Alice Schwarzer und Bettina Böttinger gegen „die Herren der Schöpfung“: Jan Böhmermann, Harald Schmidt und Stefan Raab
Schlimmer als Harald Schmidtist der scheinbar unvermeidliche und unhinterfragbare Jan Böhmermann, der ebenso einen solchen sakralen Personenkult und heutezutage eben woke Verehrung genießt und an den sich scheinbar bisher niemand so richtig rangetraut hat. Doch jetzt wird es richtig lustig: Alice versus Böhmermann. Der sei der „Sexist Man Alive“ – was ein wenig nach Kopfgeldjagd und „Wanted- Dead or Alive“ klingt, wobei Bömmermann eigentlich nie durch sexistische Witze besonders aufgefallen wäre. Alice als Bounty Hunter, die Köpfe und anderes rollen und abgeschitten sehen will. Natürlich darf das feministische Prädikat „Gipfel der (toxischen) Männlichkeit“ bei soviel toxischer Weiblichkeit ala Emma nicht fehlen (wobei das bei diesem eher unmaskulin dürr wirkenden , hypernervös rumzappelnden und ständig hämisch grinsenden Suppenkasper und Zappelfilip eher verwundert), aber ansonsten kann man ihr da fast durchgehend zustimmen:
„Nach „Nazi“-Vorwurf: Alice Schwarzer stellt Jan Böhmermann öffentlich bloß
Stand: 27.10.2023, 07:11 Uhr
Jan Böhmermann hat von Alice Schwarzers Zeitung „Emma“ die Auszeichnung „Sexist Man Alive“ bekommen. Grund zur Freude ist das allerdings nicht. Stattdessen gab es eine knallharte Abrechnung seitens der Autorin.
Köln – Für die „Emma“ ist Jan Böhmermann (42) nun offiziell der „Sexist Man Alive 2023“. Die Zeitung von Alice Schwarzer (80) vergibt den Negativpreis seit 2019 in Anspielung auf die „Sexiest Man Alive“-Auszeichnung des „People“-Magazins. Im Fall von „Emma“ hat die Auszeichnung allerdings nichts mit „sexy“ zu tun. Die „Sexist“-Preisträger sind Männer, die sich in den Augen der Redaktion als besonders frauenfeindlich und sexistisch hervorgetan haben.
Emma über Böhmermann: „Der Gipfel aufgeblasener Männlichkeit“
Unter den Preisträgern waren schon Rapper Kollegah (39), FDP-Politiker Christian Lindner (44), Papst Franziskus (86) und „Spiegel“-Kolumnist Sascha Lobo (48). In diese illustre Runde darf sich nun also auch Moderator und „ZDF Magazin Royale“-Chef Jan Böhmermann einreihen.
Auf ihrer Website erklärt „Emma“ den Grund für die Wahl Böhmermanns mit deutlichen Worten: „Böhmermann will nicht erhellen, sondern verdunkeln. Er ist ein Biedermann und Brandstifter – und der Gipfel aufgeblasener Männlichkeit.“
Ausraster, Abbruch, Krankenhaus: Die größten TV-Skandale Deutschlands aller Zeiten
Konkret behauptet die Redaktion, dass sich Böhmermanns Recherchen immer öfter als „substanzlos“ erweisen würden und nennt als Beispiel etwa die Enthüllungen um den ehemaligen BSI-Präsidenten Arne Schönbohm (54). Weiter wirft Alice Schwarzers Magazin dem Satiriker aufgrund seiner Schmähkritik gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan (69) aus dem Jahr 2016 Rassismus vor.
Jan Böhermanns „Nazi“-Kommentar über „Emma“: Alice Schwarzer wehrt sich
Auch Böhmermanns Aussagen bezüglich Transfrauen stoßen der Zeitschrift auf, unter anderem die Behauptung, es gebe mehr als zwei biologische Geschlechter. Einen kritischen „Emma“-Artikel zum Thema Geschlechtsanpassung hatte auch AfD-Politikerin Beatrix von Storch (52) als Grundlage für ihre Argumentation genommen.
Das nahm der Moderator zum Anlass zu betonen: „Nazis lesen ‚Emma‘“. Damit hätte Böhmermann Alice Schwarzer und ihre Zeitung in die Nazi-Ecke gerückt, schreibt die Redaktion nun. Auch Bettina Böttinger teilte kürzlich aus und erhob Vorwürfe gegen Harald Schmidt und Stefan Raab.
