Antisemitische Jagdszenen am Flughafen in Rußland-Dagestan: Vorboten eines antisemitischen Sturms?

Antisemitische Jagdszenen am Flughafen in Rußland-Dagestan: Vorboten eines antisemitischen Sturms?

Antisemitische Jagdpogromszenen am Flughafen in Dagestan. die die Frage aufkommen lassen, ob das spontan war, von Putin oder anderen Kräften angezettelt und ob Putin das gewollt hat oder ob er andernfalls sein Reich noch unter Kontrolle hat oder dies nur ein Vorbote noch Schlimmeren ist:

„Russische Angaben Angeblich 60 Festnahmen nach antisemitischem Sturm auf Flughafen in Dagestan

Nach den Ausschreitungen am Flughafen von Machatschkala in der muslimischen Republik Dagestan berichtet Russlands Innenministerium von Dutzenden Festnahmen. Auch der Mufti mahnt zur Ruhe.

30.10.2023, 11.05 Uhr

In der mehrheitlich muslimischen russischen Republik Dagestan haben am Sonntagabend Dutzende Menschen einen Flughafen auf der Jagd nach Israelis und Juden gestürmt. Nun sind im Kontext der antisemitischen Ausschreitungen nach Angaben Moskaus 60 Menschen festgenommen worden: »Mehr als 150 aktive Teilnehmer an den Unruhen wurden identifiziert, 60 von ihnen wurden festgenommen«, erklärte das russische Innenministerium. Neun Polizisten seien verletzt worden, zwei von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Wegen der Nachricht der Ankunft eines Flugzeugs aus Israel hatten Dutzende Männer den Flughafen von Dagestans Hauptstadt Machatschkala gestürmt. Die Angreifer liefen Medienberichten zufolge sowohl auf das Rollfeld als auch das Dach des Flughafens. Das Gesundheitsministerium in Dagestan meldete Verletzte. Später war die Lage nach Angaben der Regierung der Kaukasusrepublik wieder unter Kontrolle.

In einer Erklärung vom Sonntagabend erklärte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, Israel erwarte von den russischen Strafverfolgungsbehörden, dass sie die Sicherheit aller israelischen Bürger und Juden schützen, wo immer sie sich aufhalten. Auch erwarte Israel, dass Russlands Behörden entschlossen gegen die Randalierer und die wilde Hetze gegen Juden und Israelis vorgehen. Netanyahus Büro fügte hinzu, dass der israelische Botschafter in Russland mit Russland zusammenarbeite, um die Sicherheit von Israelis und Juden zu gewährleisten.

Dagestanische Regierung schiebt Verantwortung auf »Provokationen destruktiver Gruppen«

Die Regionalregierung in Dagestan hatte ihre Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen bekundet, appellierte aber nun an die Bürger, Ruhe zu bewahren und sich nicht an Protesten zu beteiligen. »Wir bitten die Einwohner der Republik, die aktuelle Situation in der Welt mit Verständnis zu betrachten. Föderale Behörden und internationale Organisationen unternehmen alle Anstrengungen, um einen Waffenstillstand gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen herbeizuführen. Wir fordern die Einwohner der Republik auf, nicht auf die Provokationen destruktiver Gruppen einzugehen und keine Panik in der Gesellschaft zu schüren«, schrieb die dagestanische Regierung auf Telegram.

Der Mufti von Dagestan, Scheich Achmad Afandi Abdulajew, verurteilte ebenfalls die Unruhen: »Sie irren sich. Dieses Problem kann nicht auf diese Weise gelöst werden. Wir verstehen Ihre Empörung und nehmen sie sehr schmerzlich wahr. Wir werden dieses Problem anders lösen. Nicht mit Kundgebungen, sondern auf angemessene Weise«, sagte er in einem auf Telegram veröffentlichten Video.

