Antiwokeness-Kulturkampf Konservativer, christlicher, islamistischer Fanatiker und der AfD- Taliban: Barbie und LGBTIQ
Morzrummel um den Barbiefilm. Angeblich ist der zu woke. Konservative und religiöse Rechte in den USA verbrennen gleich schon mal Barbiepuppen. Diese Verbrennerei kommt scheinbar wieder in Mode. Platten- DVD, Koranverbrennungen, fehlen als nächstes nur noch Bücher- und Hexenverbrennungen. Magareth Atwood hat ja ihr Buch „The Handmaid´s Tale“ inzwischen auch schon in feuerfester Version herausgegeben. Salem lässt grüssen und Auschwitz, denn erst brennen Barbies, dann Bücher, dann Mneschen. Zudem scheint man die sexuelle Revolution der 68er und den Wertewandel samt Genderismus für ursächlich für die sinkenden Geburtenraten seitens der Rechten zu halten, quasi zu meinen, wenn man alle nichtheterosexuellen umbringt oder verfolgt, Abtreibung und Vehütungsmittel verbietet, das die Geburtenraten wieder in die Höhe gehen. Und die vermeintliche Kinderlosigkeit und scheinbare Emanzipiertheit von Barbie erregt da auch Republikaner, rechte Kulturkämpfer und religiöse Fanatiker.
„Film von Greta Gerwig : Ist der Barbie-Film zu woke?
- Von Christiane Heil, Los Angeles
- -Aktualisiert am 25.07.2023-08:19
Konservative in Amerika bemängeln den neuen „Barbie“-Film von Greta Gerwig: zu feministisch, zu woke, zu queer soll er sein.
Nichts sagt „Ich hasse ,Barbie‘“ so unmissverständlich wie eine Puppenverbrennung. Während Greta Gerwigs Produktion an nordamerikanischen Kinokassen am vergangenen Wochenende mehr einspielte als jeder andere Film seit Jahresbeginn, stellte sich der konservative Kommentator Ben Shapiro auf einen Parkplatz in seiner Wahlheimat Florida und setzte eine Barbie in Brand – samt Ken und ihrem pinkfarbenen Cabriolet. „Dieser Film ist nicht nur ein Haufen Scheiße“, ließ der gebürtige Kalifornier wissen. „Dieser Film ist ein flammendes Stück Hundescheiße.“
Bei der Begründung seines Urteils holte Shapiro weit aus. Der feministische Unterton, ein unmännlicher Ken, gespielt von Ryan Gosling, und die vermeintliche Unvereinbarkeit von Männer- und Frauenwelt machten Gerwigs „Barbie“ unerträglich. „Der Film ist woker als alles, was ich bis jetzt gesehen habe“, wetterte der Neununddreißigjährige bei Youtube.
Schon in den Wochen vor der Kinopremiere hatte die erste Barbie-Produktion mit der menschgewordenen Puppe die Gemüter erhitzt. Das Branchenblatt „Variety“ tat den Film als „Werbung für einen Spielzeughersteller“ ab, gab aber zu, dass die unerwartet emanzipierte Barbie, gespielt von Margot Robbie, das Potential habe, künftigen Generationen junger Amerikanerinnen als Vorbild zu dienen. Auch der „Hollywood Reporter“ fühlte sich an einen Werbespot des Unternehmens Mattel erinnert, das die blonde Puppe vor 64 Jahren auf den Markt gebracht hatte.
Shapiro und andere Konservative streiten derweil über Werte. Ginger Gaetz, seit knapp zwei Jahren Ehefrau des republikanischen Abgeordneten und Trump-Anhängers Matt Gaetz, rief zu einem Boykott des Films auf. „Barbie“ habe es nicht nur versäumt, Religion und Familie darzustellen. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Gerwig versuche, dem Publikum zudem einzureden, Männer und Frauen könnten nicht „positiv zusammenarbeiten“.
Auch die Besetzung gefällt nicht allen. Neben dem homosexuellen Schauspieler Scott Evans und der queeren Alexandra Shipp wurde auch die Schauspielerin Hari Nef, die vor 30 Jahren als Junge geboren wurde, für eine Rolle als Barbie-Freundin verpflichtet. „Ich habe erfahren, dass eine von Barbies engsten Vertrauten von einem Mann gespielt wird. Ist denn nichts mehr heilig?“, fragte die konservative Autorin Peachy Keenan während eines Interviews mit dem Sender Fox.
