Antisemitismus in China und Asien

Antisemitismus in China und Asien

Die FR sieht nun auch den Antisemitismus in China und in Asien blühen:

Naja, ein Kanal mit 60000 Followern, der scheinbar nicht zensiert wird und dann ist „der Antisemitismus in ganz Asien verbreitet“. Jedenfalls dürfte die Auseinandersetzung in Asien um das Bild von Juden und Israel infolge des Gazakriegs nun ziemlich ins Zentrum rücken .Zumal das nun auch eine Auseinandersetzung im sinoamerikanischen Konflikt zwischen Taiwan/Israel/China/USA wird.

„Alte Verschwörungstheorien leben wieder auf: Antisemitismus in China nimmt zu

Stand: 13.11.2023, 07:49 Uhr

Von: Fabian Peltsch

Antisemitische Kommentare in Chinas Internetwelt nehmen stark zu. Dabei handelt es sich oft um USA-Kritik. Aber auch Verschwörungstheorien werden auf der Suche nach einem Sündenbock wiederbelebt.

Antisemitische Kommentare gibt es in Chinas Social-Media-Kanälen seit Jahren. Die hässlichen Ecken des Internets sind dort nicht anders als sonstwo auf der Welt. Seit der Hamas-Attacke am 7. Oktober und der anschließenden Bombardierung des Gaza-Streifens durch das israelische Militär hat der verbale Hass jedoch stark zugenommen. Die israelischen Juden sollten sich nicht wundern, wenn sie gerade ihr eigene Grab schaufeln, schreibt etwa der nationalistische Blogger Ziwu Xiashi, der allein auf Weibo über eine Million Follower hat: „In der Vergangenheit haben die deutschen Nazis euch nicht leben lassen, und jetzt lasst ihr die Palästinenser nicht leben.“ Der Post hat über tausend Likes. Darunter finden sich Kommentare wie: „Israelische Neonazis sind böse.“

„Vor dem Gaza-Krieg kursierten Stereotype wie ‚Juden sind gut im Geldverdienen‘, ‚Juden kontrollieren die Wall Street und die globale Finanzwelt‘, oder ‚Juden legen Wert auf Bildung‘“, sagt Ross Darrell Feingold, Gründungsvorsitzender des Chabad Taipei Jewish Center, eines 2011 eröffneten jüdischen Gemeindezentrum in Taiwan. Der Risikoanalyst lebt seit über 20 Jahren in Südostasien und wurde oft Zeuge von alltäglichem Antisemitismus. Er glaubt, solche Ideen seien vor allem aus dem Westen eingesickert, wobei der angebliche Einfluss der Juden auf das Weltgeschehen lange sogar eine positiv-bewundernde Konnotation hatte. Nach dem 7. Oktober habe sich das jedoch schlagartig geändert. „Jetzt werden die Stereotypen über Juden in negativer Form dargestellt, zum Beispiel, dass eine jüdische Kontrolle der US-Außenpolitik es Israel ermöglicht, im Gazastreifen zu tun, was es will, ohne dass es zu Konsequenzen kommt.“

Alte Verschwörungstheorien leben wieder auf

Auch Verschwörungstheorien machen die Runde. Eine besagt, dass jüdische Kapitalisten, die kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs nach China und Japan geflüchtet waren, zusammen mit den Japanern geplant hätten, China zu unterwerfen und bestimmte Gebiete für eine dauerhafte jüdische Siedlung zu okkupieren. Ein geschichtlicher Hintergrund für diesen Mythos ist der sogenannte Fugu-Plan, eine wieder verworfene Idee des japanischen Kaiserreichs, jüdische Flüchtlinge als wirtschaftliche und politische Rückendeckung in großem Stil aus dem Deutschen Reich nach Japan immigrieren zu lassen.

Eine weitere Verschwörungstheorie besagt, dass das schlechte Bild Chinas im Ausland auf die Juden zurückgehe. Denn diese kontrollierten schließlich die großen Medienhäuser und ihre Berichterstattung – eine Idee, die bereits im folgenschweren antisemitischen Pamphlet der „Protokolle der Weisen von Zion“ Anfang des 20. Jahrhunderts propagiert wurde. „Verschwörungstheorien sind Symptome entgleitender Kontrolle. Sie werden vor allem in Zeiten sozialer Instabilität populär“, erläutert Mary Ainslie. Die außerordentliche Professorin an der Universität Nottingham in der ostchinesischen Stadt Ningbo forscht über Antisemitismus in Südostasien. „Gegenwärtig geht es der chinesischen Wirtschaft nicht so gut, und die soziale Spaltung nimmt zu.“