Präsident nennt Vorfall »ungeheuerlich«

Der Präsident der Republik Dagestan, Sergej Melikow, versprach Konsequenzen für alle, die sich an der Gewalt beteiligt haben. »Die Aktionen derjenigen, die sich heute auf dem Flughafen von Machatschkala versammelt haben, sind ein grober Verstoß gegen das Gesetz! Was auf unserem Flughafen passiert ist, ist ungeheuerlich und sollte von den Strafverfolgungsbehörden angemessen bewertet werden! Und das wird definitiv geschehen!«, schrieb er auf Telegram.

Er nannte die Proteste ein »Messer im Rücken derer, die ihr Leben für die Sicherheit des Vaterlandes gegeben haben« und bezog sich dabei auf den Krieg in Dagestan 1999 und die Truppen, die derzeit in der Ukraine kämpfen.

Die russische Zivilluftfahrtbehörde Rosawiazija teilte mit, dass der Flughafen in Machatschkala geräumt worden sei. Der Flugplatz bleibe aber bis zum 6. November für ankommende Flugzeuge geschlossen.

col/AFP/AP

https://www.spiegel.de/ausland/dagestan-angeblich-60-festnahmen-nach-antisemitischem-angriff-an-russischem-flughafen-a-36ef4e85-27c0-482b-b546-234f44e80eef

Über die Identität der Festgenommenen erfährt man bisher russischerseits noch nichts. Könnte ja auch peinlich werden. Vielleicht wegen des Ukrainekriegs und der wirtschaftlichen Zustände frustrierte Dagestaner und/oder Islamisten, die man doch seit dem Dagestankrieg 1999 für nicht mehr existent erklärt hatte, wie auch im Kaukasus und Tschetschenien, nachdem Kadyrow da die Regie übernahm. Nun ist die Rede von „destruktive Gruppen“ und „Verrätern“. Verrat an was? Am Ukrainekrieg, sind dies etwa Mitglieder des Staatsapperats oder „Landesverräter“, bei letzterem wieder Landesverräter an Rußland und Putin oder Dagestan oder beidem? Und wessen werden sie nun als Motiv des Hochverrats bezichtigt? Das wird bewußt nicht näher erläutert. Dazu wird nun von Regierungsseiten und dem Mufti Dagestans erklärt, dass man „das Problem“ in angemessener Weise lösen werde–„das Problem“-welches? Die Juden, den Ukraine- oder Hamastankrieg -die wirtschaftliche Situation in Dagestan und die Armut sind wohl nicht gemeint.

Interessant ist, dass der Aufruf von einem Telerammkanal Dagestan Morgen ausging. Offenbar waren die Menschen zuvor über soziale Medien dazu angestachelt worden, zum Flughafen zu kommen. So hatte ein Telegram-Kanal namens »Morgen Dagestan« mit mehr als 60.000 Abonnenten etwa mehrere Aufrufe gepostet, um Ankömmlinge aus Israel »herzlich willkommen« zu heißen. Immer wieder wurden dazu Flugzeiten der Red-Wings-Maschine gepostet.

Hintermänner sind noch nicht ausgemacht

Wer hinter den Aufrufen steckte, war zunächst unklar. Gegründet wurde der Telegram-Kanal von Ilja Ponomarjow, einem ehemaligen Duma-Abgeordneten, der inzwischen in der Ukraine lebt. Er koordiniert dort die russische Freiwilligenlegion »Freiheit Russlands« und war an der Gründung des russischen »Freiwilligenkorps« beteiligt, dessen Befehlshaber der russisch-deutsche Rechtsextremist Denis Kapustin ist. Ponomarjow ließ erklären, dass er mehr als ein Jahr keine Verbindungen mehr zu dem Kanal habe. Zu sehen sind auf »Morgen Dagestan« auch Posts mit angeblichen Kriegsszenen aus Gaza. Gezeigt werden tote Kinder, Verletzte und zerbombte Gebäude.

