Nach G-20-Gipfel in Indien: Macht Modi den Putin?
Kanada beschuldigt Modi und den indischen Geheimdienst einen kanadischen Sikh-Vertreter mit seinem Geheimdienst auf kanadischem Territorium ermordet zu haben. Scheinbar sind die Beweise dafür erdrückend oder der Druck der einflußreichen Sikh- Diaspora enorm oder auch beides, jedenfalls wurden nun gegenseitig Diplomaten zurückgeschickt. Macht Modi den Putin und MBS? Die größte Demokratie der Welt, die sich gerade auf den G 20-Gipfel als neue Großmacht darstellte, ja Modi und sein Geheimdienst als Killer samt politischen Morden? Passt nicht so ganz ins bisherige Image des good India-Hypes als gutem demokratischen Verbündeten und dazu wenn man gerade ein Freihandelsabkommen abschließen will. Interessant auch, dass gar nicht erwähnt wird, dass radikale Sikhs nach dem damaligen Sturm des Goldenen Tempels Indira Ghandi ermordeten. Später dann tamilische Extremisten ihren Sohn Rajiv. Ebenso wenig erfährt man, on der ermordete Sikh nun einer Extremistenorganisation angehört, die ein unabhängiges Khalistan fordert oder wer er genauer war.
„Trudeau wirft Indien Auftragsmord in Kanada vor: Getötet vor dem Tempel?
Ein kanadischer Sikh ist in British Columbia erschossen worden. Die ohnehin belasteten Beziehungen werden frostig, Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen wurde ausgesetzt.
Von Gerd Braune
Heute, 16:03 Uhr
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau beschuldigt die Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi, in die Tötung eines Anführers der Sikh-Bewegung in Kanada verstrickt zu sein.
Es gebe „glaubwürdige Hinweise“ auf eine mögliche Verbindung zwischen indischen Regierungsvertretern und der Tötung des kanadischen Staatsbürgers Hardeep Singh Nijjar“, sagte Trudeau am Montag in Ottawa. Die aufsehenerregende Beschuldigung wird die ohnehin frostigen Beziehungen zwischen Kanada und dem bevölkerungsmäßig größten Land der Erde weiter belasten.
Dass die indische Regierung hinter dem Tod Hardeep Singh Nijjars stehen soll, bezeichnete der kanadische Rundfunk CBC als „atemberaubende“ und „schockierende Beschuldigung“, wie die Moderatorin in der Nachrichtensendung „The National“ formulierte.
„Ernste Angelegenheit“
Trudeau ergriff im Parlament das Wort, nachdem er zuvor die Führung der Oppositionsparteien informiert hatte. Er wolle die kanadische Bevölkerung über die „äußerst ernste Angelegenheit“ informieren, sagte Trudeau. Das Außenministerium Kanadas wies einen Angehörigen der indischen Botschaft aus, der ein Mitarbeiter des indischen Geheimdienstes sein soll. Nach Aussage der „World Sikh Organization of Canada“ soll Nijjar vor dem Anschlag bedroht worden sein.
Die Reaktion der indischen Regierung ließ nicht lange auf sich warten: Am Dienstag wurde ein Angehöriger der kanadischen Botschaft in Neu-Delhi aufgefordert, binnen fünf Tagen das Land zu verlassen. Indien bezeichnete die Behauptung, die indische Regierung stehe hinter dem Anschlag vom 18. Juni als „absurd“.
Neu-Delhi warf der Regierung Kanadas vor, Angehörigen der Bewegung für ein unabhängiges Khalistan, die die indische Regierung als Terroristen und Extremisten bezeichnet, Unterschlupf zu gewähren.
770.000 Sikh leben in Kanada – das ist die größte Gemeinde außerhalb Indiens.
Kanada hat eine große Sikh-Diaspora. Nach Angaben der kanadischen Statistikbehörde Statistics Canada leben in dem Land etwa 770.000 Menschen, die sich den Sikhismus als ihre Religion bezeichnen. Kanadas Sikh-Gemeinde gilt als die weltweit größte Sikh-Diaspora außerhalb des Punjab, dieser nördlichen Region Indiens. In Trudeaus Kabinetten haben und hatten mehrere Sikh Kabinettsposten inne. Mit Jagmeet Singh ist ein Sikh Vorsitzender der kanadischen sozialdemokratischen Partei NDP.
