Nächste Runde im woken und unwoken Kulturkampf: Jugendunwort des Jahres NPC, Otto, Harald Schmidt, Katzes „AfD-Mutter“ und Barbie
Der woke und unwoke Kulturkampf von links und rechts geht weiter. Diesmal seitens der grünen TAZ um das Jugendwort des Jahres. Mal wieder neue Begriffe: Diesmal kommt das angebliche und vermeintliche Jugendwort des Jahres aus der Gamingszene und passend zur gerade stattfindenden Gamecom, wenn schon nicht von ein paar Elfenbeinturmverlegern des Langenscheidtverlags oder Kulturfeuilltionisten der taz oder anderer literarischen Bildungsbürgermilizen und Popliteratenguerillas der Kulturindustrie: Non-playing Character (NPC) versus main character (MC) . Eigentlich ein altes Thema und alte Begriffe in neuen Schläuchen. Main character = Überbordender Individualismus, Ego, Egoismus, Führer, Alphawolf, Personenkult, Wolfsnatur des Menschen, survival of the fittest, Jede/r gegen jede/r, Haifischbecken, Sozialdarwinismus, Dschungel, bestenfalls noch individualistisch- hedonistische „Spaßgesellschaft“ (Eva Hermann/ Peter Hahne), Sodom und Gomorah, Narzist, Atomisierung der Gesellschaft, There is not such a thing as society (Thatcher)., Karl Popper und Soros und Open Society und Schäuble forderte dann damals schon unter linker Kritik, was jetzt auch die taz in anderen Worten forderte: Die „Wir-Gesellschaft. ,die damals gleich von der taz als Forderung einer neuen Volksgemeinschaft ohne Solidarität und vielzitierte Empathie aufgefasst wurde und Gemeinschaftssinn und gesellschaftliches Engagement nicht als NGO und Zivilgesellschaft, sondern als HJ- Lagerfeuerromantik deutete .Richtig bleibt aber dass der Neoliberalismus dieses Denken ins selbstoptimierende Ego samt Persönlichkeitskult such in sozialen Medien erst richtig ideologisch forciert hat.Hieer noch der taz- Artikeö, um verständlich zu machen, um was es bei der NPC versus main character (MC) – Jugendwortdiskussion, die die taz jetzt als Unwort des Jahres entdeckt haben will, überhaupt geht:
„Jugendwort-Vorschlag offenbart Egoismus: Beleidigung mit existenzieller Tragik
NPC wurde als Jugendwort des Jahres vorgeschlagen. Es macht Menschen zu Nebencharakteren. Was lässt sich daraus für die Gesellschaft ableiten?
Beschwingt gehe ich durch die Straßen, habe ein geiles Outfit an, der Wind bläst mir durch die Haare, auf den Ohren gute Musik. Hier bin ich: der main character, die Protagonistin des Lebens. Und um mich herum hunderte Menschen, die das Gleiche fühlen und denken. Jeder hält alle anderen für NPCs.
Das Wort ist mit in der engeren Auswahl für das berüchtigte Jugendwort des Jahres. NPC bedeutet non-player-character, also Nicht-Spieler-Charakter. Der Begriff kommt aus der Gaming-Welt und meint die Figuren in Videospielen, die im Hintergrund rumstehen oder die man ansprechen kann, um die Handlung voranzutreiben.
Oft bewegen sie sich seltsam, laufen gegen Zäune oder verschwinden in Wänden: sie laggen, ihr minimalistischer Aktionsradius soll Prozessor-Kapazitäten einsparen. Jemanden NPC zu nennen, heißt also, dass man ihm keine Handlungsfähigkeit zuschreibt und einer zweitrangigen Kategorie zuordnet.
Den NPCs stehen die main characters gegenüber. Zwar nicht in der Jugendwort-des-Jahres-Auswahl vertreten, aber auch im Umlauf, beschreibt dieses Wort Menschen, die glauben, dass die anderen um sie herum nur existieren, um ihr eigenes Leben auszuschmücken. Einige Leute bezeichnen sich spielerisch selbst so, manche nutzen es als Beleidigung, um Egozentrismus anzuprangern.
