Interview mit Ex- NATO- General Domroese jr.: Ukrainischer 6 Tage- Blitzkrieg oder Abnutzungskrieg und Waffenstillstand- „Wir wechseln zu KRIEGSPARTEI“

Interview mit Ex- NATO- General Domroese jr.: Ukrainischer 6 Tage- Blitzkrieg oder Abnutzungskrieg und Waffenstillstand- „Wir wechseln zu KRIEGSPARTEI“

Informatives Interview von TV Berlin mit Ex- NATO- General Domroese jr. Man erfährt einige interessante Details; .Übergang zu offensiven Geheimdienstinformationen, um Russland zu signalisieren, dass man weiss, was es tut und beabsichtig,  militärische Grundrechenarten zum Verständnis der Kräfteverhältnisse und der Eskalationspotentiale, Data Mining, der Vergleich Ghani / Afghanistans Militär, das alle mal besser als die Ukrainer hochgerüstet war, aber der Präsident dann floh, keinen Kampfeswillen hatte und die Afghanistan National Army (ANA) angesichts der Sandalentragenden Taliban mit Kalaschnikows und Mopes/ Pick ups dann schnell wegrannte und kollabierte ,was Putin auf die Ukraine übertrug und zur Fehleinschätzung kam, in 3 Wochen in Kiew zu stehen,  während Selensky aber nicht floh, sondernblieb und die Ukrainer kämpften. Desweiteren Infos zur Frontlage und mögliche Optionen, etc. werden hervorragend erklärt, wenngleich Domroese jr. da eben auch an die Grenzen der Verfügbarkeit konkreter Zahlen und Voraussage des politischen Wilens stieß. Im wesentlich prognostiziert er, dass beide Seiten im Frühling eine Offensive starten wollen, die Ukrainer nur eine Chance hätten, wenn sie nicht an der ganzen 1500 km langen Front kämpfen, sondern einen Push wonach dem Vorbild des Blitzkriegs und des israelischen 6- Tagekriegs wagen, der einen Keil in die Versorgungslinien der Russen treibt .Jedenfalls sei es wahrscheinlich, dass es Ende dieses Jahres zu einem Waffenstillstand kommen werde, da dies zunehmend ein Abnutzungskrieg werden würde. Einen Atomschlag Russlands kann seiner Meinung nicht ausgeschlossen werden, sei aber ziemlich unwahrscheinlich.

Global Review hat Ex- General Domroese jr. dann anknüpfend an das Interview weitergehende Fragen gestellt.

Global Review: 1) Also last hope ukrainischer Blitzkrieg/ 6-Tagekrieg, um die russischen Versorgungslinien zu trennen, wenngleich man dann nach 2Seiten verteidigen muss und einen entscheidenden Push zu machen. Aber so recht glauben Sie da scheinbar auch nicht dran. Ben Hodges und andere empfehlen den Ukrainern ja eine Krimoffensive und sich nicht so auf Bachmuth zu fokusieren. Hier noch Ben Hodges  Zoomvideoveranstaltung:

Das Ganze war ja von den Kroaten organisiert und wir vermuten der Big Ben nimmt sich da die Krajnaoffensive der Kroaten gegen die Serben im Jugoslawienkrieg der 90er Jahre, die die US-PSC Military Professional Resources Inc.(MPRI) orchestrierte nun als Vorbild für eine etwaige Krimoffensive der Ukrainer. Aber haben die Ukrainer dazu überhaupt noch die Resourcen und sind sie nicht am Donbass genug beschäftigt, dass solch eine Krimoffensive den Russen Gelegenheit schaffen würde, einen Push und Durchbruch an der Donbassfront zu erzielen?

2) Auch eine weitere Frage, falls es von dem Ihnen erwarteten Waffenstillstand nach der Frühlingsoffensive beider Seiten kommen sollte: Was geschieht dann?

Domroese: Ad 1: hohes Risiko. Klar. Könnte klappen…eher nicht wahrscheinlich, solange keine oder zu wenig high tech Systeme geliefert werden.

Ad 2 : Waffenstillstand NUR mit US & EU Sicherheitsgarantie. Damit Wechsel zu KRIEGSPARTEI, was man dem Volk erklären kann und muss. Die Russen würden es verstehen im Sinne von Abschreckung. Die SPD hat davor große Sorgen, glaube ich. Dann zeitgleich westliche massive Aufrüstung der Ukraine. Westernize der Streitkräfte, Ausbildung etc.

Politisch verhandeln zu Landstrichen, Reperationszahlung, Gefangenenaustausch, deportierte Kinder, etc. Ziel: dauerhafte Stabilität und Frieden in Freiheit. Dauert ewig.