Zuvor hatte Israel die russischen Behörden dazu aufgerufen, Israelis und Juden auf russischem Gebiet zu schützen. Es werde erwartet, »dass die russischen Strafverfolgungsbehörden die Sicherheit aller israelischen Bürger und Juden gewährleisten und entschlossen gegen Randalierer und wilde Aufwiegelung gegen Juden und Israelis vorgehen«, teilten das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sowie das israelische Außenministerium gemeinsam mit.“

Der Frage, wer denn nun dazu aufgerufen hat, wird da gar nicht mehr näher nachgegangen. Im SPIEGEL wird der Telegrammkanal Dagestan Morgen , der den Pogromaufruf starte dem in Kiew ansässigen Exilrussen Ilja Ponomarjow zugeordnet, der auch eigene Miliz unterhält nebst dem Exil-Nazi-Russen „White Alex“. Ponomarjow gibt zwar zu diesen Kanal mal gegründet und unterhalten zu haben, aber nun nichts mehr damit zu tun zu haben. Inwieweit das eine Schutzbehauptung ist oder jemand anderes diesen gekapert und genutzt hat, bleibt unklar und scheint westlicherseits auch keine näheren Nachfragen oder seitens der Medien investigative Recherchen auszulösen. Zumal es auch andernorts in Dagestan brodelt:

„Vorfälle in anderen Teilen der Region

In den letzten 24 Stunden kam es im Nordkaukasus zu einer Reihe von antisemitischen Vorfällen. Im dagestanischen Chassawjurt versammelte sich eine Menschenmenge vor einem Hotel, weil Gerüchte kursierten, dass sich dort Flüchtlinge aus Israel aufhielten. Die Polizei ließ einige der Versammelten in das Gebäude, damit diese sich davon überzeugen konnten, dass dies nicht der Fall war.

In der Hauptstadt der Kaukasusrepublik Karatschai-Tscherkessien fand eine Kundgebung statt, bei der die Teilnehmer die »Vertreibung« der Juden forderten. Das Innenministerium erklärte anschließend, dass 34 der 80 Teilnehmer festgenommen wurden. In Naltschik, der Hauptstadt von Kabardino-Balkarien, setzten Unbekannte ein im Bau befindliches jüdisches Kulturzentrum in Brand.

Der Republikchef von Dagestan, Sergej Melikow, rief die Bevölkerung auf, sich nicht von Extremisten aufstacheln zu lassen, die die Lage destabilisieren wollten. »Wegen der Fakes, die von unseren Feinden verbreitet werden, waren einige noch ganz junge Leute drauf und dran, die Gesetze zu verletzen«, schrieb er auf Telegram. Auch die islamische Geistlichkeit der Region stellte klar: »Der Antisemitismus hat keinen Platz im multiethnischen Nordkaukasus.«

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf X von »entsetzlichen Videos« und warf Russland eine »weitverbreitete Kultur des Hasses gegenüber anderen Nationen« vor, die vom staatlichen Fernsehen, Experten und Behörden propagiert werde.

jok/heb/mic/AFP/dpa

https://www.spiegel.de/ausland/dagestan-angeblich-20-verletzte-bei-antisemitischem-angriff-an-russischem-flughafen-usa-verurteilen-tat-a-aa2399a6-13b0-4dde-ac3a-e7208325b842

Interessant auch die Analyse von CNN. Putin hätte letztendlich als Reaktion seiner Hamasunterstützung und damit Schürung von Antisemitismus und Islamismus dieses Pogrom eingefahren. wobei eben auch nicht nachgefangen wird, wer nun hinter dem Pogromaufruf- Telegrammkanal Dagestan Morgen steht. Scheinbar scheint man dem Dementi des in der Ukraine ansässigen Exilrussen zu glauben und dem nicht mehr näher nachzugehen. Der Westen und die Ukraine hätten damit nichts zu tun—alles homgrown:

“An anti-Jewish riot in Russia’s Dagestan region shows the risks of Putin’s balancing act on Hamas

Analysis by Nathan Hodge, CNN

Updated 8:16 AM EDT, Tue October 31, 2023

Vladimir Putin prides himself as the leader of what he calls a “multinational, multiconfessional” Russia. And the republic of Dagestan is in many ways a microcosm of Russia’s diversity: The mountainous region is home to over 30 ethnic groups with distinct languages.