Ziemlich kreative Beleidigungen, die die Jugend heute benutzt. Und ziemlich tiefgründig. Früher hat es maximal noch bis Hurensohn oder Opfer gereicht. Heute verbirgt sich eine ganze existenzielle Tragik hinter den Begriffen.
Etwas Hässliches
Man könnte denken, dass es eigentlich banal ist, sich selbst als main character seines Lebens zu bezeichnen. Die eigene Perspektive ist nun mal die einzige, die man einnehmen kann. Ihr ist man am nächsten. Und klar sind die anderen Leute NPCs: Ich kann sie nicht spielen, ihr Leben nicht leben.
Obwohl die einfallsreichen Beleidigungen fast bewundernswert sind, steckt auch Hässliches dahinter. Die Worte drängen die Frage auf, warum wir überhaupt in solchen Kategorien wie NPC und main character denken.
Das Ich isoliert sich immer mehr gegen das Außen. Man wächst auf und einem wird ständig suggeriert, dass ausgerechnet man selbst ganz, ganz besonders sei und dass man alles tun und lassen könne, was man will. Die individuellen Entscheidungen stehen über denen der Gemeinschaft, denn deren Meinung ist nebensächlich bis irrelevant. Und die neoliberale Peitsche treibt diese Individualisierung immer weiter voran. Sie macht uns im Grunde alle zu NPCs und belohnt gleichzeitig Main-character-Verhalten.
Menschen, die in individualistischen Gesellschaften leben, gelingt es oft nicht gut, Empathie für andere zu empfinden. Unsere Mitmenschen sind jetzt nicht mal mehr echte Personen, mit Überzeugungen, Wünschen, Ängsten und Hoffnungen, sondern nur Nebencharaktere, die die Handlung des eigenen Lebens anreichern.
Vielleicht ist es an der Zeit, das NPC-Sein mehr wertzuschätzen und wegzukommen vom selbstzentriertem Maincharactertum.
Wir sollten den Leuten, die uns umgeben, zutrauen, nicht nur Figuren zu sein, die stumpf durch die Gegend rennen und Statist_innen für einen selbst sind. Man sollte öfter selbst mal in die NPC-Rolle schlüpfen und den Komfort wahrnehmen, nicht im Vordergrund stehen zu müssen. Bis sich NPCs und main character weinend in den Armen liegen und merken, dass sie gar nicht so verschieden sind.
https://taz.de/Jugendwort-Vorschlag-offenbart-Egoismus/!5949457/
Gleichzeitig warnt dieselbe TAZ, die angeblich von diesem beidersietig betriebenen und die vorgebliche Mitte polarisierend wollenden Kulturkampf, in dem man nicht zwischen unwoken Camp Arschloch und wokem Camp Dogma wählen sollte, aufgrund der WDR- Warnhinweise bei Otto und Harald Schmidtwitzen , die nun die rechten unwoken Kulturkämpfer gleich als weiteren Beweis einer Meinungsdiktatur und neuen Totallitarismus hochstílisieren, dass man sich dann doch wieder dem woken Camp Dogma anschließen sollte. Wir werden das nicht tun, sondern eher auf eine dialektische Synthese mit vielleicht synkretisch-tolerantem Kompromiss einer neuen Toleranz und friedlichen Koexistenz wie zu Ende von Stallones „Demolition Man“ angesichts einer dort geschilderten PC- Dystoptie formuliert, zu hoffen und auch dafür zu argumentieren. Dazu wieder ein neues Wort: Trigger ord Scheinbar gemeint Pawlowsche (Bell- oder Schaum vor dem Maul/Mund-) Reflexe bei gewissen Schlagwörtern. Soviel betreutes Sprechen und betreutes Denken braucht kein Mensch. O- Ton grüner TAZ-Autor, der inzwischen auch schon etwas genervt ist von diesem Kulturkampf:
„Triggerwarnung für Otto: Lieber Team Dogma als Team Arschloch
Nacktheit, Rauchen, Polenwitze, alles heute anstößig. Muss, soll, will man vor allem warnen? Ein Blick in die Kommentarspalten killt jede Spottlust.

