Der AfD-homo oeconomicus und der nationale Neoliberalismus

Der AfD-homo oeconomicus und der nationale Neoliberalismus

Interessant, dass nun Wirtschaftsverbände und Wirtschaftsforschungsinstitute vor der Schädlichkeit der AfD für den Wirtschaftsstandort Deutschland warnen und auch die offensichtlich schädliche Auswirkungen für ein Teil der AfD-Wähler für sich selbst. Ich habe aber meine Zweifel, ob das verfängt.

Zum einen sind ja auch Wirtschaftsinstitute nicht so unabhängig wie sie immer tun. Das DIW Fratzschers ist ja mehr nachfrageorientierter Keynesianismus und mit SPD, DGB und anderen mehr wirtschaftslinken Gruppen verbunden Deswegen auch die Konzentration auf die Arbeiter und Arbeitslosen als Zielgruppe der Kritik, die man meint erreichen zu können, wie dies auch Sahra Wagenknecht erhofft.

„DIW analysiert AfD-Wahlprogramm: AfD-Wäh­le­r schaden sich selbst

Unter der Politik der AfD würden laut DIW ihre eigenen Wäh­le­r*in­nen am meisten leiden. Die Wahlentscheidung sei eine „kollektive Fehleinschätzung“.

Keine Alternative für soziale Gerechtigkeit: Die AfD möchte das Bürgergeld kürzen

BERLIN, taz | AfD-Wähler*innen schaden mit ihrer Wahlentscheidung offenbar ihren eigenen Interessen: Würde das Programm der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuften Partei umgesetzt, wären die eigenen Wäh­le­r*in­nen die „Hauptleidtragenden“ und stünden wirtschaftlich schlechter da, als zuvor. Das ergibt eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Demnach ist das Einkommen und der Bildungsstand von AfD-Wähler*innen im Vergleich eher gering bis mittelhoch, Ar­bei­te­r*in­nen und Arbeitslose wählen überdurchschnittlich häufig AfD. Sie sind eher männlich und besonders häufig in der Gruppe der 45- bis 59-Jährigen zu finden, leben öfter in Ostdeutschland, in vielen Fällen in ländlichen und strukturschwachen Regionen. In Wahlkreisen, die durch die Abwanderung von jungen Menschen, Familien und Fachkräften sowie Unternehmen geprägt sind, ist die AfD besonders erfolgreich.

Im Gegensatz zu den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Interessen ihrer Wählergruppe, steht das Programm der Partei: Die Untersuchung des DIW ergab, dass die AfD eine extrem neoliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik verfolge. Sie setze sich für Steuersenkungen, etwa bei der Erbschaftssteuer, und gegen Steuererhöhungen auch bei besonders hohen Vermögen ein. Den Solidaritätszuschlag für Spit­zen­ver­die­ne­r*in­nen wolle die Partei komplett abschaffen.

Bei der Wirtschaftspolitik setzt die AfD auf die Macht des Marktes und will die Rolle des Staates beschneiden. Keine andere Partei hat außerdem größere Einschnitte bei Sozialleistungen geplant. Die AfD ist zudem gegen stärkeren Mieterschutz, hat vor, das Bürgergeld zu beschneiden und zeitlich auf sechs Monate zu begrenzen und Langzeitarbeitslose zu „Bürgerarbeit“ zwangszuverpflichten.

AfD-Politik marginalisiert eigene Wählerschaft

„Würde sich die AfD-Politik durchsetzen, käme es zu einer Umverteilung von Einkommen und sozialen Leistungen von AfD-Wähler*innen hin zu den Wäh­le­r*in­nen anderer Parteien“, fasst Marcel Fratzscher, Präsident des DIW, die Untersuchung zusammen. Wäre die Partei an der Macht, würden die oftmals ohnehin schon am Rande der Gesellschaft stehenden AfD-Wähler*innen noch stärker marginalisiert. Die Wäh­le­r*in­nen unterlägen einer „kollektive Fehleinschätzung“, wenn sie davon ausgingen, dass die Pläne der AfD ihnen zu mehr Sicherheit und Chancen sowie besseren Arbeitsplätzen verhelfen würde – das Gegenteil sei der Fall.

Trotzdem: Die AfD steht in einem bundesweiten Umfragehoch, war zuletzt laut ARD-Umfrage nach der CDU zweitstärkste Kraft mit 21 Prozent. Die Partei erzielte in den letzten Monaten regionale Wahlerfolge. Im Juli wurde in Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt AfD-Kandidat Hannes Loth zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt, kurz zuvor gewann im thüringischen Landkreis Sonneberg Robert Sesselmann als erster AfD-Politiker bundesweit das Landratsamt.