Global Review: Die FAZ betont die Notwendigkeit der materillen Unterfütterung von Sicherheitsgarantien im Falle eines Waffenstillstands:

„Für Frieden in der Ukraine sind westliche Garantien nötig

Die Ukraine will Sicherheitszusagen von ihren Verbündeten, und Olaf Scholz sagt: Darüber sprechen wir. Aber wenn aus Worten Wirklichkeit werden soll, sind belastbare Verpflichtungen ein Muss.

Olaf Scholz hat in seiner Regierungserklärung zum Jahrestag der Zeitenwende wichtige Dinge gesagt und wichtige Dinge ausgelassen. Bestätigt hat er vor allem, dass Deutschland gerade mit Kiew über künftige „Sicherheitszusagen“ spricht. Er hat auch erklärt, warum: Wladimir Putin möchte eben nicht nur begrenzte Teile der Ukraine besetzen. Er will sie, sagt Scholz, „als Nation zerstören“.

An Sicherheitsgarantien als Voraussetzung eines künftigen Friedens führt deshalb kein Weg vorbei. Weil Putin die Ukraine von der Karte tilgen will, hat er Waffenruhen mit ihr nie respektiert. Ein Friede kann deshalb nur halten, wenn ein Zustand eintritt, in dem er ihn nicht mehr einfach brechen kann.

Zu diesem Zustand gibt es zwei Wege. Der erste wäre schrecklich: Russland müsste im Felde eine so verlustreiche Niederlage erleiden, dass es danach niemanden mehr angreifen könnte. Dieses Szenario würde allerdings Hunderttausende Leben kosten. Es würde Russland außerdem so tief erschüttern, dass Putin stürzen könnte. Dann würde tatsächlich ein Atomkrieg drohen. Deshalb darf es so nicht kommen.

Im zweiten Szenario geht es nicht in erster Linie darum, Russland zu schwächen. Vielmehr muss die Ukraine zuerst durch Waffen so stark gemacht werden, dass Putin von sich aus glaubt, es sei wieder einmal Zeit für eine seiner üblichen Pausen. Und wenn die Waffen dann ruhen, müssten starke Verbündete dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Dafür sind dann die Sicherheitszusagen nötig, von denen der Kanzler spricht.

Auf das Konkrete kommt es an

Hier aber kommt eine böse Erinnerung ins Spiel: Nach dem Ende der Sowjetunion hatte die Ukraine einen Teil von deren Atomwaffen geerbt. Sie verzichtete darauf und erhielt dafür im „Budapester Memorandum“ Garantien von London, Moskau und Washington. Weil das Memorandum aber keine konkreten Verpflichtungen enthielt, hat Putin es nie ernst genommen. Am Ende hat er es vom Tisch gewischt und die Ukraine überfallen.

Deshalb müssen Garantien diesmal materiell gesichert werden, und Scholz hat schon angedeutet, wie das gehen könnte: Seine Erklärung verweist auf Vorschläge des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zu ihnen gehört ein kollektives Beistandssystem, das die Ukraine den „Kiewer Sicherheitspakt“ nennt. Es sieht ein Netz von verbundenen Schutzzusagen wichtiger westlicher Länder vor. Anders als das Budapester Memorandum sollen diese durch militärische, technische und finanzielle Abschreckungsmittel reale Überzeugungskraft entfalten.

Und hier beginnt das, was Scholz nicht gesagt hat. Garantien können nur wirksam sein, wenn Deutschland, die USA und andere Länder konkrete Beistandsverpflichtungen eingehen. Damit ihnen Putin ihre Entschlossenheit zum Schutz des Friedens auch glaubt, müssen sie Vorbereitungen treffen. Sie müssen Materiallager in der Ukraine anlegen, sie müssen Straßen und Bahnstrecken für schnellen Nachschub ausbauen. Vor allem müssen sie Soldaten bereithalten – wenn nicht in der Ukraine selbst, wie führende deutsche Fachleute das fordern, dann doch in verbündeten Ländern nebenan, in Rumänien oder Polen.

Scholz hat jetzt den ersten Schritt getan. Er spricht von Sicherheitszusagen, und ohne geht es nicht. Aber wenn Putin ihn ernst nehmen soll, muss er gemeinsam mit starken Verbündeten jetzt sehr bald konkret werden.

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/warum-es-frieden-in-der-ukraine-nur-mit-sicherheitsgarantien-gibt-18720993.html

Wie sollen die Sicherheitsgarantien konkret aussehen?