Schon länger haben wir uns an die Triggerwarnungen im Vorspann internationaler Serienproduktionen gewöhnt: „Nacktheit, Gewalt, Alkoholkonsum, Rauchen, Schimpfworte, sexuelle Inhalte“ und vieles mehr.
Nun zieht auch der weltläufige WDR nach und kontextualisiert in seiner Mediathek aus der Zeit gefallene Beiträge von Otto Waalkes und Harald Schmidt mit einem Warnhinweis: „Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden.“
Erwartungsgemäß tobt nun das betagtere Volk. Und da ich dazugehöre, grunze ich mal in Ermangelung einer rationalen Begründung aus dem Bauch heraus: Mein Ding ist das im Grunde ebenfalls nicht. Ich komme wohl nicht aus meiner alten Haut, obwohl es mich heute zuweilen mit ungläubiger Scham erfüllt, was für strukturell gegen Unten gerichtete Inhalte wir in jungen Jahren unter dem Label „lustig“ bedenkenlos durchwinkten.
Aber kann, muss, soll, will man vor allem warnen? Müssen sich nicht zum Beispiel Leute mit schweren Gewalterfahrungen, bei denen allein ein bestimmter Geruch eine PTBS eskalieren kann, von einem derart niedrigschwelligen Triggerbegriff verarscht vorkommen, wenn da gleichzeitig eine auf dem Triggerticket mitfährt, weil vorm Schwimmbad kein Schild vor gradueller Nacktheit warnt?
Ist es verhältnismäßig, jede Seele vor einem Herrenwitz von Otto, einem Polenwitz von Schmidt – so outdatet und scheiße sie zum Teil zu ihrer Zeit schon waren – zu behüten, während überall um uns herum gemordet, gestorben, vergewaltigt, abgeschoben, eingesperrt wird?
Eigentlich wäre das Thema in meinen Augen übersteigerter Korrektheit für den Satiriker in mir ein Elfmeter ohne Torwart. Da jucken mir die Lästerfinger. Doch bereits ein kurzes Eintauchen in den Pfuhl des Bösen, die Kommentarspalte der Berliner Zeitung unter dem einschlägigen Artikel, killt auf der Stelle jede Spottlust.
TRIGGERTRIGGERTRIGGER
Dort wird um die Wette gegeifert als ginge es – scheiß aufs Klima – um den Untergang der Menschheit. In diese Kerbe mag ich nicht auch noch schlagen; eventuelle Zwischentöne würden sowieso übersehen, und meine Worte wie falsche Puzzleteile mit dem Hammer in das allgemeine Wutgebrüll eingepasst werden. Q. e. d.
Tausende kleine Käfer wuseln unter dem Stein hervor, den die Berliner gelüftet hat, um, vom Tageslicht aufgeschreckt, empört zu brummen: „Iran 2.0 … Gesinnungswahn … Was ist nur aus diesem Land geworden … Ausdruck einer tiefgreifenden und ungesunden Ideologisierung der Gesellschaft.“
Damit mag ich mich nicht gemeinmachen; das treibt mich gegen sämtliche Vorbehalte direkt ins woke Lager. Es hat den gleichen Effekt wie der unproportionale Umgang mit der Letzten Generation. Bis dahin relativ leidenschaftslos, spendete ich denen sofort am ersten Tag des anhebenden Terrorismusgelabers. Denn richtig zugehörig fühle ich mich zwar keiner Mannschaft, aber lieber Team Dogma als Team Arschloch.
