Hat Baerbocks wokes Außenministerium zuwenig Sensibilität gegenüber der strategisch-geopolitischen Bedeutung der Weltreligionen?
Trotz grün-wokem Evangelischen Kirchentag, bei der man/frau und was auch immer Gott schon mal queer glaubt und der ewigen Anbiederung breiter Teile der Grünen an die Religion, scheint aus Sicht der Christenunion im doch zu säkular denkenden Außenministerium der scheinbar mehr gottlosen Annalena Baerbock ( auch wieder aktuelle Frage: „Hat sie den Amtseid auf Gott abgelegt?“, wenn der heilige Lindner das schon tut und Scholz nicht) ein eklatanter Mangel an Sensibilität gegenüber der strategisch- geopolitischen Bedeutung der Weltreligionen und deren potentiellen Beitrag zu Menschheitsproblemen vorzuliegen. Der Vertreter der weltweit sich noch einzig als „christlich“ bezeichnenden konservative Partei CDU/CSU hat da einiges zu bemäkeln:
„Außen- und Entwicklungspolitik : Die Ampel erkennt die Bedeutung der Religion nicht
- Von Thomas Rachel
- -Aktualisiert am 13.06.2023
Wer nachhaltige Politik und Entwicklungshilfe betreiben will, muss die Bedeutung der Religion in den Partnerländern berücksichtigen. Die Ampel macht das Gegenteil. Ein Gastbeitrag.
Für vier von fünf Menschen weltweit hat Religion in ihrem Leben einen hohen Stellenwert. Die derzeitige Bundesregierung interessiert das offensichtlich nicht. Sie verkennt zunehmend sowohl die kulturellen und religiösen Prägungen in unserem eigenen Land als auch in unseren Partnerländern auf der ganzen Welt.
Das Weglassen des Gottesbezuges bei der Vereidigung des Ampel-Bundeskabinetts, die Streichung der Religionszugehörigkeit im Personenstandsregister, die Pläne zur Verblendung der Bibelzitate auf der Kuppel des Berliner Stadtschlosses und das Entfernen des Kreuzes im alten Rathaussaal in Münster beim G-7-Treffen zeigen ein grundlegend verändertes Verhältnis dieser Bundesregierung zur Rolle von Religion.
Religion erfährt auch in der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik der Ampel-Regierung einen massiven Bedeutungsverlust. Noch vor rund zehn Jahren haben die damaligen Minister Frank-Walter Steinmeier im Auswärtigen Amt sowie Gerd Müller im Bundesentwicklungsministerium die strategisch wichtige Bedeutung von Religion in der internationalen Politik erkannt. Sie haben wichtige Finanzmittel bereitgestellt und internationale Strukturen aufgebaut. Erstmals wurde unter der von Angela Merkel geführten Bundesregierung das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit geschaffen. Deutschland hatte in der Folge eine internationale Vorreiterrolle eingenommen.
Die Ampel-Regierung hat die zentrale Bedeutung von Religion in der internationalen Zusammenarbeit hingegen nicht erkannt und den Mitteleinsatz sowie Personalbestand verringert. Erst nach massivem Druck aus der CDU/CSU-Fraktion hat sie das Amt des Beauftragten für weltweite Religionsfreiheit weitergeführt. Außerdem wurden jüngst unter Bundesministerin Svenja Schulze (SPD) die Mittel für die von Deutschland 2016 initiierte internationale Partnerschaft für Religion und Entwicklung gekürzt. Obwohl das Netzwerk eine entscheidende Rolle spielt, indem es über 150 internationale sowie religiöse Organisationen sowie mehrere Regierungen zusammenbringt, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Es ist für Religionskompetenz bei Vertretern deutscher Außen- und Entwicklungspolitik sowie für einen professionellen Umgang mit Religionen insgesamt von entscheidender Bedeutung.
Der Widerspruch zwischen Handeln und Koalitionsvertrag
Gleichermaßen lässt sich unter Ministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Auswärtigen Amt eine fehlende Affinität zu Religion beobachten. Dies zeigt auch die Entscheidung, keine Religionsvertreter mehr für den Arbeitsbereich „Religion und Außenpolitik“ anzustellen. All dies läuft dem eigenen Anspruch im Koalitionsvertrag zuwider, den Bereich „Religion und Außenpolitik“ zu verstärken. Herausgekommen ist vielmehr eine Schwächung.