But the images of antisemitic rioters overrunning Dagestan’s Makhachkala Uytash Airport have shaken Russia’s Jewish community, stoked international outrage and raised serious questions about the blowback from Putin’s war on Ukraine – now in the Russian leader’s view directly linked to events in Gaza.

On Monday, the Kremlin leader held an extensive meeting to address the situation in Dagestan, where rioters – fired up by rumors that Jews and Israelis were aboard a Red Wings Airlines flight that landed Sunday from Tel Aviv – surged into the airport terminal and stormed the runway.

Members of the crowd outside the airport held signs that included slogans such as “We are against Jewish refugees,” and “There is no place for child-killers in Dagestan.”

According to Russian state news agency TASS, “those gathered oppose the Palestinian-Israeli conflict.”

Authorities said at least 20 people were injured and 60 people were detained. State Department Spokesperson Matthew Miller said the incident “looked like a pogrom.”

The Israeli Prime Minister’s office and the Ministry of Foreign Affairs released a joint statement on Sunday following the news, saying Israel expected Russian law enforcement “to safeguard the well-being of all Israeli citizens and Jews wherever they are and to take strong action against the rioters and against the wild incitement being directed against Jews and Israelis.”

In his remarks Monday, Putin called for law enforcement to take “firm, timely and precise actions to help protect constitutional order of Russia, rights and liberties of our citizens, the interethnic and inter-religious harmony.”

But the Kremlin leader also directed the finger of blame away from Russia.

“The events in Makhachkala last night were inspired through social networks,” Putin stated, insinuating that Ukraine and “the hands of Western intelligence agencies” had exploited emotions running high inside Dagestan over Israel’s relentless military campaign against Hamas in Gaza and rising civilian casualties.

“We can only help Palestine in the fight against those who are behind this tragedy,” Putin said, adding, “we, Russia, are fighting them within the framework of the Special Military Operation,” the official euphemism for Russia’s ongoing war in Ukraine.

Such remarks require serious unpacking.

Since the October 7 Hamas attacks, Putin has played a delicate international balancing act, putting himself forward as a potential mediator and calling for restraint on both sides – a position that has won praise from Hamas.

And in his remarks on Monday, Putin made his most pointed critique of Israel to date, saying that “horrifying events” in the Gaza Strip “cannot not be justified” and added that “your fists clench and you get tears in your eyes” when you see photos of “bloodied, dead children.”

A tense region of Russia

Such images clearly stirred anger in Dagestan, a majority Muslim republic that has historically been home to a variety of Islamic religious practices.

It has a miniscule Jewish population – Judaism is one of Dagestan’s long-established religions, practiced by communities of the Mountain Jews, who speak a form of Persian – but after centuries of coexistence with Muslim neighbors, that population has dwindled through emigration.

But Putin’s calls to contain the Gaza crisis in recent days have riled Israel. Russia’s ambassador to Israel was summoned to the Ministry of Foreign Affairs in Jerusalem to protest a visit last week to Moscow by a Hamas delegation, according to a press release from Israel’s Ministry of Foreign Affairs on Sunday.

Putin, however, is playing to different audiences. Russia has a complex web of relationships in the Middle East: Putin backs Syrian President Bashar al-Assad (an enemy of Israel); he relies on Iran (another enemy of Israel) for a stockpile of drones to attack Ukraine; and he’s a high-fiving friend of Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman, another power player in the region.

He has also maintained cordial working relationships with Israeli counterparts, although his relationship with Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu has cooled.

But such regional dynamics obscure a bigger picture. Putin has cast himself as locked in an existential fight against the United States and the West, with Ukraine the main battleground. His rhetoric – directed against “those who are behind this tragedy” – now appears to draw a direct line between Ukraine and Gaza.

In his remarks Monday, Putin accused the US of stoking the current conflict, stating “the United States needs constant chaos in the Middle East, so they discredit those countries that are insisting on the immediate ceasefire in the Gaza Strip.”