Beide wurde am Mittwoch vereidigt. In Sonneberg sind besonders viele Menschen prekär beschäftigt, rund 40 Prozent leben vom Mindestlohn – so viele wie nirgendwo sonst. Die AfD hatte sich zuletzt gegen dessen Erhöhung ausgesprochen.

https://taz.de/DIW-analysiert-AfD-Wahlprogramm/!5951094/

Ein Professor der LMU München kritisierte dabei die grüne TAZ und das DIW derfolgt:

„Die TAZ und das DIW meinen, dass Wirtschaft eben nicht so funktioniert, dass Reduktion von Steuern und Abbau von Subventionen die Wirtschaft ankurbeln, so dass hinterher auch die AFD-Wähler profitieren, von denen die beiden meinen, sie würden marginalisiert, weil der Staat ihnen weniger Wohltaten zukommen lässt.

Sie setze sich für Steuersenkungen, etwa bei der Erbschaftssteuer, und gegen Steuererhöhungen auch bei besonders hohen Vermögen ein. Den Solidaritätszuschlag für Spit­zen­ver­die­ne­r*in­nen wolle die Partei komplett abschaffen.

Die lieben Spitzenverdienerinnen, die den „Solidaritätszuschlag“ zahlen. Die soll man doch schön weiter zahlen lassen, auch wenn sie nicht wissen, mit wem sie denn eigentlich noch solidarisch sind, nachdem das Geld gar nicht mehr in den Aufbau Ost fließt. Die Verfassungsmäßigkeit des Systems ist durchaus fraglich. Fair wäre es zu sagen, dass man den Spitzensteuersatz von 42% auf diese Weise klammheimlich angehoben hat (eine Reichensteuer gibt es ja zusätzlich).

Alles, was in diesem Artikel steht, darf man mit gutem Recht auch ganz anders sehen. Aber dazu sind die Herrschaften (Frauschaften?) nicht in der Lage, weil sie verlernt haben, dass man die Dinge immer von mindestens zwei Seiten betrachten muss, um weiterzukommen.

Natürlich muss man immer an beide Seiten der Medaille denken. Mich stört nur, dass die TAZ und der Herr Fratzscher sich überhaupt keine Gedanken darüber machen, wie Deutschland im internationalen Vergleich dasteht. Wir rutschen gerade in eine sehr heftige Rezession und sind das Schlusslicht der OECD Länder (vielleicht ist GB noch schlechter, aber das hat andere Gründe). Fachkräfte meiden Deutschland. Kann an der Sprache liegen, aber es gibt auch ein paar andere mindestens genauso naheliegende Gründe. Da denke ich mir: Die TAZ ist ein typisch deutsches Provinzblatt.“

Der Begriff Reiche ist da sehr dehnbar. Für den Linksflügel der SPD beginnt der Reiche ja schon ab einem Einkommen über Facharbeiterlohn und beim Besitzer eines Einfamilienhauses, bei der Linkspartei schon bei allem, was über Hartz4-satz und Mindestlohn liegt und da sind dann auch viele Mitteschichtler und Hausbesitzer schon Millionäre und Supperreiche. Richtig ist auch,dass durch gewissen Steuersenkungen Wirtschaftswachstumsimpulse gesetzt werden können, die gegebenenfalls auch scheinbar paradox zu höheren Steuereinnahmen und Staatseinnahmen führen können. Kommt auf die Art und Weise der Steuersenkung an. Umgekehrt muss das aber auch nicht zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse der Mittel-, Arbeiter oder prekären Schicht führen. Siehe die damalige Diskussion um die Lafferkurve und die realen trickle down-Effekte, die sich i der neoliberalen Phase nicht einstellen wollte, im Gegenteil. Die waren mehr in den emerging economies und China festzustellen, weswegen dann auch Trump gewählt wurde und nun mehr zu Wirtschaftsnationalismus übergegangen wird.

