Avatar- eine Filmkritik mal ganz woke und linksantisemitisch

Avatar- eine Filmkritik mal ganz woke und linksantisemitisch

O weh, meine Ex-Genoss*innen vom Linksruck, die jetzt mit Janine Wissler und Christine Buchholz in der Linkspartei um das Netzwerk Marx 21 aufgegangen sind, üben sich in Filmkritik. Diesmal in Sachen „Avatar“. Während man da noch weitgehend übereinstimmt mit der „White Savior“-Kritik, ist doch mal wieder verblüffend, dass bei der Avatarkritik mal wieder der Bezug zu Israel und dessen angebliche „Militärdiktatur“, die Palästinenserkinder im Gaza ermorde (jüdische Kinderritualmörder) nicht fehlen darf. Könnte vom BDS geschrieben sein. Israelis in Sicht der postmodernen, postkolonialistischen Genderfeminist*innen dann mal als angry white man ( israelische Frauen, schon gar bei der IDF scheint es eh nicht zu geben)  und Kolonialisten, während die Islamistenmachos unterdrückte Minderheiten sind und scheinbar nur aus Kindern, die ermordet werden und nicht aus erwachsenen Terroristen und Gotteskriegern von Hamas bis Islamischer Jihad bestehen, die Israel vernichten wollen und alle Juden ins Meer treiben wollen, falls nicht Schlimmeres. Eigentlich ermorden in dieser Weltsicht lauter angry old white man, white sugar daddys and dirty white trash men unschuldige Kinder und lauern mit ihren Iron Domes am Sandkastenrand, wenn die Kleinen mal wieder ein paar unartige Böller auf israelische Wohngebiete rüberschiessen. So sind Kinder halt mal und den Berufungstitel Kinder und Frauen hat ja auch die ganze feministische Außenpolitik und Baerbock inzwischen auch schon als Berufungstitel wie die Islamisten in ihrer Kriegspropaganda samt Right to protect als militanter Kinder- und Jugendschutz. Diese Leute würden dann wieder empört von sich weisen, dass das linker Antisemitismus sei und sich auf Lenin, unterdrückte Völker, nationalen Befreiungskampf und das Selbstbestimmungsrecht der Völker berufen und damit wäre diese Sorte Antiimperialismus für sie wieder in Ordnung. Auch interessant, dass einem bei unterdrückten Völkern, die es ja sehr zahlreich auf der Welt gibt, immer nur sehr zielgerichtet und linksnationalistisch deutsch die Israelis und die Palästinenser einfallen, die dann die neuen Navis, wenn schon nicht Nafris sind, die die White Saviors vom Linksruck und Marx 21 unter ihre antiimperialistische und antizionistische Obhut genommen und zwangsadoptiert haben. Dennoch gibt es viele Passagen der Filmkritik in Marx 21, die man durchaus teilen kann und die lesenswert sind:

„Avatar – Der Weg des Klischees

Film / 20/03/2023

Der neue »Avatar«-Film ist einer der schlechtesten Filme des Jahres 2022. In einem pseudo-antikolonialen Kampf gegen hoch technologisierte Außerirdische werden keine emanzipatorischen Ideen hervorgebracht, sondern rückständige Weltbilder reproduziert. Von Simo Dorn

Im zweiten »Avatar«-Film »Der Weg des Wassers« von James Cameron, kehrt die koloniale Armee der Menschen auf den Planeten Pandora zurück. Mit den Menschen kommen Tod und Zerstörung. So löst bereits die Landung ihrer Raumschiffe Waldbrände apokalyptischer Ausmaße aus. So schnell wie der Fortsetzungsfilm in Konsequenzen kolonialer Gewalt einführt, so schnell wird ein möglicher Diskurs über den amerikanischen und zentraleuropäischen Imperialismus auch wieder verlassen.

Der neue »Avatar«-Film ist exakt der gleiche Film, wie es der erste Teil »Avatar – Aufbruch nach Pandora« war. Nicht nur Spannungsbögen, Handlung oder Protagonist:innen wurden recycelt, teilweise wurden sogar Dialoge nahezu eins zu eins übernommen. Auch bei den Einnahmen schließt der Film nahtlos an den Erstling an: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 2,92 Milliarden US-Dollar belegt er erneut den ersten Platz im Ranking der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.