Die Bundesregierung verkennt damit auch die kulturelle und religiöse Realität in unseren Partnerländern. Eine Entwicklungs- und Außenpolitik, die den religiösen Kontext in unseren Partnerländern aus ideologischen Motiven ignoriert und stattdessen eigene Vorstellungen forciert, erscheint vielen als neokolonial. Nachhaltige Entwicklung und friedliches Zusammenleben kann nur unter Einbeziehung unterschiedlicher gesellschaftlicher Kräfte gelingen. Zu ihnen zählen ganz entscheidend religiöse Akteure.
Gleichberechtigung von Frauen und Klimaschutz lassen sich nur mit und nicht ohne oder sogar gegen religiöse Akteure erreichen. Im säkularisierten Europa mag das angesichts der steigenden Zahl der Kirchenaustritte sowie wachsender Kritik an Kirchen befremdlich wirken – im globalen Süden ist das jedoch Realität. Insbesondere dort genießen religiöse Akteure oft größeres Vertrauen als staatliche Stellen. Sie besitzen gesellschaftliche Gestaltungskraft und können damit zur Akzeptanz, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der deutschen Zusammenarbeit beitragen. Wo Religion jedoch Teil des Problems ist, kommt es darauf an, sie zum Teil der Lösung zu machen.
In Ländern, in denen die staatliche Entwicklungszusammenarbeit aufgrund von Kriegen und Konflikten an ihre Grenzen stößt oder staatliche Strukturen nicht mehr existieren, sind religiöse Akteure weiter aktiv. Sie leisten auch in abgelegenen Regionen wichtige Arbeit mit den betroffenen Menschen. In basisnahen Aufklärungskampagnen übernehmen sie eine Schlüsselrolle. Ein Beispiel hierfür ist der Kampf gegen Genitalverstümmelung in Mali. Dort konnten 2020 gemeinsam mit religiösen Autoritäten Jahr 400 Mädchen vor der Genitalverstümmelung bewahrt werden.
Ohne Berücksichtigung des religiösen Kontextes ist auch die selbsterklärte feministische Außen- und Entwicklungspolitik zum Scheitern verurteilt. Unabhängig von einer ideologisch geprägten Brille sollte die Ampel-Regierung dies anerkennen. Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit ohne religiöse Komponente werden immer nur Stückwerk bleiben. Ohne Religion geht es eben nicht.
Der Autor ist Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ampel-verkennt-die-bedeutung-von-religion-18950242.html
Das stimmt wahrscheinlich. Speziell im Außenministerium unter Baerbock, die doch eher säkular-modern, an Religion nicht interessiert scheint, anders als viele andere bei den Grünen wie der frömmelnden Göring-Eckhardt bei der EKD und Kretschmann bei den Katholiken, aber eben in Sachen Religion oder Säkularismus eine gewisse Wokeness mit mehr oder weniger LGBTIQ-Rechtspriorisierung als gemeinsame Schnittmenge haben. Faesers Regenbogenarmbinde zeigt auch,dass das auch bis in Teile der Linken so gehalten wird. Zumal das die dümmste Aktion war dieser selbsteitlen und profilierungsgeilen Zicke. Da hat sie schlafende Hunde geweckt und kaum, dass nach dem ganzen Medienhype um die WM die Kameras und Aufmerksamkeit und sie weg ist, nehmen die Kataris nun Rache an den Homosexuellen, die sie nach dieser von ihnen so empfundenen internationalen Beleidigung deutscherseits als nationale und muslimische Nestbeschmutzer erst recht sehen. Das war absehbar, aber jetzt kümmert es keine/n mehr und schon am wenigsten Faeser. Und das ist zumeist nicht kompatibel, da es dem Wertekonservatismus, der oft mit Religion im Global South verbunden ist unterschätzt. Da hat der CDU-Mann schon recht, aber wie ist das dann mit Menschenrechten. Frauengleichberechtigung, christlichem Menschenbild und so? Zumindestens sollte zwischen entwickelten Industriestaaten und Ländern, die gerade aus Agrargesellschaften in die Moderne gebeamte Stammes- und Clangesellschaften da auf Entwicklungsprozesse zugestanden werden, die Deutschland und andere Länder ja auch nicht in einem Jahrzehnt durchliefen. Zudem eben auch die Frage ist, ob man auch Menschenrechts- und LGBTIQ-Weltexportmeister werden will nach all den fehlgeschlagenenen vorgeblichen Demokratisierungskriegen. Oder