Verwendete Quellen: emma.de
Und es geht ja voll ab gegen die Herren der Schöpfung wie zuletzt gegen den „Poptitan „ Dieter Bohlen. Bettina Boettinger macht jetzt auch die bisher sakralen Comedyikonen Raab und Harald Schmidt runter.
„Vor letztem „Kölner Treff“: Bettina Böttinger erhebt Vorwürfe gegen Harald Schmidt und Stefan Raab
Stand: 27.10.2023, 04:52 Uhr
Von: Elena Rothammer
Nach 17 Jahren verabschiedet sich Bettina Böttinger vom „Kölner Treff“. Kurz vor ihrem Show-Aus lässt die Moderatorin ihre Karriere Revue passieren – und geht dabei hart mit Harald Schmidt und Stefan Raab ins Gericht.
Köln – Seit 30 Jahren ist Bettina Böttinger (67) eine feste Talkshow-Größe. 17 Jahre davon moderierte die den „Kölner Treff“, zieht mit der kommenden Sendung (27. Oktober) allerdings einen Schlussstrich. Zum Abschluss blickte sie nun noch einmal zurück auf ihre Laufbahn, in der sie einige Kollegen kommen und gehen sah. Für Harald Schmidt (66) und Stefan Raab (57) findet Böttinger vernichtende Worte.
Bettina Böttinger rechnet mit Harald Schmidt und Stefan Raab ab
Insbesondere mit Harald Schmidt verbindet Bettina Böttinger eine Geschichte. Der Show-Master verglich sie in der „Harald Schmidt Show“ unter anderem mit Eierlikör und einer Klobrille, „die kein Mann freiwillig anfassen würde.“ Darüber sagt die 67-Jährige nun im Interview mit bild.de: „Ich habe mich als lesbische Frau ja auch nie versteckt, auch Anfang der 90er nicht, also ich im Fernsehen angefangen habe. Deswegen war diese unverschämte Bemerkung von Harald Schmidt 1996gar kein Outing, sondern einfach nur lächerlich, ein schlichtweg feindseliger Akt.“
Das ließ Böttinger schon damals nicht auf sich sitzen: Sie kam in seine Sendung und geigte Harald Schmidt vor seinem Publikum die Meinung. „Ich hatte diese Einladung eben vorliegen und habe mich bewusst entschlossen, sie wahrzunehmen“, erinnerte sich die gebürtige Düsseldorferin.
Harald Schmidts und auch Stefan Raabs Humor kann sie aber trotzdem nichts abgewinnen. „Ich sage es mal so: Harald Schmidt und auch Stefan Raab haben ja etwas Historisches vollbracht. Sie haben die Häme salonfähig gemacht im deutschen Fernsehen. Und ich habe damals gedacht: Wenn DAS Fernsehen ist, dann möchte ich das nicht mitmachen“, rechnet Böttinger mit den beiden TV-Stars ab.
Sie habe nie inmitten dieser Häme stehen wollen. „Ich habe mich früh entschieden, dass ich nie ein Opfer sein wollte. Und deshalb habe ich ihm vor SEINEM Publikum die Meinung gegeigt und bin da als Gewinnerin raus“, betont Böttinger.
Die bisherigen Moderatoren vom „Kölner Treff“
ab 1976: Alfred Biolek und Dieter Thoma
ab 1981: Elke Heidenreich als Nachfolgerin für Alfred Biolek
ab 2006: Bettina Böttinger und Achim Winter
ab 2017: Bettina Böttinger, Micky Beisenherz, Susan Link
Nach TV-Eklat: So steht Bettina Böttinger heute zu Harald Schmidt
Nachtragend will Bettina Böttinger aber offenbar nicht sein. „Schwämmchen drüber. Ist lange her und hat meinem Ansehen nicht geschadet. Ich habe mich ja entsprechend gewehrt und das war nach damaligem Standard schon relativ mutig von mir“, merkte sie an. Und wie ist heute das Verhältnis zu Harald Schmidt? „Es gibt kein Verhältnis. Er interessiert mich nicht“, macht die Talkshow-Bekanntheit deutlich.
