen. Übersetzt: „Die Maschine ist klüger als der Mensch“. Neue Technologien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz treten gegen Menschen an.

Eine Aufgabe: Personen identifizieren. Männliche Vierlinge tanzen mit weiblichen Vierlingen – die Geschwisterpaare sehen identisch aus und tragen exakt die gleiche Kleidung. Wer kann die Paare besser voneinander unterscheiden: die intelligente Kamera oder der Mensch?

Die Überlegenheit der Maschine

Die Kamera hat souverän die Nase vorn, kann die Paare jederzeit und fehlerlos zuordnen. Mithilfe einer Erkennungssoftware des Pekinger Unternehmens Watrix. Die Kamera ordnet Personen zu, indem sie ihren Gang erkennt. Das System kann Menschen und auch Tiere auf Distanzen von bis zu 50 Metern identifizieren – und gilt dabei als genauer und effizienter als die Gesichtserkennung.

Watrix ist in China eins der wichtigsten Start-ups im Bereich der Künstlichen Intelligenz, kurz KI. Das Unternehmen ist in einem der zahl- und gesichtslosen Pekinger Hochhäuser zu Hause. Die Büroräume sind weiß gestrichen, weiß glänzen die Schreibtische. Die Atmosphäre wirkt aufgeräumt und konzentriert. Der Gründer von Watrix heißt Huang Yongzhen und ist 35 Jahre alt.

„Soweit ich weiß, gibt es etwa 20 Teams weltweit, die im Bereich der Gangerkennung forschen“, erzählt er. „Aber bislang hat es noch niemand wirklich kommerzialisiert und in die breite Anwendung gebracht.“

Gangerkennung per Algorithmus: Täuschung ist zwecklos

Und genau dabei möchte Watrix ganz vorne sein. Wenige Schritte vor der Kamera genügen, und das Kamerasystem hat eine Person erfasst. Es analysiert dabei verschiedene Merkmale des Körpers, misst Größenverhältnisse und Abstände, analysiert Bewegungsabläufe.

Watrix-Technikchef Li Zijun befestigt auf dem Teppichboden Klebeband für einen Selbstversuch. In einem Bereich von wenigen Quadratmetern soll ich ein paar Meter hin und her spazieren. Nach kurzer Zeit hat die Kamera mich registriert und ein Profil für mich angelegt.

Sobald ich wieder ins Bild laufe, erkennt mich die Kamera innerhalb von zwei bis drei Sekunden. Mein Profil taucht auf dem Monitor auf.

Täuschungsversuche seien zwecklos, sagt Technikchef Li: „Du hast dich mit deiner normalen Gangart registriert, und jetzt hast du absichtlich gehumpelt und das eine Bein hinterher gezogen. Aber das System erkennt deine Gangart trotzdem. Unsere Technologie identifiziert Menschen schon von fern – bevor diese die Kamera überhaupt erkennen können. Genauso ist das natürlich auch bei Kriminellen.“

Eine Software für Kripo, Krankenhaus und Küchengeräte

Und genau da liegt eine Chance der Anwendung. Im Sicherheitsbereich, vor allem bei Ermittlungs- und Überwachungsbehörden. Die Polizei in Peking, Shanghai und auch in der Uiguren-Region Xinjiang wendet das Gangerkennungssystem von Watrix bereits in der Praxis an, erzählt Firmen-Chef Huang.

„Die Ermittlungsbehörden von Shanghai nutzen das System, um Verdächtige oder Kriminelle zu registrieren und zu suchen“, sagt er. „Außerdem kooperieren einige Krankenhäuser mit uns. Wir forschen gemeinsam daran, ob und wie sich das Sturzrisiko älterer Menschen einschätzen und vorhersagen lässt. Auch die großen Hersteller von Haushaltsgeräten nutzen unser System, damit die Geräte die Familienmitglieder erkennen können.“

Der Eintritt zum Smart Home oder die Bedienung von Haushaltsgeräten funktioniert dann nur noch, wenn das Erkennungssystem die Legitimität einer Person erfolgreich überprüft hat. Was gestern noch Science-Fiction war, ist heute Realität: das Gesicht oder der Gang als Ausweisersatz und Türöffner. Die Jagd nach Kriminellen mit Hilfe von Gang- oder Gesichtserkennung.

In China gibt es für den Einsatz dieser neuen Technologien ein hohes Maß an Akzeptanz, sagt Watrix-Gründer Huang Yongzhen.

„Im Westen gibt es einen größeren Schutz der eigenen Daten und Privatsphäre“, erklärt er. „Das liegt in der Kultur begründet und hat viel mit Gewohnheit zu tun. Die Menschen dort möchten, dass ihre Daten möglichst nur ihnen gehören. In China ist die Kultur oder die Meinung dazu eine etwas andere. Chinesen wollen neue Technologien ausprobieren, wenn sie ihr Leben bequemer und sicherer machen. Diese offene Denkweise der Nutzer ist eine andere als im Westen.“

Künstliche Intelligenz gilt in China als Allheilmittel

Und einer der Gründe, warum KI-Startup-Unternehmen wie Watrix in China so rasant wachsen und sich weiterentwickeln. Produkte können hier schnell und unkompliziert in die Anwendung gehen, bestätigt Hans Uszkoreit, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Er ist zuständig für die Kooperation mit China. Aus seinem Büro im elften Stock blickt er über die breiten Ringstraßen der chinesischen Hauptstadt.

„Natürlich ist es so, dass in China Anwendungen, die aus Kamerabildern Schlüsse ziehen, viel verbreiteter sind“, erzählt er. „Die Kameras werden zur Sicherung von Gebäuden, zum Aufdecken oder Erkennen von Verkehrsverstößen, zur Sicherheit überall eingesetzt. In China ist die Kameradichte bestimmt ein Vielfaches von der, die wir in den USA haben. Und nochmal ein Vielfaches von dem, was wir in Europa und in Deutschland haben. Das heißt, bestimmte Technologien finden hier natürlich viel leichter ihre Märkte.“

Künstliche Intelligenz gilt in China als Allheilmittel. Für die Modernisierung der Wirtschaft über die Versorgung der alternden Bevölkerung bis hin zur umfassenden Kontrolle der Bürger.

Im Sommer 2017 hatte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping angekündigt, China zur KI-Supermacht aufbauen zu wollen. Der technische Fortschritt läuft seitdem auf Hochtouren.

Riesige Datenmengen als Treibstoff der Entwicklung

Auch wenn die Amerikaner in der Künstliche-Intelligenz-Forschung noch den Ton angeben, China ist bereits heute der wichtigste Standort für die Entwicklung neuer Produkte. Auch, weil die Sammlung und Auswertung der Daten einfacher funktioniert als in den USA oder Europa.

Chinesische Unternehmen können mit einer riesigen Menge von Daten arbeiten. Die sind wiederum eine Art Raketentreibstoff für die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz. Davon profitiert China, sagt der deutsche KI-Forscher Uszkoreit.

„Wenn man davon ausgeht, dass die neuronalen Netze in ihrem Datenhunger, das heißt in der Möglichkeit, aus noch mehr Daten von noch mehr Gesichtern, noch mehr Bewegungsabläufen noch bessere Erkennung zu erzielen, dann ist natürlich China der Ort, an dem man diesen Hunger am besten stillen kann“, sagt er. „Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für die AI, für die Artificial Intelligence, die Künstliche Intelligenz. AI ist extrem datenhungrig und in China gibt es gute Möglichkeiten, diesen Hunger zu stillen.“

„Menschen sind sehr pragmatisch und sicherheitsbewusst“

Kameras, Chips und damit auch Überwachung und Kontrolle – die Bereitschaft in China, das alles zuzulassen, sei hoch, sagt der in Peking lebende KI-Forscher Hans Uszkoreit.

„Natürlich spielt es eine große Rolle, dass China wegen Bevölkerungsdichte, Geschichte, politischem System eine stärkere Kontrolle hat, das ist ja allen kla“, erklärt er. „Aber das ist es nicht nur. Es ist auch eine andere Kultur. Die Menschen sind sehr, sehr pragmatisch und sehr, sehr sicherheitsbewusst. Und es macht ihnen nicht viel aus. Sie werden sowieso jeden Tag von Tausenden anderen gesehen, wenn sie durch die Straßen gehen. Und wenn da noch ein paar Kameras sind und sie sehen noch ein paar mehr, das macht ihnen nicht viel aus. Selbst wenn man die Menschen abstimmen lassen würde – das ist nicht nur Regierungsedikt – die würden für die Kameras stimmen.“

Ob der chinesische Staat, große Technikunternehmen oder kleinere KI-Startups – alle versuchen, die Menschen für die neuen Technologien und den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu begeistern.

Auch Peking wirbt seit Ende 2018 für das Thema Künstliche Intelligenz. Dafür wurde der Haidian-Park im Westen der Stadt umgerüstet: Aus dem ganz normalen Stadtpark, mit viel Grün, kleinen Brücken, Pavillons und Wanderwegen, wurde eine digitaler Vergnügungspark der Zukunft.

Autonom fahrende Busse im Stadtpark

Schon wer den Park betritt, kann autonom fahrende Busse besteigen. Die Kleinbusse rollen langsam die gepflasterten Wege entlang. Die vergleichsweise ruhige Verkehrssituation im Park eignet sich gut zum Testen autonomer Fahrzeuge, erklärt Fu Duanling, Projektleiterin für den Park der Künstlichen Intelligenz.

„Dies ist der weltweit erste autonom fahrende L4 – Level 4 Minibus“, erklärt sie. „Es gibt im Innenraum kein Lenkrad, normalerweise passen hier 14 Passagiere rein.“

Fu Duanling arbeitet für Baidu, eine Art chinesisches Google. Für die Zukunft setzt das Unternehmen voll auf Künstliche Intelligenz und auf automatisiertes Fahren. Die Busse, die im Park unterwegs sind, gehören zum so genannten Apollo-Programm, bei dem Baidu unter anderem mit Daimler kooperiert.

Entlang der Busstrecke steht ein riesiger Bildschirm: Wer hier aussteigt, kann Tai-Chi trainieren, in einem virtuellen Raum mit dem berühmten Tai-Chi-Professor Wu Dong von der Pekinger Sportuniversität.

Projektleiterin Fu Duanling erklärt die Anwendung: „Das ist der Tai-Chi-Meister in der virtuellen Realität. Du kannst hier in der Mitte stehen und mit dem Meister zusammen Tai-Chi üben, als ob er direkt vor dir stehen würde. Eine Anwendung aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz von Baidu. Der Meister erkennt deine Körper-Bewegungen und analysiert, wie nah du an der optimalen Bewegung dran bist. Am Ende kommt das Ergebnis.“

Fitnessbahn registriert Jogger per Gesichtserkennung

Besucher des Parks können sich am Eingang per Gesichtserkennung registrieren lassen. Das hat den Vorteil, dass man als Jogger eine intelligente Fitnessbahn benutzen kann. Nach jeder Runde durch den Park kommen aktuelle Infos: Schnelligkeit, Kalorienverbrauch, Zeit pro Runde, sagt Fu Duanling.

„Vor uns ist ein Bildschirm, der alle Leute anzeigt, die hier im Park trainiert haben. Der schnellste Läufer im Park ist durchschnittlich 16 Kilometer pro Stunde gelaufen. Hier steht die gesamte Laufzeit und auch die gelaufene Distanz. Der Topläufer ist eine Strecke von 40 Kilometern gelaufen.“

Aber auch für Entschleunigung ist im Park gesorgt: Hinter Bäumen und Blumen steht ein malerisch anmutender Holzpavillon zum Ausruhen. Nur wer genau hinschaut, entdeckt ganz oben im Gebälk versteckt – den digitalen Assistenten Namens Xiao Du.