Also eine volksökonomische Analyse des AfD- Parteiprogramms, gar eine international vergleichende Analyse ist das sicherlich nicht, aber es ist ja auch nicht das eigentliche Thema, wenngleich da unausgesprochen schon einige stillschweigend vorausgesetzte theoretische und volkswirtschaftlichen, mehr nachfragorientierte Prämissen bei TAZ und DIW angenommen werden. Auch bleibt unklar, ob das schon alle Steuersenkungen sind, die die AfD fordert oder wie sie zum FDP-Vorschlag steht, die Steuern für Geringverdiener zu senken oder auch zu streichen oder bezüglich der Abschaffung der kalten Progression. Auch wichtige Punkte für Arbeiter. Die TAZ und das DIW konzentrieren sich eher auf staatliche Transfer-und Sozialleistungen, deswegen auch vor allem der Verweis auf das Bürgergeld. Aber meiner Ansicht nach analysieren AfDwähler jetzt auch nicht genau und akribisch das ganze Programm oder gar seine potentiellen volkswirtschaftlichen, geopolitischen oder geoökonomischen Auswirkungem, wahrscheinlich nicht mal die AfDführung. Zumindestens Chrupalla und Höcke nicht.

Die scheinbar profilierteste AfDlerin mit Wirtschaftsstudium und praktischen Wirtschaftserfahrungen in der AfD ist Alice Weidel, die scheinbar vor allem noch in der anfänglichen Lucke-AfD im zeitlichen Feld der Eurokrise eintrat und auch daher noch Leiterin des Bundesausschusses für Euro und Währung-ist. So ist bei Wikipedia zu lesen:

„Alice Weidel wuchs als jüngstes von drei Kindern des Handelsvertreters Gerhard Weidel in Harsewinkel (Kreis Gütersloh) in Ostwestfalen auf und legte 1998 am Jugenddorf-Christophorus-Gymnasium (heute CJD-Gymnasium) in Versmold ihr Abitur ab.[2] Sie studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und schloss 2004 als eine der Jahrgangsbesten ab.[3] Von Juli 2005 bis Juni 2006 arbeitete sie als Analystin im Bereich Vermögensverwaltung bei Goldman Sachs in Frankfurt am Main.[4][5] Anschließend schrieb Weidel eine Doktorarbeit beim Gesundheitsökonomen Peter Oberender an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Bayreuth über die Zukunft des chinesischen Rentensystems; 2011 wurde sie summa cum laude promoviert.[6][5][7][8][9] Die Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung hatte ihre Promotion gefördert.[10] Für ihren Forschungsaufenthalt in China erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Von März 2011 bis Mai 2013 arbeitete Weidel bei Allianz Global Investors Europe in Frankfurt am Main. Nach einer kurzen Station bei Heristo machte sie sich als Unternehmensberaterin selbständig.[4] In dieser Funktion war sie 2015 kurzzeitig für Rocket Internet und das Start-up Foodora tätig.[11][12][13]

Weidel trat im Oktober 2013 in die AfD Baden-Württemberg ein[14][15] und wurde im Juli 2015 in den Bundesvorstand der AfD gewählt.[16] Sie ist Mitglied der Bundesprogrammkommission, deren Vorsitz sie 2016 innehatte,[17] und leitet den Bundesfachausschuss Euro und Währung.[18]

Die Tehran Times hypt jedenfalls eben der KP China und auch Putin  Alice Weidel zum kommenden Shooting star und  neuen Führer Deutschlands. Autor ist ein Investmentbanker, der vor allem auch Weidels Tätigkeit bei Goldmann Sachs, Bank of China und Allianz herausstreicht, sowie ihre Mandarinkenntnisse.

“Alice Weidel: The new hope for Germany

Bildquelle: Screenshot Tehran Times

Pascal Najadi is an international investment banker and, as a director of the Dresdner Bank Group, London, was responsible for Central Asia, Russia, Africa, Central Europe and the Middle East. 