Das sogenannte Trans-Grooming, das junge Kinogänger zur Anpassung ihres Geschlechts bewegen solle, so warf Keenan den Filmemachern vor, sei nicht zu übersehen. Auch der christliche Filmbewertungsdienst Movieguide befürchtete eine Abkehr von traditionellen Werten. „,Barbie‘ lässt die Zielgruppe der Familien mit kleinen Mädchen im Stich, um sich auf Geschichten über LGBTQ+ zu konzentrieren“, wetterte der konservative Branchendienst vor der Premiere der Komödie.
Dabei war Barbie bei traditionellen Feministinnen und Linken doch früher eher der erklärte Feind, der vorgeworfen wurde, eine dumme blonde Püppi zu sein. Nun heisst es, dass Mädchen bis dahin nur mit Babypuppen gespielt hätten und somit für die Mutterrolle sozialisiert worden wären, während Barbie eine weisse, blonde Suburbiawohlstands(haus)frau und erwachsene sozusagen emanzipierte Frau dargestellt habe-ohne Kinder, aber mit Ken. Immer so eine Frage, was man nun als Emanzipation ansieht. Früher gab es ja nur Kinder und Erwachsene, während dann in den Nachkriegs50/60ern der Teenager als eigenständiges pubertierendes Individuum, zumal mit Taschengeld entdeckt wurde. Weil ein Homosexueller und ein Transtyp mitspielt, scheinbar nicht einmal in solchen Rollen nun Morz Aufregung.
Anders als Konservative und religiöse Rechte, die Barbie für zu woke halten, ihr Kinderlosigkeit und gehlende Mutterschaft vorwerfen (obgleich es auch Barbiesets mit Babys und Kindern gibt, wenngleich nicht in dem Barbiefilm) sieht die taz und andere Feministen Barbie nicht als feministisch, unwoke und die zentrale Botschaft des Films sei :Muttersein. Dazu nur ein Produktfilm, der der Nagel des Erzählkinos sei. So unterschiedlich kann man das Wahrnehmen.
„Kinosterben durch „Barbie“-Film: Untergang in Pink
Der Blockbuster-Film „Barbie“ von Greta Gerwig knackt alle Rekorde. Doch damit ist er nicht die Rettung, sondern der Tod des Kinos.
Normalerweise wartet man im Kino darauf, dass die Werbung endlich zu Ende ist und der Film anfängt. Bei „Barbie“ fängt der zweistündige Werbeblock der Puppenfirma Mattel mit Filmbeginn erst richtig an.
Der Saal ist rappelvoll, jeder Platz besetzt mit Instagram-Menschen, die sich aus der Online-Welt ins Kino getraut haben. Das Publikum ist lauter als sonst üblich im Kino und viele sind pink gekleidet.
Das Kino ist tot, heißt es im Zeitalter der Streamingdienste kulturpessimistisch. Die Vermarktung von „Barbie“ hingegen ist so erfolgreich, dass sie nicht nur Mattel, sondern auch die Filmindustrie rettet, behaupten nun manche. Denn viele Cineast*innen meinen, mit den Zuschauer*innenzahlen liege der Beweis vor, dass das Kino nicht tot sei. Nur: Wenn Barbie der Beweis dafür ist, dass das Kino lebt, dann sollte es besser sterben.
Zwar lockt aktuell auch „Oppenheimer“ von Regisseur Christopher Nolan Zuschauer*innen in die Kinos, doch so erfolgreich wie sein pinkfarbenes Pendant ist er nicht. 235 Millionen Dollar spielten beide Filme zusammen am ersten Wochenende in den USA ein, 155 Millionen davon „Barbie“. Die Kassen klingeln, das Kino lebt?
Vernachlässigte Handlung
Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: „Barbie“ wird dazu führen, dass der Kinosarg noch früher zugenagelt wird. Der Film hat zwar ein paar lustige Momente und kluge Gedanken, die einen erfreuen könnten, wenn man sich nicht sofort darüber klar würde, dass das Skript von Mattel abgesegnet ist. „Barbie“ zeigt, dass Produktfilme eine absurde Popularität erlangen und die Handlung dafür vernachlässigt werden kann.
Dass sich die Regisseurin Greta Gerwig, die einst der Indie-Bubble angehörte, für diesen Film verkaufte, hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Alles Antikapitalistische, alles Feministische, alles Konsumkritische von irgendeinem Mattel-Image-Heini genehmigt, weil seine Marktanalyse ergab, dass genau das von den Konsument*innen dankend verschlungen wird.
Dass die Barbie-Puppe unrealistische Schönheitsstandards verkörpert, macht letztlich keinen Unterschied, sagt uns der Film. Weil man als Frau ohnehin nichts richtig machen könne. Weil zu viele Maßstäbe angelegt werden, als dass eine Frau sie erfüllen könnte – egal ob dick oder dünn. Das ist natürlich sehr praktisch für Mattel, die sich so jeglicher Verantwortung entziehen. Der Mattel-CEO, im Film gespielt von Will Ferrell, ist lächerlich und idiotisch, um nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, dass der Film Konzernpropaganda enthalten könnte.