Auf die Frage, ob er die deutsche Bundeskanzlerin kennt, legt er los. Der digitale Assistent referiert im Detail den Werdegang von Angela Merkel.

Wen das nicht interessiert, dem kann der digitale Assistent Xiao Du natürlich auch kommunistische Revolutionssongs spielen. Ideologisches Futter auf der Parkbank. „Der Osten ist Rot. Kein neues China ohne die Kommunistische Partei“, heißt es dort.

So übt China im Haidan Park für die neue Revolution der Künstlichen Intelligenz. Es geht darum zu überzeugen, dass die Welt mit Künstlicher Intelligenz schöner und einfacher sein kann. Denn wenn die Volksrepublik bis 2030 KI-Supermacht werden möchte, braucht es die größtmögliche Unterstützung für die neuen Technologien.

Dabei stehen die chinesischen Provinzen geradezu im Wettstreit, wer am meisten in diese Zukunft investiert. Kaum eine Provinz in China, die nicht einen KI-Park etabliert hat und gezielt versucht, Unternehmen anzusiedeln.

KI als effizientes System für autoritäre Herrschaft

Aber die entsprechend geförderten Unternehmen forschen und entwickeln nicht nur, sie sind auch in der Lage, für ihre Technologien einen Markt zu finden. Ihre Produkte zu verkaufen. Dieser Kreislauf funktioniert.

Warnungen, vor allem aus westlichen Ländern, dass sich Künstliche Intelligenz hervorragend dazu eignet, autoritäre Herrschaft zu zementieren, haben bislang nicht geschadet. Bedenken werden auch nicht öffentlich diskutiert. Und die Unternehmen seien da auch nicht in der Pflicht, meint Watrix-Gründer Huang Yongzhen, der als einer der wenigen weltweit das System der Gangerkennung in die Anwendung bringt.

„Bevor wir diese Technologien hatten, haben wir auf menschliche Fähigkeiten vertraut, um die gleichen Dinge zu tun“, erzählt er. „Mit der KI-Technologie wird es nun deutlich effizienter. Es geht also nicht darum, ob die Künstliche Intelligenz Dinge macht, vor denen wir Angst haben. Sondern es geht darum, ob die politischen Absichten der Regierungen gut sind. Wenn man dieses Problem lösen will, liegt der Schlüssel nicht bei Unternehmen wie uns.“

Die technische Entwicklung in China ist atemberaubend. Und das Land ist nah dran, als erstes die nächste Stufe in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz zu erreichen. Eine Regulierung der neuen Technologien und die Fragen, wo auch Grenzen erreicht sind, spielen allerdings kaum eine Rolle.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/chinas-forschung-an-kuenstlicher-intelligenz-im-reich-100.html

In einem neuen Buch, das erst noch erscheinen soll und Work in Progress ist, finden sich dazu bei der Leseprobe folgende Kapitel, die aber nun vielleicht doch noch einmal aktualisiert werden müssen, da hier immer noch mit Superlativen wie der  ersten Supermacht der Künstlichen Intelligenz“ China gesprochen wird: Wohlgemerkt, das war 2020, also noch vor ChatGPT:

„China – die erste Supermacht der Künstlichen Intelligenz – Kapitel 3

China ist auf dem Weg, zur ersten globalen Supermacht für künstliche Intelligenz zu werden.

Die Volksrepublik China hat die ehrgeizigste KI-Strategie aller Nationen und stellt weltweit die meisten Ressourcen für deren Umsetzung zur Verfügung.

China kombiniert eine gigantische Menge Daten mit Talenten, Firmen, Forschung und Kapital zum Aufbau des führenden KI-Ökosystems der Welt.

2017 veröffentliche der Staatsrat der Volksrepublik China (auch als Zentrale Volksregierung bekannt) den Künstliche-Intelligenz-Entwicklungsplan (hier findest Du das Originaldokument auf Englisch).

Diese Strategie ist Teil des noch größeren nationalen „Made in China 2025“-Plans und soll zudem mit der (digitalen) neuen Seidenstraße verbunden werden.

Mit diesen Plänen fasst China das Ziel ins Auge, die größte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden und seinem Volk einen angemessenen Wohlstand zu bieten, der von einem politisch stabilen System garantiert wird. Darüber hinaus sichert China auf diese Weise ab, dass wirtschaftliche, militärische und diplomatische Interessen bewahrt werden.

Künstliche Intelligenz für die Durchsetzung von chinesischen Interessen

Dabei spielt Künstliche Intelligenz eine wesentliche Rolle.

KI soll die gesamte chinesische Industrie bis 2025 vernetzen und komplett upgraden. Künstliche Intelligenzen werden die Waren produzieren, lenken und Angebot sowie Nachfrage austarieren.

Dafür wird KI der zentralen Regierung helfen, die eigene Bevölkerung zu überwachen und zu kontrollieren. Künstliche Intelligenzen werden zur Wahrung von militärischen und digitalen Interessen eingesetzt, sie sollen jedoch ebenso der Bevölkerung ein gutes Leben in Sicherheit ermöglichen.

Zentrale Strategie – lokale Umsetzung

China verfolgt eine zentral gesteuerte Strategie mit hyperlokaler Umsetzung. Von oben werden Werte und Ziele vorgegeben sowie Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Auf lokaler Ebene der Kommunen, Städte und Provinzen stehen regionale Verwaltungen im Wettbewerb um die neuen KI Cluster.

Das Resultat ist ein nationaler und regionaler Verwaltungsstaat, der eng mit Forschung, Kapitalgebern und Industrie zusammenarbeitet, um ein erfolgreiches KI-Ökosystem aufzubauen.

Dabei erfolgt die Umsetzung der nationalen Strategie regional sehr unterschiedlich. Während Städte wie Tianjin und Shanghai bereits milliardenschwere KI-Stadt-VC-Funds ausgesetzt haben und ganze Stadtteile und Inseln für neue KI-Firmen bauen ließen, befinden sich andere Provinzen noch im Lern- und Entwicklungsprozess.

KI als Karrieremotor

Insgesamt macht China dabei einiges richtig. Die Bereitstellung von Rahmenbedingungen, Ressourcen und Zielen, gepaart mit lokaler Freiheit zur Anpassung, erschafft eine stark wachsende KI-Industrie. Gleichzeitig setzt der Staat Anreize für die Verwaltung und Politik, sich in der KI-Industrie zu behaupten und für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Dafür geht die Regierung analytisch vor und ist sich eigener Schwächen und Stärken bewusst. Es wurden Hunderte neue KI-Professuren eingerichtet, Hunderttausende Studienplätze geschaffen.

China hat inzwischen ein reifes und leistungsfähiges Start-up-Ökosystem, auf dem jüngere KI-Firmen aufsetzen. Es gibt ausreichend Kapital von staatlicher und privater Seite für die Gründung, Skalierung und das Wachstum von KI-Start-ups aus China.

Der Staat fordert und fördert

Junge Firmen erhalten zudem Steuererleichterungen, Staatsaufträge und Büros in KI Clustern, wenn sie es wünschen.

Parallel dazu arbeitet Chinas Regierung eng mit etablierten Digitalkonzernen wie Baidu, Alibaba und Tencent zusammen. Die strategischen Ausrichtungen werden von der Zentralregierung begleitet, die Sammlung und der Austausch von Daten innerhalb der Firmen wird ermöglicht.

Das Resultat ist, dass China den größten Kapitalmarkt für KI-Start-ups hat, inzwischen die meisten Forschungspapiere über KI veröffentlicht, eine großzügige Datenregulierung hat und die meisten KI-Talente ausbildet.

Doch gleichzeitig fehlt es China an Vielfalt, Kreativität und Partnern. Daher haben gleich mehrere Agenturen den staatlichen Auftrag erhalten, Talente aus Europa anzuwerben und mit europäischen Partnern Beziehungen aufzubauen.

Der chinesische Social Score

Ein relevantes Beispiel für die Anwendung und Umsetzung von künstlicher Intelligenz in China ist der Social Score.

Im Grunde bildet er die Idee ab, eine Gesellschaft zu steuern und zu verwalten – mit Maschinen anstatt Menschen.

In jedem Land existieren Gesetze, kulturelle Normen, gesellschaftliche Moral und soziale Absprachen. Die Polizei, Gerichte, Politiker, Verwaltungen, Medien und Bürger sind in einem konstanten Dialog involviert, er bestimmt, was wir als richtig oder falsch definieren.

In China hat diese Aufgabe teilweise eine Maschine übernommen.

Die Maschine entscheidet über richtiges und falsches Verhalten

Der Social Score ist ein System, das alle möglichen Daten über Bürger und Unternehmen sammelt, sie sortiert, analysiert, bewertet, interpretiert und darauf basierend (von Menschen vorgegebene) Handlungen umsetzt.

Konkret bedeutet das, wenn man an einer roten Ampel wartet, bekommt man Pluspunkte. Wenn man seine Steuern und Rechnungen pünktlich zahlt, gibt es Pluspunkte. Wenn man sich gesellschaftlich einbringt und die Regeln akzeptiert, gibt es ebenfalls Pluspunkte.

Wer einen guten Social Score hat, erhält dafür unaufgefordert Vorzüge für sein soziales Verhalten. Diese beinhalten zum Beispiel schnellere Visa und mehr Reisefreiheit. Beim Onlinedating wird das eigene Profil mit einer höheren Priorität empfohlen. Banken vergeben günstigere Zinsen für Firmendarlehen oder den Immobilienkauf. Menschen mit einem hohen Social Score erhalten schneller Beförderungen und bessere Jobangebote.

Wer jedoch über Rot geht, jemanden beim Autofahren schneidet, auf die Straße spuckt oder sein Kaugummi unter den Sitz klebt, bekommt Minuspunkte.

Wer sich staatskritisch in sozialen Medien äußert oder seine Rechnungen zu spät bezahlt, bekommt ebenfalls Minuspunkte.

Ein schlechter Social Score reduziert somit die Wahrscheinlichkeit sich fortzupflanzen, Geld zu verdienen oder das Land zu verlassen.

Freiheit oder Sicherheit?

Das alles ist kein Ausschnitt aus George Orwells Roman 1984 oder Black Mirror, sondern die heute bereits gelebte Realität in China.

China ist dabei nicht alleine unterwegs. Länder wie Singapur entwickeln eigene Systeme mit vergleichbaren Zielen.

Für uns wirft der Social Score viele Fragen auf, die exemplarisch für unsere Diskussion über Künstliche Intelligenzen stehen:

  • Wer überwacht den Score, wer spielt die Daten ein und wer trainiert das System?
  • Wie werden ethische Debatten und der Moralkonsens einer Gesellschaft eingebunden?
  • Welche staatlichen und zivilen Instanzen überwachen das System zur Vermeidung von Manipulation, Vorurteilen und Machtmissbrauch?
  • Gibt es einen Rechtsweg zur Einzelfallentscheidung für die Überprüfung des eigenen Scores?
  • Welche Daten werden gesammelt? Wer hat Zugriff darauf?
  • Wie wird die Privatsphäre von Bürgern und Firmen sichergestellt?
  • Werden nur chinesische Staatsbürger überwacht oder alle Menschen auf chinesischem Territorium?
  • Sammelt die Regierung auch Daten über Chinesen im Ausland?
  • Wie kann ich meinen Social Score einsehen?