https://www.tehrantimes.com/news/479209/Alice-Weidel-The-new-hope-for-Germany

Witzig auch, dass Goldmann Sachs so hervorgehoben wird bei der Tehran Times. Bisher galt Goldman Sachs wie Rothschild doch als Chiffre für die vielzitierte US-israelische Zionistenverschwörung eines jüdischen internationalen, vaterlandslosen, wurzellosen, nicht bodenständig ungeerdeten und herumvagabundierenden Finanzkapitals von der Ostküste. Aber der Autor ist oder war Investmentbanker bei der deutschen Dresdner Bank und die deutsche Wirtschaft ja auch gegen Sanktionen gegen den Iran, ja sieht sich da vor allem durch die USA zu Sanktionen gegen Iran, China und nun vor allem Russland genötigt, wie etwa auch Trigemachef Grupp unisono mit Sarah Wagenknecht, Oskar Lafontaine und der AFD die Sanktionen als einseitig von den USA erklärten Wirtschaftskrieg des Westens gegen diese Regime sieht. Jetzt fehlt nur noch, dass Trigemachef Grupp in die AfD eintritt und ein Wirtschaftsführerduos Grupp/Weidel etablieren würde. Aber da ist noch der Faschisten-Höcke mit seinem Flügel und Vorstellungen von einer „organischen Volkswirtschaft“, die den doch mehr neoliberalen Vorstellungen Weidels widerspricht (nur in ihren sozialdarwinistschen Vernichtungswillen gegenüber Schwächere sind sie da vereint), zumal er keinen Gott und Führer neben sich dulden wird. Aber wenn sie sich nicht als Führerin etabliert, kann sie ja noch eine braune Baerbock oder ein brauner Habeck werden, vielleicht als Außen- oder Wirtschaftsministerin unter Höcke. Wobei Weidel Gefahr läuft ein weiblicher Röhm zu werden als „zionistisch- jüdische“ Goldmann- Sachs-Lesbe mit Lebenspartnerin mit Migrationshintergrund und als Frau oder sie teilt das Schicksal von Thyssen ( „I paid Hitler“) oder dem damaligen Reichsbankchef und Dresdner Bankchef Hilmar Schacht. Oder sie wird eine nationalneoliberale Wagenknecht und spaltet die AfD und versucht dann mit der Union und FDP ein Bündnis. Jedenfalls fiel Weidel in Talkshows, Bundestags- und auch Parteireden bisher kaum mit Wirschaftsthemen größer in Erscheinung, mehr durch flammende Reden gegen muslimische Messerstecher und Kopftuchmädel, was die Tehran Times nicht stört, solange sie ein Ende der Sanktionen fordert. Sonderlich lang war sie ja bei keinem der Banken und Unternehmen, in welcher Stellung bleibt auch unklar, ob sie für den Chef nur Kaffee gekocht hat oder dieser sie mal aufforderte sich auf seinen Schoß zu hocken und sie als Lesbe wie aber auch heterosexuelle Frauen nicht dies über sich ergehen lassen wollte und kündigte oder rausgeschmissen wurde, ob sie eine fähige Mitarbeiterin war, die nach besseren Jobs Ausschau hielt, erfärht man nicht, jedenfalls machte sie da keinen steilen systematischen Aufstieg und Karriere in diesen Wirtschaftsinstituten und machte sich dann selbständig und dann auch noch in der Startup- Szene. Genaueres erfährt man nicht, wobei der heftigste AfD-und Höcke-Unterstützer Jürgen Elsässer sich ja ansonsten nur lästerlich über die sogenannte Startupszene in Berlin äußert, die im wesentlichen irgendwelche fragwürdigen Existenzen seien, die gerne mit Laptop im Latte Macatto- Co-working-Spaces in irgendwelchen Cafes abhängen und als digital nomads geschäftig und innovativ tun. Bei Weidel hat er sich noch mit solchen Kommentaren zurückgehalten und würden sie ihm noch nicht einfallen. Jedenfalls geht Weidel aufgrund dieser Vita anders als bei Habeck oder Baerbock oder diesen linken Studienabbrecherparteien bei Neoliberalen willig und ungeprüft als Wirtschaftskompetenz durch und durchgängige Erwerbs- und Karrierebiographien wie bei alten Siemensianern und Kruppianern, wo Großvater, Vater, Sohn und Enkel +ber Generationen in einem Unternehmen ein Leben lang beschäftigt waren, bis einem der Chef mit trockenem Händedruck und goldener Uhr in die Rente verabschiedet, gibt es zugegebenerweise heute auch nicht mehr, also wahrscheinlich eine moderne Frau, zugleich mit einer eigenen divers- LGBTIQ-identität, die woke Gemüter immer zur entsetzten Frage animiert, was sie denn dann bei der AfD zu suchen hätte. Interessant aber, dass weder Medien noch CDU ihre Vita oder das Stipendium bei der Konrad- Adenauer- Stiftung erwähnen. Aber die AfD-homo oeconomics von Seiten der Arbeiter und Arbeitslosen kennen solche Hintergründe nicht und interessieren sie auch nicht weiter. Höcke und Chrupalla nutzen sie vorrst noch als wirtschaftkompetentes und divers-plralistisches Feigenblatt, window dressing und Stimmenbringer und noch hat die Mohrin ihre Schuldigkeit noch nicht getan, zumal sie sich Höcke nie entgegengestellt hat wie Petry oder Meuthen.