Es ist bezeichnend, wie wenig Kreativität im derzeitigen Blockbuster-Kino zu finden ist. Was mit »Star Wars Episode VII bis IX« begann, setzt James Cameron mit »Avatar« nun noch farbloser fort. Die Unterschiede zum ersten Film von 2009 bestehen darin, dass dieser Film im Meer und nicht im Wald spielt.

Hinter dem Fest des technisch Möglichen, versteckt der Film seine gefährliche Ideologie

Obwohl im ersten »Avatar«-Film die den Menschen ähnelnden Na’vi in einem Kollektiv lebend gezeigt wurden und dies auch durch ihre spirituelle Autorität und ihre Riten, bestärkt wird, so offenbart der außerirdische Mensch Jake Sully sein Ideal einer bürgerlichen  Kleinfamilie im Zusammenleben der Na’vi. Wo im ersten »Avatar«-Film bei den Na’vi nur vereinzelt familiäre Strukturen des Zusammenlebens zu finden waren und es mehr an kollektivistische Ideen angelehnt war, wird im aktuellen Film das klassische Rollenbild der Geschlechter in den Vordergrund gestellt. Der Mann hat sich für das vermeintliche Fehlverhalten seiner Frau Neytiri zu entschuldigen. Die Frau darf bei wichtigen Entscheidungen zwar mitreden, aber letztlich doch nicht mitbestimmen, sondern muss sich der Entscheidung des Mannes beugen. Jack Sully flieht letztlich mit seiner Familie aus den Kriegsgebieten des Waldes in friedlichere Gebiete des Planeten an den Küsten des Ozeans. Auch wenn der Wasserstamm, bei dem sie Zuflucht finden, in ähnlich hierarchischen Strukturen zu leben scheint, wie es Jack Sully den Zuschauer:innen vorlebt, so scheint die Frau des Anführers jenes Stammes dennoch gleichberechtigt neben ihrem Mann zu stehen.

»Avatar« vermittelt ein Männlichkeitsbild, dass jungen Männern keinen anderen Weg vorgibt und sie sogar dazu zwingt, als Soldaten in den Krieg zu ziehen. Stärke und Gehorsam sind die zentralen Botschaften, inklusive psychische als auch physische Strafe bei Ungehorsam gegenüber dem männlichen Familienoberhaupt. Es ist ein vergleichbares toxisches Männlichkeitsideal, das Hollywood in dutzenden anderen Filmen reproduziert

Gewalt ist eine natürliche Ordnung, in die sich Menschen einzufügen habe und die »Unschuld der Familie« muss vor jeglichen Bedrohungen beschützt werden, koste es, was es wolle.

Dass Widerstand gegen eine koloniale Macht – welche in dem Film ähnlich zu dem anfänglichen Waldbrand als eine Art naturgegebene Gewalt dargestellt wird – in all seinen Formen bis hin zum militanten Kampf legitim beziehungsweise notwendig ist, oder welche ethischen Konflikte oder Widersprüche dies für die Beteiligten beider Seiten bedeuten kann, darüber schweigt der Film.

Zudem ist der Film das, was Kritiker:innen eine White Savior Story nennen. Der Journalist David Sirota schreibt über solche Filme: »Die Handlungen implizieren immer, dass eine Person of Color sich nicht selbst retten kann. Dies führt dazu, dass sich das weiße Publikum gut fühlt, da es eine gutmütige Messias-Rolle einnimmt (besser als die des hegemonialen Eroberers), und es zeichnet Schwarze Menschen als hilflose Schwächlinge«.

Wer Avatar schaut, sieht nicht

Ein weißer, männlicher Held kommt in eine Gemeinschaft von Einheimischen und rettet diese aus ihrer Not. Im Fall von »Avatar« sind es die blauhäutigen Na’vi von Pandora, die von Jake Sully (Sam Worthington) in den Kampf gegen die böse irdische militärisch-industrielle Organisation die »Resources Development Administration«, kurz RDA, geführt werden. Der Film reproduziert so rassistische Vorurteile, dass sich Unterdrückte nicht selbst befreien können.