Die Sammlung von Daten und die Einrichtung von Verwaltungssystemen zur Gewährleistung von Schutz, Freiheit und Sicherheit für alle Beteiligten ist ein legitimes Instrument für Staaten. Doch mit zunehmender Überwachung muss der Schutz der Privatsphäre respektiert werden, solange das Wohl der Gesellschaft davon nicht betroffen ist.

Die Künstliche Intelligenz Kriege kommen

China wird in absehbarer Zeit die erste globale KI-Supermacht.

Wie wird der Rest der Welt auf die Führungsposition Chinas reagieren?

Die USA haben vereinzelte chinesische KI Firmen bereits auf Sanktionslisten gesetzt. Gleichzeitig wurde der Export von amerikanischer KI Software nach China eingeschränkt.

Unter der Federführung der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, wird Europa verstärkt KI regulieren und kontrollieren zu versuchen.

Während die USA auf Konfrontation setzen, geht Europa den Weg der Integration.

Doch viele kleinere Länder sind inzwischen auf chinesisches Kapital angewiesen oder haben einen wenig regulierten digitalen Binnenmarkt. China wird seinen Einfluss entlang der digitalen Seidenstraße mithilfe von Kapital und KI-Software ausbauen.

Wir werden daher beobachten, dass die Amerikaner chinesische Ambitionen aktiv bekämpfen werden.

Die Europäer werden versuchen chinesische KIs zu kontrollieren, jedoch nur innerhalb der eigenen digitalen Grenzen.

Der Kampf um die Kontrolle der stärksten Künstlichen Intelligenzen wird sich intensivieren. China hat dabei einen Vorsprung, der weiter ausgebaut wird.

Diesmal sind es die westlichen Länder, die aufholen müssen.

Auch liest sich das erste Kapitel, das einen weltweiten Überblick über die KI- Industriegibt, wie ein futuristisches Manifest voller Zukunftsoptimismus, sieht jedoch auch Herausforderungen und Regulierungsbedarf  und fragt auch nach der Stelle und Rolle Europas innerhalb dieses KI- Wettrüstens des 21. Jahrhunderts:

„Die Künstliche Intelligenz Industrie und globale Herausforderungen – Kapitel 2

Wer die stärksten Künstlichen Intelligenz beherrscht, kontrolliert die Welt.

Künstliche Intelligenz ist die wichtigste Technologie des 21. Jahrhunderts. Deswegen ist es wichtig, die globalen Ambitionen und Bewegungen zu verstehen.

In diesem Kapitel beleuchte ich die globale Künstliche Intelligenz Industrie unter den Aspekten der Politik, Daten, Wirtschaft, Startups, Finanzierung, Forschung und Infrastruktur.

Dabei gehe ich nur kurz auf die aktuellen Supermächte China und USA ein, da ich ihnen jeweils ein gesondertes Kapital widmen werde.

Die Fragen die wir uns am Ende stellen müssen, wie die Menschheit mit den globalen Herausforderungen umgehen wird.

Künstliche Intelligenz braucht mehr Aufmerksamkeit der Politik

Bisher konnte die erste Welle der Digitalisierung sich entwickeln ohne große Einflussnahme von Regierungen. Zwar gibt es heutzutage Überlegungen das Monopol von Google zu zerschlagen (USA und Europa), es gibt Geldstrafen in Europa gegenüber Google & Facebook – doch hier läuft die Politik dem Markt um gut ein Jahrzehnt hinterher.

Wenn es um KI geht, beobachte ich erstmals in der jüngeren Zeitgeschichte eine Vielzahl von Initiativen, Strategien und Vorgehen von dutzenden Regierungen in der Welt – mit sehr unterschiedlichen Ziele und Vorgehen.

Künstliche Intelligenz ist und bleibt ein Thema, um welches sich Politiker und Verwaltungen aller Nationen kümmern müssen.

KIs sind relevant für den Klimaschutz und die Wirtschaftspolitik.

KIs nehmen Einfluss auf die Steuerung der heimischen Industrie, die Sicherheit und Privatsphäre von Bürgern.

Eine langfristige Strategie für den Aufbau und Entwicklung eigener KIs ist entscheidend. Jedoch ist dies auch teuer. Gerade Europa hat Probleme damit, sich für langfristige und invenstitionsintensive Strategie zu widmen.

China hat eine klare Vision, wie das Land der Mitte Künstliche Intelligenz beherrschen möchte. Aus chinesischer Sicht sind Künstliche Intelligenzen ein wichtiges Werkzeug für eine starke Außenpolitik, militärische Dominanz, wirtschaftlicher Erfolg und Kontrolle der eigenen Bevölkerung.

Die USA profitieren von einem starken Forschungscluster und den Superkonzernen von Google, Microsoft, Facebook, Amazon – welche jeweils das KI Thema federführend beherrschen.

Zwar hat die USA unter Präsident Trump noch keine rote Linie gefunden, doch seit Jahrzenten fördert der Staat durch seine unzähligen Geheimdienste und Ministerien die Forschung und Implementierung von KIs.

Kanada und Israel sind ebenso wichtige und doch kleine Akteure im globalen Wettbewerb der KI Herrschaft geworden.

Israel, schon immer sehr technologiestark, hat mehr KI Firmen als Deutschland und Frankreich zusammen (siehe auch unsere Studien Global Artificial Intelligence Landscape). In Israel gibt es ein enges Netzwerk aus Universitäten, Zugang zum Asiatischen und Amerikanischen Kapitalmarkt, Enge Zusammenarbeit mit dem Militär und der Regierung. Die israelische Firma Mobileye wurde für 15 Milliarden Dollar von Intel gekauft und ist nur ein Beispiel eines florierenden KI Ökosystems.

Kanada profitiert stark vom der Renaissance von Deep Learning der letzten 7 Jahre. Geoffrey Hinton, Yann LeCun und Yoshua Bengio sind 3 der stärksten Forscher dieser Technologie. Alle drei haben zu unterschiedlichen Zeiten im Canadian Institute for Advanced Research geforscht. Gemeinsam haben sie den letzten „KI-Winter“ überlebt und prägen daher den Markt seither.

Dazu kommt, dass Kanada eine klare KI Strategie hat, in der Forschung, Investitionen und Implementierung seit Jahren gefördert wird.

Ebenso sind nennenswert Japan, Korea und Indien, welche gute Vorrausetzungen haben eine Relevanz in der KI Industrie der kommenden Jahre zu spielen.

Ein Lesehinweis ist der Bericht nationaler Strategien von Künstlicher Intelligenz der Konrad Adenauer Stiftung (Teil 1 und Teil 2).

Wirtschaftliche Macht durch Künstliche Intelligenzen

Während die Politik die Rahmenbedingen stellt für Forschung, Finanzierung, Bildung, Daten, Förderung und Regulierung; müssen KIs mittelfristig immer von Firmen entwickelt und auf den Markt gebracht werden.

Zuerst haben wir die nationalen Interessen.

Darunter agieren, oftmals mit einer eigenen Agenda und Unabhängig globale Konzerne, mit eigener KI Forschung und KI Produkten.

Aus meiner Sicht sind global führend die Konzerne Google (Alphabet), Amazon und Microsoft. Ebenso sind die chinesischen Internetgiganten Baidu, Alibaba und Tencent relevante Akteure.

Es gibt 2 Arten von Firmen: Jene die KI als Kernprodukt entwickeln und verkaufen. Und jene die KI nutzen zur Ergänzung ihrer Wertschöpfungskette.

So oder so, jede heute aktive Firma muss sich mit Künstlicher Intelligenz auseinander setzen. Zum einem kann KI bestehende Geschäftsmodelle ersetzen, zum anderem werden KIs sich in unzählige firmeneigene Prozesse integrieren lassen: Buchhaltung, Controlling, Produktion, Marketing, Vertrieb, Administration, Personalführung und Recruting.

Dies ist übrigens der primäre Treiber der angewandten Künstlichen Intelligenzen: Kosten reduzieren und Gewinne maximieren.

Und natürlich geht es auch im Kontrolle. Jede eingesetzte KI übernimmt Tätigkeiten, die vorher Menschen verrichten mussten. Oftmals ist die KI nach einer Weile des Trainings dann schneller, effizienter und günstiger als der Mensch vorher.

Menschen werden krank, brauchen Urlaub, Essen und Schlaf. Sie müssen unterhalten werden, kündigen oder gehen in Rente. KIs arbeiten 24/7 und fordern nie mehr Lohn.

Je mehr Firmen also KIs einsetzen, desto unabhängig werden sie von menschlicher Arbeit.

Daten sind ein Wettbewerbsvorteil

Das Fundament jeder Künstliche Intelligenz sind Daten. Wir brauchen daher Daten an mehrere Punkten.

Zuerst braucht es Daten zur Erforschung und Ausbildung der engen Künstlichen Intelligenzen. Je digitaler das eigene Geschäftsmodell ist, desto mehr Daten sind vorhanden.

Daher sind gerade die Marketingkonzerne (Google, Facebook), Softwarefirmen (Salesforce, Microsoft) und eCommerce Händler (Zalando, Amazon) schon seit Jahren stark im Bereich KI involviert.

Auch einige Banken haben den Trend früh erkannt. Daher haben Goldman Sachs und JP Morgen sich bereits trausende Mitarbeiter mit Fokus auf Machine Learning und Data Science in die Firma geholt.

Wer also eigene Daten hat, der hat einen enormen Wettbewerbsvorteil.

Wer keine Daten hat, der muss diese sammeln, speichern und auswerten.

Hier greifen jedoch die unterschiedlichen nationalen Datenschutzgesetze ein und Europa hat das Nachsehen.

GDPR/DSVGO mögen zwar die gute Intention haben, dass wir einen Europäischen Datenbinnenmarkt schaffen. Doch aktuell ist es ein enormer Standortnachteil für Europa.

Die Angst vor der Regulierung lähmt ganze Branchen. Persönliche Gespräche mit Kliniken und Ärzten zeigten auf, dass die Gesundheitsbranche keine Daten mehr teilt. Das kostet wortwörtlich Menschenleben, denn diese Hemmnis ist nachteilig für Gesundheitsforschung und Lebensverlängernde Algorithmen.

Dies ist nur ein Beispiel.

Die Unsicherheit mit dem Umgang von Daten lähmt unsere ganze Europäische Industrie. Aus Furcht vor Strafen, werden Daten erst gar nicht gesammelt. Wir erschaffen eine Kultur der Datenangst – und das in einer Zeit wo Daten eigentlich unsere Stärke sind.

Europa ist der wichtigste Datenmarkt der Welt und wir verschenken unser Potential.

China ist dagegen das extreme Gegenteil. Der Staat hilft bei einem regen Austausch und Zentralisierung von Daten (mehr dazu im Kapitel über China). Zudem hat die Bevölkerung auch weniger Bedenken im freien Umgang mit Daten.

Defakto exisiert Privatsphäre im 21. Jahrhundert nicht mehr. Jede digitale Handlung wird immer gemessen und gespeichert. Wir Europäer halten jedoch an einem alten Ideal fest.

Künstliche Intelligenz Startups sind die Giganten von übermorgen

Startups sind für jede Wirtschaft essential, denn sie übernehmen zwei wesentliche Aufgaben eines Ökosystems.