Erfolg durch teures Marketing
Worum es in dem Film geht, was seine Botschaft ist, und warum uns ausgerechnet ein Konzern wie Mattel diese mitteilen will, wird nicht klar. Selbst die Aussage „Feminismus ist gut“ gelingt ihnen nicht. Denn in den letzten Minuten des vermeintlich emanzipatorischen Filmes wird „Barbie“ von ihrer Schöpferin aufgefordert, etwas zu fühlen. Es folgt ein Zusammenschnitt verschiedener Aufnahmen vieler glücklicher Mütter mit ihren Kindern. Am Ende ist es also das Muttersein, das die emotionale Erfüllung einer Frau ausmacht.
In einer Zeit, in der Autor*innen in Hollywood gegen die Verwendung von künstlicher Intelligenz streiken, fühlt sich der größte Kinoerfolg des Jahres ironischerweise nach einem KI-Produkt an. Jede gewollte Tiefe bleibt flach. Jede erzwungene Sentimentalität lässt einen plastikkalt.
150 Millionen Dollar sollen für das Marketing des Films ausgegeben worden sein. Man konnte sich dem Pink in den letzten Wochen kaum entziehen. Google färbte sich pink, wenn man den Film oder die Schauspieler*innen nachschlug. Burger King Brasilien verkaufte Barbie-Burger und „Progressive“, eine US-amerikanische Versicherungsfirma, filmte einen Barbie-inspirierten Werbespot.
Die Produktion des Films selbst kostete übrigens nur 145 Millionen Dollar. Eine gute Nachricht fürs Kino also: Wer mehr Asche für das Marketing als für den Film verprassen kann, dem ist der Erfolg quasi sicher.
https://taz.de/Kinosterben-durch-Barbie-Film/!5946369/
Während rechte Kulturkämpfer in Barbie nur noch Wokeness und einen Angriff auf heilige Mutterschaft behaupten , Barbies vermeintliche Kinderlosigkeit kritisieren und reininterpretieren, kritisieren linke Kulturkämpfer Barbie gerade gegenteilig als völlig unwoke, antifeministisch und ein einziges Plädoyer für die Mutterrolle und Gebärmaschine. Zumal, wo ein Ken, da können auch Kinder hervorkommen.Vielleicht wären sie zufriedengestellt, wenn Ken Transgender oder schwul oder impotent ist. Zumindestens zeigt dies, dass Ideologen da gerne das reininterpretieren, was ihnen gerade in ihre politische Agenda passt.
Da dachte man mal: Endlich ein fröhlicher Film ohne Mord und Totschlag, Blut und Gewalt, Sex and Crime, zudem alles schön pink und blond, dass man die Welt mal durch eine rosarote Brille sehen kann.
Mal sehen, ob das auch ein Thema in China ist und Barbie in den Kinos erlaubt ist. Ob das zur 3 Kindpolitik passt? Oder hat die KP ihre eigenen Spielzeugpuppen oder gar eine chinesische Barbie und Ken? Gibt es bald eine Sinowood- Barbie oder einen Xi- Ken oder eine Bllywood- Barbie. Ungewöhnlich zurückhaltend kommentiert das KP- Organ Global Times den Barbiefilm, stellt ihn mit einem weiteren chinesischen Film als Beispiel dar, was Hollywood thematisch und inhaltlich lernen könne, wenn es in China erfolgreich sein wolle, nämlich Themen und Filme anzusprechen, die die Menschen ansprechen und betreffen. Genauer wird das jedoch nicht ausgeführt:
“’Barbie‘ box office expands due to ‚down to ground‘ reflection on life
By Leng Shumei Published: Jul 26, 2023 12:20 AM
Photo: VCG
,Barbie is seeing growing box office revenue in China despite a low screening rate in the beginning during the big summer movie season in face of domestic blockbusters.
According to Chinese online ticketing platform Maoyan, the movie has gained nearly 100 million yuan ($14 million) in total in the Chinese mainland market as of Monday, the fifth day of release, while its screening rate had risen to 9.9 percent.
The movie’s daily box office was about 15 million yuan on Monday, allowing it to rank at third place at the daily box office in the mainland following two domestic works – filmmaker Wuershan’s long-awaited fantasy epic Creation of the Gods (more than 42 million yuan) and Light Chaser Animation’s new production Chang An (more than 28 million yuan).