man sich da nicht besser zurückhält oder behutsam gewisse in diesen Ländern selbst stattfindende Emaizipationsprozesse und Wertewandel dezent unterstützt, anstatt wie in der deutschen Botschaft in Pakistan LGBTIQ- Feiern abzuhalten, die geradezu ersehntes Propagandafutter und Wasser auf die Mühlen von Islamisten sind. Faesers LGBTIQ-Binde in Katar war da so intelligent und explosiv und bewirkte einen Backlash in wenngleich kleinerer Dimension, wie der Irakkrieg 2003. Der Unionschrist wie aichetwa der ehemalige Diplomat des AA Dr. Seidt macht diese Bedutung der Religion in seiner Schrift „Islam als strategischer Faktor“ recht deutlich. Umgekehrt ist die Frage, ob etliche dann wieder schnell wieder zu Konzepten ala Max Oppenheims Deutschen Jihad 2.0, holzschnittartigen Kulturkreislehren als Samuel Huntingtons „Kampf der Kulturen“ oder traditioneller Simplifizierung und Pauschalisierung wie Orientalisten ala Scholl-Latour kommen oder man inzwischen schon vorschnell gleich ein „postsäkulares Zeitalter“ postuliert, bei dem sich alles jetzt nur noch um Religion und ewige Rücksichtnahme, ja villeicht auch Förderung dieser drehen solle. Das übersieht eine gewisse Dialektik und Dynamik, etwa gewisse Säkularisierungstendenzen aufgrund Modernisierung oder eben schlechter Erfahrungen mit der Religion sei es jetzt mit dem Islamischen Staat, dem Iran oder anderen Islamisten. Umgekehrt ist es auch übertrieben, jede irakische Heavy Metalband, zumal in kurdischen Gebieten als Beweis, aussagekräftigen Indikator und Fanal einer breiten Massenbewegung hin zu einer Säkularisierung, Moderne und Freiheit zu deuten, wie man auch Moskauer oder Pekinger Mc Donaldsbesuchende und faszfoodfressende Russen und Chinesen gleich als Sieg und Triumph der Demokratie, der Freiheit und des American Way of Life dank Globalsierung feierte und interpretierte, zumal man auch immer vorsichtig sein sollte ,es gebe 1 homogene Generation, 1 Jugend,DIE Frauen, DIE Männer, etc.und die Religion verschwinde mit der nächsten Generation. Bezeichnend ist, dass auch nur von Klimaschutz, Frauengleichberechtigung und Genitalverstümmelung geredet wird, aber nie von Geburtenkontrolle. Zwar hat Franziskus als erster Papst einmal recht deutlich an die Weltchristenheit des Global South, aus dem er kommt, in einem Satz mal verkündet: „ Christentum heißt nicht sich wie die Karnickel vermehren“, was aber von der religiösen Konkurrenz von Islam bis Evangelikalen dankbar aufgegriffen wurde als Argument gegen den Katholizismus und für die meisten erzreaktionären Christen, vor allem, aber nicht nur im Global South, die diesen Papst oder solche noch ketzerischen Sonderwege wie besonders die deutschen Kirchen sowieso schon lange ein Fall für einen gescheiten Exorzismus würdig befunden haben. MIt woke-grünen EKD- Protestanten freuen sich schon die Bündnisse zwischen Islamisten und Evangelikalen wie in Uganda, die dann drakonische SChwulengesetze erlassen. Und inwieweit der Islam reformierbar ist, wird sich auch noch zeigen müssen. Jedenfalls hat Bassam Tibi ja erst mal auf einen Euro- Islam gehofft, von dem aber nichts zu sehen ist und der woke LGBTIQ-Islam von Seyran Ates dürfte sich auch nicht groß über ihre Goethe- Moschee in Deutschland verbreiten oder gar in Europa oder gar in muslimischen Staaten. Auch von Khorchide und seinem Reformislam hört man nichts mehr. Der Ost-West- Diwan und Reformislam bleibt doch so eher eine Couchpotatoeangelegenheit. Auch Hans Küngs Versuch eines global verbindendend miinimalkonsensualen „Welthethos“ zwischen den Weltreligionen blieb ja mehr eine begrenzte und symbolischer Angelegenheit. Scheinbar scheint da China nun mit seiner Global Xivilization Initiative da auf die mangelnde Sensibilität woker und liberaler westlicher Menschenrechtsmissionare zu setzen, wenngleich es innerhalb seiner Grenzen kein Musterbeispiel von Religionsfreiheit ist, aber muslimische Ummahvertreter immer wieder China besuchen und ihm einen Persilschein in Sachen Uiguren ausstellen.