Europäischer Hightechfund und Europäische Seidenstrasse Marco Polo 2.0 als Rettung Europas?

Europäischer Hightechfund und Europäische Seidenstrasse Marco Polo 2.0 als Rettung Europas?

Während sich Joschka Fischer in seinem neuen Buch „Willkommen im 21. Jahrhundert“ über den technologischen Rückstand Europas zu den USA und China beschwert und eine unausgegorene europäische Hightechinitiative fordert, denkt Walter Kohl, Helmut Kohl s Sohn in seinem Buch „Welche Zukunft wollen wir?“ schon einmal über einen Investitionsfonds für Hochtechnolgien, der privatwirtschaftlich gemanagt werden soll, aber in Kooperation mit dem Staat und der EU, der konkretere finanzielle und organisatorische Fragen anschneidet. Die inhaltliche Ausgestaltung ist hingegen noch etwas vage dürfte auch bei einer Formulierung umstritten bei den verschiedenen zu berücksichtigenden Interessensgruppen, Kapitalfraktionen, Parteien und europäischen Mitstreitern sein. Was wäre notwendig, wenn Europa nicht den technologischen Niedergang antreten sollte, bei dem amerikanische und chinesische Touristen Europa nicht mehr nur wals Neuschwanstein und Industriemuseum alter Industrien alter Zeiten besichtigen wollen.

  1. Ein europäischer Investitionsfonds, der neue Industrien und Start ups, sowie schon existierende national champions national und europäisch fördert, aber als neues Los Alamos- und Apolloprojekt der EU. Eine Art Apolloprojekt von Cloudcomputing, Quantumcomputing, KI, Blockchaintechnologie, Robotik bis zu Nano- und Biotechnologie und auch solch neuen Entwicklungen des Silicon Valley wie Kunstfleisch. Dabei wären  neue ökologische Technologien zu thematisieren, die ja schon Bestandteil des jetzigen New Green Deal der EU sein können..
  • Eine Europäische Seidenstrasse Marco Polo 2.0, ein Projekt, das neben dem systematischen Aufbau einer Hightechindustrie in Forschung. Entwicklung und Produktion auch den Investitionsstau bei der analogen und digitalen Infrastruktur in Europa, die ja ebenso Vorrausetzung für den Einsatz dieser neuen Technologien sind, beheben, der jungen Generation eine bestfunktionierende Infrastruktur für die Zukunft als Erbe unserer Generation lassen, für das jetzige Europa ein gemeinsames vereinigendes Projekt, eine Vision und konkrete materielle Vorteile, sowie Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum dann im Multiplikatoreffekt generiert. Zum einen als Kontrapunkt gegen Chinas Neue Seidenstrasse, ein europäisches Infrastrukturprojekt, das das Wohlstandsversprechen Europas erneuert, konkret macht und wieder Optimismus schafft. Zumal sich auch jeder Europäer fragt: Warum bauen die Chinesen eine Zugstrecke von Budapest und Belgrad und können dies die Europäer nicht? Es geht auch darum den chinesischen Vorhof Chinas in Form der 16 plus 1 Gruppe wieder zurückzuholen und auch europäische Nicht-EU-Mitglieder anzubinden. Inzwischen gibt es schon erste seriöse Unterstützer. Zum einen titelte schon die FAZ: „Warum keine europäische Seidenstrasse?“. Nun gewinnt die Idee seitens dreier Forschungsinstitute weitere Unterstützer, wenngleich in der noch rudimentären Form eines Hochgeschwindigkeitsfernstreckenzugnetzes für Europa—hier noch aus der Zeitung Freitag:

„Dass es auch anders geht, hat ein kürzlich vorgelegter Vorschlag des Düsseldorfer Instituts für Makroökonomie, des österreichischen Wirtschaftsinstituts wiiw und des französischen Instituts OFCE gezeigt. Angesichts der EU-Verhandlungen über einen Wiederaufbaufonds zur Bewältigung der Corona-Krise fordern sie, Europa solle sich ein Netz von vier Superschnellzugstrecken zulegen, das Ost und West, Nord und Süd miteinander verbindet. Eine Strecke soll etwa von Lissabon über Paris, Berlin, Kopenhagen bis nach Helsinki verlaufen. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge von 250 bis 350 Stundenkilometern würde sich die Fahrzeit von Berlin nach Paris auf vier Stunden verkürzen. Wer die Strecke heute mit dem Flugzeug zurücklegt, braucht länger. Die Forscher haben errechnet, dass sich allein durch den Umstieg der Fahrgäste vom Flugzeug auf die Bahn die CO2-Emissionen um vier bis fünf Prozent reduzieren ließen. Aber auch Frachtverkehr würde auf die neue Schiene verlagert. Das auf 18.250 Kilometer veranschlagte Netz würde 1,1 Billionen Euro kosten – ein Betrag, etwa doppelt so hoch wie die 500 Milliarden, die für den Wiederaufbaufonds der EU vorgesehen sind. Aber es würde sich lohnen. Was würde eine Bewegung von unten tun, der es darum geht, der Erderhitzung wirksam entgegenzutreten? Sie würde sich europaweit vernetzen, um ein solches Projekt zu propagieren. Es ist so beispielhaft. Die Politiker winken ab? Das zeigt vielleicht, dass unsere freien Wahlen so frei nicht sind, wie sie scheinen. Die Bewegung von unten würde ihren Kampf für ein ökologisch wirksames Großprojekt mit dem Kampf für ein Wahlsystem verbinden, das nicht ausgerechnet die Ökonomie ausspart – also dem Kapital überlässt, wovon doch alles andere abhängt. Die Chance, viel Zustimmung zu erlangen, wäre groß, auch weil die Institute noch mehr vorschlagen. Sie betrachten das Superschnellzugnetz als Kern einer „europäischen Seidenstraße“, zu der etwa auch neue Häfen gehören würden. Die Grenzen des Kontinents, der Balkan, der Kaukasus, wären besser mit den Industrieregionen im Westen verbunden. Die Forscher erwarten 3,5 Prozent Wirtschaftswachstum und zwei Millionen neue Arbeitsplätze.“

https://www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/klimarettung-im-superzug-von-lissabon-nach-helsinki-mit-350-stundenkilometern

3) Desweiteren wäre neben der zivilen Infrastruktur auch die militärische Nutzung für die NATO zu bedenken, die ebenso wie ökologische Aspekte und mehr die ökologische Förderung von regionalen ÖNPV-Netzen zur Überwindung des Stadt-Landgefälles und der digitalen Infrastruktur einfliessen sollten, um ein ganzheitliches Konzept zum größtmöglichen Nutzen zu haben.Ebenso sollte das Ganze auch mit zukünftiger Ausrichtung in Sachen Eurasien und den USA gedacht werden.

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