Das verstärkt die Suche nach geheimen Strippenziehern. „Verschwörungsdiskurse im chinesischen Cyberspace sind in der Regel antiwestlich und beinhalten den Versuch des Westens, China zu diskreditieren“, sagt Ainslie. Da Juden und Israel in der Regel stark mit den USA identifiziert werden, flössen antisemitische Klischees in diesen antiwestlichen Diskurs mit ein. Feingold, der selbst über 60.000 Follower auf der chinesischen Social-Media-News-Seite TouTiao hat, stimmt zu: „Die meisten Internet-User in China machen keinen Unterschied zwischen der Ablehnung der israelischen Politik und Antisemitismus. So verbreiten sie zum Beispiel Memes, die Juden mit Hakennasen darstellen oder Israel mit Tentakeln, die sich um den Globus wickeln.“

Israel-Kritik ist vor allem Kritik an den USA

Chinas Zensurbehörden, die streng darüber wachen, was man im chinesischen Internet lesen kann und was nicht, löschen antisemitische und anti-israelische Kommentare kaum. Dazu passt, dass bestimmte Klischees in den Staatsmedien wiederholt werden. Während der letzten Israel-Palästina-Krise im Jahr 2021 übertrug der staatliche Sender CGTN einen Beitrag, in dem Moderator Zheng Junfeng erklärte, dass Juden die globalen Finanzen kontrollierten und eine mächtige Lobby in den USA hätten, um Israel zu schützen. Israels Botschaft in Beijing bezeichnete den Beitrag als „unverhohlenen Antisemitismus“. Am 10. Oktober behauptete der staatliche Fernsehsender CCTV wiederum in einer Sendung über die „Aufdeckung der israelischen Elemente der US-Wahlen in der Geschichte“, dass „Juden drei Prozent der US-Bevölkerung ausmachen, aber 70 Prozent des Reichtums kontrollieren“.

Feingold glaubt, dass Peking trotz enger wirtschaftlicher Verbindungen mit Israel, insbesondere im Tech-Sektor, gerade zu seiner einstigen Position während des Kalten Krieges zurückkehrt. Damals hatte die KPCh die palästinensische Nationalbewegung im Namen der antikolonialen und antiimperialistischen Solidarität unterstützt. Heute nutzt Peking internationale Konflikte vor allem, um Kritik an den USA und der westlichen Wertegemeinschaft zu üben. Auch deshalb fallen die Berichterstattung in den chinesischen Medien und die Diskussionen in den sozialen Medien derzeit überwiegend zugunsten der Palästinenser aus, sagt Feingold.

Antisemitismus in ganz Asien verbreitet

Viele Chinesen assoziieren den Kampf der Palästinenser mit der einstigen Erniedrigung Chinas durch die Kolonialmächte. Die Staatszeitung China Daily veröffentlichte in diesem Monat einen Leitartikel, mit dem sie in eine ähnliche Kerbe schlug, indem sie erklärte, die Vereinigten Staaten stünden in Gaza auf der „falschen Seite der Geschichte“, weil sie „Israel blindlings unterstützen“.

Gleichzeitig gibt Feingold zu bedenken, dass antisemitische Klischees wie der nach der Weltherrschaft gierende Geldjude in ganz Asien verbreitet sind: „Es gibt kaum ein Bewusstsein dafür, wie falsch und unangemessen diese Ansichten sind.“ Antisemitische Diskurse müssten in Asien im jeweils spezifischen Kontext gesehen werden, fügt Ainslie hinzu. „In islamischen Ländern wie Malaysia und Indonesien basieren israelfeindliche und antisemitische Diskurse auf Formen der religiösen Identität und auch auf Vorstellungen von Rasse und Klasse. In Taiwan und China geht es bei der Positionierung innerhalb dieses Konflikts eher darum, das eigene Verhältnis zu den USA und dem Westen zu signalisieren.“

https://www.fr.de/politik/antisemitismus-volksrepublik-china-zunahme-usa-kritik-tbl-zr-92669402.html

Wir hatten dem Thema China und die Juden schon mal einen Artikel gewidmet. Jedoch mehr in Frageform. Sehr gemischt. Damals berichtete die Jüdische Allgemeine noch von einem sehr positiven Bild der Juden und Israels als Alter Ego der Chinesen und Kämpfer gegen Fremdherrschaft. Dies dürfte sich nun seit dem Gazakrieg und dem zunehmenden sinoamerikanischen Konflikt ins Gegenteil verwandeln.

