Deep state und MIK mal positiv: General Milley entzieht Trump Atomwaffenentscheidung

Deep state und MIK mal positiv: General Milley entzieht Trump Atomwaffenentscheidung

Militärs geniessen in der Linken, bei Liberalen und bei Pazifisten einen denkbar schlechten Ruf. Sie werden als potentielle Militärdikatoren wahrgenommen wie Generalisimo Franco oder die griechischen Obristen , die Jungoffiziere in der Türkei und der Panaraber von Nasser über Attatürk bis Ghaddafi oder wie in Afrika Äthiopiens Mengistu Haile Miriam, Idi Amin oder Mobutu oder die lateinamerikanischen Gorillas von Pinochet bis Videla oder südkoreanischen, taiwanesischen, burmesischen, indonesischen oder südvietnamesischen Militärdiktatoren des Kalten Krieges. Zia Ul Haq und Pakistans Militärdiktatoren dazu als Negativbeispiel in muslimischen Ländern. Oder das sowjetische und chinesische Militär, das in der Ungarn- oder CSSRkrise, Tibet oder am Platz des Himmlischen Friedens friedliche Demonstranten blutig massakrierte. In Deutschland des preußischen Militarismus fallen einem spontan dazu Hindenburg und Ludendorf ein, zumal die deutsche Reichswehr auch rechtsradikale Kräfte wie Adolf Hitler unterstützte.

Nur in Russland genießt das Militär unter Putin eine hohe Wertschätzung. Zu einen als Sieger des Zweiten Weltkriegs, der als Großer Vaterländischer Krieg betitelt wird,wobei der Afghanistankrieg schon wieder vergessen ist, Militärkirchen errichtet werden, Militärparaden zu jedem Jahrestag abgehalten werden und nun auch Verteidigungsminister Schoigu als Spitzenkandidat von Putins Partei Einiges Russland aufgestellt wurde, 70% der Russen hohes Vertrauen in die Institution des MIlitärs haben und Schoigu als potentieller Nachfolger Putins aufgebaut wird.

In den USA wird das US-Mlitär , obgleich es von der Mehrheit der US-Bevölkerung als geradezu heilige und sakrale Institution und patriotische Kraft der nationalen Stärke angeshehen wird, seitens der Linken als Teil des deep state, der Teil des kriegstreibenden Militärisch-Industriellen Komplexes (MIK)  sei, wahrgenommen der Kriege initiiere, daran verdiene und vor dem schon US-General und US-.Präsident Eisenhower warnte. Es gibt auch die Theorie, dass Kriege begonnen werden, wenn sich die Wirtschaft in einer Rezession befindet, wenn interessierte Kräfte versuchen, durch Rüstungsproduktion und Wiederaufbau nach dem Krieg einen wirtschaftlichen Aufschwung zu erzielen. Zudem ist auch die Idee vom Kriegskeynesianismus,wonach die Rüstungsfirmen und Militärs Kriege anzetteln und an ihnen verdienen, fragwürdig. Immer noch entscheiden Politiker über Krieg und Frieden und man kann die Tatsache, dass die Rüstungsindustrie an Kriegen verdient nicht gleichsetzen damit, dass sie auch in Washington die Kriegsentscheidungen trifft. Das ist mehr Stamokap-Theorie und vergisst die Autonmie des Staates und der Politik vor die die Entscheidungen treffen. Das schliesst nicht gewissen Lobbyismus und Einflussnahmeversuche aus, sowie auch wenn ein Krieg mal beschlossen ist, gewisse Ausnützung der Situation. Zumal das meiste Geschäft nicht am Krieg, sondern in ziviler Produktion gemacht wird und dieser Logik eigentlich der ewige Friede herrschen müsste oder andersherum der ewige Krieg. Zudem macht der Rüstungssektor in den USA gerade mal 10% am BSP aus, wie es auch kaum reine Rüstungsunternehmen gibt, sondern viele sogar wesentlich höhere zivile Produktionssparten haben. Und die vulgärmarxitsiche Idee von kapitalistischer Krise und deswegen Krieg ist so auch nicht richtig. Der Erste Weltkrieg erfolgte während einer weltweiten wirtschaftlichen Boomphase, während der zweite Weltkrieg im Schatten der Weltwritschaftskrise von 1929 erfolgte. Daher ist die gedankliche und automatische Gleichsetzung von Politik und Ökonomie falsch.