Zum einem sind Startups ein Innovationstreiber. Diese jungen Firmen sind oftmals mutiger, schneller und flexibler bei der Entwicklung neuer Produkte. Abgesichert mit dem Kapital von Venture Capital Funds und Business Angels, gehen Startups hohe Risiken ein in der Erwartung von außergewöhnlichen Erfolgen.

Zwar überleben 95 % der Startups nicht die ersten 5 Jahre, jedoch profitiert das ganze Ökosystem davon.

Konzerne können sich mittels Akquisitionen neue Produkte und Innovationen einkaufen.

Ehemaliger Mitarbeiter finden neue Anstellungen und übertragen ihr Wissen.

Investoren und Gründer lernen und nehmen ihre Erkenntnisse in neue Vorhaben mit.

Oder die junge Firma überlebt. Sie stellt Finanzierungen (von Seed bis zum Börsengang) sicher, gewinnt Talente, wächst, entwickelt Produkte für die Kunden zahlen, skaliert und wird zu einem Konzern. Facebook, Google, Apple, Amazon, Uber – alle fingen als Startup an und sind heute dominante Marktführer.

Charles-Edouard Bouée, vormals CEO von Roland Berger, sagte auf der Rise of AI Konferenz 2018, dass die erste nächste Welle der Trillion-Dollar-Companies vorwiegend KI Firmen sein werden.

Ohne Startups wird es nicht gehen. Deswegen müssen wir diese fördern und aufbauen.

Forschung ist wichtiger denn je

Die Wiederentdeckung von Deep Learning war nur der Anfang. Das Feld hat sich weiterentwickelt mit neuen Ansätze von CNN, GAN bis zu evolutionären Algorithmen (der Vortrag von Prof Damian Borth auf der Rise of AI Konferenz 2017 ist ein guter Einstieg ins Deep Learning).

Auch die Computerlingustik um NLP und NLG hat enorme Sprünge gemacht.

Hundertausende enge Künstliche Intelligenz Anwendungen basieren heute auf den Forschungsergebnissen der letzten 30 Jahren, nachdem wir 2012 die kritische Masse an Rechenleistung und Datenverfügbarkeit erreicht hatten.

Woher kommen die Forschungsergebnisse?

Nun zum einen von Universitäten. MIT, Stanford, Carnegie Mellon, Berkley sind Leuchttürme der KI Forschung (siehe auch den AI Index aus Stanford).

Alleine das MIT investiert 1 Milliarden Dollar in die Ausbildung neuer KI-Studiengänge und Studenten bis 2020.

Zum anderem sind Firmen heute zum großen Treiber der KI Forschung geworden. Google DeepMind sollte man kennen. Microsoft hat über 8.000 KI Forscher.

Führende Köpfe forschen für Konzerne, wo es mehr Daten und finanzielle Mittel gibt: Richard Socher (Salesforce), Yann LeCun (Facebook), Andrew Ng (Baidu bis 2017) oder Demis Hassabis (Google).

Europäische Universitäten und Konzerne sind dagegen nicht führend im Bereich der KI Forschung. Natürlich haben auch wir kluge Köpfe wie Prof. Jürgen Schmidhuber, Prof. Francesca Rossi oder Prof. Hans Uszkoreit.

Dazu kommen KI Studiengänge am KIT, TU München, TU Berlin, Osnabrück (Cognitive Science), Oxford oder Cambridge.

Doch ist irgendwie alles Mittelmaß in Europa und nicht international anerkannte Spitzenforschung.

Stattdessen wird gerade in Deutschland viel angewandt geforscht beim DFKI (Deutsches Forschungsinstitut für Künstlichen Intelligenz) und dutzenden Max-Planck sowie Fraunhofer Einrichtungen. Doch auch diese Institute schaffen es nicht im globalen Wettbewerb um Talente, Daten und Kapital in der ersten Liga mitzuspielen.

Und gerade die Forschung wird entscheidend sein in den nächsten Jahrzenten, wenn es um die Frage geht, wer die ersten Allgemeinen Künstlichen Intelligenzen entwicklent wird.

Videoempfehlung der Vortrag von Prof. Hans Uszkoreit auf der Rise of AI Konferenz 2017 über Superintelligenz.

Ohne Infrastruktur gibt es keine Künstlichen Intelligenzen

Damit meine ich neben der Verfügbarkeit von Daten, die notwendige Rechen- und Leistungskapazitäten.

NVIDIA war früher bekannt für Ihre Grafikkarten unter Gamern. Heute ist NVIDIA einer der führenden Herstellern von GPUs, welche vermehrt für KI Anwendungen genutzt werden. Google, Intel und viele andere Konzerne sind sehr aktiv in der Entwicklung neuer KI-Chips in unterschiedlichsten Formen.

Gleichzeitig weiten Microsoft, AWS, Google und IBM die Cloudkapazitäten auf der ganzen Welt aus und dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.

Während China stark auf 5G setzen wird, was kritisch für real-time KI Anwendungen und die vernetzte Industrie ist; wird Europa auch bei diesem Technologiethema nicht vorne mitspielen.

Künstliche Intelligenz müssen finanziert werden

Die Entwicklung von Künstliche Intelligenzen sind teuer.

Spitzenkräfte in der KI Forschung sind selten und bekommen Gehälter bis zu 300.000 € pro Jahr.

Daten müssen gesammelt, sortiert und gelabelt werden. KI Modelle zu entwickeln braucht Zeit für Experimente, Fehler und neue Methoden.

KIs brauchen Daten, müssen trainiert und ausgebildet werden.

Diese Kosten tragen Firmen, Startups, Investoren und auch der Staat.

China hat dies begriffen und investiert über 130 Milliarden Euro in den chinesischen KI Markt. Provinzen wir Bejing, Shanghai, Tianjing investiert jeweils dutzende Milliarden in die lokale Industrie.

In den USA haben Google, IBM, Microsoft, Amazon, Facebook und Apple bereits 2015 über 55 Milliarden Dollar intern investiert.

Ohne Geld gibt es keine Künstliche Intelligenzen.

Und erneut ist Europa zu geizig, um in die Zukunft zu investieren.

Nur als Vergleich der Größenordnungen: Der Deutsche Bundestag hatte 2018 ganze 500.000 € für KI Förderung eingeplant. Weitere 500 Millionen sind vorgesehen, doch die Mittel stehen noch nicht bereit.

So wird das nichts bei uns.

In der gleichen Zeit finanziert China 400 neue Lehrstühle für KI. Von den 100 neuen Professuren der deutschen KI-Strategie haben wir bis heute nichts gesehen.

Übrigens muss ich die UK lobend erwähnen, da diese gegen den Trend in Europa läuft – trotz Brexit. Auf der Insel wird vermehrt Geld für Startups und Universitäten im Bereich Künstliche Intelligenz zur Verfügung gestellt.

Wer mehr über den aktuellen Stand der KI erfahren möchte, dem empfehle ich den State of AI Report 2019 und meinen Vortrag der Rise of AI 2019 als Video.

Wo steht nun Europa im globalen KI Wettrüsten?

Wie ich bereits erwähnte, verliert Europa derzeit den Wettbewerb um die führenden KI Nationen.

Während Europa überlegt, ob es überhaupt teilnehmen möchte, sind China, die USA, Israel, UK, Kanada bereits dabei und kämpfen um Daten, Märkte und Talente.

Unsere Probleme in Europa sind hausgemacht und sind Folgen unserer Trägheit, fehlenden Vision und Geiz.

Es fehlt an Geld für die Bildung. Nicht nur unsere Schulen und Universitäten sind unterfinanziert, sondern auch der Bildungsarbeitsmarkt. Unsere Kindern lernen nicht genug über digitale Kompetenzen. Unsere Studenten belegen zur wenig KI-relevante Studienfächer. Unserer arbeitenden Bevölkerung mangelt es an Umschulungsmöglichkeiten, die auch dem Bedarf der wachsenden Digitalindustrie entsprechen.

Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Industrie verläuft schleppend. Entweder Ergebnisse verschwinden in Schublade, oder der IP Transfer ist bürokratisch ein Horror, insbesondere für junge Firmen und Ausgründungen.

Unsere Europäischen KI Startups sind signifikant unterfinanziert. Wer derzeit Geld von Kapitalgebern braucht, muss eBikes und eScooter vermarkten – doch sollte bloß keine Technologie beinhalten. Je komplexer das Produkt, desto schwieriger ist es Kapital zu bekommen. Je einfacher das Geschäftsmodell, desto schneller sind die Konten gefüllt.

Zwar möchten viele Talente aus Asien und Amerika in Europa arbeiten, doch ist es bürokratisch kompliziert geworden. Die Ämter sind seid der Flüchtlingswelle überfordert. Begabte KI-Entwickler aus dem Iran, Russland oder China sind fast unmöglich anzustellen. Aktuell herrscht in Europa eine Kultur der Abweisung statt Offenheit.

Europe mangelt es an einer einheitlichen Strategie. Länder wie Finnland, Schweden, die Niederlande oder Frankreich haben eigene KI Strategien und Ehrgeiz. Doch gerade Deutschland blockiert ein gemeinsames europäischen Vorgehen und damit den möglichen Erfolg.

Als ich 2018 bei der Europäischen Kommission war, sagte eine bulgarische Forscherin, sie wäre froh wenn ihr Land überhaupt einen Plan hätte. Demnach sind ganze Abschnitte Europas noch schlechter dran als wir in Westeuropa.

Ich sage nicht, dass die Politik alle unsere Probleme lösen muss. Nach wie vor müssen Firmen Produkte bauen, Gründer Startups starten, VCs diese finanzieren und Forscher forschen.

Doch die Politik kann mit einer klaren Strategie helfen. Sie kann regulatorisch aufbauen, statt hemmen. Sie kann Anreize für Investitionen setzen und als Vorbild vorangehen. Und natürlich muss die Politik sich um die Bildung von Schülern, Studenten und Weiterbildung kümmern.

Auf dem Papier kann man dies alles nachlesen (KI Strategie der Bundesregierung), doch in der Praxis passiert nichts.

Europa ist gezeichnet von Machtkämpfen, Egoismus und Technologiephobie.

Die globalen Herausforderungen für die Menschheit

Nun ist Europa nur ein Teil der Welt und muss sich einer globalen Machtordnung anpassen.

Daher gibt es auch hier eine Vielzahl von Herausforderungen für die wachsende Künstliche Intelligenz Industrie.

Wir haben da das Thema Datenschutz. Welcher Standard wird sich durchsetzen?  Europa hat aktuell klare Vorgaben gemacht, die jedoch dafür sorgen, dass Firmen ihre KIs außerhalb der EU entwickelt werden.

Werden wir daher uns vom Datenschutz komplett verabschieden und chinesische Datenfreizügigkeit haben? Oder setzt sich das Europäische System mittelfristig durch?

Künstliche Intelligenzen brauchen eine Aufsicht

Dann müssen sich alle Regierungen Gedanken über die Regulierung und Aufsicht von Künstlichen Intelligenzen machen. KIs gewinnen immer mehr an Einfluss auf die Medien, Industrie, Bildung, Sicherheit, das Militär und den Finanzmarkt. Es braucht daher Regelungen, wie Künstliche Intelligenzen (und die Firmen) kontrolliert werden.

Ein Beispiel: Die chinesische Firma Squirrel AI hilft Millionen von Schülern, dass diese individuelle Lerninhalte bekommen, passend zum eigenen Lerntempo und Fähigkeiten. Doch wer in Europa würde diese KI inhaltlich sowie fachlich kontrollieren und beaufsichtigen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass tausende lokaler Bildungsministerien aktuell dazu in der Lage sind.