Domrorese: Sicherheitsgarantie sehe ich wie bei Israel: forces over the horizont, also verfügbar aber NICHT in Ukraine stationiert. Ab und zu exercises in Ukraine…

Global Review: Israelmodell- troops over the Horizon. Warum nicht nach dem Modell Taiwan Relations Act oder bilateraler Militärvertrag ala USA-Japan mit Militärbasen oder multilateralen Militärvertrag mit mehreren Truppenstellen/Sicherheitsgaranten? Ist letzteres nicht abschreckender? Warum keine NATO-Mitgliedschaft-dauert das zu lange oder wäre das zu provokativ oder kommt das langfristig als nächster Schritt? Jährliche NATO-Manöver Trident  gab es selbst auch schon zu Zeiten des angeblich prorussischen Präsidenten Yanukowitsch in der Ukraine ,als das Budapester Memorandum noch galt-also auch troops over the horizon.Wo ist da der Unterschied? Dazu ist Israel eine Atommacht, die Ukraine nicht. Oder will.man keine Stützpunkte und permanente Truppen in einer Ukraine damit die NATO-Russland-Grundakte noch weiterhin Bestand hat?

Domroese: In a nutshell:
* NATO-Mitgliedschaft erfordert EINSTIMMIGKEIT. Die sehe ich so früh noch nicht. Es bleibt ja ein Konflikt. Noch kein Frieden.
* bilaterale Agreements sind möglich. USA machen das oft. Weiß nicht.
* Budapest war NICHT konkret im Sinne von Beistand. Das müsste jetzt natürlich sein
* daraus folgt: wir wechseln zu KRIEGSPARTEI und das
* schreckt (sicherlich) Russland ab, weiter gewaltsam vorzurücken.

* Russland Nato Grundakte sagt nur no nuks, no significant forces ( = Divisionen), no Nato Kommandos/ HQs.“

Jedenfalls ist es ein Wettlauf zwischen Hase und Igel. Kollabiert die russische Front von innen, wie dies einige westliche Militärexperten hoffen oder kann Putin noch durchhalten, bis oder falls Trump wiedergewählt wird, um dann mit ihm zu einem Deal zu kommen, zudem auch Ron Desantis wie auch etliche Republikaner ankündigten, sich mehr auf China und weniger auf Europa und die Ukraine zu fokusieren, was auch Waffenlieferungen betreffen würde. Dass es erste Risse in der russischen Front gibt, dafür ist der sich nun zuspitzende Streit zwischen dem Wagnerchef und Putin ein recht klares Indiz:

„Dann fällt die Krim“: Prigoschin droht Putin den Abzug der Wagner-Gruppe an

Es wäre der Zusammenbruch der Front: Wagner-Boss Prigoschin hat Putin den Abzug seiner Söldner in Bachmut angedroht. Der Machtkampf eskaliert offenbar.

Moskau – Zu wenig Munition, kaum noch Rekruten und ein verhängter Maulkorb: Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin fühlt sich vom Kreml im Ukraine-Krieg gegängelt – und droht jetzt mit ernsthaften Konsequenzen. So schloss Putins Koch einen Abzug seiner Söldner aus den Kämpfen rund um Bachmut nicht aus. Für den Kreml wäre das ein fataler Schritt.

Ukraine-Krieg: Prigoschin droht Putin den Abzug der Wagner-Gruppe in Bachmut an

 „Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, dann bricht die gesamte Front zusammen“, stellte Prigoschin in einem bei Telegram veröffentlichten Video klar. Dann werde es sehr unangenehm für alle Einheiten, die Russland verteidigen wollten. Denn aufgrund eines „Sprungfeder-Effekts“ könne die Ukraine dann bis zur russischen Grenze durchbrechen und vielleicht sogar darüber hinaus, drohte der Wagner-Boss. „Dann kollabiert die Front. Dann fällt die Krim“, prophezeite er dem Kreml im Falle eines Wagner-Abzugs eine vernichtende Niederlage.

https://www.fr.de/politik/news-ukraine-krieg-prigoschin-wagner-gruppe-soeldner-abzug-bachmut-verluste-machtkampf-putin-92125053.html

Nun ist die Frage, ob die Wagnergruppe noch so zentral ist, ob Putin sie nicht wieder mehr unterstützen könnte, zumal ja gerade eine neue private Söldnertruppe um einen anderen Oligarchen aufgebaut werden soll,.