Die Theorie, dass Militärs schon von Berufs wegen Kriege wollten, hält sich hartnäckig, zumal in der Nachkriegszeit US- Generäle wie Patton, Mc Arthur und Eisenhower römischen Cäsaren glichen und auch schon mal bei US-Präsidentschaftswahlen kandidierten und wie im Falle Eisenhowers auch US-Präsidenten wurden. Patton war schon in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise aufgefallen, als er US Veteranen, die in Washington demonstrierten niederschiessen liess und auch das US Militär im Inneren einsetzen ließ. Patton wurde zudem nachgesagt, dass er zu Ende des 2. Weltkriegs sich mit der Wehrmacht und der SS verbünden wollte, um gleich einen 3. Weltkrieg gegen die Sowjetunion zu führen. Ein Autounfall verhinderte dies aber. Mc Arthur wurde von Truman abgesetzt, da er Atombomben im Koreakrieg gegen China einsetzen wollte, was ebenso einen 3. Weltkrieg hätte auslösen können, zumal Mao zu dieser Zeit mit Stalin verbündet war. Nach dem Demokraten Truman, der als“ soft on communism“ galt, drohte dann auch Eisenhower der VR China im Koreakrieg mit Atomwaffen, was aber nach dem Tode Stalins dazu führte, dass China einem Waffenstillstand zustimmte und der Koreakrieg beendet wurde. Aber nach dem Ende des Koreakriegs, begann eine goldene Zeit des American Way f LIfe mit Rock´n Roll und beschloss Eisenhower Autobahn- und Wohnungsbauprogramme beschlossen, boomte die Wirtschaft, führten die USA unter Ike keine Kriege, sondern ging dies als die friedlichste und zivilste Periode in die Annalen der Nachkriegsgeschichte ein- trotz Sputnikschock und Mc Carthy, bis sich dies in den 60er Jahren zur Zeit Kennedys zu ändern begann.

Viele vermuten auch hinter dem Kennedyattentat eine Verschwörung aus US- Militärs, Mafia, Exilkubanern, CIA und gar der Bushfamilie, wie etwa Oliver Stone in seinem Film „JFK“. Das Motiv: Kennedy sei zu soft on communism gewesen, habe dadurch erst Chrustschow ermutigt  und die Berlinkrise und Kubakrise befördert, zudem habe er die Exilkubaner bei der Invasion in der Schweinebucht schmächlich im Stich gelassen, Tschiang Kaitschek bei seinem Landungs- und Rückeroberungsplan in China ebenso keine Unterstützung gegeben , zudem Kennedy angeblich auch keine Aufstockung der US-Truppe in Vietnam wollte. Berühmt wurde auch die Auseinandersetzung zwischen General Curtis Le May mit Präsident Kennedy, als dieser die Bombadierung Kubas erwägte und sogar einen Präventivschlag gegen die Sowjetunion vorschlug. Nach dem Vietnamkrieg verlor das US- Militär erst einmal an Reputation und wurde diese erst seit Reagan wieder langsam aufgebaut. Höhepunkt war dann der gewonnene Golfkrieg 1991, in dem Norman Schwarzkopf als Kriegsheld in den USA gefeiert wurde. Beim Jugoslawienkrieg wiederum machte US- General Wesley Clark negative Schlagzeilen, als er NATO-Truppen befehlen wollte, gegen russische Truppen in Jugoslawien vorzugehen, was durch Befehlsverweigerung eines britischen Generals verhindert wurde. Doch da nichts passierte, war dies schnell vergessen.

Nach dem verlorenen Irakkrieg und Afghanistanrückzug herrscht nun auch erst einmal Katerstimmung gegenüber 20 Jahren never ending wars und militärischen Einsätzen vor. Dennoch macht nun ein Vorfall Schlagzeilen, der die Rolle des US-Militärs in einer positiven Rolle beleuchtet- in Person des Genralstabschefs US General Milley. Das bald erscheindende  Enthüllungsbuch von Bob Woodward „ Peril“ berichtet, wie US-Generalstabschef Mark Milley Donald Trumps Zugriff auf nukleare Waffen einschränken ließ..US-Generalstabschef Mark Milley soll laut Medienberichten aus Sorge vor einem Krieg mit China Maßnahmen gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ergriffen haben. Wie die Washington Post und der Sender CNN am Dienstag (14.09.2021) unter Berufung auf ein noch nicht veröffentlichtes Buch des renommierten Investigativjournalisten Bob Woodward und seines Co-Autors Robert Costa berichten, kontaktierte Milley seinen chinesischen Kollegen Li Zuocheng und wies zuständige Kommandeure an, einen etwaigen nuklearen Angriffsbefehl des damaligen Präsidenten nicht ohne Rücksprache mit ihm auszuführen.