Behörden müssen daher das notwendige Fachpersonal einstellen, Konzepte entwickeln und diese praxisnah umsetzen. Das braucht Zeit und sollte daher früher als später passieren.

Es braucht ein Künstliche Intelligenz Ethik Framework

Künstliche Intelligenzen treffen sekündlich Entscheidungen und fast jede Entscheidung hat eine ethische Komponente. KI-Ethik sowie KI-Moral sind nicht trennbar von der Forschung und Anwendungen von Künstlichen Intelligenzen.

Künstliche Intelligenzen können Vorurteile, Rassismus, Korruption und Sexismus verhindern – oder verstärken.

Daher braucht es dringend ein KI-Ethik Framework. Auf der oberen Ebene muss sich jeder Kulturraum (oftmals organisiert in Staaten) damit auseinander setzen. Was für KIs wollen wir haben? Welche Werte sollen diese vertreten?

Dieser gesellschaftliche Diskus muss aktiv angefangen und geführt werden. Aktuell werden KIs ohne kontrollierte Moral entwickelt. Es ist im Ermessen der Entwickler, wie die Maschinen später agieren. Doch diese Hoheit über Richtig oder Falsch sollte die Gesellschaft selber tragen.

Daher muss jede Nation, Staatensystem oder Volksgruppen anfangen, ihre eigenen KI Ethik Frameworks zu diskutieren.

Das gilt genauso für Firmen. Jede Firma braucht einen KI-Ethiker, wie es auch Datenschutz- und Gleichstellungsbeauftrage gibt. Der KI-Ethiker sorgt dafür, dass die Daten unbiased sind und die KIs niemanden diskriminieren.

Dazu braucht es auch in Firmen KI-Ethik Frameworks, die auf gesellschaftlichen Werten basieren und die Firmenkultur auch im Code widerspiegelt.

Der Aufstieg der starken Künstlichen Intelligenzen

Ebenso müssen wir uns mit dem Thema der wachsenden Intelligenz und Einfluss von Künstlichen Intelligenzen auseinander setzen.

Open AI hat von Microsoft vor kurzem eine weitere Milliarden Dollar für die Erforschung einer Allgemeinen Künstliche Intelligenz (AGI) erhalten, zusätzlich zu der Milliarden Dollar von Elon Musk.

Es gibt einen Grund, wieso Musk, Zuckerberg, Hawking und Gates vor Künstlichen Intelligenzen warnen. Siri mag heute noch dumm sein, könnte aber in 10 Jahren deine Intelligenz um weites übertreffen.

Künstliche Intelligenzen werden jeden Tag intelligenter, wissender, fähiger und schneller. Entgegen unserer biologischen Natur, sind den KIs keine Grenzen gesetzt.

Daher müssen wir auch heute über AGI, Strong AI, Super AI nachdenken. Ebenso sind Themen wir Neuronale Interfaces und das Human Operating System zu diskutieren.

Videoempfehlung Dr. Linde über  starke Künstliche Intelligenzen auf der Rise of AI 2019.

Die Maschinen sind energiehungrig

Eine weitere globale Herausforderung ist der Energiebedarf der Maschinen. Während unser Gehirn soviel Strom wie eine Glühbirne braucht, sind die KI Anwendungen extrem energieintensiv.

Wenn wir also den technologischen Fortschritt aufrecht erhalten möchten, müssen wir unser Energieproblem lösen. Ansonsten werden nicht alle Menschen ein langes und gesundes Leben führen können.

Wir brauchen daher Energiequellen die nachhaltig und skalierbar sind.

Eine Gesellschaft ohne Arbeit?

Des Weiteren müssen wir als Gesellschaft anfangen über Arbeit zu reden. Gerade wir Deutsche haben Angst davor, dass die Maschinen uns unserer Jobs wegnehmen.

Ich persönlich finde das ja großartig, wenn mir Maschinen Arbeit abnehmen.

Also nein, die Maschinen werden nicht deinen Job klauen. Aber ich schätze, dass 50 % der heutigen menschlichen Tätigkeiten, in 20 Jahren von Maschinen gemacht werden. Einfach aus dem Grund, weil diese günstiger und schneller sind.

Das ist also etwas Gutes und gleichzeitig eine Herausforderung.

Es werden viele neue Tätigkeiten entstehen, die wir heute noch gar nicht kennen. Darunter werden KI Kindergärtner, KI Trainier, KI Ethiker oder KI Kontrolleure sein.

Daher ist es wichtig, dass wir uns Gedanken machen, wie wir jene umschulen, die heute Aufgaben machen, welche morgen von Maschinen übernommen werden.

Es wird die größte Umschulung der Menschheitsgeschichte sein. Einige werden den Wechsel nicht schaffen, was passiert mit denen?

Andere werden die Freiheit nutzen und ihr Leben neu gestalten.

Ich hoffe, dass in Zukunft der Sinn des Lebens nicht Arbeit ist, sondern Lebensfreude. Ich hoffe, dass wir an den Punkt kommen, wo jeder arbeitet weil er möchte, nicht weil er muss. Lass doch die Maschinen die Aufgaben machen, die kein Mensch machen will. Und lass uns endlich jene Menschen besser bezahlen, die wirklich wichtige gesellschaftliche Tätigkeiten haben, wie z.B. unsere Kinder erziehen, Schüler unterrichten und uns im Alter pflegen.

So oder so, brauchen wir ein radikales neues Gesellschaftsmodel, denn die Erde benötigt keine 10 Milliarden Philosophen, Künstlicher, Unternehmer oder Programmierer.

Wie verteilen wir den Wohlstand?

Vermutlich nicht die letzte, doch entscheidende Herausforderung ist die Wohlstandsverteilung.

Wenn immer weniger Menschen benötigt werden für die gleiche Produktivität, dann steigen die Gewinne der Unternehmen. Doch die Unternehmen sind oftmals in der Hand weniger ausgewählter Familien und Fonds. Bereits heute gehörten 40 % aller öffentlich amerikanisch gelisteten Firmen nur vier gigantischen Fonds.

Dieser Trend wird also dazu führen, dass sehr reiche Menschen, noch viel reicher werden. Ein paar Brocken dieses Wohlstandes fällt dann auf die Verwalterschicht (Anwälte, Banker, Unternehmer, Investoren) und kaum etwas für die restlichen 99 % der Bevölkerung.

Leseempfehlung: das Kapital im 21. Jahrhundert von Piketty.

Bürgerkrieg oder ein sorgenfreies Leben?

Mit künstlicher Intelligenz wird dieser Trend nur extremer. Ich habe die Befürchtung, dass in 30 Jahren rund 100 Menschen vermutlich 90 % der Welt kontrollieren. Wir reden hier nicht nur von Geld, sondern Zugriff auf den Maschinencode und dadurch die Steuerung der globalen Wirtschaft, Militär und Informationen.

Und was ist, wenn die Mehrheit der Menschen ihre aktuelle Bedeutung für das System verliert? Nämlich zu arbeiten und zu konsumieren. Wird dann die Idee, des Club des Romes real und wir reduzieren uns (unfreiwillig) auf 500 Millionen Menschen?

KI macht es möglich.

Wenn wir also einen Bürgerkrieg verhindern wollen, muss der Wohlstand schon vorher verteilt werden. Jedenfalls soviel davon, dass jeder Mensch keine Angst mehr vor Hunger, Obdachlosigkeit und Armut haben muss.

Es gibt viele Ansätze und Ideen. Lass uns diese daher bitte weiter diskutieren, wie zum Beispiel das Grundeinkommen und liquid Democracy.

Lass uns sicherstellen, dass wir in einer Welt leben, in der die Maschinen der gesamten Menschheit dienen.

Als kommender und erhoffter europäischer KI- Gigant und KI- Airbus gilt das KI- Unternehmen Aleph Alpha, das gerade von SAP gekauft wurde. Sehr aufschlussreich ist das Interview mit Aleph Alpha über die Unterschiede von ChatGPT zu Lumi und Luminous .Letztere werden  scheinbar vor allem in der Verwaltung und Unternehmen eingesetzt  ,aber auch teilweise bei Endverbrauchern. Klingt eher wie damals bei IBM Grossrechnern , die Microsoft den PC Markt überließen. Etwas bedrohlich klingt es, was passieren würde, wenn ein europäischer KI-Airbus scheitern würde und Aleph Alpha den Weg Nixdorfs oder der AEG gehen würde Da würde demzufolge nicht nur eine Branche verschwinden, sondern die gesamten informationsbasierten Wirtschaftssektoren samt Wertschöpfungsketten digitale Kolonien der USA, bzw. des Auslands werden.

„Aleph Alpha kontert ChatGPT „Verlieren wir das Wettrennen um KI, verlieren wir alles“

22.02.2023, 17:32 Uhr

Ein KI-Startup aus Heidelberg nimmt es mit den großen Tech-Giganten aus dem Silicon Valley auf. Im Interview erzählt Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis, was seine Software von ChatGPT unterscheidet, worauf es im Kampf um die KI-Vorherrschaft jetzt ankommt und warum eine Niederlage so dramatisch wäre.

ntv.de: Der Textroboter ChatGPT des amerikanischen Startups OpenAI hat die Tech-Branche aufgeschreckt. Das von Ihnen gegründete Unternehmen Aleph Alpha bietet mit Lumi und Luminous einen ähnlichen Service an. Wieso bibbert die Branche bislang noch nicht vor Ihrer Anwendung?

Jonas Andrulis: Aleph Alpha gibt es erst seit 2019. Dafür kann sich unsere Finanzierung im europäischen Vergleich sehen lassen. Klar, von den 20 Milliarden, die Open AI eingesammelt hat, sind wir noch weit entfernt. OpenAI macht außerdem phänomenales Marketing, das schon immer hohe Wellen geschlagen hat.

Wie bahnbrechend ist ChatGPT ihrer Meinung nach?

ChatGPT leistet Überraschendes und ist zugänglich wie kein System zuvor. Es ist aber auch die logische Fortsetzung der Fortschritte der vergangenen Jahre. OpenAI und Microsoft haben einen riesigen Datensatz gebaut, der ganz viel Weltwissen und Popkulturreferenzen enthält. Das macht die Software natürlich spielerisch, flexibel wertvoll und so spaßig.

Was sind Gemeinsamkeiten und worin unterscheiden sich die Programme?

OpenAI richtet sich mit seiner Software an Endverbraucher. Wir konzentrieren uns aktuell auf Lösungen für Unternehmen oder die öffentliche Verwaltung. Wir schauen uns komplexe Arbeitsschritte an, die auch ChatGPT momentan noch nicht lösen kann. Im vergangenen Oktober wurde mit dem Bürgerassistenten „Lumi“ für die Stadt Heidelberg ein Bürgerassistent in Betrieb genommen, der auf Luminous basiert und alle Aussagen immer mit kuratierten Quellen belegt. Das System ist in der Lage, auf ganz individuelle, nicht vorab programmierte Fragen einzugehen. Die Technologie so aufzustellen, dass sie auch von der Verwaltung genutzt werden kann, ist eine aktive Entscheidung gewesen. Das ist ja nicht selbstverständlich. Für uns war aber klar: Eine souveräne europäische KI muss auch der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden und ihre Digitalisierung vorantreiben.

Ein aktueller Leistungsvergleich hat zuletzt gezeigt: Ihr Sprachmodell hat ähnlich gut abgeschnitten wie die Konkurrenz. Was bedeutet das für den KI-Standort Deutschland?