Global Review befragte den Russlandexperten Dr. Rahr zum Stand jener Wagner- Ersatztruppe, die seitens Putins und der Silowiki aufgebaut werden soll und auch Kadyrows Rolle. Rahr kommentierte das so:

„Putin auf seinen Koch gesetzt, wenn der flüchtet (Kadyrow hat sich schon zurückgezogen, bleibt nur die schelcht motivierte Armee, die nicht vorwärtskommt.Sie meine die Goldenen Wälfe, die Rogozin aufbaut. Nein, kein Geld“.

Klingt recht desperat. Vielleicht schickt Putin dann noch als letztes Aufgebot und HImmelsfahrtskommando die Nachtwölfe.

Doch sollte dies nichts nützen, wäre es durchaus möglich, dass Ben Hodges Szenario einer Krimoffensive doch noch eintreten könnte, wobei sich dann eben herausstellen würde, ob Putin Atomwaffen einsetzt, was etwa General Vad inklusive einer neuen Kubakrise für wahrscheinlich hält, Ben Hodges ausschliesst, General Domroese jr. zwar nicht ausschliessen will, aber für unwahrscheinlich hält.

Umgekehrter Gamechanger könnten aber die US_Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr sein, die die europäische und ukrainische Front schwächen könnte und die Putin perspektivisch im Auge hat und wohl hofft durchstehen zu können:

„„Ich werde den dritten Weltkrieg verhindern“: Donald Trump droht mit Ende der Ukraine-Hilfen

Gegen Joe Biden, gegen die Demokraten und gegen die Ukraine: Donald Trump wütet bei seiner Rede auf einer Konferenz gegen alle. Bei seinen Anhängern kommt er damit gut an.

Fort Washington – Mit einem umjubelten Auftritt hat der frühere US-Präsident Donald Trump bei der Konservativen-Konferenz CPAC seine Beliebtheit bei der rechten Basis unter Beweis gestellt. Der Republikaner attackierte am Samstag (4. März) bei dem Treffen nahe Washington vor tausenden Zuhörern seinen Nachfolger Joe Biden, aber auch Teile seiner eigenen Partei – und stellte sich als besten Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2024 dar. Angesichts des Ukraine-Kriegs warnte er vor einem „Dritten Weltkrieg“

„Wir werden die Demokraten besiegen“, sagte Trump in seiner rund eindreiviertelstündigen Rede. „Wir werden Joe Biden aus dem Weißen Haus werfen.“ Auf Trumps Aussage „Wir werden zu Ende bringen, was wir begonnen haben“ reagierte das Publikum mit Rufen nach „vier weiteren Jahren“ Trumps im Weißen Haus.

Donald Trump über den Ukraine-Krieg: „Ich werde den Dritten Weltkrieg verhindern“

Trump sagte, er sei der einzige Kandidat, der die USA vor den „kriegstreiberischen“ Demokraten und den „Fanatikern und Narren“ in den Reihen der Republikaner retten könne. Die US-Bürger befänden sich in einem „epischen Kampf, um unser Land vor Leuten zu retten, die es hassen und es völlig zerstören wollen“, sagte der 76-Jährige weiter. Die Wähler seien ermüdet von „politischen Dynastien“ bei Demokraten und Republikanern, „China-liebenden Politikern“ und Unterstützern „endloser Auslandskriege“.

„Wir werden einen Dritten Weltkrieg haben, wenn nicht schnell etwas passiert“, sagte Trump in einem Teil seiner Rede, in dem er die US-Hilfen für die Ukraine kritisierte. „Ich bin der einzige Kandidat, der dieses Versprechen geben kann: Ich werde den Dritten Weltkrieg verhindern.“

Donald Trump über den Ukraine-Krieg: Trump möchte der Ukraine die Unterstützungen kündigen

„Ich bin euer Krieger, ich bin eure Gerechtigkeit, ich bin eure Vergeltung“ gab Trump hochtrabend von sich. Seine Wortwahl wird vor allem vor dem Hintergrund seiner streng christlichen Befürworter durchaus überlegt gewesen sein. Weniger christlich sind Trumps Ankündigungen, die darauf folgten. Er würde die Hilfen an die Ukraine sofort unterbinden, wenn er wieder Präsident werden würde. Zudem wolle er das Geld, das derzeitig nach Kiew entsendet wird, in den Bau einer Grenzmauer an der Grenze zu Mexiko investieren. Das Versprechen, ebenjene zu errichten, gab er bereits bei seinem ersten Wahlkampf. Schon während seiner Amtszeit war Trump wegen seiner Nähe zu Autokraten wie Wladimir Putin und Kim Jong-Un in die Kritik geraten.

https://www.merkur.de/politik/donald-trump-usa-cpac-ukraine-krieg-russland-putin-dritten-weltkrieg-praesident-92125735.html

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