Woodward und Costa schreiben in ihrem Buch „Peril“ (Gefahr), dass sich Milley, „sicher war, dass Trump nach der Wahl in einen ernsthaften mentalen Verfall geraten war, wobei Trump jetzt fast manisch agierte, Beamte anschrie und seine eigene alternative Realität über endlos konstruierte Wahlverschwörungen auslebte“.

Die Buchautoren erzählen laut den Berichten außerdem davon, Milley habe zweimal den chinesischen General Li Zuocheng angerufen. In einem ersten Gespräch am 30. Oktober, wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl, aus der Joe Biden als Sieger hervorging, sagte er Li demnach: „General Li, Ich will Ihnen versichern, dass die US-Regierung stabil ist und alles in Ordnung sein wird. (…) Wir werden Sie nicht angreifen oder irgendwelche kriegerischen Operationen gegen Sie unternehmen.“

Zwei Monate später, nachdem Trump-Anhänger dasUS-Kapitol gestürmt hatten  , rief Milley den Berichten zufolge erneut bei Li an. „Wir sind einhundert Prozent stabil. Alles ist gut“, soll er seinem chinesischen Kollegen gesagt haben. Um Peking zu überzeugen, habe Milley sogar die Verschiebung einer US-Militärübung veranlasst.

Darüber hinaus ordnete der Generalstabschef laut dem Buch seine zuständigen Kommandeure an, ihn zunächst zu informieren, wenn Trump von seiner Befugnis Gebrauch machen wolle, einen Atomschlag anzuordnen. Milley soll sich aus Sorge um mögliche irrationale Handlungen Trumps auch mit den Spitzen der Geheimdienste CIA und NSA abgestimmt haben. Milleys Angst basierte auf seinen eigenen Beobachtungen von Trumps unberechenbarem Verhalten. Seine Besorgnis wurde durch die Ereignisse vom 6. Januar mit dem Sturm auf das Kapitol in Washington und das „außerordentliche Risiko“ der Situation für die nationale Sicherheit der USA  noch verstärkt, schreiben die Autoren.

Den Autoren des Buches lag laut den Berichten auch eine Abschrift eines Telefonats zwischen Milley und der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, vor. „Sie wissen, dass er verrückt ist“, soll die Abgeordnete der US-Demokraten Milley zwei Tage nach dem Sturm auf das US-Kapitol gesagt haben. „Wenn sie ihn nicht einmal von einem Angriff auf das Kapitol abhalten konnten, wer weiß, was er sonst noch alles tun könnte?“. Der Mitschrift zufolge antwortete Milley, er stimme ihr „in allen Punkten zu“. Das Pentagon lehnte eine Stellungnahme bislang ab.