The two’s screening rates were 22.7 percent and 18.7 percent, respectively.
On the first day of its release on Friday, Barbie’s screening rate in China was only 2.4 percent, according to Maoyan.
While this performance may not be considered as „good“ as the film’s success in the US – where it earned a stunning $155 million over the weekend – there seems to be increasing discussions about the movie on Chinese social media platforms, which in turn has encouraged cinemas to prepare more screens for the movie.
The Barbie collection at some Chinese lifestyle retailers sold out within days after hitting shelves.
The discussion about the film has been around gender equality and how the concerns of the characters in the movie are similar to those of people in the real world, such as appearance anxiety.
A key element to the popularity of both Barbie and Chinese film Lost in the Stars in the Chinese market is that they precisely hit audience’s real life issues, which caused them to resonate with audiences. This is the lesson Hollywood should learn rather than thinking that Chinese audience will pay for anything they export, Chinese observers said.
Barbie gets down to the ground to find herself.
Maybe US media and Hollywood should also learn to get down to the ground to really think about and respect Chinese audiences to earn back their position in the Chinese market, observers said.
https://www.globaltimes.cn/page/202307/1295059.shtml
Zumindestens hat in China noch keiner laut Barbieverbrennungen wie in den USA gefordert, ja noch nicht einmal nationalistisch eine chinesische Barbie Made in China oder die blonde weiße Barbie als rassistischen angry white man- Kolonialismus- und Kulturimperialismus bezeichnet. Bisher wird das recht gelassen und offen in China gesehen. Interessant ist es auch, wenn man in Barbieshops wie Jollywood schaut: Da gibt es scheinbar alle Sorten von Barbies. Blonde, braunhaarige, rothaarige, schwarzhaarige Barbies, Meeresjungefrauenbarbies, Utopiabarbies, Punk- und Hippiebarbies, weiße, schwarze und Latinobarbies. Jüdische, arabische, indische, chinesische oder asiatische Barbies habe ich noch nicht gefunden, aber vielleicht gibt es die auch schon oder vielleicht bald.

In Sachen Kulturkampf findet sich zu den westlichen Konservativen und christlichen Fanatikern gleicher Wokenesshaß auch bei islamistischen Fanatikern und Kulturkämpfern. Ein sehr plakatives Beispiel dazu: Wir haben mal wieder in den Muslimmarkt reingeschaut, die Propaganndawebseite türkischstämmiger Irananhänger, die zum Schiitentum konvertiert sind und stramme Anhänger von Khomeini und Khameini sind. Die Özuguzbrüder mit Fatima Özuguz, einer deutschen Konvertitin, während die Schwester lange bei der SPD Integrationsbeauftragte war. Dabei stößt man auf einen Artikel über den erste schwulen Präsidenten auf der Welt, namentlich Lettlands, der als Aufhänger ei er islamistischen Rundumkritik an Menschenbild, Kapitalismus, Imperialismus dient. Die Westler würden keine Kinder nicht wegen fehlender materieller Anreize mehr bekommen, sondern wegen ihres Menschenbilds, in dem das satanische animalische Biest und die Zügellosigkeit der Triebe die Oberhoheit gewonnen hätten. Rudelsexualität mit Patchworkfamilien. Wo er nicht ganz Unrecht hat ist, dass Kinderkriegen nicht nur eine Frage des Geldes und materieller Anreize ist. Jedenfalls kriegt nicht nur die deutsche Linke, der Kapitalismus, Feminsimus ihr Fett weg, sondern auch Lesben-Weidel samt AfD und AfD-Wählerinnen.
„Forum der Muslime für deutschsprachige Gottesehrfürchtige
Ein homosexueller Präsident, der die Fruchtbarkeit fördern will
#1 von Yavuz Özoguz , 11.07.2023 10:00
Ein homosexueller Präsident, der die Fruchtbarkeit fördern will
Manchmal schreibt die Gegenwart Geschichten, bei denen selbst die besten Satiriker nicht mithalten können. Eine solche Geschichte fand vor wenigen Tagen in Lettland statt. Edgars Rinkēvičs ist zum Staatschef von Lettland gekürt worden. Er gilt nach Medienangaben als erster homosexueller Präsident in Europa. In der EU gab es bisher offen homosexuelle Regierungschefs, aber noch nie einen homosexuellen Staatschef [1]. Bereits im Jahr 2014 verkündete er als damaliger Außenminister, dass er stolz sei zu verkünden, dass er schwul sei [2]. Den Stolz für die eigene Sexualität – völlig unabhängig davon, wie sie geartet ist – werde ich nie verstehen, denn zum einen ist Sexualität nach meinem Verständnis keine öffentliche Angelegenheit und zum anderen ist „Stolz“ eine Todsünde in allen Religionen. Aber Rinkēvičs ist ja nicht der erste stolze Europäer diesbezüglich.