Weidel scheint da so noch das letzte Relikt, ja gerade zu eine Relique aus der Luckeära der AfD. Luckes Wirtschaftsprofessorenclique sind ja mit ihm aus der AfD ausgestiegen, der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel ist auch ausgestiegen und hat sich wie der ehemalige Kruppchef auch von der AfD abgewandt, ja man kennt auch keinen herausragenden Kopf in dieser Richtung. Auch in Talkshows kam doch wirtschaftspolitisch nichts von der AfD. Für den AfD-homo oeconomicus reichen doch folgende Kalkulation und Milchmädchenrechnung: Ausländer raus, mehr Geld für Deutsche und mich. Raus aus der EU, dann ist der deutsche Michel kein Zahlmeister mehr. Euro weg, DM-Mark wieder her und die ist härter- keine Inflation mehr. Amis raus und Frieden mit Russland: Billiges Russengas und alles besser. Viel mehr interessiert doch da nicht oder wird gar sorgfältiger durchgerechnet und abgewogen.

Die DIW-Analyse setzt da den gebildeten, rein wirtschaftlich, Kosten-Nutzenanalytischen homo oeconomicus voraus. Aber er unterschätzt den nationalistischen, rassistischen und sexistischen Faktor, setzt nur funktionale Rationalität voraus. Ich schätze aber es ist eine Mischung und die Kosten-Nutzenanalyse funktioniert etwas anders bei AfD Wählern. Zum einen die Wirtschaftspolitik der demokratischen Parteien war ja die letzten Jahrzehnte neoliberal. Die Flurschäden dieser Politik sieht man jetzt sehr deutlich. Die AfD versteht es aber besser als die doch noch offen den Nationalsozialismus verherrlichenden NPD deren Slogan: Sozial geht nur national zu popularisieren. Das geht zum einen, da die EU und der Euro schon etliche Konstruktionsprobleme hat, zudem sich auch nicht an verabredete Regeln hält (bail out, Schuldenhaftung, Maastrichtkriterien und Mitgliederaufnahmekriterien), die Migration nicht unter Kontrolle bringt, weder durch Frontex noch durch Rücknahmeabkommen, Abschiebungen, den neoliberalen Kurs und die liberale und wirtschaftsliberale von Poppers und Soros propagierte Offener Gesellschaft, die vielen eben als Offene Grenzen für alle vorkommt, die Ideologie, dass der Nationalstaat, ja auch der Staat ein Auslaufmodell sei, die negativen  Seiten der damaligen Form der Globalisierung , die überambitionierte und diletantisch- planlos wirkende Energiewende und das Heizpumpengesetz Habecks, etc. Dass die AFD diesen klassischen multilateralen und internationalistisch orientierten Neoliberalismus teile ist zum Teil falsch. Denn es ist mehr eine Art nationaler Neoliberalismus zu erwarten ,der zwar Sozialkürzungen, Bevorzugung Reicherer befürwortet in noch zugespitztere Form, ja auch Zwangsarbeit und vielleicht auch KZs mit Arbeit macht frei, Arbeitsfront, aber das wird zum einen verdrängt da der bisherige Kurs der etablierten Parteien eben auch neoliberal und Austeritätspolitik war und eben von maroder Infrastruktur bis akuter Wohnungsnot und prekären Existenzen und auch Schrumpfen des, Mittelstands führten. Zudem eben der Kapitalismus systemimmanent Reichtumskonzentrations- und zentralisationstendenzen und zyklisch wiederkehrende Wirtschafts- und Finanzkrisen hat, die ihre Ursachen nicht  in politischen und wirtschaftspolitischen  Fehlentscheidungen hat, wobei letztere aber die jeweilige Verlaufsform und Dimension der systemimmanenten Krisen  verändern können. Aber mit Kapitalismuskritik, Gesetz der tendenziellen Profitrate, organischer Zusammensetzung des Kapitals und Theorie braucht man da beim AfD-Wähler erst gar nicht anzufangen oder hoffen einen Blumentopf zu ernten. Das zu unterscheiden gestaltet sich selbst für Wirtschaftswissenschaftler, seien sie nun angebots- oder eben nachfragen orientiert schwierig und ist für weniger analytisch, denkende, weniger gebildete und unter Abstiegsängsten stehenden und daher mehr emotionalen Menschen schlicht unmöglicher Luxus. Die sehen nur, dass die bisherigen Parteien „versagt“ haben, ihre Lebensverhältnisse nicht verbessert sondern eher verschlechtert haben und die Konkurrenz in Niedriglohnbereichen ,Sozial- und Gesundheitsversorgung und Wohnungsmarkt durch die Migration zwar nicht verursacht, aber eben verschärft wird. Das von linker ,aber auch von Wirtschaftsverbänden vorrausgesagte zweite Wirtschaftswunder durch Migration, die vor allem nur als Flüchtlingswelle wahrgenommen wird, blieb aus, wie auch die Willkommenskultur und Offene Grenzen eben auch nicht nur Integrations-,arbeitswillige und demokratische Gestalten ins Land brachte, sondern nur potentielle Fachkräfte. Das durchblickt auch der einfachste Mensch mit dem vielzitierten „normalen Menschenverstand“ ,der zudem mehr in Kategorien der schwäbischen Hausfrau denkt.  Die durchaus positiven Effekte und notwendige Arbeitsmigration werden dabei gar nicht mehr wahrgenommen. Solange Wagenknecht keine nationallinke Partei mit Begrenzung oder Kontrolle der Zuwanderung und antineoliberalen Wirtschaftsprogramm, werden diese Leute weiter AfD wählen, da deren Kosten-Nutzenanalyse ist: Keine oder weniger Ausländer und Zuwanderung ,mehr Geld und Wohnungen und Arzttermine für mich. Ausländer raus, dann wieder alles besser.