In response to Moscow, National Security Council Coordinator for Strategic Communications John Kirby said, “we’ve heard crickets from the Kremlin,” on the airport mob.

“Nothing, no condemnation, no calling for the stoppage of hate, discrimination and bigotry,” Kirby said, adding, “It’s classic Russian rhetoric that when something goes like bad in your country … blame somebody else, blame it on outside influences.”

Ukrainian President Volodymyr Zelensky said the Dagestan riot signals that Russia is “losing control.”

Observers have also been quick to note that Putin’s expressed concern over civilian casualties in Gaza rings hollow.

His military continues a ruthless war against Ukraine, a campaign that has targeted civilian infrastructure and leveled cities, and the International Criminal Court (ICC) has issued an arrest warrant for the Russian president over his country’s conduct during the war.

But Putin is counting on a strategy that has already won dividends: Internationally, Moscow’s diplomats have been pressing a global PR offensive that casts Russia as a staunch anticolonial power, winning support in the Global South – even as it pursues a war of conquest in Ukraine.

Anti-Israel rhetoric

Russian state media have echoed that narrative at home. Since the October 7 Hamas attacks on Israel, some Russian state TV commentators and politicians have ramped up their criticism of Israel, as the Gaza war conveniently distracts international attention from Ukraine.

Ukrainian Foreign Ministry spokesperson Oleh Nikolenko accused Moscow of trying to shift responsibility. “Threats to exterminate the Jews are the result of the work of Russian state propaganda, which for decades cultivated feelings of hatred towards other peoples among Russians,” he noted.

But as the riots in Dagestan showed, anti-Israel rhetoric can veer quickly off script.

Earlier this month, Ramzan Kadyrov, the pro-Kremlin warlord who rules the neighboring Russian republic of Chechnya, expressed “complete support” for Palestine and floated the notion of deploying his “peacemaking” forces to resolve the conflict between Israel and Hamas.

That may seem a farfetched idea – Kadyrov has an abysmal human rights-record – but for nearly two decades, the Chechen strongman has helped Putin keep a brutal, uneasy peace in Russia’s north Caucasus, a region that includes Dagestan. Kadyrov has also provided footsoldiers for Russia’s war in Ukraine.

So keeping the peace in Dagestan is likely focusing minds in the Kremlin. Protests erupted last year in the republic in response to the Russian government’s mobilization orders, with some activists complaining that ethnic minorities were being unfairly conscripted for service in Ukraine. The Gaza war adds one more match to the fire.

In a keenly observed commentary on Sunday’s events, Harold Chambers of the independent Russia-watching site Riddle Russia pointed to Dagestan’s dismal economic state and the Ukraine war as factors fuelling local grievance.

“The attempted pogrom is not just rooted in antisemitic messaging, but in systemic dynamics in the region,” he wrote.

“General socioeconomic conditions in the republic continue to deteriorate. Basic necessities to live such as electricity, water, and gas are irregularly supplied, which led to sustained small protests only a few months ago. Additionally, Russia’s war in Ukraine has impacted Dagestan heavily, with significant casualties. Public appeals and small actions do not regularly succeed, with the authorities sweeping them aside.”

Russian investigative journalist Yevgenia Albats was equally cutting in her analysis.

“Are there anti-Semites in Makhachkala?” she wrote on X. “Yes, sure. Have they been there before? Yes, sure. What has happened now? 20 months of war, rising prices, hundreds, if not thousands of men killed, the pressure is accumulating and requires a release.”

Russia’s information campaign, she added, is a convenient tool, presenting “a picture for the Middle East, Iran, for the Global South: Russia is with you, Putin is the leader of the anti-American world.”