Bevor wir auf die tragische Realsatire eingehen, ein kleiner Blick auf die Eckdaten von Lettland, damit wir uns vorstellen können, um was für ein Land es sich handelt. Dieser baltische Staat hat weniger als zwei Millionen Einwohner, von denen noch dazu jeder vierte russischstämmig ist. Die Einwohnerzahlen sind zuletzt nur noch gesunken aufgrund von fehlenden Geburten. Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 43,9 Jahren und damit über dem europäischen Wert von 42,5 [3]. Lettland spiegelt damit im Kleinen wider, was alle Nordeuropäer derzeit durchmachen. Sie sterben aus, weil die Zahl der Sterbenden bei weitem die Zahlen der Neugeborenen übersteigt.
Jener Präsident Lettland, der vor allem repräsentative Aufgaben zu erfüllen hat, hat eine Antrittsrede gehalten, in der gleich mehrere Passagen aufhorchen ließen [4]. Die erste hier behandelte Passage lautet in deutscher Übersetzung:
„Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und das Wohlergehen der Menschen sind beide eine Frage der Zukunft und Sicherheit des Landes. Die richtigen Diagnosen haben wir längst gestellt, nur die Behandlung hilft nicht. Wir müssen zusammenkommen und anfangen, zusammenzuarbeiten, nicht gegeneinander. Unser großes Problem ist die Demografie. Vorteile allein reichen nicht aus, um die Fruchtbarkeit zu fördern. Es besteht die Notwendigkeit, in hochwertige Bildung, Gesundheitsversorgung und bezahlbaren Wohnraum für Familien zu investieren. Und das alles sollte nicht einzeln, sondern komplex erfolgen. Wir wissen alles, wir schreiben meisterhaft Pläne, Strategien und Visionen. Allerdings müssen diese Pläne irgendwann umgesetzt werden.“
Zunächst einmal erstaunt, mit welcher Offenheit der stramme Kapitalist das Hauptproblem seines Landes, nämlich die demographische Entwicklung beschreibt: Es geht an erster Stelle nicht um Menschlichkeit, um die Tatsache, dass Kinder eine Bereicherung für jede Gesellschaft sind und ähnliche Werte. Der erste Wert, um den es geht, ist die „Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft“. Dafür braucht man Kinder! Nun gibt er offen zu, dass wirtschaftliche Anreize offensichtlich nicht hinreichend sind, genügend Frauen dazu zu überreden Mutter zu werden. Ein Blick in die Gesellschaften Europas würden ihm die Situation noch klarer machen. Je reicher die Leute sind, desto weniger Kinder haben sie! Die finanziell am besten gestellten Gesellschaftsschichten haben die wenigsten Nachkommen; und zwar nicht nur in Lettland. Als Lösung des Problems schlägt er noch bessere direkte und indirekte finanzielle Anreize vor. Systematische Widersprüche im eigenen Denken fallen dieser Kaste von Berufspolitikern überhaupt nicht mehr auf. Seine Aussage „Die richtigen Diagnosen haben wir längst gestellt, nur die Behandlung hilft nicht,“ wäre nicht nur für einen Mediziner eine Katastrophe. Denn die Tatsache, dass die Behandlung nicht hilft, könnte ja auch damit zusammenhängen, dass die Diagnose nicht richtig war.

B
Die Problematik der Lettländer und eigentlich aller im westlichen Imperialismus versunkenen Europäer besteht in dem Menschenbild, das der Mensch eigentlich nur ein besonders intelligentes Tier ist. Weder ist eine spirituelle Vervollkommnung jenes Tieres vorgesehen noch die Opferbereitschaft für das Glück der Elternschaft. Das Biest bestimmt, was er für Triebe hat, und beherrscht den Restmenschen. Nicht der Mensch kontrolliert seine Triebe (z.B. durch Fasten und Beten und eine paradiesische Sexualität), sondern die Triebe bestimmen die Lebensplanung der Mehrheitsgesellschaft und zerstört sie auch.
Und so verkündet der stolze Homosexuelle, dass die Demographische Entwicklung ein Problem darstelle. Auch Herr Rinkēvičs wird Eltern haben. Wenn jene Eltern ihre potenzielle Homosexualität ausgelebt hätten, hätte Herr Rinkēvičs diese Rede nicht halten können.