Das ist die einfache polit-ökonomisch-mathematische Formel des prekären  AfD – homo oeconomicus. Zudem Höcke ja auch noch eine organische Volkswirtschaft mit Volksgemeinschaft verspricht und für Leute ,die sich  eben als deutsches Volk und sonst nichts anderes begreifen klingt so viel Volk eben wie eine paradiesische Solidargemeinschaft. Sozial geht nur national eben. Die Logik: Kein Geld für Ausländer/Flüchtlinge, mehr Geld für mich. Faktisch will aber das AfD-Programm: Kein Geld für Ausländer und Flüchtlinge, weniger und kein Geld für Arbeitslose und Arbeiter. Der proletarische und prekäre homo oeconomicus will aber nur den erste Teil der Formel wahrnehmen und hält den zweiten, obwohl das ja so im AfD-Parteiprogramm selbst steht für Lüge und Propaganda der „Altparteien“. Und wenn man dem AfD homo economicus iregndwelche wirtschaftlichen Vorteile von Migration oder Fachkräften vorrechnen will, was von demographischer Lücke und Überalterung, Pflegekräften, Nachfrageschaffung durch neue Konsumentenund neuen Steuerzahlern hörrt der AfD- homo oecnomicus nur raus, dass man für Ausländer und neue Flüchtlingsströme, kulturelle Überremdung, kulturllen Genozid, Volksaustausch und Volksmord sei und wenden sie sich dann eher der AfD zu , die sie sie nicht für Nationalsozilisten, sondern eher so eine Art nationale Sozialisten oder nationale Sozialdemokraten halten.Und selbst wenn. Der Adolf und die NSDAP hat doch Autobahnen gebaut und die Arbeitslosen von der Straße weggebracht. Naja, zwar dann von der Arbeitsfront an die Front in den Fernen Osten und Nordafrika als „within Lebensraum“-Mission gebracht, aber es hätte doch auch anders laufen können und der Adi den Friedensnobelpreis bekommen können, wenn er doch 1939 aufgehört hätte. Und selbst der Höcke verspricht doch, nicht zweimal denselben Fehler zu machen wie der damalige Führer, sondern diesmal nicht gegen die Russen Krieg zu führen, sondern mit ihnen und den Chinesen einen eurasischen Friedensblock ohne, naja vielleicht auch gegen die Amis zu machen, zumal die Bundeswehr ja noch eine US-Söldnerarmee ist, aber dann eben eine neue Wehrmacht und wenn die Russen und Chinesen Nordkorea Atomwaffen zugestehen, dann vielleicht auch einem wie beim Kiffhäusertreffen alljährlich zelebrierten neuerstandenen AfD-Führer-Deutschland und seiner neuen Wehrmacht. Deswegen ist die AfD ja wie die UNion für das 2%ziel, wenngleich aus anderen Gründen. Und falls das nichts wird, dann velleicht mit einer Trump-USA. Eben: „Nie zweimal in denselben Fluss“.