Und es macht auch, verdammt noch mal, einfach nichts. Man kann die Filme ja sehen, ungeschnitten und frei zugänglich, wenn man das noch will. Man kann sich über die Warnungen beömmeln oder ärgern. Wer das für nötig hält, kann sie sogar beherzigen – dafür sind sie schließlich da.
Denn letzten Endes obliegt es ja doch nicht der Beurteilung Außenstehender, wer wovon getriggert wird. Und alle anderen lesen irgendwann so automatisch darüber hinweg wie über die ellenlangen Hinweise vor „Killing Eve“ oder „Yellowjackets“: Gewalt, Nacktheit, schlechte Witze, gähn …
https://taz.de/Triggerwarnung-fuer-Otto/!5950960/
Jetzt erfasst der Kampf gegen rechts und der woke und unwoe Kulturkampf auch die Katzenbergers.“Katzes“ Mutter hat einen Lebenspartner, der einmal ein paar AfD-verdächtige Posts früher abgesetzt hatte. Das Netz vergisst nichts. Was jetzt der Inhalt der Posts konkret war, erfährt man mal wieder nicht ,ja es werden auch keine konkreten Posts mal zitiert. Das Ganze grenzt schon an neuer Sippenhaft und Kontaktverbot. Völlig hysterisch und scheinbar auch ohne Belang, was Katzes Mutter dazu erklärt.
„Wir distanzieren uns klar“
„Hellofresh“ trennt sich von Iris Klein – wegen der AfD
Heute, 23.08.2023 | 06:45
Der Essens-Lieferant „Hello Fresh“ trennt sich von Iris Klein als Werbepartnerin. Grund dafür ist ihr neuer Partner – dieser soll angeblich rechte Tendenzen haben und mit der AfD sympathisieren. Auf Instagram distanziert sich Iris von sämtlichen Vorwürfen.“
Wer Iris Klein nicht kennt und sich fragt, wer sie ist und warum sie so bekannt und Schlagzeilen und Werbeschaltungen durch Konzerne wert ist: Wegen ihrer Tochter Daniela Katzenberger, der „Katze“. Eine herrlich naiv und offenherzig ehrliche Blondine, die nie vorgibt von irgendwas etwas zu wissen, schon gar nicht von Politik, lustig daherplappert mit einigen witzigen Doofkommentaren und ihr alltägliches Familienleben wie Ozzy Osbourne von Black Sabbath in einer (un)scripted Reality-TVs-Soapserie mit ihrem Mann Cordalis, der der Sohn des bekannten griechischen Sängers und Schlagerstars der 70er Jahre ist und ihrer kleinen Tochter und deren Höhen und Tiefen und täglichen Wendungen und Erziehungsmethoden im Unterschichtensender RTL 2 episch ausbreitet. Eine Art „Peep“ Verena /Feldbusch/ Pooth in blond, die sexy blonde und etwas fülliger Variante, die vorgibt bar jeder Intelligenz zu sein und mit ihren zahlreichen Versprechern zumal. mit Frankfurter Dialekteinschlag eine Art sympathischen und bekennenden Antiintellektualismus mit menschlichem Gesicht und Antlitz bedient und verkörpert, dass selbst arrogante Bildungsbürger sie als unbedarftes, aber unterhaltsames und menschlich-blonden Dummerchen statt einer Kulturbanausin wie die Geissens durchgehen lassen.Zumal mit der immer im Hinterkopf schwehlenden Frage: Ist die wirklich so dumm und unbedarft oder vielleicht doch berechnend und intelligent? Who knows? Und die Mutter von der Katze als gute Oma tauchte da eben auch manchmal auf und gab aber keinen ernsthaften Generationenkonflikt. Mal sehen, ob dann noch RTL die „Katze“ streicht wegen ihrer „AfD-Mutter“ im Zuge einer woken Sippenhaft. Und als Blondine lebt man am Abgrund einer Aryan blond German angry white woman als nächstes dann vielleicht.