Das »White Savior«-Erzählmuster geht Hand in Hand mit dem Naturverständnis des Films. Es entspricht einer Vorstellungen ethnischer Reinheit. Diese wird nur im Angesicht einer existentiellen, externen Bedrohung unter den Na’vi teilweise überwunden oder ignoriert. Ausgrenzung auf Grund einer »unnormalen« Physis wird zwar mit Solidarität auf einer individuellen Ebene eine Absage erteilt, aber eben nur um den Zusammenhalt der Familie innerhalb der Gesellschaft zu bewahren. Ebenso wird so der Zusammenhalt der Gesellschaft gegenüber den außerirdischen Menschen gefestigt. Das alles hat allerdings nicht zur Folge, dass es innerhalb der Gesellschaft keine Ausgrenzung gäbe. Diese bleibt weiterhin bestehen.

Die Realität überholt die Bilder des Films

Im zweiten »Avatar«-Film verkommen Kinder und der Schutz des Kindeswohls zu einem Stilmittel, mit dem jedwede Handlung gerechtfertigt wird. Wo der Film tatsächlich hätte glänzen können, wäre, wenn er die gegenwärtige Realität des Imperialismus gezeigt hätte. Wenn Cameron auf die FSK 12-Freigabe und damit auf das kommerzielle breitere Hollywood-Publikum verzichtet hätte und wirklich gezeigt hätte, was passiert, wenn hochtechnologisiertes Kriegsgerät gegen einfache Steinschleudern ins Feld geführt wird. Verweise auf aktuelle imperialistische Gewalt drängen sich bei den alltäglichen Akten der Unterdrückung und Entmenschlichung auf diesem Planeten auf. Nahezu täglich sterben Palästinenser:innen unter israelischer Militärdiktatur. Mehr als 88 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Gaza haben traumatisierende Gewalt erlebt und mehr als 53 Prozent leiden an einer moderaten oder akuten posttraumatischen Belastungsstörung. Das ist die Realität des Siedlerkolonialismus und Imperialismus und das ist die Realität, die James Cameron ausblendet um eine pseudo-emanzipatorische Blockbustergeschichte zu erzählen, die darüber hinaus noch nicht mal besonders originell ist.