Soweit denkt der Otto- Normal- AfD- homo oeconomicus im besten Fall mit etwas holzschnittartigen Geschichtskenntnissen, aber eben zumeist nicht, noch weiß er es. Ist ja auch noch nix Schlimmes passiert und könnte diesmal auch ganz anders laufen. Und wenn nicht, dann sind halt die Amis oder diese „zionistisch-jüdische“ Goldmann-Sachslesbe von der Ostküste schuld wie immer und nicht wir national befreiten Deutschen, die von nichts ahnen konnten. Zumal dann diese „Lügenpresse“ und die „System-und Altparteien“ , die AfD nur in die rechte Ecke stellen und schlecht machen wollen, um ihre Pfründe zu sichern, wo wir doch nur ein wenig billigeres Öl und ein bißchen mehr Geld für echte Deutsche und damit uns selbst wollen.

Zudem der Sozialstaat, die Renten- und Gesundheitsversicherung eben auch national organisiert ist und bei einem europäischen Solzialstaat man dann auch noch mit den Arbeitslosen, Kranken und Alten von Staaten mit höheren Artebitslosenquoten teilen müsste, zumal die neoliberale EU dann wahrscheinlich noch niedrigere Sozialstandards hat, kann sie sich nicht mal auf eine verpflichtene Sozialcharta einigen. Da klingt „Mehr Europa wagen“ eher wieder nach Sozialkürzung, Nettozahler und Zahlmeister Deutschland. Und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Daher erscheinen auch Linke, Grüne und Sozialdemokraten, die eine europäische Arbeitslosenversicherung fordern als Verräter der deutschen Arbeiterklasse und fühlt man sich bei der Union oder eben der AfD besser aufgehoben, weil die das Subsidaritätsprinzip haben und sowas erst gar nicht wollen. Sicher ist sicher, so auch die deutsche Arbeitslosenversicherung, trotz und selbst nach der Hartz-Agenda. Keine Experimente, wie schon der gute alte Adenauer sagte. Denn sozial geht nur national.

Das DIW übersieht zudem, dass die AfD-Führung wie auch Großteile ihrer Wählerschaft, Familien, Klein- und Mittelunternehmer, Angestellte, Mittelständler, Handwerker wie Chrupalla und Kleinbürgertum, Immobilienbesitzer sind, für die die Wirtschaftspolitik der AfD nützlich ist wie auch deren eigene Klientelinteressen bedient. Faschisten und Rechtspopulisten immer nur als ungebildeten Proleten und Skinhead-SA-Haufen zu sehen, als Arbeiterpartei, war schon immer das Vorurteil des oberen Bürgertums und Bildungsbürgertums .

In Sachen Russland und Ukrainekrieg ist die mathematische Formel des AfD homo oeconomicus:

USA, EU und Regierung und Union Kriegstreiber-Raus aus EU, raus aus NATO, Ami Go home= Frieden mit Russland= billige Rohstoffe, Öl und Gas statt teurem US LNG und statt Verteidigungskosten der Aufrüstung, keine Ukraineflüchtlinge mehr, Energiewende weg und dann goldene Zielen mit friedlichem Europa und Deutschland mit den Russen ohne böse Amis.

Dass Rohstoffe, Öl und Gas wahrscheinlich unter zugunsten Russlands und Chinas veränderten Machtverhältnissen nicht so billig bliebe und eben auch als Erpressungsmittel dann eingesetzt würde, die AfD das 2% Ziel Verteidigungshaushalt befürwortet und eine eigene Aufrüstung hin zu einer neuen deutschen Wehrmacht will, ein Dexit ziemlich teuer werden könnte, sich die netten Chinesen und der menschenfreundliche Putin ein eurasisches Bündnis smt Atomschutz auch teuer bezahlen lassen könnten, ja vielleicht Deutschland wieder in einen Krieg diesmal gegen die USA reinziehen könnte. sind da aus Sicht des AfD-homo oeconomicus keine möglichen Kostenpunkte und nur lauter Fehlkalkulationen von Vassalen der US- Besatzungsmacht – ergo: Volksverrätern, die nicht ihrem Amtseid dem Volke zu dienen und den nationalen Interessen nachkommen, sondern diese an die Amis ausverkauft haben.Denn sozial geht nur national oder dann eben eurasisch.