Europäische Politiker haben nicht verstanden, dass die unumkehrbare demographische Entwicklung mit dem Menschenbild und damit dem Bild von Mann und Frau zu tun hat. Tausende Jahre waren Männer und Frauen zwei Geschlechter, die einander in vielerlei Hinsicht ergänzt haben. Die geschlechtsspezifischen Schwächen des einen wurden durch die geschlechtsspezifischen Stärken des anderen überdeckt oder bekleidet. Die Wiedervereinigung der beiden unterschiedlichen Seelenhälften waren ein paradiesischer Höhepunkt, in dem der Schöpfer das Paar an der ur-schöpferischen Eigenschaft des Erschaffens beteiligt hat. Auch für weniger religiöse Paare, die in der Sexualität möglicherweise noch nicht ein Mittel zur Vervollkommnung auf Gottes Weg gesehen haben, war die Sexualität etwas Magisches, was im Schutzraum der Ehe ausgelebt werden konnte. Der Mensch, der sich unter anderem durch seine Scham vom Tier unterscheidet, hat die Sexualität nicht in die Öffentlichkeit getragen. So konnte sich eine Frau oft auf ihren Mann verlassen und umgekehrt. Nur in solch einem Schutzraum war sie bereit die besonders mühsame Last des Kindertragens, des Nährens mit dem eigenen Körper und der Kindererziehung auf sich zu nehmen. Neben dem Schutzraum der Familie gab es Schutzräume für Frauen, für Kinder und vor allem viele Schutzräume vor Schamlosigkeit.
Alle diese Schutzräume gibt es in Europa nicht mehr. Die Schutzräume für Frauen werden gerade sogar per Gesetzt aufgehoben. Ein Mann braucht nur noch zu sagen, dass er eine Frau sei, und schon muss er so behandelt werden. Die zukünftige deutsche Frauennationalmannschaft (in welcher Sportart auch immer) wird dementsprechend nur noch aus Männern bestehen, die sich als Frau fühlen. Ohne Geschlechteridentität wird selbst der Begriff der Homosexualität zu einem Absurdum. Sexualität ist zu einem öffentlichen Gut geworden, bei dem nicht einmal mehr die Kinder vor einer ausgerechnet von Google nebenbei verbreiteten Pornographie geschützt werden können. Und die sogenannte Liebe für alle ist zu einer Art Rudelsexualität mit Patchwork-Zukunft verkommen, bei der kaum eine Frau daran denkt, schwanger werden zu wollen. Das Biest hat den Menschen überwunden. All das wird man mit noch mehr Geld für die Kinder nicht ändern können. Keine Gesellschaft bekommt mehr Kinder, weil sie wohlhabender wird.
Und so erscheint der Vorschlag eines homosexuellen Staatschefs, mehr Kinder zu bekommen so ähnlich wie die detaillierten Ratschläge an Ehepartner durch einen Zölibats-Fanatiker oder Wirtschaftsweisheiten durch einen Kinderbuchautor. Ähnliche Konstellationen gibt es auch in Deutschland. Wenn die Vorsitzende einer Partei, deren „Kernkompetenz“ darin besteht, alles Nichtdeutsche aus Deutschland fernhalten zu wollen und die Partei das traditionelle Familienbild von Ehemann und Ehefrau auf seine Fahnen geschrieben hat, eine lesbische Beziehung mit einer aus Sri Lanka stammenden Frau pflegt, darf man sich nicht wundern, dass die einzigen im Land, die noch ernsthaft zu Mann und Frau stehen, die von der Mehrheitsgesellschaft unterdrückten Muslime sind.
Kommen wir aber nun zu einer zweiten Passage der Rede des lettischen Präsidenten: „Wir werden das heldenhafte ukrainische Volk in seinem Freiheitskampf bis zum endgültigen Sieg der Ukraine weiterhin unterstützen. Wir werden weiterhin gegen den russischen Imperialismus und seine böse Weltideologie kämpfen. Heute möchte ich noch einmal allen lettischen Patrioten danken, die der Ukraine selbstlos helfen und in ihrer Arbeit nicht müde werden. Damit stärken auch Sie unser Land.“
Der Präsident eines Unter-zwei-Millionen-Volkes, von dem jeder Vierte russischstämmig ist, spricht von einer Art „Endsieg“ der Ukrainer gegen die Russen, die inzwischen klarer als je zuvor ihre Nazi-Einstellung ausleben [5]. Er spricht auch von der „bösen Weltideologie“ der Russen und dem Imperialismus und dankt allen „lettischen Patrioten“. Wenn es sich nicht um einen Staatenwinzling handeln würde, müsste man hier genauer hinhören, denn offensichtlich scheint das Freund-Feind-Denken der Nazis immer mehr Überhand zu gewinnen im neuen Imperialismus der Westlichen Welt. Eine einfache Frage dürfte bezüglich „Imperialismus“ hilfreich sein. Welcher Staat hat mit Abstand die meisten Militärstützpunkte auf fremden Boden? In manchen Ländern – z.B. Deutschland – lagern die USA Atomwaffen, über die Deutsche weder eine Verfügungsgewalt haben noch wissen dürfen, wo sie lagern.