Bestrebungen, im Punjab einen unabhängigen Staat Khalistan zu schaffen, finden auch unter den Sikh in Kanada viele Befürworter. Am 10. September, während des G20-Gipfels in Indien, führten Sikh ein Referendum zur Schaffung von Khalistan durch. Indien sieht darin eine Bedrohung der territorialen Integrität Indiens.
Einer der Anführer der Sikh-Bewegung in Kanada war am 18. Juni vor dem Sikh-Gebetshaus in Surrey bei Vancouver von Unbekannten erschossen worden. Hardeep Singh Nijjar war auch Präsident des Tempels. Er ist Befürworter eines unabhängigen Staates Khalistan. Indien sieht in der Bewegung eine militante separatistische Gruppe, während die Sikh sich überwiegend als friedliche, für Selbstbestimmung eintretende Bewegung sehen.
Verhandlungen über Freihandelsabkommen ausgesetzt
Trudeau nannte keine Beweise, sagte aber, kanadische Sicherheitsbehörden seien in den vergangenen Wochen „glaubwürdigen Hinweisen“ auf die potenziellen Beziehungen zwischen Vertretern der indischen Regierung und der Tötung des kanadischen Staatsbürgers Hardeep Singh Nijjar nachgegangen. „Jedwede Beteiligung einer ausländischen Regierung an der Tötung eines kanadischen Staatsbürgers auf kanadischem Boden ist eine nicht hinnehmbare Verletzung kanadischer Souveränität“, sagte der Premierminister.
Er fordere die Regierung Indiens nachdrücklich auf, bei der Aufklärung der Tat mitzuwirken. Dies habe er am Rande des G20-Gipfels auch Indiens Regierungschef Modi „in aller Deutlichkeit“ zu verstehen gegeben. Die indische Regierung dagegen hält Kanada vor, nicht gegen „anti-indische Elemente“ vorzugehen.
Die Tötung Nijjars und die Beschuldigungen Trudeaus werden nach Einschätzung kanadischer Medien die angespannten Beziehungen zwischen den beiden G20-Ländern weiter belasten. Kanada hatte Verhandlungen mit Indien über ein Freihandelsabkommen geführt, diese Gespräche wurden aber, wie Anfang September bekannt wurde, ausgesetzt. Auch die für Oktober geplante Reise einer Handelsdelegation nach Indien wurde abgesagt. Beides steht offenbar in Zusammenhang mit den Ermittlungen im Fall Nijjar
Die Global Times beschreibt das taktische Verhältnis von Wertepolitik und Geopolitik seitens des Westens und der USA ganz gut, vor allem, da sie die Diversität der nationalen Interessen bei versuchter systemischer ideologischer Blockbildung aus dem Auge verliert.Interessant auch hier, dass die Ermordung von Indira Ghandi durch Sikh-Extremisten nicht erwähnt wird, wie auch das Bombenattentat von Sikh-Extremisten auf ein Zivilflugzeug in den 80er Jahren. Jedenfalls glaubt die KP China, dass die USA da zwischen Kanada und Indien vermitteln werden und Trudeau zum Einlenken zwingen werden. Ärgerlich auch aus westlicher Sicht, dass Modi da in einer Linie mit Putin und MBS stehen könnte, aber Xi nicht. Den Chinesen wurde bisher noch kein politischer Mord im Ausland nachgewiesen oder vermutet, Biden hat Xi anders als Putin noch nicht einen „killer“, auch wenn Annalena Baerbock ihn unlängst als „Diktator“ bezeichnete, worauf CDU- Roetgen dies als „unklug“ bezeichnete .In de USA gibt es etliche Kritik an Modis Hindu-Nationalismus und Minderheitenpolitik, doch Biden wird versuchen dies nicht ins Zentrum zu stellen wie i Falle Saudiarababiens, zumal MSB da extrem ärgerlich r3agierte, die Ölförderung nicht ausweitete und nun auch den BRICS beigetreten ist samt chinesisch vermittelten SA-Irandeal. Das wollen die USA wohl i Falle Modis nicht wiederholen. China wiederum verbittet sich ja in Sachen Minderheitenpolitik, speziell bei Tibetern und Uiguren jede westliche Kritik als „Einmischung in innere Angelegenheiten“
“Escalating India-Canada spat highlights hypocrisy of US values-based alliances
By Global Times Published: Sep 19, 2023 10:01 PM
