Wozu Wagner, wenn es Soldier of Fortune gibt?

Ich habe in den 80er und 90ern oft Soldier of Fortune, eine US-Söldnerzeitschrift gelesen. Zum einen Analysen und Frontberichte, sowie etwas die Geschichte der Kriege und Konflikte, wie auch der involvierten Parteien und Gruppen, zum anderen Abenteuerberichte im Karl Maystil von Autoren mit solchen Pseudonymen wie Mike Winchester. Zur Werbung dann auch noch T-Shirts mit Aufdrucken wie „Nuke them all, let God sort them out!“ und sexy, vollbusige Bikinigirls mit martialischen Knarren im Stile von Farah Facett von Drei Engel für Charlie – eine Hommage an Charlie Wilson, der die Stingeraketen für die Mudjahedin in Afghanistan gegen die Sowjetunion damals durchbrachte (siehe auch den Film „Der geheime Krieg des Charlie Wilson“ mit Tom Hanks und Julia Roberts ). Da wusste man immer genau, wo die CIA ihre doch nicht so geheimen Kriege mit welchen Söldnern und Hilfstruppen führt. Alljährlich dann auch die Waffenshow in Las Vegas. Damals war der SOF-Chef der legendäre Bob Brown und seine Leser und Autoren ein eher überschaubarer Kreis. Bob Brown scheint Legende und war damals noch eine Art Kleinunternehmer. Mit Aufkommen der privaten Sicherheitsfirmen wie EO, MPRI, später Blackwater und anderen, die viel größere Zahlen an Söldnern mobilisieren ,ist interessant, dass SOF logischerweise nun in seinem Advisory Board auch Blackwatergründer Erik Prince hat. Daneben einen Ex-CIA-Mann. Desweiteren den Experten für Urban Warefare John Spencer, mit dem Global Review schon ein Interview hatte, bevor er nun in die Ukraine ging und dafür das Manual on Urbanwarefare verfasste, das zuerst zur Verteidigung Mariupols,wenngleich scheinbar nicht erfolgreich verwendet wurde.
Ein weiterer Leser, der von SOF in seiner Jugend inspiriert wurde, war etwa Merkels Ex- Militärberater General a.D. Erich Vad:
„Kannte SOF gut. Lektüre als junger Leutnant neben Ernst Jüngers „ Afrikanische Spiele“. War 1980 in SA , wollte auswandern und zu den südafrikanischen Fallschirmjägern, die damals auch in Angola kämpften. War an der SA Luftlandeschule in Bloomfontein. Jehuda Wallach, mein Doktorvater, hat mich vor dem Blödsinn des Auswanderns bewahrt und mich zur ISR-Luftlandeschule nach TEL Nof vermittelt…..waren verrückte Zeiten. Ja, SOF war damals sehr inspirierend für mich …“