Putin has for months played a risky geopolitical game, gambling on anti-Western distrust to shore up support for his war on Ukraine. But an anti-Jewish riot in the southern region of Dagestan shows how quickly that model can backfire, particularly for those trapped inside the echo of Russian state propaganda.

https://edition.cnn.com/2023/10/31/europe/dagestan-riot-putin-hamas-balancing-act-analysis-intl-hnk/index.html

Möglicherweise ist es homegrown oder durchaus Backlash von Putins Pro-Hamaspropaganda und dem Treffen des Kremls mit dem Hamasführer in Moskau. aber deswegen kann es durchaus auch von ukrainischer oder westlicher Seite angestachelt worden sein. Dass die Ukraine samt Exilrussen versucht neue Fronten gegen Rußland aufzumachen und auf seinem Gebiet und seinen Kaukasusrepubliken, nachdem Saakaschwiliaus der Ukraine nach Georgien geschickt wurde, wobei diese Frontbildung jedoch schief ging und Saakaschwili im georgischen Knast landete, genauso wie Putin versucht gegen den Westen neue Fronten in Afrika, Nahost, Balkan und vielleicht demnächst Hansstylemä0ig im Baltikum aufzumachen.  Eben ein wechselseitiger und dialektischer Prozess. Interessant auch die Reaktion Kadyrows, aber so „farfetched “ ist die Idee Kadyrows nicht. Putin und Kadyrow könnten wie damals Saudiaarabien, die USA und Ägypten mittels CIA- Hilfe Osama Binladen und andere radikalen Dschihadlern nach Afghanistan gegen die Sowjetunion schickte und kämpfen zu lassen, islamistischen Druck aus dem Kaukasus durch die  Entsendung von Internationalen Brigaden islamistischen Gotteskrieger im Ausland, sei es in der Ukraine oder eben im Nahen Osten zu nehmen, bevor sie sich gegen Russland oder die Kaukasusrepubliken, inklusive Tschetschenien destabilisieren und wieder Schwarze Witwen in Moskauer Theater oder tchetschenische Islamisten Kindergärten besetzen und Geißeln nehmen wir etwa damals in Beslan. Auch startete Putins Karriere ja mit einer Bombenanschlagsserie auf russische Hochhäuser angeblich durch tschetschenische Islamisten, die dann Putins Machtaufstieg katalysierten und er als Held des gewonnen Tschetschenienkrieg gegen die Islamisten hervorging und Kadyrow als seinen Statthalter einsetzte. Bisher war da alles befriedet, nun scheinbar unkontrollierte Unruhen mittels Judenjagd und Protesten in anderen Gebieten.

Vorerst scheint Putin und auch Kadyrow die antisemitischen Unruhestifter erst mal als Gefahr für Russland und sich selbst zu sehen und sie erst mal i Ernstfall niederschießen zu wollen. Von daher vielleicht doch noch eine „farfetched“ Jihad-Ankündigung vorerst:

„Ramsan Kadyrow gibt Schießbefehl gegen Demonstranten

Der tschetschenische Machthaber gibt dem Westen die Schuld an den antisemtischen Ausschreitungen in Dagestan. Der Polizei befiehlt er, auf Demonstranten zu schießen.

Aktualisiert am 31. Oktober 2023, 11:39 Uhr

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, iyf 103 Kommentare Artikel hören

Nach antisemitischen Ausschreitungen in Südrussland hat der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow der Polizei seiner Teilrepublik einen Schießbefehl gegen aufsässige Demonstranten erteilt. Wer sich an Unruhen beteilige, werde festgenommen und eingesperrt, sagte Kadyrow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti bei einer Sitzung der Regionalregierung in Grosny.

Wenn sich jemand widersetze, sollten die Beamten drei Warnschüsse abgeben. „Danach, wenn der Mensch immer noch gegen das Gesetz verstößt, gebt den vierten Schuss auf den Kopf ab! Der macht das nicht wieder. Das ist mein Befehl“, sagte Kadyrow.

In Dagestan, der Nachbarrepublik von Tschetschenien, hat eine Menschenmenge am Sonntag den Flughafen von Machatschkala gestürmt und Jagd auf jüdische Passagiere eines Fluges aus Tel Aviv gemacht. Es gab mehr als 20 Verletzte; 83 Personen wurden festgenommen.