Abschließend zurück zum Ausgangsaspekt: Ein homosexueller Präsident, der die Fruchtbarkeit fördern will. Das hat schon gar nichts mehr mit Sexualität zu tun, sondern ist zum Symptom einer Denkblockade der Westlichen Welt geworden. Die völlige Unterwerfung der Westlichen Welt in alle Verbrechen der USA und ihrer Verbündeten führt nicht nur zur atemberaubend schnellen Zerstörung des deutschen Wohlstandes und fördert die Deindustrialisierung, sondern führt auch zum unaufhaltsamen Aussterben der Deutschen und anderer Europäer, eben auch der Letten.
Wenn der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) offen ausspricht, was jeder sich selbst ausrechnen kann, dass Deutschland in den nächsten Jahren Millionen von Einwanderern benötig [6], können die Deutschtümmler medial auf ihn eindreschen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass deutsche Frauen keine Kinder mehr bekommen, auch die AFD-Wählerinnen nicht! Und wenn wir einmal davon absehen, dass Deutschland im Augenblick alles dafür tut, um den Dritten Weltkrieg voranzutreiben [7], muss festgestellt werden, dass wir gar nicht so viele Kriege entfachen können, wie wir Migranten brauchen; einmal abgesehen von den Problemen, die diese Migranten bei ihrer Flucht vor Krieg dann mitbringen.
Es bedarf also eines neuen Menschenbildes, das den Menschen vom intelligenten Tier zurück auf das Podest des menschlichen Menschen hervorhebt. In solch einem Menschenbild steht die paradiesische Vervollkommnung des Menschen im Mittelpunkt und nicht die Wirtschaft. In solch einem Menschenbild ist es möglich ohne Hunger und Durst ein Paradies auf Erden zu gestalten, und zwar nicht nur in der Westlichen Welt.
Für die Letten und die Deutschen ist es schon zu spät. Sie haben sich mehrheitlich für den tierischen Weg des Menschseins entschieden und sind darin schon so weit vorangeschritten, dass Sodom und Gomorra wie eine Ansammlung harmloser Jugendstreiche daneben wirken. Aber in Deutschland gibt es einen kleinen verbliebenen Rest von Deutschen, die ihre wahre Menschlichkeit jenseits der Tierischen noch nicht aufgegeben hat. Ich kenne einige von ihnen. Zusammen mit der anderen Minderheit der Verfolgten und teilweise verbotenen Muslime [8] könnten sie dazu beitragen, dass die Menschlichkeit in Deutschland wie Phönix aus der Asche wiedererweckt wird. Dann wird auch in der Schule wieder gelehrt werden, woher der Ausdruck „wie Phönix aus der Asche“ stammt. In Deutschland nannte man es einstmals „Auferstanden aus Ruinen“. Die Idee war nicht schlecht, aber es hat nicht funktioniert, denn das dazugehörige Menschenbild war noch das Biest, von dem wir uns befreien müssen. So wird der Bundesadler zu einem Phönix – so Gott will.
[1] https://kosovapress.com/de/Edgars-Rinkev…ndes-vereidigt/
[2] https://de.euronews.com/2014/11/07/edgar…-ich-schwul-bin
[3] https://population.un.org/wpp/Download/Standard/Population/
[4] https://www.president.lv/lv/jaunums/vals…Fwww.bbc.com%2F
[5] Warum steht Deutschland schon wieder auf der Seite der Nazis?
[6] https://de.sports.yahoo.com/news/ifw-che…-115900024.html
[7] Dankbar für den Dritten Weltkrieg und Verfolgung der Schiiten in Deutschland
[8] https://iqna.ir/de/news/3005789/deutschl…nsaus%C3%BCbung
Nachdem sich nun der Höcke-Mann und Klerikalfaschist Krah als Euroüakandidat der AfD gegen den Meuthen- und Weidelflügel durchgesetzt hat, ist auch dessen religiösfanatischer Hintergrund und radikalkatholischer Background interessant: Piusbruderschaft, Verteidigung Bischofs Williamson als Holocaustleugner und dann auch noch Sympathien mit den Taliban. Scheinbar auch ein Freund Xis und Putins. Zu seinem christlichen Menschenbild, das der Christen in der fD wie Beatrix von Storch, die ja international fundamentalrelgiöse Bündnisse mit Trump- und Bolsonaro- Evangelikalen schmidet, ist da noch in der Taz zu lesen:

Kandidat für die Europawahl: AfD-Mann Maximilian Krah
„Wenn Maximilian Krah einen Witz macht, wird es selbst dem extrem rechten Chefideologen aus dem Institut für Staatspolitik, Götz Kubitschek, mitunter zu heikel. Kürzlich war Krah, Dresdener Anwalt und AfD-Europaabgeordneter, in Kubitscheks Podcast „Am Rande der Gesellschaft“ zu Gast.