Interessantes Detail der Geschichte:Die jüdische Eyilgemeinde in Shanghai in den 30er Jahren.Darüber habe ich auch mal das Buch von Klemper gelesen,wobei die Japanerxsich auch schützend vorxdie Juden stellten gegenüber ihrem Achsenverbündeten Deutschland.Es gab auch Japans,Fuguplan,die Idee einen jüdischen Staat in China zu errichten und den Begglasplan,einen jüdischen Staat in Yunan gründen.Bergglas war ei  deutsch-jüdischer Industrieller.Daraus wurdexaber nichts,sonst wäre,Israel heute vielleicht nichtbin Nahost,sondern Fernost umringt von wütenden Chinesen und nicht Srabern

 “Shanghai’s Jewish refugee history takes center stage in new oratorio

As an „open port,“ a visa wasn’t required for those arriving in Shanghai from Europe, mainly by boat.

By REUTERS NOVEMBER 21, 2023 08:48 Updated: NOVEMBER 21, 2023 10:14

Four years after it was first conceived, the oratorio Emigre made its debut this month in Shanghai, paying tribute to the Chinese financial hub’s war-time role in protecting European Jewish refugees who fled to the city in the late 1930s.

A collaboration between the Shanghai Symphony Orchestra, New York Philharmonic and choirs from the US and China, the 90-minute-long work premiered on November 17.

Composer Aaron Zigman, known best for his movie scores, said he was approached by Shanghai Symphony Orchestra’s maestro Long Yu in 2019 with the idea for a piece telling the story of Shanghai’s Jewish refugee history.

„This is a story about two German Jewish brothers who had to flee Nazi Germany, and they came to Shanghai, which at that time opened its doors to many Jews,“ Zigman said.

„It’s really a multicultural love story at the end of the day, and then a story of humanity, love, hope and acceptance through the tragedy of loss as well.“

Shanghai open to Jewish refugees

In the late 1930s, as World War Two was about to break out, Shanghai was one of the few places in the world open to Jewish refugees, as many countries restricted visa access. As an „open port,“ a visa wasn’t required for those arriving in Shanghai, mainly by boat, from Europe.

An estimated 20,000 European Jews would escape to Shanghai throughout this period, though their new home was not without strife. China was also at war, with Japan, and the large, central coast city was occupied by Japanese forces from 1937.

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Mark Campbell, the Pulitzer Prize-winning librettist behind the lyrics for Emigre said he felt the story was „special and important“ to tell now, in view of the conflict between Israel and Hamas in Gaza, as well as the war in Ukraine.

„I believe that the message of accepting refugees, of accepting people and welcoming them, is resonating even more now,“ he said.

Chen Jian, curator of the Shanghai Jewish Refugees Museum, was in the audience for Emigre’s global premiere at the Jaguar Shanghai Symphony Orchestra Hall in the downtown district.

„I think this kind of creation is very meaningful and valuable,“ he told Reuters before the performance. „In mankind’s darkest times, we need kind hearts and good deeds. This story should have an educational effect on how we look at disputes in the world today.“

The work, sung in English with Chinese supertitles, ran in Shanghai November 17-20, and is scheduled to be performed in New York early next year.

https://www.jpost.com/diaspora/article-774315

Chinaexperte und Sionologieprofessor Van Ess meinte noch dazu:

„Ja, Herzl’s Traum war eben Israel, und das war stärker. Wie gesagt, es gab ja auch noch Stalin’s Idee des Judenstaates Borobidjan. In Shanghai kam aber das Kapital dazu (auch wenn man das natürlich besser nicht zu laut sagt): Silas Hardoon, ein sephardischer Jude aus Bagdad, galt bei seinem Tod 1931 in Shanghai als reichster Mann Asiens. Er war, soweit ich mich erinnere, einer der wichtigsten Geldgeber Chiang Kai-shek’s, und er machte sich für die Aufnahme von jüdischen Flüchtlingen stark. Wäre interessant zu wissen, ob er im Museum in Shanghai kommt.“

Inter3ssant, dass Tschiang Kaitschek und die KMT einen jüdischen Finazier gehabt haben soll, liest man doch, dass seine Hauptfinaziers 4 chineische Banken, darunter vor allem T.V. Soong war, dessen Schwester Tschiang auch heiratete. Mal sehen, ob die KP China oder antisiemitishe Chinsen da noch eine Verschwörungstheorie draus machen. Umgekehrt versuchen ja andere Verschwörungsmythologen aus Mao einen Yale- und Skull and Bones- Man zu machen.

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