General Milley ist ein recht interessanter Charakter.Er sieht in Russland nicht den Hauptfeind,glaubt nicht,dass China Taiwan in der nächsten Zeit angreifen wird,hält die IS-Bekämpfung mit den Taliban für möglich, sprach sich gegen einen Militäreinsatz im Innern der USA aus und hat scheinbar auch Trumps Atombefugnisse beschnitten.Der deep state einmal im positiven und kriegsverhindernden Gewande. Was im Falle Trumps mal eine good news ist. Doch die Frage bleibt offen, wieviele Trumpanhänger es im US Militär, den 17 Geheimdiensten und bei der Polizei gibt.Das kann im Ausnahmezustand die entscheidende Größe sein,die den Unterschied macht zwischen Demokratie und Diktatur, zwischen Krieg und Frieden. Auch ob dann General Seeckts Diktum während des Kapp-Putsches in der Weimarer Repubik gelten würde: „Truppe schießt nicht auf Truppe“. Denn die Gegenseite mobilisiert auch schon. Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater, Ex-General.und Trumpunterstützer Michael Flynn sammelt desperate Trump-Militärs und hat bei einer Veranstaltung in einer öffentlichen Rede schon einen Militärputsch gegen Biden und die Demokraten gefordert nach Vorbild Burmas.Auch dort hätte Aung San Suu Kyi die Wahlen gefälscht und den Wahlsieg des Militärs gestohlen. Zeitgleich mit den Trumpunterstützern, die am 18.September vor Capitol Hill aufmarschieren wollen,plant Bolsonaro- in Brasilien ähnliches und hofft auch auf Teile des Militärs,die er ja in seiner Regierung auskömmlich mit Posten versehen hat. Die Trumpfaschisten wollen weiter polarisieren und die Unzufriedenheit über die Establishment- Republikaner und Demokraten, die sie in den Irak- und Afghanistankrieg schickten, die Unzufriedenheit über die Art der chaotischen und schmachvollen Evakukierung ausnutzen, obgleich Obama den bzug im Irak wie auch Trump den Abzug aus Afghanistan eingeleitet hat und Biden eigentlich nur Trumps Testamentsvollstrecker ist. Aber man erinnere sich daran, dass Deutschlands Rechte und seine Militärs nach dem verlorenen 1. Weltkrieg die Dolchstoßlegende erfanden, wonach Deutschland nicht auf dem Schlachtfeld militärisch geschlagen wurde, sondern wegen demokraischen Politkern, die die Heimatfront zusammenbrechen liessen und das Militär und das Vaterland verraten hätten. Eine ähnliche Version wird sich wohl Trump und seine fanatsichen Unterstützer einfallen lassen.

Und in Deutschland? Schon lange bemüht sich die AfD, Mitglieder und Unterstützer in der Bundeswehr zu gewinnen. Etliche ehemalige Offiziere und nun auch der ehemalige 3- Sterne- General Wundrack sind nun Mitglieder der AfD, zumal auch in führenden politischen Positionen. Doch innerhalb der AfD brodelt es. Während Höcke die Bundeswehr als reine US-Söldnerarmee sieht und die NATO ablehnt, sieht dies der nationalkonservative Flügel der ehemaligen Stahlhelmfraktion ehemaliger CDU/CSUler ala Gauland noch anders. Junge ist jetzt aus der AfD ausgetreten,da ihm schwant, dass Höckes Nazi-Flügel nach den Wahlen selbst in den Bundesvorstand zu gehen, wie dies Höcke auch für sich schon gefordert hat und dann die Nationalkonservativen in dieser parteigewordenen Harzburger Front, ihn nicht mehr einhegen werden können,wie dies Papen und Schleicher ja bei Hitler zu können meinten und nur noch Windows Dressing und Köder für Wähler sein werden. Aber Padzerski, Wundrack und andere sind trotz Ex-General Wittmanns offenem Brief an Wundrack weiter dabei. Nationalkonservative hassen die existierende liberal-konservative Republik mehr als den faschistischen Höcke und wollen sie und die „Systemparteien“ beseitigen. Während die Nationalkonservativen eine autoritäre Diktatur nach dem Modell Ordnungszelle Bayern ala Kahr oder illiberaler Demokratie unter Orban bevorzugen , Höcke mehr für eine offen faschistische Dikatur nach dem Modell Mussolini oder Hitler ist, bleiben sie doch in ihrem gemeinsamen Hass auf die Demokratie vereint, um diese in einer neuen Harburger Front zu beseitigen, um nach der Machtergreifung dann ihr jeweiliges Modell unter sich auszukämpfen. Nach dem Afghanistandesaster dürfte die Stimmung in der Truppe auch auf einem Nullpunkt sein,was einen gefährlichen antidemokratischen Nährboden für die AfD bilden könnte.Zumal auch noch die Rechtsradikalen im KSK.In Deutschland ist es noch nicht so polarisiert wie in den USA, aber man sollte die Entwicklung im Auge behalten, zumal die AfD ja auch schon einen „Austand der Generäle“ forderte und schon mal Querdenker und Reichsbürger in den Bundestag liess,was wohl eine Trockenübung ala Trumps Sturm auf Capitol HIll in Kleinformat darstellte.

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