Wir haben nicht nur dasLeistungsniveau erreicht, sondern sind dabei auch viel effizienter gewesen. Im Vergleich zur Konkurrenz besitzt Luminous etwa halb so viele Parameter und weist somit bei gleichem Leistungsniveau eine doppelt so hohe Effizienz auf. Das hat uns im Vorfeld fast niemand zugetraut.Wir haben viel positives Feedback bekommen und sind auch sehr stolz auf die Ergebnisse. Wir vergleichen hier aber natürlich nur Basismodelle. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und kann wichtige Entscheidungsprozesse lostreten. Das allein wird aber nicht unsere Technologie-Souveränität sicherstellen.

Was macht sie optimistisch, dass Aleph Alpha mit den Tech-Riesen Google und Microsoft mithalten kann?

Ich bleibe optimistisch, denn Pessimisten gründen keine Unternehmen. Die Vergangenheit zeigt: Wir haben bereits mehr geschafft, als man uns zugetraut hat. Wir haben nicht nur Technologie gebaut, die auf Augenhöhe ist. Wir haben auch eigene Innovationen geprägt und gezeigt: Wir können nicht nur sehr gut hinterherlaufen, wir können in einigen Bereichen auch den Ton angeben. Natürlich müssen wir uns in Zukunft gegen 20 Milliarden Dollar bewähren, die Open AI ausgeben wird.

Wie soll das gelingen?

Dafür brauchen wir unsere Partner. Wenn es uns jetzt gelingt, unsere Technologie in der europäischen Wirtschaft zu etablieren, haben wir eine realistische Chance auf Technologie-Souveränität, die vielleicht viele nicht für möglich gehalten hätten.

Um der Konkurrenz wirklich gefährlich zu werden, braucht Ihr Unternehmen Kapital. Momentan sitzt das Geld bei Investoren aber nicht besonders locker. Haben Sie Angst, dass Ihnen das zum Verhängnis wird?

Wir müssen jetzt weiter Gas geben, denn das machen Microsoft und Google auch. Die Tech-Riesen haben erkannt: Jetzt entscheidet sich, wer die Zukunft der KI prägt und wer die Wertschöpfung dominieren kann. Natürlich gab es schon bessere Zeiten, um Geld von Investoren einzusammeln. Künstliche Intelligenz ist aber das Thema der Stunde. Das haben auch Investoren erkannt.

Wie groß ist das kommerzielle Interesse an ihrem KI-Sprachmodell?

Wir haben uns bislang nicht darauf fokussiert, Umsätze zu machen. Wir haben stattdessen die Technologie vorangebracht und Partnerschaften geknüpft. Momentan werden gerade die ersten Multi-Millionen-Verträge unterzeichnet. Wenn die so laufen wie geplant, dann können diese Vereinbarungen unsere Umsatzpläne sogar übertreffen. Unsere Technologie hat das Potenzial, achtstellige Wertbeiträge bei unseren Kunden zu liefern. Wir sind momentan an ein paar großen Sachen dran.

Wer sind Ihre Kunden?

Einige sehr spannende Kunden dürfen wir leider noch nicht nennen. Das wird sich dieses Jahr aber sicherlich noch ändern. Wen wir nennen dürfen, sind die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich ZETIS und das IT-Systemhaus der Bundeswehr BWI und das Medienhaus IPPEN.

Dass der Kampf um die Technologieführerschaft längst eröffnet ist, zeigt die Masse an Unternehmen, die sich jetzt auf KI stürzt. Eins ist dabei auffällig: Vorstöße aus Deutschland und Europa sind dabei die Ausnahme. Wie lässt sich das ändern?

In Deutschland fehlt vielen Unternehmern oftmals der Mut zur Umsetzung. Wir haben zwar phänomenale Hochschulen, doch es herrscht noch immer eine gewisse Risikoaversion und hohe bürokratische Hürden. Das macht es Unternehmen schwer und hemmt Innovation. Gegen diesen Gegenwind muss jedes Innovationsvorhaben in Deutschland und Europa erstmal ankommen.

Sie haben früher in leitender Funktion in der KI-Forschung bei Apple gearbeitet: Wieso sind uns die USA und auch China so viele Schritte voraus?

Gerade in den USA ist man öfter bereit, Risiken einzugehen und Wege einzuschlagen, die auch schiefgehen können. Wichtige strategische Entscheidungen sind aber nie ohne Risiko. In Deutschland möchte niemand eine Entscheidung treffen, die am Ende schiefgeht. Das gehört aber dazu. Wenn ich dieses Risiko nicht bereit bin einzugehen, kann ich die großen, entscheidenden Weichen nicht stellen.

Welche Gefahren ergeben sich daraus?

Einige Tech-Giganten der USA sind mehr wert als der ganze europäische Markt. Das ist nichts Neues. Was jetzt neu ist: KI ist kein isolierter Markt, sondern eine Basistechnologie, die in jeder Industrie und für jedes Unternehmen gigantische Veränderungen in der Konkurrenzfähigkeit und in der Wertschöpfung liefern wird. Das bedeutet: Wenn wir das Wettrennen um KI verlieren, verlieren wir nicht nur eine Branche, sondern alles. Wir verlieren die gesamte Kontrolle über unsere Wertschöpfung, zumindest alle informationsbasierte Wertschöpfung. Und das sorgt mich schon. Denn KI wird unsere Zukunft prägen, wie keine andere Technologie.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/wirtschaft_startup/Verlieren-wir-das-Wettrennen-um-KI-verlieren-wir-alles-article23936322.html

Nachdem nun ChatGPT ins Netz gestellt wurde und China erkärte, dass es KI mit sozialistischen Werten entwickeln wolle und diese auch nach den XI Kinpnggedanken zu regulieren denke, fordern nun zunehmend Politiker die Sperrungvon chineischer KI für westliche Märkte.Die Tiktok und 5G-Febatte reproduziert sich auch nun auf die KI. Der Unterschied ist aber, dass die KP China diesmal explizit und offen  gesagt hat  ,dass sie ihre KI mit Algorithmen im Sinne der sozialistischen Gedanken, die letztendlich die Xi Jinping-Gedanken sind entwickeln wolle. Also so eine Art ideologische Mao-Xi-KI. Wie man sich das vorstellen kann und ob das nicht die technologische Entwicklung hemmt oder China damit von anderen Ländern und Märkten ausschließt ,bleibt abzuwarten .Aber letzteres wird schon gefordert. Wahrscheinlich fürchtet man neototalitäre KI nach Vorbild des sozialen Bonus- Überwachungssystems .Vielleicht dann nur noch für Diktaturen interessant .Möglich auch ,das in China selbst nur noch  Xi-KI zugelassen wird und die anderen KI-Produzenten der Marktzugang versagt bleibt Seit OpenAI  ChatGPT offen ins Netz gestellt hat, tobt nun die Debatte, ob es sich nur um schon bekannte lernende Algorithmen handelt ,die es ohnehin schon gegeben hat oder das sui generis-generative Programme sind, die eine völlig andere Qualität haben wir dies Yogeshwar, Sascha Lobo und Hariri behaupten und menschliche Intelligenz und Kreativität vollständig ersetzen können ,weswegen nur noch die vielbeschworene Empathie als Unterscheidungsmerkmal bleibe. Auch die Frage, wer die letzte Entscheidung trifft-der Mensch oder die KI? Wobei die meisten Experten nicht glauben, dass es zu einer Entwicklung wie im Film Terminator mit seinem Skynet kommt, in dem die Maschinen und die KI die Herrschaft übernimmt.

Aber bevor die Künstliche Intellingenz die Weltherrschaft übernehmen kann, befürchtet man erst einmal, dass Kommunistische Intelligenz, die Xi- KI die Weltherrschaft üübernehmen könne:

„Gefahr für Demokratie Europa und USA wollen Chinas „ideologische“ KI beschränken

13.04.2023, 21:54 Uhr

China will die Entwicklung von KI unterstützen. Allerdings müsse diese mit sozialistischen Grundwerten übereinstimmen. Die Ankündigung sorgt in Europa und den USA für Sorgenfalten. Der Ruf nach Regulierung oder Verboten wird laut.

Chinas geplante Vorgaben für eine ideologische Ausrichtung seiner KI-Systeme haben im Westen die Rufe nach einer Regulierung der sich schnell entwickelnden Branche verstärkt. Der für Digitalisierung zuständige österreichische Staatssekretär Florian Tursky erklärte, bei einer Umsetzung der Pläne wäre es „notwendig, in China erstellte KI-Systeme aus dem EU-Markt auszuschließen und in Europa zu verbieten“. Der Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, sprach ebenfalls mit Verweis auf China von der Notwendigkeit, schnell zu handeln angesichts der Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) „auf unsere Gesellschaft und der Weltwirtschaft“. Er bereite einen überparteilichen Vorstoß vor.

Chinas Internet-Regulierungsbehörde CAC hatte am Dienstag angekündigt, die Entwicklung der generativen KI zwar zu unterstützen – die Variante der Technologie, die etwa hinter ChatGPT steckt. Jedoch müssten die entsprechenden Inhalte mit den sozialistischen Grundwerten übereinstimmen. Anbieter sollen demnach für die Daten verantwortlich sein und müssten mit Strafen rechnen, sollten sie die Regeln nicht einhalten.

„Ideologische Fußabdrücke der Kommunistischen Partei“

Trusky nannte die chinesische Ankündigung eine Gefahr für die Demokratie. „KI darf keiner staatlich vorgegebenen Ideologie folgen. Dies würde zur Folge haben, das chinesische KI-Systeme in Europa auf den Markt kommen, die die ideologischen Fußabdrücke der kommunistischen Partei Chinas haben.“ Trusky hat demnach die EU-Kommission aufgefordert, das Regelwerk des Artificial-Intelligence-Act so schnell wie möglich fertigzustellen. Es soll sicherstellen, dass das Potenzial von KI sicher ausgeschöpft werden kann. Man könne nicht bis Anfang 2025 mit einer EU-Regulierung warten, erklärte Trusky. Die EU-Kommission hatte vor zwei Jahren einen ersten Gesetz-Entwurf vorgelegt, mit dem erklärten Ziel, Bürger vor den Risiken von KI zu schützen. Wegen der rasanten Entwicklung platzten allerdings die Hoffnungen auf einen Kompromiss auf EU-Ebene.

Der US-Demokrat Schumer führt nach Angaben seines Büros seit Monaten Diskussionen über einen „übergeordneten Rahmen“ für eine Regulierung. Dabei seien auch führende KI-Experten einbezogen worden. Ziel seien Vorgaben, die an die weitere Entwicklung angepasst werden könnten. Eine Stellungnahme der Republikaner lag zunächst nicht vor. Sie halten die Mehrheit im Repräsentantenhaus und stehen staatlichen Regulierungen traditionell skeptisch gegenüber. Am Dienstag hatte die Regierung von Präsident Joe Biden ihrerseits erste Schritte in Richtung etwaiger Vorgaben eingeleitet: Ein Beratungsgremium im Handelsministerium bat um öffentliche Stellungnahmen bezüglich eines Rechenschafts-Mechanismus für KI.