Als es um die gemeinsame Ablehnung von Geschlechtergerechtigkeit ging, sagte Krah: „Das Lustigste, was ich beim Pride Month erlebt habe, war 2021 – da hatte die US-Botschaft in Kabul ganz stolz den Pride Month ausgerufen. Es dauerte keine drei Wochen, bis die Taliban in Kabul eingerückt sind. Ich glaub, dass das die einzig richtige Antwort auf den Pride Month gewesen ist.“
Kubitschek blieb das Lachen im Halse stecken. Seine Frau Ellen Kositza lachte gezwungen in die entstandene, peinlich berührte Stille. Sollte man in die Verlegenheit kommen, jemals das Wort „cringe“ definieren zu müssen, dieser Moment wäre gut geeignet. Krah reißt nicht nur geschmacklose Witze, er ist auch der designierte Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl.
Auf dem anstehenden Parteitag in Magdeburg stellt die extrem rechte Partei ihre Liste für den Juni 2024 auf. Krah, Beisitzer im Bundesvorstand, lehnt den Begriff „konservativ“ für sich und die AfD ab. Er bezeichnet sich lieber klar als „rechts“
Von der CDU in die AfD
Sein in Kubitscheks Verlag veröffentlichtes Buch heißt entsprechend: „Politik von rechts – ein Manifest“, das Vorwort steuerte der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland bei. Krah bemüht Verschwörungsideologie vom Bevölkerungsaustausch, bedient sich beim antisemitischen NS-Vordenker Carl Schmitt und verfolgt rechtsextreme Konzepte des Ethnopluralismus.
Vor seinem schnellen Aufstieg in der AfD war der erzkatholische Krah in der sächsischen CDU aktiv, bewegte für die reaktionäre Piusbruderschaft Millionen, um Steuern zu vermeiden und vertrat kurzzeitig als Anwalt den Holocaust-leugnenden Bischof Richard Williamson.“
https://taz.de/AfD-Parteitag-in-Magdeburg/!5946568/
Na, mal sehen, was da die Christen der Christdemokraten, aus denen er stammt zu soviel Anti- Wokeness sagen, wo doch gerade Scheuer und Dorothee- Bär bei Desantis in Florida weilten, um von dessen Anti- Wokenesskampagne und Kampf gegen das woke Disney und Barbie zu lernen. Vielleicht lässt Söder ja wieder Kreuze aufhängen oder lässt aus Vatikanstadt einen Exorzisten einfliegen. Jedenfalls sollte sich die lesbische Goldmann- Sachs-Weidel und die „Schwulen in der AfD“ warm anziehen, denn ihr Konkurrent Höcke und sein Mann Krah könnte sie da schnell zum weiblichen Röhm machen, wenn die AfD von der Duoführungspatei zur offenen Höckeführerpartei umgebaut werden oder auch mal an die Regierung kommen sollte. Dann blüht ihr dann vielleicht dasselbe Schicksals wie LGBTIQ-Leuten wie unter den Taliban. Eine andere Variation wäre da noch der Umgang von Putins muslimischen Tschtechenenschlächters Kadyrow, den Krah auch als Vorbild bei der Ermordung nichtheterosexueller Menschen gefalle dürfte.
Die Schnittmengen zwischen Femimismus, Islamismus und religiöser Rechter
Zur Frage China, Demographie, LQBTIQ und Nationalismus noch: als weitere vertiefende Lesetips:
Xivilization braucht update: Xi fordert Innovationen bei Theorien der KP China
Sexuelle Revolution in China- zwischen Kin Pingmei, Konfuzianismus, Maoismus Gaokao und Internet
Westliche Perzeption russischer Frauen: Feme fatale, Sexmaschine, Gangsterbraut und zaristische Aristokratin
Die nächste Stufe der Wokeness: Safespaces für Asexuelle vor sexoholics
Wokeness, Wokeness über alles : Identitätspolitik in Katar und für die ganze Welt
„Gott ist queer“-Gott sei dank oder Um Gottes willen?