Angesichts des Barbiefilms stellt sich da auch die Frage? Ist Katze die deutsche Barbie oder die Anti-Barbie? Da könnte es auch sehr erregte Interpretationen und Auslegungen zwischen traditionellen Alice-Schwarzerfeministinnen, postkolonial-postmodernistisch neuen Genderfeminist*innen und unwoken Konservativen, aber auch Faschisten und Hartz-Rot-Goldsehern und Bildungsbürgern samt konkurrierenden Wollny-,Berlin bei Tag und Nacht, Köln und Beverly Hills 6702whatever und den Geissenfans kommen. Ein ziemlicher Meinungspluralismus, der ja bekanntlich die Demokratie und ihrer offenen Gesellschaft ausmacht und den Kulturkampf in weitere woke und unwoke Sudfraktionen fragmentiert und die Deutungshoheit um slche popkulturellen Phänomene verewigt.
Interessant aber auch die Reaktion in China zum Barbiefilm laut der grünen TAZ:
„Barbie“ und der Feminismus in China: Hitzige Debatten dank „Barbie“
Viele Chinesinnen feiern den Film „Barbie“ wegen seiner feministischen Untertöne. Das Thema kommt sonst im öffentlichen Diskurs nur selten vor.
Dass sich „Barbie“ ausgerechnet in China zum Geheimtipp entwickeln würde, ist eine durchaus erstaunliche Entwicklung. Denn der Hollywoodstreifen hat in vielen asiatischen Ländern keinen wirklichen Nerv getroffen. Zu typisch amerikanisch, lautet ein gängiger Vorwurf. In der Volksrepublik hingegen hat sich eine regelrechte Fangemeinde um den Film gebildet.
„Ganz abgesehen von der Handlung bringt der Film in jedem Fall die Menschen dazu, dem Thema Feminismus mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, bringt es eine Userin auf der Online-Plattform Weibo auf den Punkt: „Jedes Mädchen muss zuerst sich selbst lieben, sollte keine Angst vor dem Gerede anderer haben und das Leben verfolgen, das es will“.
Natürlich: Ein klassischer Blockbuster ist „Barbie“ im Reich der Mitte nicht geworden. Das Einspielergebnis an den Kinokassen liegt bei umgerechnet etwas über 30 Millionen Euro, ein bestenfalls solides Resultat für den zweitgrößten Filmmarkt der Welt. Bedenkt man jedoch, dass bei dem derzeit antiwestlichen Klima fast ausschließlich patriotische, männliche Heldenepen auf Chinas Leinwänden laufen, während nur mehr wenige US-Filme überhaupt eine Lizenz von den Zensoren erhalten, dann ist der bescheidene Erfolg von „Barbie“ dennoch beachtlich.
8,3 von 10 Punkten
Und diejenigen, die den Streifen gesehen haben, scheinen ihn überdurchschnittlich zu mögen: Auf „Douban“, der chinesischen Online-Filmdatenbank, hat „Barbie“ bei den Bewertungen der Internetgemeinde stolze 8,3 von 10 Punkten erhalten. Knapp 200.000 Userinnen und User haben zudem eine schriftliche Rezension über den Film abgegeben, die absolute Mehrheit davon durchweg positiv.
In einem Posting, das über zwei Millionen Mal geteilt wurde, beschreibt eine Chinesin den Film als idealen Lackmustest fürs Dating: Wenn der potenzielle Partner die Themen des Films zumindest zur Hälfte versteht und interessant findet, dann handele es sich offensichtlich um einen Mann mit „normalen Werten und stabilen Gefühlen“. Falls er jedoch gegen „Barbie“ herzieht und lästert, dann fiele er in die Kategorie „Chauvinist“.
Wenig überraschend löste das Posting eine hitzige Debatte aus, die schon bald in gegenseitigen Beleidigungen ausartete und den tiefen Riss zwischen den Geschlechtern verdeutlichte. Doch dass feministische Themen überhaupt öffentlich debattiert werden, ist bereits eine erstaunliche Entwicklung. Denn allzu oft schoben die Zensoren in den letzten Jahren den Riegel vor, wenn es auf den sozialen Medien um Frauenrechte ging. Und in den klassischen Staatsmedien kommt das Thema ebenfalls fast nicht vor.