Energiewende weg, dann wird alles billiger und gut, Öl, Gas und Atomkraft mit Uran aus Russland und alles wird gut. Klimawandel gibt es nicht oder schon immer und alles halb so schlimm und ist eh nicht menschengemacht, CO2 ist gut für die Vegeation und die Urwälder, die blühen dann erst richtig, ansonsten halt höhere Deiche bauen, sich anpassen und die Chancen des Klimawandels nutzen.Und diese Rotzgöre Greta und diese Reemtsa-Clan-Luise Neubauer sollen lieber brav in die Schule gehen, was lernen, dann mal was arbeiten gehen und nicht streiken.

Nun diese Formel hat aber auch Wagenknecht und daher fürchtet Höcke und die AfD, dass sie ihre eigene Partei aufmacht und als russlandfreundliche nationallinke Alternative etliche AfD- Wähler zum Überlaufen bringt.

12 Gründe, warum wir Greta Thunberg hassen

25.9.19

Es gibt wohl keine Jugendliche auf der Welt, die so leidenschaftlich gehasst wird wie Greta Thunberg. Doch warum können so viele die 16-jährige Schwedin eigentlich nicht ausstehen? Wir beim Hasstillon sind in uns gegangen und nennen 12 triftige Gründe:

1. Weil sie weiblich ist
Pfui! Würde uns ein Mann mit wohlklingend tiefer Stimme erklären, was wir beim Klimaschutz alles falsch machen, könnten wir vielleicht gerade noch damit leben. Aber ein hysterisches Mädchen? Nein Danke!

2. Weil wir etwas ändern müssten, wenn wir sie nicht hassen würden
Sollen wir etwa keine SUVs mehr kaufen, Parteien wählen, die es mit Umweltschutz ernst meinen, und uns auch noch selbst einschränken? Das kostet am Ende sogar noch Geld. Niemals!

3. Weil sie jung ist
Es ist unerhört, dass uns jetzt schon 16-Jährige sagen wollen, was wir zu tun und lassen haben! Es ist unser Planet und wir geben die Kontrolle darüber erst ab, wenn wir tot sind.

4. Weil wir uns dann stärker fühlen
Es fühlt sich einfach gut an, wenn man jemanden nach allen Regeln der Kunst online fertigmachen kann, ohne selbst ein Risiko einzugehen. Glauben Sie uns, wir sind vom Postillon!

5. Weil sie Autistin ist
Das hat doch irgendwas mit krank zu tun, oder? Wissen wir zwar nicht so genau, aber vorsichtshalber finden wir, man sollte kein Wort ernst nehmen, das aus ihrem Mund kommt. Freak!

6. Weil wir verunsichert sind und uns gemeinsamer Hass wieder mehr Sicherheit gibt
Warum sollen nur die Anhänger von Fridays for Future ein tolles Gemeinschaftsgefühl haben?

7. Weil sie eine Marionette der jüdischen Weltverschwörung ist
Zumindest haben wir irgendwas mit Rothschilds und George Soros in irgendeinem Forum gelesen. Oder selbst behauptet. Jedenfalls muss es stimmen, weil wir es sonst ja nicht gelesen hätten. Oder selbst behauptet.

8. Weil sie Zöpfe trägt
Wir haben eigentlich nichts gegen Zöpfe, aber jetzt schon! Verdammte Greta! Hat sogar Zöpfe für uns ruiniert!!!

9. Weil wir selbst gerne eine Rede vor der UN gehalten hätten
Wir möchten auch, dass die Mächtigen der Welt zuhören, wenn wir etwas erzählen, verdammt! Was hast du je getan, um das verdient zu haben, Greta? Ach, eine weltweite Bewegung gestartet? Pfff, das hätten wir auch gekonnt, wenn uns unsere Eltern geholfen hätten! Scharlatan!

10. Weil ihretwegen nicht mehr alle über Flüchtlinge reden
Hey! Das war unser Lieblingsthema! Wir haben so gern gegen Flüchtlinge gehetzt und jetzt interessiert das plötzlich niemanden mehr?

11. Weil sie auch nur ein Mensch ist
Wie kann sie es wagen, etwas in Plastik Verpacktes zu essen? Wie kann sie es wagen zu atmen? How dare you, Heuchlerin!

12. Weil sie Recht hat
Es ist einfach widerlich, dass diese kleine Göre das nachplappert, was die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler ebenfalls sagt. Vielleicht ist das sogar das Allerschlimmste an dieser ganzen Geschichte.

https://www.der-postillon.com/2019/09/gruende-hass-greta.html?dicbo=v2-fBcL1aG&m=1


Kommentare sind geschlossen.