Die generative Künstliche Intelligenz hat durch ChatGPT der Microsoft-Beteiligung OpenAI in Politik und Wirtschaft Wellen geschlagen. Das Programm kann etwa Anfragen beantworten oder anhand weniger Stichworte komplette Texte erstellen. Als Grundlage dienen große, vorab eingespeiste Textmengen. Sorgen bestehen wegen falscher Antworten und des Datenschutzes. In Italien ist ChatGPT gesperrt, Frankreichs Datenschützer CNIL gab eine Prüfung bekannt. Die spanische Schwesterbehörde AEPD hat die EU-Behörden um entsprechende Schritte gebeten. In Deutschland lehnt das Bundesdigitalministerium ein Verbot ab.

Quelle: ntv.de, als/rts

https://www.n-tv.de/politik/Europa-und-USA-wollen-Chinas-ideologische-KI-beschraenken-article24051635.html

„Tursky zu Chinas KI-Regulierungsplänen: „Enorme Gefahr für unsere Gesellschaft“

Die Vorgabe Chinas, dass Künstliche Intelligenz nur im Sinne der Volksrepublik agieren darf, sieht Digitalstaatssekretär Tursky kritisch: „KI darf keiner staatlich vorgegebenen Ideologie folgen“, schreibt er in einem Brief an die EU-Kommission.

Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) ist über Chinas Pläne zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) besorgt. „Die Ankündigung Chinas, KI auf Basis ideologischer Maßstäbe zu regulieren, ist demokratiepolitisch gefährlich. KI darf keiner staatlich vorgegebenen Ideologie folgen“, erklärte Tursky am Donnerstag nach der Ankündigung von Chinas Internetregulierungsbehörde, wonach KI-Inhalte mit den ideologischen Grundwerten des Landes übereinstimmen müssten.

„Dies würde zur Folge haben, dass chinesische KI-Systeme in Europa auf den Markt kommen, die den ideologischen Fußabdruck der kommunistischen Partei Chinas haben und von der chinesischen Regulierungsbehörde nach ideologischer Prüfung freigegeben werden müssten“, warnte der Staatssekretär in einer Stellungnahme. Tursky sieht eine „enorme Gefahr für unsere Gesellschaft und nationale Sicherheit“. Er wandte sich an die EU-Kommission.

Chinas Internet-Regulierungsbehörde will Unternehmen bei der Einführung KI besondere Regeln auferlegen. Die Cyberspace Administration of China (CAC) erklärte am Dienstag, Entwicklung und Anwendung von KI würden zwar unterstützt und zuverlässige Software und Datenressourcen gefördert. Aber die KI-Inhalte müssten mit den sozialistischen Grundwerten des Landes übereinstimmen. Anbieter seien für die Daten verantwortlich und müssten mit Geldstrafen und strafrechtlichen Ermittlungen rechnen, sollten sie die Regeln nicht einhalten.

„Wenn diese neue chinesische Reglementierung kommt, und umgesetzt wird, ist es aus meiner Sicht notwendig, in China erstellte KI-Systeme aus dem EU-Markt auszuschließen und in Europa zu verbieten“, forderte der Digitalisierungsstaatssekretär. Tursky wandte sich in einem Brief an die EU-Kommission. Er forderte die Kommission auf, „umgehend für eine vorgezogene Umsetzung einer KI-Regulierung wie den AI-Act zu sorgen“. Er drängte zur Eile. „Wir können nicht bis Anfang 2025 mit einer EU-Regulierung warten. Bis dann hat sich die Leistungsfähigkeit bereits vervielfacht und zahllose KI-Algorithmen wären auf dem europäischen Markt, ohne deren Inhalt und Ausrichtung zu kennen.“ Außerdem kündigte Tursky an, Gespräche mit allen Parteien zu führen, um eine österreichische Vorgangsweise bis zu einer bestehenden EU-Regulierung abzuklären.

AI Act der EU verzögert sich

Die EU-Kommission hatte bereits vor zwei Jahren einen ersten Gesetzesentwurf vorgelegt, um Bürger vor den Risiken von KI zu schützen. Wegen der rasanten Entwicklung dieser Technologie ist dies allerdings eine Herausforderung. Generative KI wie ChatGPT hat den Prozess teilweise überholt. Dadurch wird sich die Verabschiedung des Gesetzes wohl verzögern.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich unlängst für eine Neuausrichtung im Verhältnis zu China ausgesprochen. Die künftigen Beziehungen zu China müssten in sensiblen Hochtechnologie-Bereichen wie Mikroelektronik, Quanteninformatik, Robotik, Künstliche Intelligenz und Biotechnologie neu definiert werden. „Wenn ein doppelter Verwendungszweck nicht ausgeschlossen werden kann oder Menschenrechte betroffen sein könnten, müssen wir eine klare Linie verfolgen, wenn es darum geht, ob Investitionen oder Ausfuhren im Interesse unserer eigenen Sicherheit liegen“, betonte von der Leyen anlässlich eines Besuchs in Peking.

Italien sperrte die Nutzung von ChatGPT im März vorläufig. Als Grund wurde die Einschränkung der Verarbeitung von Daten italienischer Nutzer durch OpenAI verfügt, jenes US-Unternehmen, das die Plattform ChatGPT entwickelt hat und verwaltet. Tursky sprach sich gegen ein Verbot aus.

https://www.diepresse.com/6275250/tursky-zu-chinas-ki-regulierungsplaenen-enorme-gefahr-fuer-unsere-gesellschaft^

Doch nun tauchen noch weitere Horrormeldungen bezüglich Kommunistischer Intelligenz und Xi- KI auf-in Verbindung mit der Reproduktiontechnologie:

„Selbst heimische Forscher melden ethische Bedenken

Chinesen wollen Menschen-Embryos im Labor züchten

Forscher in China haben ein Robotersystem entwickelt, das menschliche Embryonen züchten kann. Noch fehlt die gesetzliche Grundlage für die Technologie. Die Forscher hoffen, mit den Brütern dereinst auch Chinas Problem der tiefen Geburtsraten zu lösen.

Publiziert: 31.01.2022 um 08:28 Uhr

Seine während Jahrzehnten geltende, strikte Ein-Kind-Politik hat China aufgegeben. Das Riesenland leidet noch immer unter tiefen Geburtenraten. Jetzt haben chinesische Forscher ein von künstlicher Intelligenz (KI) gelenktes System entwickelt, das menschliche Embryonen im künstlichen Mutterleib betreuen kann.

Es klingt nach Frankenstein – und ist bereits Realität: Das System soll in der Lage sein, Embryonen zu überwachen und zu betreuen, während sie im Labor zu Föten heranwachsen. Die Technologie sei genügend ausgereift, um bereits jetzt mit der Züchtung von Menschen zu beginnen, wie das «Journal of Biomedical Engineering» vergangenen Monat über die chinesischen Wissenschaftler berichtete. Doch auch in China gibt es noch keine rechtliche Grundlage dafür. Überdies melden auch chinesische Forscher ethische Bedenken an.

Die Technologie könnte sogar eine Frau von der Pflicht entbinden, ihr Baby auszutragen. Dies, damit der Fötus sicherer und «effizienter» ausserhalb der Gebärmutter wachsen kann. Das sagen die Forscher hinter dem Projekt, wie die in Hongkong erscheinende Zeitung «South China Morning Post» berichtet.

«Kindermädchen»-Robotersystem

Alles wäre bereit, um mit der kontrollierten Züchtung von Menschen zu beginnen, sagen die Forscher in Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Das System mit künstlicher Intelligenz betreut und überwacht Embryonen während ihres Wachstums zu Föten in einer künstlichen Gebärmutterumgebung. Was einzig noch fehlt, ist die rechtliche Grundlage.

Die Technologie steht bereits im Einsatz: nicht bei Menschen, sondern bei einer grossen Anzahl von Tieren, so das «Journal of Biomedical Engineering». Die künstliche Gebärmutter – im Fachkontext «Langzeit-Embryokulturgerät» genannt – ist ein Behälter, in dem Mäuseembryonen in einer Reihe von Würfeln wachsen, die mit nahrhaften Flüssigkeiten gefüllt sind.

Erst hatte noch jeder einzelne Embryo manuell überwacht und betreut werden müssen. Ein System, das sich als zu schwierig erwies. Inzwischen haben die Forscher ein Robotersystem entwickelt, das sie «Kindermädchen» nennen. Die Embryonen können rund um die Uhr minutiös und detailgenau überwacht werden.

Junge Chinesinnen zweifeln an traditioneller Mutterrolle

Das KI-gesteuerte System bewegt sich dabei auf einer Linie auf und ab und kontrolliert die heranwachsenden Embryonen im Akkord. Geringste Abweichungen werden erkannt und damit die Zufuhr von Kohlendioxid, Nährstoffen und die Laborbedingungen fein abgestimmt. Wenn ein Embryo einen schwerwiegenden Defekt entwickelt oder abstirbt, würde die Maschine einen Techniker alarmieren, um ihn aus dem künstlichen Brüter zu entfernen.

Die Forscher selber treten jedoch auf die Bremsen, bevor die Technologie zur Anwendung kommt. Nach geltendem internationalem Recht sind experimentelle Studien an menschlichen Embryonen ab der zweiten Entwicklungswoche verboten. Doch Umfragen in China zeigen demnach auch, dass immer mehr junge Frauen gegenüber einer traditionellen Rolle von Heirat und Kindern abgeneigt sind. Selbst auf chinesischen Internet- und Social-Media-Plattformen wird in China zunehmend über die Technologie der künstlichen Gebärmutter diskutiert – und ob damit der Bevölkerungstrend umgekehrt werden könnte.

Noch gebe es «viele ungelöste Rätsel über die Physiologie der typischen menschlichen Embryonalentwicklung», geben die Wissenschaftler in ihrer Forschungsarbeit zu bedenken. Doch sie arbeiten weiter am Projekt und sind überzeugt: Ihre Maschine kann nicht nur den Ursprung des Lebens und die embryonale Entwicklung des Menschen besser verstehen helfen. Die Technologie könnte «auch Geburtsfehler und andere wichtige Probleme bei der Fortpflanzung beheben». (kes)

https://www.blick.ch/ausland/selbst-heimische-forscher-melden-ethische-bedenken-chinesen-wollen-menschen-embryos-im-labor-zuechten-id17192779.html

Nun ist fraglich, ob man der Boulevardzeitung „Blick“ glauben schenkt, zumindestens gibt sie als Quellen die chinesische South China Morning Post des ehemaligen Alibabachefs Jack Ma, der auch im KI- Geschäft aktiv ist und naturwissenschaftliche Fachmagazine als Quellen an. Wohlgemerkt soll das erst„ entwickelt“ werden. Es gibt es also noch nicht. Fraglich auch, ob das biologisch und technologisch möglich ist solch eine künstliche Gebärmutter und Embryobrutkasten aus der Retorte. Kann a einen Embryo inklusive Geburt in solch einer Anlage heranzüchten. Klingt nach Aldous Huxleys Brave New World. Westliche Horrorstorys und Zeitungsenten oder futuristische KP- Propaganda, die mal wieder in die unbegrenzten Möglichkeiten der Technologie glaubt? Jedenfalls scheint da auch angesichts der sinkenden Geburtenraten, die bei anhaltendem Trend Chinas Bevölkerung von 1,3 Milliarden bis 2045 auf 750 Millionen halbieren wird Sollte das klappen, bräuchte es vielleicht gar nicht mehr die Frauen, Mütter, Familien der traditionellen Menschenreproduktion. Vielleicht sehen junge Chinesinnen, die ihre Schönheit durch einen Schwangerschaftsbauch beeinträchtigt sehen, die Schwangerschaftsgebrechen und den Geburtsschmerz fürchten, dies ja auch als Alternative und dann werden die Retortenbabys zugeteilt oder auf Bestellung geliefert und gegebenfalls adoptiert.