Interessante Filmkritik, wenngleich auch mal wieder die kleinbürgerliche Familie nur als hierarchischer Horrorstadl und geisterbahnmäßiger, reaktionärer Hort und unwoker Nährboden allen Faschismus, Patriachats, Kolonialismus, Imperialismus und Rassismus gesehen wird und auch als sonst nichts, ganz in der Tradition der sogenannten sexuellen Revolution, Kommune 1, Befürwortung der Frühsexualisierung, anfänglichen Relativierung der Pädophilie ala Cohn Behndit samt Stadtindianern (die nun bei den Grünen geschichtlich aufgearbeitet wurde), Summer Hill, Kinderladenbewegung und Reichs „Massenpsychologie des Faschismus“. Zudem auch die Frage ist, ob eine sogenannt proletarische Kleinfamilie oder Arbeiterfamilie da idylischer und besser ist, insofern man überhaupt glaubt, dass es Arbeiter und Proletarier noch gibt, da die nur bestenfalls noch Arbeitnehmer heißen, denen generöse Arbeitgeber Arbeit geben, ansonsten aber Arbeiter aus dem Sprachgebrauch gestrichen wurde, da es dem „Nigger“ gleichkommt, der keiner sein will, und deswegen nur noch Bürger*innen gibt . Oder meinen die Kritiker der bürgerlciehn Kleinfamilie , dass die doch noch mehr in Clan- und Großfamilienstrukturen lebenden Gesellschaftsformen des Global South erstrebenswerter sind, zumal letztere die bürgerliche Kleinfamilie teils auch als Bedrohung ihres Stammes oder Verbandes sehen, wenngleich aus ganz anderen und diametral entgegengesetzten Gründen, weswegen der Islamismus ja auch solch einen Zulauf hat oder gar als anzustrebendes Ideal und Vorbild für eine moderne, urbane Lebensform sehen wie etliche TV- Konsumenten im Global South, die den agraisch gepärgten Großfamilienstrukturen entwachsen wollen und da eher dem urbanen aufsteigenden, mit Reichtum und nicht eben gleich Kinderreichtum assoziierten Ober- und Mittelschichtentyp folgen wollen, wenngleich etliche Reiche dann wieder gerne massig KInder in die Welt setzen und ihre Art Denver- oder Dallas- Clan reproduzieren wollen. Aber zumindestens hat Thomas Mann mit den Buddenbrocks den Niedergang der traditionellen patriachalischen deutschen Großfamile schon illustriert. Wohl all das wollen die Filmkritiker der postkolonialen, postmodernen Genderfeminist*innen auch nicht, denn hier werden vermeintlich urkommunistische Gesellschaftsformen von Naturvölkern idealisiert und romantisiert in Anknüpfung an Friedrich Engels Schrift „Über den Ursprung der Familie“, da Engels auch Indianer oder indigene Völker samt allen Patchworkfamilien, erweiterter Großfamilie, die als kommunistische Kommune interpretiert wurde, schilderte. Zumindestens war Engels Schrift inwsoweit richtig, dass sich Gesellschaftsformationen mit der Entwicklung der Produktivkräfte, heute würde man sagen „disruptive Tehnologien“ entwickeln, wenngleich er wie auch Marx da eher „eiserne Gsetze der Ökonomie“ ausmachte und in seinem ökonomistisch-materialistisch- lineaer- progressiven Historischen Materialismus, da nicht gesellschaftliche und ideologische Gegenbewegungen kommen sah, die Beziehungen zwischen Unterbau und Überbau sehr deterministisch bestimmte, von rein funktionaler ökonomistischer Rationalität ausging, wie die meisten Linken danach, die dann den Nationalsozialismus, Faschismus , Holocaust, Trump und andere Backlashes dann nicht kommen sahen oder ihnen gegenüber hilflos dastanden oder jetzt dastehen, da sie doch für eine progressive, gute Sache eintreten würden auf deren Seite doch die Geschichte und die ökonomischen Gesellschaftsgesetze stehen würden. Ob alleinerziehende Mütter, doppelbelastete arbeitende Frauen, Singles, Patchworkfamilien da scheinbar das zu erstrebende Utopia sind, wird erst mal offengelassen, zumal diese Formen ja auch recht kapitalismuskompatibel sind, da es sie sonst nicht gebe und die woke Bewegung als Vertreter einer Bionadebourgeosie und Lifestyleliberalen ja einen modernisierten grünen Kapitalismus und Imperialismus mit halt mehr E- Autos, Heizpumpen, Fahrrädern, Diversität und Multikulturalität (wg. Offene Grenzen für alle- Migration infolge Fachkräftemangel, demographischer Lücke und ausscheidenden Babyboomern) , hippen Lebensformen und sexuellen Orientierungen für die angekündigte kommende KI-digitale, grüne 4. Revolution des Kapitalismus und damit einhergehender Modernisierung des alten karbonisierten Kapitalismus und Imperialismus will, der jetzt nach der ersten heterosexuellen Revolution nun eine zweite transgenderLGBTIQ- sexuelle Revolution samt Gleichstellung von Tieren in Sachen Menschenrechte als höhere Stufe menschlichen Bewusstseins und Hegelschen Weltgeistes brauche, das evolutionär die neue Stufe einer Bedürfnispyramide erklimme und archaischen Formen früherer und eben momentan noch dominanter Gesellschaftsformen hinter sich lasse und sich von ihnen emanzipiere.

White Savior hat einen wahren Kern, wenn man sich viele Hollywoodblockbuster und selbst Gran Torrino anschaut, wenn sich der angry white old man Clint Eastwood für die Minderheit der Hmong opfert und kreuzigen lässt oder auch die angry white man NATO ein Right to protect zumindestens theoretisch als Berufungstitel in die Statuten schreibt. Gibt aber auch schon etliche Gegenbeispiele wie jetzt zum Beispiel „Black Panther“, wenngleich da von hochtechnisierten und verborgenen afrikanischen Hochkulturgroßreichen halluniziert wird, die noch nicht entdeckt seien und vielleicht doch in die Globalisierung kommen wollten. Dennoch sollten sich diese ganzen postmodernen, postkolonialistischen woken Genderfeminist*innen auch mal selbstkritisch fragen, ob sie mittels solcher Artikel und auch ihren Aktionen da nicht auch sehr paternalistisch für andere Mehr- oder Minderheiten den White Savior zu spielen sich anmaßen.

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