In Tschetschenien seien solche Ausschreitungen unterbunden worden, sagte Kadyrow. Wie andere russische Politiker warf er dem Westen vor, zu den antisemitischen Übergriffen aufgestachelt zu haben. „Man darf den Feinden Russlands nicht Beistand leisten und die Lage im Inneren erschüttern“, sagte Kadyrow.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-10/kadyrow-tschetschenien-schiessbefehl-ausschreitung-antisemitismus

Doch der Antisemitismus in Rußland könnte nicht nur in seinen muslimischen Grenzprovinzen entfacht werden mit einhergehenden Wiederaufleben von Islamismus, sondern auch wieder in Rußland selbst. Putin hat zwar vor dem Garzakrieg bisher keinen Antisemitismus an den Tag gelegt, ja ihn auch in Rußland sanktioniert, aber in Krisen- und Kriegszeiten könnte sich das auch wieder ändern. Prigoschin hat während seines Marsches auf Moskau den Narrativ in die Welt gesetzt, dass Oligarchen Putin in den Ukrainekrieg getrieben hätten. Da ist der nächste Schritt möglicherweise dass man jüdische Oligarchen als Verursacher allen Unheils Rußlands ausmacht oder eben Putin dann als Marionette jüdischen Oligarchenkapitals, vielleicht auch unter einer Decke mit jüdisch- anglosächsischem raffenden Finanzkapital der Ostküste , Wall Street du City of London sieht oder umgekehrt Putin diese Methode gegen etwaige Opposition und mögliche „Agenten“ einsetzt. Bisher hat er das nicht, aber es ist keine Garantie, zudem Sündenböcke gerne auch nach verlorenen Krieg gesucht werden, seien  es das Wirken finsterer ausländischer Möchte oder eben Juden, wie dies dann auch in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg war, den das deutsche Militär unter Hindenburg und Ludendorff internationalen Möchten wie Freimaurern, dem Vatikan und den Juden andichten wollte. „Auf dem Felde nicht geschlagen“. Dementsprechend wurde auch der jüdische AEG-Chef Rathenau , der die Rohstoffversorgung für das deutsche Militär und die Kriegswirtshaft organsierte für Lieferkettenschwierigkeiten verantwortlich gemacht und ihm bewußte Sabotage als Agent ausländischer, internationaler Mächte unterstellt, die den „Dolchstoß“ ermöglicht hätte. Hitler hat den Antisemitismus nicht erfunden, sondern fand  ihn vor, zumal als Humus, wenngleich er Juden nicht mehr als Religion, sondern als Rasse auffasste, die man ausrotten müsse , nicht mehr durch ein paar Pogrome , sondern massenindustriell im Holocaust. Wie früher beim religiös geprägte Antijudaismus die Rettung in einer Konversion zu suchen, war mittels des biologistischen Rassebegriffs nicht mehr möglich. Hitler erfand den biologistischen, liquidatorische Antisemitismus. Ähnlicher Antisemitismus ist dann auch im nichtmuslimischen Teil der Russischen Föderation, also Russlands möglich. denkbar, zumal auch Putin oder findige Silowiki wie damals der Geheimdienst des Zaren eine moderne Version der damaligen antisemitischen Hetzschrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“ verfassen könnte.. Und wie einst Jean Satre meinte: „Wenn es keine Juden gäbe, würde man sie erfinden“ oder wie Goebbels eist meinte: „Wer Jude ist, bestimme ich“. Und der auf ukrainischer Seite exilrussische Nazi „White Alex“ erhofft sich da ebenso eine Zukunft in einem von Juden befreiten Rußland wie Islamisten, die in Russlands Grenzprovinzen im Kaukasus auf ein Revival hoffen, weswegen ja die Judenjagd am Dagestaner Flughafen da ein möglicher Sturmvogel eines antisemitischen Sturms sein könnten. Putin hat jetzt jedenfalls erklärt, dass die Ukraine und der Westen hinter dem antisemitischen Sturm stehen und dass der Palästinakonflikt im Gaza und in der Uraine gelöst werden müsse.

Kommentare sind geschlossen.