In June of this year, Hardeep Singh Nijjar, a prominent Sikh leader as well as a Canadian citizen, was shot dead in Canada. Canada recently accused India of being involved in the assassination and kicked out an Indian diplomat, who Foreign Affairs Minister Mélanie Joly described as the head of the Indian intelligence agency in the country. In response, India promptly announced that it had expelled a senior Canadian diplomat based in India, rejecting Canada’s allegations and calling them „absurd and motivated.“
In recent years, disputes between India and Canada have been centered around the Sikh community in Canada, which opposes the Modi government and advocates for Sikh rights. The Sikh community is a minority ethnic group in India with a population of just over 20 million. In Canada, which is one of the largest immigrant settlements for Sikhs worldwide, the Sikh community wields significant political, commercial and economic influence. The resurgence of the separatist Khalistan movement in recent years has become a major point of contention between India and Canada, severely impacting their bilateral relations. The ongoing tussle between the two countries has put India-Canada relations further at stake.
Observers generally believe that the lack of a meeting between Canadian Prime Minister Justin Trudeau and Indian Prime Minister Narendra Modi during the G20 summit in New Delhi is a signal of danger in the relationship between the two countries. Now, both countries are escalating mutual accusations and expelling diplomats, further exposing the vulnerability of the so-called value-based alliance system led by the US.
Western countries claim to be defenders of human rights and often criticize other nations for their human rights issues. Their praise for India’s so-called „democracy“ is primarily driven by geopolitical interests and the desire to include India in their anti-China alliance. Western elites are well aware of the substantial differences between India’s so-called „democracy“ and their own. Many individuals in the West do not support India’s religious and minority policies.
Qian Feng, director of the research department at the National Strategy Institute of Tsinghua University, told the Global Times that the West, especially the US, in recent years has been waving the banner of common values of democracy and freedom, attempting to develop comprehensive cooperation with India in order to contain China. They are willing to turn a blind eye to what they think are India’s human rights abuses and infringement on domestic ethnic minorities, which exposes the hypocrisy of the Western alliance with India based on their so-called common values.
Noticeably, whether Westerners genuinely consider India as a democratic country like themselves is questionable. It’s just that currently India is useful to Westerners, so they take advantage of the situation, said Zhao Gancheng, a research fellow from the Shanghai Institute for International Studies.
As a key member of the Western alliance and a long-standing ally of the US, Canada has played an important role for the US in establishing a so-called rules-based international order and promoting its Indo-Pacific Strategy. However, the alliance currently being formed by the US, including India, is facing increasing embarrassment. This once again demonstrates the vulnerability of the US in building such alliances and the inappropriateness of ideological alliances in the context of the development trends of the times, neglecting the diversity of national interests. Both India and Canada have expelled senior officials from each other, and if the India-Canada relationship continues to deteriorate, the US might quickly step in to „mediate.“ After all, for the US, intervening in Canada’s affairs is a familiar and easy task.
https://www.globaltimes.cn/page/202309/1298475.shtml
Zumal die USA und ihre CIA da auch eine lange Tradition hat ausländische Staatsmänner wegzuputschen oder zu ermorden und auch die zahlreichen fehlgeschlagenen Attentatsversuche auf Fidel Castro sind Legende und wurmen die CIA bis heute noch.