Ambivalentes Verhältnis zum Thema Feminismus
Die Parteiführung hegt zweifelsohne ein überaus ambivalentes Verhältnis zum Thema Feminismus. Zwar hatte bereits Staatsgründer Mao Tse-tung die Bildung von Frauen und ihre gesellschaftliche Stellung maßgeblich vorangetrieben, doch insbesondere der amtierende Machthaber propagiert wieder ausschließlich klassische Genderrollen.
Vor allem aber hat der Staat in den vergangenen Jahren fast alle außerhalb der Partei bestehenden Frauenorganisationen aufgelöst. Viele Aktivistinnen, etwa innerhalb der #MeToo-Bewegung, wurden gar zu langen Haftstrafen verurteilt. Zu sehr hat die Partei Angst, dass junge Menschen politische Rechte einfordern.
Doch die Ungleichbehandlung von Frauen ist natürlich auch in China höchst relevant. Die meisten Chinesinnen, insbesondere aus den ländlichen Provinzen, bekommen bereits als Kleinkinder mit, dass die meisten Eltern Söhne bevorzugen. Und auch in der Arbeitswelt werden stets Männer bevorzugt: In den Führungsetagen sind sie überproportional vertreten, und beim siebenköpfigen Ständigen Ausschuss des KP-Politbüros – dem obersten politischen Gremium – ist derzeit keine einzige Frau vertreten.
https://taz.de/Barbie-und-der-Feminismus-in-China/!5950980/
Barbie jetzt als Datingskriterium junger chineischer Barbies bei der Selektion der chinesischen Kens. Ganz interessant. Liest sich ein wenig wie der Spiegelartikel, wonach es zu Trennungen und Beziehungskrisen über den Barbiefilm kommt. Scheinbar ist da eine Art teilweiser Geschlechterkampf nun auch in China. Dass Me Too-Aktivistinnen in den Knast landeten, war bisher unbekannt, hat man auch nicht gelesen .Aber da ist wohl auch die Angst der KP-Kader, dass sie wie bei Peng Shuai als Harvey Weinsteins oder Lindemanns massenhaft geoutet werden könnten und die Partei dann jahre- oder gar jahrzehntelang in die Wiederaufarbeitung realer oder vermeintlicher Missbrauchsfälle wie bei der katholischen Kirche verwickelt wird, die die Autorität der Institution erodierten lassen. Man hat ja auch die Exzesse der Kulturrevolution und die damalige Polarisierung bis zum Bürgerkireg der Gesellschaft dann unter die Schweigehaube danach gebracht, um die alten Wunden nicht aufzureißen. Zudem wurde die Hauptschild an der Kulturrevolution der Maowitwe und der Viererbande in einem Schauprozess gegeben, womit VR China- Founding Father Mao als Opfer einer und seiner Frau und Unschuldslamm reingewaschen wurde und versucht wurde einen Schlussstrich zu ziehen wurde. Mal sehen wie sich das weiterentwickelt. Scheint ja teilweise als Gegenreaktion wütende Jungmänner zu geben, die diese Sorte Feminismus gar nicht gefällt. Interessanterweise machte der neue junge südkoreanische Präsident Youn auch als bekennender und radikaler Antifeminist Wahlkampf und wurde deswegen von vielen Jungmännern und young angry yellow men (Yaym) gewählt. Naja, ob Xi dann erklären wird, dass den Barbies die Hälfte des Himmels gehöre, bleibt noch abzuwarten oder man doch wieder auf die sweet concubines hofft. Vielleicht wäre eine Konkubinenbarbie in High Heels und nicht mit abgebundenen Fü0en die Richtige in einem möglichen zukünftigen kulturrevolutionären neuen Kulturkampf und Genderwar in China.