.Bei beiden hatte ich immer schon ein gemischtes Gefühl. Wo sie recht hat, ist, dass sie die „Häme salonfähig“ gemacht haben. Das hat mir auch nicht so gefallen, hatte auch einen Hauch Sadismus gegen Schwächere und hypertrophen Narzismus.Und dann dieser Petsonenkult um beide und jene schlechten Schmidtnachahmercomedians in so manchem Büro und Kantine ,die den Harald so ehrfürchtig zitierten wie so mancher Maoist das kleine rote Buch und versuchten ihn grottenschlecht zu kopiereren und imitieren. Aber die beiden waren auch etwas Reaktion über diese sonstige langweilige, politisch korrekt ausgewogene und geradezu pedantisch korrekte Mainstreammoderation und lagen auch mehr im Zeitgeist der Spaßgesellschaft der 90er, in der alles sein durfte, was irgendwie spaßig behauptete zu sein.. Wobei ich mich selbst ertappte, dass ich die dicken Kinder von Landau (oder wie ieß der Ort doch noch gleich?) und so manchen Polenwitz, den running gar mit dem demonstrativen Trinken deutschen Wassers witzig fand auch lachen oder zumindest bestens schmunzeln musste. So ein kleiner Harald Schmidt steckt in jedem von uns und das weiß und bedient er auch-deswegen auch diese Beliebtheit. Der Mensch ist eben kein Nietzesianischer Übermensch an Gutmensch und eben nicht nur gut. Aber das war eben nicht alles. Da waren die Wokeschüsselwettbewerbe, Carcrashrennen, Raabs ESC-Beiträge “Watte hatte du de da“ oder Lena, da war nichts mit Häme, sondern das war innovativ. Die Nummer mit dem „Maschendrahtzaun“ würde heute wahrscheinlich als Wessirassismus gegen die PoC-Ossi-Natives kritisiert, wäre wahrscheinlich wie „Zonen- Gabis erste Banane“ von Titanic ein Fall für den Ostbeauftragten der Bundesregierung und das unterläßt man besser,sonst wird der Wessi Höcke in Ostdeutschland samt der AfD noch stärker. Auch bleibt mir unvergessen Harald Schmidts parodistische Darstellung von Emmanuel Todds Buch „USA-ein Nachruf“ und dessen Plädoyer für Eurasianismus. Intellektuelles unterhaltsam, kompakt und witzig, auch einfach verständlich einem Massenpublikum rübergebracht. Das gab es eben auch. Das kann auch der Nuhr ganz gut, obwohl ich den auch durchwachsen sehe und diese ewige Antiwokeness-Platte nützt sich mit der Zeit auch mal ab und er wiederholt sich, ja beschönigt oder negiert auch viele reale gesellschaftliche Missstände: Klimawandel bringt schönen Sommer, gibt keine Armen oder immer weniger und denen geht es so gut und immer besser, etc. Aber dann auch wieder so geniale Religions- und Islamkritik wie „Nuhr glauben“. Oder die Entsakralisierung angeblich großer und vermeintlich geistig bedeutender Klassiker der Weltliteratur des bildungsbürgerlichen Bildungskanons mittels kurzer, knackiger Zusammenfassung der zumeist doch eher trivialen Handlung, die zumal desöfteren recht kindisch anmuten. Und der unwoke Nuhr ist da so der Anti- Böhmermann und letzterer als bekennender Apologet der Wokeness und postkolonialen, postmodernen Genderismus widmete Nuhr denn auch eine eigene Sendung. Ping- Pong innerhalb der ÖR, dass man sich schon fragte, ob das eine konzertierte Aktion zur gemeinsamen Quotensteigerung war.
Böttinger muss man zugutehalten, dass sie von Harld Schmidt unter der Gürtellinie wegen ihres Lesbentums angegriffen und dann als Klobrille betitelt wurde und sich da sehr souverän und zurecht wehrte, wie sie auch zivilcouragiert persönlich in seine Show ging, um dem zumeist monologisierenden selbstherrlichen Herren der Schöpfung da mal aus seinem siebten Himmel down to earth zu bringen und face-to-face, Mensch zu Mensch zu konfrontieren. Wobei ich ihre Talkshows eher todlangweilig fand und nach einigen Kostproben nicht mehr reingezappt habe, wie einem auch bei Biolek nicht nur die Füße einschliefen und das DDR-Sandmännchen oder die Teletubbies noch unterhaltsamer waren.
Vielleicht sollte man es wie Bettina Böttinger bei solchen männlichen Herren- und Übermenschen oder Herrenfrauen der Schöpfung wie etwa Lisa Fitz, Monika Gruber oder Lisa Eckhardt wie die Habsburger halten: „Nicht einmal ignorieren“. Was aber schwer fällt, wenn sie auf allen Kanälen mit Traumquoten rundumpräsent und gesellschaftliches Tagesthema waren und auch (wieder und retro) sind.