Nun noch zuletzt ein Selbstversuch:

Bin jetzt bei Chat 4.0. Als 1-monatiges Abo.

Aber es neeindruckt mich bisher überhaupt nicht.

Auf einfache Fragen

Who is Ralf Ostner and Global Review?

kann er keine Informationen geben, außer dass er mich nicht kenne, aber dafür meinen Blog. Das obwohl ich Chefredakteur und Betreiber bin und auf meinem Blog auch mein Lebenslauf steht, es zig Interneteinträge von mir auf RIAC, CCTV, CRI, Münchner Merkur, Achse des Guten, etc. gibt. Kurz: Er kennt nur prominente VIPs und internationale  Experten. Aber selbst bei

Who is Russia expert Alexander Rahr?

nur 5 knappe und läppische Sätze ohne Details, keinerlei Verweise auf seine Biographie oder Bibliographie, die ja bei Wikipedia umfassend vorhanden ist und noch einiges mehr. Nicht sehr ergiebig. Wie soll er dann ganze Bücher und Aufsätze schreiben?

Write an essay about AI in China.

Eigentlich das wohl einfachste Thema für ihn. Knapp 8 Absätze mit jeweils 3-4 kurzen Sätzen und Allgemeinplätzen ,die man ohnehin schon weiß. Das soll ein Essay sein?

Dazu ist sein Wissen nur auf den Stand von bis September 2021 begrenzt. Ich schätze mal das wird nur interessant, wenn sie das mit den aktuelllst im Internet verfügbaren Daten und dem Internet verbinden. Ansonsten bleibt das sehr dürftig. Scheinbar alles noch in den Kinderschuhen .Jedenfalls ist das bisher nichts, was die sensationsheischenden Selbstvermarktungswerbheilversprechungen der KI-und IT-Gurus des Silicon Valley bisher nur im Ansatz rechtfertigen würde. Und dann immer noch  als obligatorischer letzter Satz: Man solle doch mal im Internet nachschauen. Wow, was für eine disruptive und revolutionäre Technologie. Davor sollen die Chinesen zittern? Aber mal sehen, wie das in 5 Jahren aussieht.

———————————————————————————————————————————————————————————————————————————-Originalquellen:

„US-Experte nennt Gründe China im Wetteifern um KI uneinholbar vorne

11.10.2021, 11:40 Uhr

Künstliche Intelligenz gilt als bestimmende Universaltechnologie des 21. Jahrhunderts. Bei der Entwicklung wetteifern die Industrienationen, doch die USA sehen das Rennen schon verloren, weil China ethische Standards außen vor lasse.

Die USA haben nach den Worten des früheren Software-Chefs des Verteidigungsministeriums den Kampf um die Vormachtstellung bei künstlicher Intelligenz (KI) bereits gegen China verloren. „Wir haben in 15 bis 20 Jahren keine konkurrenzfähige Chance mehr gegen China“, sagte der erste Chief Software Officer des Pentagon, Nicolas Chaillan, der „Financial Times“. „Es ist bereits jetzt eine beschlossene Sache, meiner Meinung nach ist es schon vorbei.“ Chinesische Unternehmen seien verpflichtet, mit ihrer Regierung zusammenzuarbeiten und würden ohne Rücksicht auf Ethik „massive Investitionen“ in KI tätigen.

Chaillan, der aus Protest gegen das seiner Meinung nach zu langsame Tempo des technologischen Wandels im US-Militär zurückgetreten ist, sieht die Vereinigten Staaten durch dieses Versäumnis in Gefahr. China sei dabei, die Zukunft der Welt zu dominieren und alles zu kontrollieren, von der Medienberichterstattung bis zur Geopolitik. Die Cyberabwehr in den USA befinde sich hingegen in einigen Regierungsstellen noch auf „Kindergartenniveau“.

Der Experte kritisierte zudem die Zurückhaltung von Google bei der Zusammenarbeit mit dem US-Verteidigungsministerium im Bereich der KI. Auch würden die umfangreichen Debatten über die KI-Ethik sein Land ausbremsen. China wird als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach Einschätzung westlicher Geheimdienste in etwa zehn Jahren viele der wichtigsten neuen Technologien beherrschen – insbesondere künstliche Intelligenz, synthetische Biologie und Genetik.

Künstliche Intelligenz – wozu vor allem selbstlernende und vernetzte digitale Systeme zählen – gilt als bestimmende Universaltechnologie des 21. Jahrhunderts. Ihr wird zugetraut, die Wirtschaft ähnlich stark zu verändern wie Elektrizität oder der Verbrennungsmotor. In Deutschland sehen fast 70 Prozent der Unternehmen KI als wichtigste Zukunftstechnologie, wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Jede vierte Firma will hier investieren.

Quelle: ntv.de, mba/rts

https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-im-Wetteifern-um-KI-uneinholbar-vorne-article22858250.html

Technologische Führung ChatGPT bringt China um seine KI-Dominanz

Von Juliane Kipper 14.04.2023, 18:05 Uhr

Der Hype um ChatGPT lässt bei Technologiegiganten in China die Alarmglocken schrillen. Etliche Firmen wollen eine ähnliche Software auf den Markt bringen. Bislang ohne vergleichbaren Erfolg. Für den einstigen KI-Vorreiter ist das verheerend.

Der Kampf um die Vormachtstellung bei künstlicher Intelligenz schien ausgemacht. Lange waren sich Experten sicher: Die USA haben das Rennen gegen China bereits verloren, der Vorsprung ist uneinholbar.

Nicht zuletzt mit dem Erfolg von ChatGPT sind die Karten jetzt neu gemischt. „Die Einschätzung, dass China im Bereich künstliche Intelligenz kaum noch einzuholen wäre, war schon immer ziemlich übertrieben“, sagt Horst Löchel, der das Sino-German Center an der Frankfurt School of Finance & Management leitet, ntv.de. „Wir neigen bei der Einschätzung von China entweder zur Übertreibung oder zur Untertreibung.“

Das weltweite Interesse an dem Chatbot von OpenAI zwingt Tech-Konzerne jetzt dazu, mit Hochdruck vergleichbare Programme zu entwickeln. Immer mehr chinesische Firmen bringen sich in Stellung. Die Aufholjagd ist überfällig. Denn die vermeintliche KI-Dominanz war längst nicht allumfassend. „Die chinesische Vormachtstellung bei künstlicher Intelligenz hat sich bislang vor allem bei der Erkennung von Objekten auf Fotos oder in Videos gezeigt“, sagt Jan Hinnerik Mohr, Experte für digitale Transformation von der Boston Consulting Group, ntv.de. Das haben auch die Technologieriesen des Landes Baidu, SenseTime und Alibaba inzwischen erkannt und eigene KI-Modelle vorgestellt.

Noch kann es keiner mit ChatGPT aufnehmen

Der E-Commerce-Gigant Alibaba präsentierte erst vergangenen Dienstag seine neue KI-Software „Tongyi Qianwen“. Schon bald soll sie in alle Apps des Konzerns integriert werden. Die Technologie „wird große Veränderungen in der Art und Weise mit sich bringen, wie wir produzieren, arbeiten und unser Leben leben“, sagte Konzernchef Daniel Zhang.

Noch scheint das KI-Sprachmodell von Alibaba, das sowohl Chinesisch als auch Englisch spricht, allerdings nicht mit ChatGPT mithalten zu können. Mohr berichtet etwa von einem anekdotischen Beispiel, bei dem die KI nach einem Rezept für gerösteten Beton gefragt wurde. Die Software von Alibaba soll daraufhin vorgeschlagen haben, den Beton in kleine Stücke zu schneiden und mit Knoblauch anzubraten. ChatGPT würde so einen Vorschlag nicht machen, sagt Mohr. Die KI von OpenAI wisse, dass man Beton nicht essen könne. „Man muss allerdings fair bleiben. Der Vergleich von ChatGPT mit anderen Modellen zeigt: Auch in der westlichen Welt kann es bislang kein anderer Anbieter mit OpenAI aufnehmen.“

Auch das Sprachmodell „Ernie“ von Suchmaschinen-Betreiber Baidu konnte bislang den Erwartungen nicht gerecht werden. Die im Internet übertragene Präsentation im März ist ein Desaster gewesen. Konzernchef Robin Li gestand darin, der Bot werde nur enthüllt, weil der Markt danach verlange. „Ernie“ sei noch nicht perfekt und ChatGPT habe mit der neuen Version die Latte noch einmal angehoben. Der Aktienkurs des Unternehmens gab im Anschluss um rund zehn Prozent nach. Das Unternehmen arbeitet seit 2019 an seinem Sprachmodell und hat in den vergangenen Jahren Milliarden in diesen Bereich investiert.

„Um mit ChatGPT mithalten zu können, muss China weiter investieren“, sagt Mohr. Ein solches Modell zu trainieren, koste immerhin bis zu 100 Millionen Dollar. Dessen ist sich auch Microsoft bewusst. Erst kürzlich gab Konzernchef Satya Nadell bekannt: Um den kommerziellen Durchbruch von OpenAI zu beschleunigen, wolle Microsoft eine „Multi-Milliarden-Dollar-Investition“ tätigen.

Innovation und Kontrolle passen nicht zusammen

Während die chinesische Regierung das Potenzial von künstlicher Intelligenz betont und signalisiert, Entwicklern große Freiheiten zu lassen, bekommt das Land voraussichtlich die bislang strengste KI-Regulierung. Inhalte müssen demnach mit den sozialistischen Grundwerten des Landes übereinstimmen. Anbieter sind laut dem Gesetzesentwurf für die Daten verantwortlich und müssen mit Geldstrafen rechnen, sollten sie die Regeln nicht beachten. Wann das neue Gesetz in Kraft treten soll, ist bislang noch nicht bekannt.

Eines ist laut Experten aber sehr klar: Die kommunistische Partei will weiterhin die Kontrolle über die Meinungsbildung im Land behalten. Die Gefahr dabei: Wenn der Staat überreguliert, könnte China ins technologische Hintertreffen geraten.

Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz und das Bestreben der Regierung, diese zu regulieren, macht einen Grundwiderspruch deutlich: „Auf der einen Seite will die Regierung die Kontrolle behalten. Auf der anderen Seite soll Innovation gefördert werden. Das passt nicht gut zusammen“, sagt auch Löchel. „Die geplante KI-Regulierung wird eine chinesische Version von ChatGPT benachteiligen und die Wettbewerbskraft Chinas schwächen. Daran kann wenig Zweifel.“ Bei KI zeigt sich: Der Markt ist dem Staat überlegen. Das zeigt gerade der Wettbewerb im Technologiesektor. Der Staat ist nicht in der Lage vorherzusagen, welche Technologie auf dem Markt bei Kunden gefragt ist.

Nach der anfänglichen Euphorie über die neue Technologie mehren sich auch in Europa inzwischen kritische Stimmen. So hat etwa Italien die Software wegen Datenschutzbedenken für seine Bürger gesperrt. Zahlreiche Statten prüfen weitere Regulierungsschritte.

Bislang ist ChatGPT auch in China nicht verfügbar. Daran wird sich laut Löchel so schnell auch nichts ändern. „Das ist politisch nicht gewollt, weil die Kontrolle über Meinungen und Informationen verloren geht.“

https://www.n-tv.de/wirtschaft/ChatGPT-bringt-China-um-seine-KI-Dominanz-article24048398.html

Kommentare sind geschlossen.